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    Zitat von SF-Junky
    Soweit ich weiß hat bisher nur eine Ratingagentur angekündigt dies zu tun.

    ...

    Mal davon abgesehen, dass die Argumentation besagter Ratingagentur einfach lächerlich ist.
    S&P - Eurobonds würden Rating von schlechtestem Mitglied | Top-Nachrichten | Reuters

    Da stelle ich mir doch die Frage weshalb die Rating-Agentur uns dermassen herabstufen möchte, wenn Deutschland mit 27%, Frankreich mit 20% und Griechenland bloß mit 2% garantieren. Schau, das fördert nicht gerade Vertrauen zu diesen Leuten. Mag falsch sein von einer Agentur auf die andere zu schliessen, doch wenn das Vertrauen weg ist möchte ich lieber kein Risiko eingehen, daß die anderen Agenturen nachziehen, aus welchen Gründen auch immer.

    Zitat von SF-Junky
    Außerdem muss Eurobond nicht automatisch heißen, dass wirklich alle Euro-Länder daran beteiligt sind. Wenn man die GIPS-Staaten nicht mitnimmt, sieht es schon ganz anders aus.
    Wozu dann aber die Eurobonds? Wo liegt der Vorteil, wenn sich AAA-Staaten zusammenschliessen? Man schafft einen Club, der auf schwächere Staaten anziehend wirkt, so daß Gefahr besteht erneut Tricksereien anderer auf den Leim zu gehen, in der Absicht Mitglied zu werden.

    Kommentar


      Zitat von Hazard Beitrag anzeigen
      S&P - Eurobonds würden Rating von schlechtestem Mitglied | Top-Nachrichten | Reuters

      Da stelle ich mir doch die Frage weshalb die Rating-Agentur uns dermassen herabstufen möchte, wenn Deutschland mit 27%, Frankreich mit 20% und Griechenland bloß mit 2% garantieren. Schau, das fördert nicht gerade Vertrauen zu diesen Leuten.
      Dass das kein Vertrauen in die Ratingclowns schafft, brauchst du mir nicht erzählen. Bei dem Spruch von dem Ratingheini muss man sich wirklich fragen ob das ernst gemeint sein soll oder ob das irgendeine Art schräger Satire ist. Die haben ja nicht mehr alle Latten am Zaun.


      Wozu dann aber die Eurobonds? Wo liegt der Vorteil, wenn sich AAA-Staaten zusammenschliessen? Man schafft einen Club, der auf schwächere Staaten anziehend wirkt, so daß Gefahr besteht erneut Tricksereien anderer auf den Leim zu gehen, in der Absicht Mitglied zu werden.
      Es gibt auch Nicht-GIPS-Staaten, die kein AAA-Rating haben.

      Ich bin übrigens nicht für Eurobons, ich sehe die höchstens als kurzfristiges Instrument, aber keinesfalls als Dauerlösung. Erst recht nicht ohne gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik.

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        Wenn ich Voßkuhle richtig verstanden habe, wären Eurobonds eine der Maßnahmen, die eine neue Verfassung erfordern. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, wie Eurobonds ohne gemeinsame Haftung aussehen sollen und trotzdem ihren Zweck erfüllen sollen.

        Also braucht es eine neue Verfassung. Die Bundesregierung hat in 3 Jahren kein verfassungskonformes Wahlrecht hinbekommen. Wie wollen die in ein paar Monaten eine neue Verfassung hinkriegen? Ganz zu schweigen, dass ich nicht sehe, wie sie in einem Referendum eine Mehrheit für so eine Neufassung bekommen wollen.

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          Zitat von SF-Junky
          Bei dem Spruch von dem Ratingheini muss man sich wirklich fragen ob das ernst gemeint sein soll oder ob das irgendeine Art schräger Satire ist. Die haben ja nicht mehr alle Latten am Zaun.
          In einer so ernsthaften Sache wäre es IMO umso schlimmer sich einen Scherz zu erlauben. Und wenn einer dieser Menschen dermassen drauf ist, zieht er dabei die anderen herunter.

