Der EURO in der Krise

[Seether]

Hoffentlich werfen die Griechen ihre Marionettenregierung noch aus dem Lande und machen damit der restlichen Welt klar, dass sich Völker nicht zum Nutzen der Oberen 5% entmündigen und entreichern lassen.

[Chloe]

Langsam scheinen sie zu kapieren, dass der Schäuble sie hintergangen hat und immer noch dabei ist, sie zu hintergehen.

Vor dem Euro-Gipfel: Empörung über Schäubles Informationspolitik - Politik - FAZ

Lückenhaftes Rettungskonzept: FDP verweigert Debatte über Schäubles Euro-Plan - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Das scheint wirklich eine Horde Schlafmützen zu sein im Bundestag. Es war vor der Entscheidung über die EFSF-Ausweitung schon überall in den Auslandsmedien, dass die Hebelung praktisch beschlossene Sache war. Gut, die deutsche Presse hat auch geschlafen. Jetzt ist es wieder dasselbe. Schäuble kommuniziert die Versicherungslösung als "die Hebelvariante", bei genauerem Hinsehen steht überhaupt nichts in den Papieren, in Brüssel wird was ganz anderes diskutiert als man den Abgeordneten suggeriert und die Entscheidung soll am Parlament vorbei in irgendwelchen Hinterzimmern getroffen werden. Dem Schäuble ist überhaupt nicht mehr zu trauen. Zumindest pennt die Presse diesmal nicht.

[Gil Grissom]

Eine Stärkung der Zentralgewalt in Brüssel (u.a. auch durch Reformen wie größere Kompetenzen des EU-Parlaments, in erster Linie das Recht zur Gesetzesinitiative auf allen Bereichen des Rates und Wahl des Kommissionspräsidenten) hätte sogar eine wesentlich demokratischere Grundgestaltung der EU zur Folge, als das momentane Kaffekränzchen-System der Regierungschefs im Rat.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sich aus dem jetzigen Scherbenhaufen ein tolles demokratisches Gebilde formen lässt, in dem sich alle glücklich die Hände schütteln.

Flächendeckende Propagande, Nationalisten, Anti-Sozialisten und eine skrupellose Geldoligarchie. Was soll denn daraus tolles werden? Auf jeden Fall nichts, das den Zusatz "sozial" rechtfertigen wird. Wahrscheinlich nicht mal den Zusatz "demokratisch".

Weg mit der EU, zurück zur EG!

Und wenn sich die nächsten 10 Jahre ausnahmsweise alle an die Spielregeln halten und auch Finanzblasen kontrollierbar sind, dann kann man wieder über eine demokratisch regierte EU nachdenken.

[Chloe]

Merkel sagt ihre Regierungserklärung ab, der EU-Gipfel droht zu platzen, jedenfalls wird es aller Wahrscheinlichkeit nach keine Entscheidung über die Hebelung geben.

Und die Troika fängt an zu bröckeln.
Schuldenkrise: Griechenland-Troika zeigt den ersten Riss | FTD.de

Bei mir verdichtet sich das Gefühl, dass das nicht mehr lange dauert, bis wir den großen Knall erleben.

[Atahualpa]

Jep, und da kann man wirklich sagen endlich mal ein Ende von dem ganzen, egal wie es kommt.
Denn ständiges dahinwursteln funktioniert einfach auf Dauer nicht.

Interessant ist ja auch was für Namen man sich immer einfallen lässt.
Rettungsschirm-Hebelvariante usw...

Was mir auch sauer aufstößt ist das hier anscheinend Deutschland-Frankreich machen was sie wollen.
Klar sind sie die größten Nettozahler aber immerhin besteht die EU nunmal aus mehr Nationen ebenso mehr Euroländer und vor allem Nettozahler.
Dieses Deutsch-Französische gemauschle untereinander und die anderen dürfen nur zustimmen trägt auch nicht gerade zur Lösung der Probleme bei.

[Gil Grissom]

Was mir auch sauer aufstößt ist das hier anscheinend Deutschland-Frankreich machen was sie wollen.

Nicht ganz. Es wird gemacht, was Frankreich will.

Merkel: „Griechenland muss die Euro-Zone verlassen!“, Sarkozy: „Il faut absolument de l’aide pour les grecs.“

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Merkel: „Defizitsündern muss das Stimmrecht entzogen werden!“, Sarkozy: „Je suis contre!“

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Merkel: „Dann wenigstens einen Automatismus ohne politische Einflussnahme!“, Sarkozy: „Pas besoin.“

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Merkel (früher auch Kohl und Schröder): „Keine europäische Wirtschaftsregierung!“, Sarkozy: „Vous plaisantez?“

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Merkel: „Keine Finanztransaktionssteuer!“, Sarkozy: „Moi je le veux!“

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Weber: „Keine Staatsanleihen von Griechenland und Portugal in die EZB!“, Trichet: „Si Monsieur“

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Merkel: „Ein Deutscher an die Spitze der EZB!“, Sarkozy und Berlusconi: „Mario Draghi est le meilleur choix“

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Stark: „Keine Staatsanleihen von Spanien und Italien in die EZB!“, Trichet: „Si Monsieur“

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[Atahualpa]

Egal ob Frankreich oder Deutschland.
Die beiden Entscheiden und die anderen dürfen nur zustimmen, so läufts nunmal.

[Uriel Ventris]

Mein Mitleid mit den Griechen hält sich arg in Grenzen.

[Atahualpa]

Naja der *normale* Grieche kann für die Probleme ja nix.
Wenn die Regierung es nicht zusammenbekommt gescheite Gesetze zu machen und diese auch zu Kontrollieren (Steuern usw..) dann ist es klar das der Normalbürger nicht von sich aus das Geld zum Finanzamt bringt.

