Der EURO in der Krise

[Gast]

Das ist doch klar, die wollen ihren eigenen Arsch retten.

Nachdem die Rechnung für die Politik, die sie seit Jahrzehnten gemacht haben, ansteht, wollen die Staatschefs den für sie leichtesten und schmerzfreiesten Weg raus nehmen - über Inflation.

Sehe ich genau so.

Das ist so schön indirekt und führt nicht zu Straßenkämpfen wie Kürzungen.

Da hingegen bin ich mir nicht so sicher.

[Eye-Q]

Da wäre ich mir auch nicht (so) sicher. Denn rein bei einer Inflation wirds ja wohl nicht bleiben.
Und ich revidiere mein im vorigen Post benutztes (und zu oft strapaziertes) Wort "Revolution" und möchte es gegen ein "Revolte" austauschen.

[Gil Grissom]

Ich habe gerade die erste Seite dieses inzwischen 100-seitigen Threads gelesen. Es ist sehr erstaunlich und auch aufschlussreich, wie sich die Prioritäten seither geändert haben. Dieser Thread spiegelt auch wunderbar wieder, wie sich die "Heilsbringung" unserer Politiker gewandelt hat. Ich finde, man sollte ihn einrahmen.

Aus Seite 1 geht jedenfalls dokumentiert hervor, dass die CSU Griechenland vom ersten Tag an aus der Euro-Zone lassen wollte. Damals hat man die CSU noch wegen dieses Vorschlags belächelt und ihnen Kleinkarriertheit vorgeworfen. Tja, heute nicht mehr. Leider konnten die sich nicht gegen Angie und die breitsolidarische öffentliche Meinung ("Ja klar helfen wir Griechenland mit unserm Geld") bzw. gegen das Ackermann-Kartell durchsetzen.

[Atahualpa]

Gemeinschaft ist was schönes, gemeinsam Untergehen muss aber nicht sein.

[Eye-Q]

Ich habe gerade die erste Seite dieses inzwischen 100-seitigen Threads gelesen.

Auf das hin habe ich mal meine eigenen Posts revue passieren lassen (jeden einzelnen!) und ich kann mir auf die Schulter klopfen, dass ich meiner Linie und meinen Annahmen vor 1 1/2 Jahren treu geblieben bin und so gut wie alles eingetreten ist, was ich damals vermutet und eingeworfen hatte.

[Gast]

Da wir hier ja auch immer wieder darüber sprechen, wie von politischer Seite mit wissenschaftlichen Ratschlägen umgegangen wird: Ich war gestern im Rahmen der Einführung ins VWL-Studium mit einigen Kommlitonen bei Prof. Haufler und wir haben dann natürlich auch über diese ganze Eurokrise gesprochen. Haufler hat gemeint, dass es eigentlich ein sehr deutsches Phänomen ist, dass wissenschaftlicher Rat weitgehend ignoriert wird und die Politiker immer alles besser wissen und man sich z.B. in Norwegen sehr viel stärker an den Empfehlungen unabhängiger Experten orientiert.

Das so als kleine Bemerkung am Rande.

[Chloe]

Also ich weiß nicht, die Währungsunion ist nicht nur auf deutschem Mist gewachsen. Die Herren Mitterand und Juncker waren daran auch nicht zu knapp beteiligt und haben die Ratschläge auch ignoriert.

[Gast]

Also ich weiß nicht, die Währungsunion ist nicht nur auf deutschem Mist gewachsen. Die Herren Mitterand und Juncker waren daran auch nicht zu knapp beteiligt und haben die Ratschläge auch ignoriert.

Ja, das Haufler auch gesagt, dass der Euro nicht von der Wissenschaft gefordert worden ist, sondern von der Politik. Er hat ja auch nicht gesagt, dass man nur in Deutschland nicht auf die Experten hört, aber hier ist es offenbar ganz besonders schlimm.

[Chloe]

Vielleicht sollte man einfach nach Norwegen auswandern. In allen Rankings an der Spitze, keine Atomenergie, keine Währungsunion, nicht einmal eine EU...

[Gast]

Vielleicht sollte man einfach nach Norwegen auswandern. In allen Rankings an der Spitze, keine Atomenergie, keine Währungsunion, nicht einmal eine EU...

Ach, also ich persönlich würde lieber nach Kanada gehen. Da verbietet man den Banken sogar, untereinander zu fusionieren. Außerdem hat man da als Umweltschützer noch was zu tun. Norwegen ist in der Beziehung ja fast langweilig.

[KennerderEpisoden]

Ja, das Haufler auch gesagt, dass der Euro nicht von der Wissenschaft gefordert worden ist, sondern von der Politik

Wer soll denn auch "die Wissenschaft" sein?

Ich würde eher nach Australien auswandern. Viel Sonne, ein lustiger Akzent und ich kann auch schon Waltzing Mathilda auswendig.

[Chloe]

Möglichst weit weg von dieser Währungsunion jedenfalls.

Schuldenschub: Griechen-Retter müssen 252 Milliarden Euro auftreiben - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Hamburg - Es sind beunruhigende Zahlen: 252 Milliarden Euro müssen Griechenlands Retter bis Ende des Jahrzehnts auftreiben, mehr als doppelt so viel wie das zweite, 109 Milliarden Euro schwere Rettungspaket für den schuldengeplagten Staat vorsieht, das Euro-Staaten, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) geschnürt haben. So steht es in einer internen, streng vertraulichen Analyse dieser Kreditgeber, die auch Troika genannt werden.
...
Und das ist noch nicht einmal das schlimmste Szenario, das in dem Dokument genannt wird.
...
Unter den schlimmsten denkbaren Umständen könnten die nötigen Hilfen daher auf bis zu 444 Milliarden Euro steigen, heißt es in dem Bericht.

Sprich: Das Geld, das die Retter vorgesehen haben, reicht hinten und vorne nicht.

Vor allem geht mir diese Salami-Taktik auf die Nerven. Wann kapieren die endlich bzw. geben es zu, dass Griechenland pleite ist?

[Gast]

Wer soll denn auch "die Wissenschaft" sein?

Die Masse der (in diesem Fall Wirtschafts-)WissenschaftlerInnen. Es ist eben nicht so, dass die hergegangen sind und gesagt haben "'Ne Währungsunion wär' jetzt voll dufte".

[Chloe]

Daran musst du dich gewöhnen, dass es eine gewisse Gruppe Naturwissenschaftler gibt, für die alles, was keine Naturwissenschaft ist, nicht "wissenschaftlich" ist. Lohnt sich nicht, sich darüber aufzuregen.

[Gast]

Um welche Naturwissenschaftler genau handelt es sich denn? Nur damit ich den Feind kenne. Physiker?