          Zitat von SF-Junky
          Es gibt auch Nicht-GIPS-Staaten, die kein AAA-Rating haben.

          Ich bin übrigens nicht für Eurobons, ich sehe die höchstens als kurzfristiges Instrument, aber keinesfalls als Dauerlösung. Erst recht nicht ohne gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik.
          Als kurzfristiges Instrument wofür? Es sind doch GIPS-Staaten, die die Probleme haben und dennen bei einer Einführung von Eurobonds ohne die Herabstufung durch die Agenturen geholfen werden würde. Oder kämpfen die stärkeren Staaten etwa mit dem gleichen Problem wie die GIPS?

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            Zitat von Hazard Beitrag anzeigen
            Als kurzfristiges Instrument wofür?
            Als kurzfristiges Instrument, um Wetten von Spekulanten gegen einzelne Länder einzuschränken.
            Es sind doch GIPS-Staaten, die die Probleme haben und dennen bei einer Einführung von Eurobonds ohne die Herabstufung durch die Agenturen geholfen werden würde. Oder kämpfen die stärkeren Staaten etwa mit dem gleichen Problem wie die GIPS?
            Nein, aber die Ursachen der Probleme in den GIPS-Staaten werden durch Eurobonds nicht beseitigt. Denn diese Ursachen heißen: Zu hohe Inflationsraten und zu geringe Wettbewerbsfähigkeit. Solange da nicht Abhilfe geschaffen wird, sind Eurobonds ein Mittel, den unmittelbaren Druck wegzunehmen, aber letztlich bleibt es Symptomkuriererei.

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              Zitat von Chloe
              Symptomkuriererei
              Richtig.

              Zitat von Chloe
              Als kurzfristiges Instrument, um Wetten von Spekulanten gegen einzelne Länder einzuschränken.
              Wäre das aber nicht ein hin und her? Die Spekulanten wetten und man hält mit Eurobonds dagegen. Sie wetten nicht mehr und man schafft die Eurobonds wieder ab. Und so weiter.

              Wäre das nicht auch eine Art der Symptomkuriererei?

              In der Frage bin ich gespalten. Auf der einen Seite möchte ich nicht, daß wir für die Schulden anderen mithaften, auf der anderen Seite gefällt mir das hin und her nicht und ich frage mich, ob es in dem Fall nicht besser wäre Nägel mit Köpfen zu machen und die starken Länder in eine gemeinsame Fiskalpolitik samt Eurobonds zu bringen und sich den Aufwand für das hin und her zu sparen. Also eine dauerhafte Lösung als Keimzelle für die Vereinigten Staaten von Europa. Unrealistisch, da die Zustimmung dafür wohl kaum gegeben wird.

              Wenn die Spekulanten gegen momentan starke Länder wetten stellt sich die Frage wieso sie das tun. Hoffen sie die Länder in eine Schieflage zu bringen, weil die Eurozohne an jedem Mitglied festhällt und hilft, also Profitstreben? Die radikale Lösung dagegen wäre ein Verfahren zum Ausschluß von Ländern zu entwickeln und sich von den GIPS zu trennen. Die Finanzhilfen sind bereits ein Rechtsbruch. Das Pochen auf die vertragliche Unumkehrbahrkeit der Mitgliedschaft im Euroraum wäre in diesem Licht doppelzüngig. Auf der anderen Seite könnten die Spekulanten die verbliebenen Länder ins Visier nehmen und darauf wetten, daß sie ebenfalls die Eurozone verlassen müssen, wenn sie in eine Schieflage geraten und den Euro dadurch zerstören.