Wenn man ein derartiges extremes Sparpaket bei uns machen würde, dann würden die Leute auch auf die Straße gehen.

[Leandertaler]

Was mir auch sauer aufstößt ist das hier anscheinend Deutschland-Frankreich machen was sie wollen.
Klar sind sie die größten Nettozahler aber immerhin besteht die EU nunmal aus mehr Nationen ebenso mehr Euroländer und vor allem Nettozahler.
Dieses Deutsch-Französische gemauschle untereinander und die anderen dürfen nur zustimmen trägt auch nicht gerade zur Lösung der Probleme bei.

Das Problem ist doch wohl eher, dass das deutsch-französische Gemauschle, früher auch als "Motor der EU" bekannt, nicht vernünftig funktioniert. Bevor sich Deutschland und Frankreich nicht einig werden, wird es für die ganzen Probleme keine Lösungen geben, weil einfach garnichts passiert. Früher oder später braucht es aber jemanden, der tatsächlich die Führungsrolle übernimmt und die ganze Sache koordiniert, anstatt die Krise durch immer neue Rettungsschirme nur in die Länge zu ziehen.

[Chloe]

Rettungsfonds: Alchemie löst nicht die Euro-Probleme - International - Politik - Handelsblatt

Von Otmar Issing

So wenig, wie man Gold aus Dreck schaffen kann, so wenig taugen die Versuche, den Rettungsfonds mit fantasievollen Konstruktionen auszublähen. Eine Warnung des ehemaligen EZB-Chefvolkswirts.

...
Von allen Vorschlägen scheint die Idee, auf die Bedingung des "AAA"-Ratings der Emissionen des EFSF zu verzichten, noch am wenigsten gefährlich.

Allen anderen "Hebeln" ist gemeinsam, dass sie die Haftung und damit das Risiko für die Mitgliedstaaten erhöhen. ...Das Bestreben, die potenzielle Feuerkraft des EFSF - und/oder des späteren dauerhaften Fonds ESM - so weit wie nur möglich zu erhöhen, kennt offenbar keine Grenze. Es erreicht seinen Höhepunkt mit dem Vorschlag, diese(n) Fonds mit einer Banklizenz auszustatten. Als "Bank" könnte dann der EFSF (oder ESM) öffentliche Anleihen am Markt kaufen und als Sicherheiten bei der EZB hinterlegen. Mit dem Zugang zum Notenbankkredit stünde ein im Prinzip unbegrenzter "Hebel" zur Verfügung.

Der Vertrag über die Währungsunion verbietet eindeutig eine monetäre Finanzierung der öffentlichen Hand. Wer erwägt, dieses Verbot aufzuheben, öffnet den Staaten, der Politik den Zugang zur Notenpresse. Es genügt ein Blick in die Währungsgeschichte - zumal die Deutschlands -, um die unvermeidlichen Folgen zu ermessen.

DANKE!!! Leider wird auch das wieder keiner hören.

[Eye-Q]

Hören (und sich denken) tuns sicherlich genug. Nur jene, die mehr oder weniger an den Hebeln sitzen, denen ists aus unerfindlichen Gründen wurscht. Erst wenn man sie anscheinend per Revolution droht aus den Stühlen zu schleudern, könnte sich da etwas tun...

[Chloe]

Vielleicht tuts auch eine Rating-Agentur... S&P droht schon wieder mit Abstufung.

Während sich die EU-Krisenmanager längst nicht einig sind, wie es nun weitergehen soll, reagieren Analysten zunehmend gereizt auf die langwierigen Diskussionen. Die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) drohte hochverschuldeten Euro-Ländern eine Art Rundumschlag an: Sollte es zu einer Rezession kommen, werde man Frankreich die Top-Bonität entziehen und auch Spanien, Italien, Irland und Portugal um eine oder zwei Noten herabstufen, hieß es.

Besonders problematisch wäre für die Euro-Zone die Herabstufung von Frankreich. Das Land ist nach Deutschland der größte Garantiegeber des Rettungsfonds EFSF. Wird Frankreichs Bonität herabgestuft, wäre auch das Triple-A-Rating des Fonds in Gefahr.

Kritik am Duo Merkel-Sarkozy: Juncker nennt Krisenmanagement "desaströs" - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Außerdem hat die Eurostat die Defizit-Zahlen von Griechenland und Portugal 2010 korrigiert - nach oben.

[Kid]

Hören (und sich denken) tuns sicherlich genug. Nur jene, die mehr oder weniger an den Hebeln sitzen, denen ists aus unerfindlichen Gründen wurscht. Erst wenn man sie anscheinend per Revolution droht aus den Stühlen zu schleudern, könnte sich da etwas tun...

Das ist doch klar, die wollen ihren eigenen Arsch retten.

Nachdem die Rechnung für die Politik, die sie seit Jahrzehnten gemacht haben, ansteht, wollen die Staatschefs den für sie leichtesten und schmerzfreiesten Weg raus nehmen - über Inflation.

Das ist so schön indirekt und führt nicht zu Straßenkämpfen wie Kürzungen.

[Chloe]

Man schaue sich mal die Zahlen und Graphiken in diesem Artikel an:

Kolumne: Thomas Fricke - Schluss mit der Bankermagie | FTD.de

Soviel zur "Staatschuldenkrise".


Edit: Eben ist in den heute-Nachrichten die Rede davon, dass evtl. sowohl die Banklizenz als auch der Schäuble-Hebel aufgegeben werden und statt dessen der IWF einspringt.

Mindestens hört sich das aufs Erste mal nicht nach Alchemie an. Vielleicht geht das in die richtige Richtung.