              Wäre ein Verbot solcher Wetten nicht die Lösung des Problems? Also keine Käufe von Ausfallversicherungen, wenn man selbst keine Wertpapiere hält? Dann könnte man sich Eurobonds in beiden Varianten - also kurz und dauerhaft - sparen.
              Zuletzt geändert von Hazard; 02.10.2011, 13:21.

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                Viva Slowakia! Die Rebellen geben nicht nach!

                Slowakei: Euro-Rebellen wollen den Rettungsschirm zuklappen - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE

                Manch ein deutscher Bundestagsabgeordneter mag in den vergangenen Tagen ein ihm aus Bratislava zugeschicktes Pamphlet ungelesen in den Papierkorb geworfen haben. Schon der Titel des 20-seitigen Werks „Euro-Rettungsschirm – der Weg zum Sozialismus“ wirkt übertrieben. Und wer bitte ist der Autor Richard Sulik? Nie gehört.

                Foto: dpa Richard Sulik, Präsident des slowakischen Parlaments und vehementer Gegner des Euro-Rettungsschirms, beim Besuch von Bundespräsident Christian Wulff
                Bundespräsident Christian Wulff lernte den Mann Anfang der Woche in Bratislava kennen. Sulik ist Parlamentspräsident der Slowakei, und obwohl Wulff zu einem Höflichkeitsbesuch an die Donau gereist war, ging es zwischen den beiden dem Vernehmen nach deutlich zur Sache. Nachdrücklich warb der Deutsche für Solidarität in der Euro-Krise. Mit Gesprächspartnern wie der Premierministerin Iveta Radicova wurde er sich darüber rasch einig. Mit Sulik jedoch nicht.


                Hört auf die, die unter solchen Bedingungen bereits gelitten haben.

                „Den Leistungsfähigen wird genommen, denjenigen, die nicht haushalten können, wird gegeben“, wetterte er diese Woche. „Das war schon im Sozialismus so. Davon haben wir nach 40 Jahren definitiv genug.“ Dass ausgerechnet die Slowakei als ärmstes Land der Euro-Zone für die Griechen bezahlen solle, hält er für „pervers“. Sulik kämpft gegen eine Transferunion und die Vereinheitlichung der Wirtschafts- und Fiskalpolitik.

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                  Natürlich ist es auch kurzfristig Symptomkuriererei. Nur kurzfristig kann es helfen, langfristig eben nicht.

                  Wie willst du ein Verbot von Wetten gegen Staatsanleihen durchsetzen, international? Hört sich für mich nach reiner Theorie an.

                  @Gil Grissom: Siehe Post weiter oben, der Spiegel-Artikel. Der Widerstand von Sulik ist begrüßenswert, wird das Drama aber nicht aufhalten. Dann machen sie es ohne die Slowakei.

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                    Wenn die Slowakai nicht mitmacht, müssten die anderen ihren Beitrag übernehmen. Für Deutschland bedeutete das nicht 211 Mrd. sondern 212 Mrd. Jetzt hat Schäuble aber erst gestern klar gemacht, mehr als 211 wird es vom deutschen Steuerzahler in Sachen Bürgschaften nicht geben.

                    In dem verlinkten WELT-Artikel heißt es außerdem, dass im Grunde sämtliche Staaten noch einmal neu über ihre Zustimmung diskutieren müssten und eine Weigerung der Slowakai zudem weitere Weigerungen nach sich ziehen könnten. Vor allem die Niederlande und die Finnen wären solche "unsicheren" Kandidaten.

                    Da wird einem dieser Walross-Typ der Partei "Wahre Finnen" noch richtig sympathisch.

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                      Ich habe in diesem Spiegel-Artikel gelesen, dass das verabschiedete Gesetz einen Risikopuffer von 20 Prozent enthält (ich kann das Wort "Risikopuffer" langsam auch nicht mehr hören. Das Dauerthema in diesem blöden Bahnprojekt).

                      Repräsentative Umfrage: Griechen erwarten Zahlungsunfähigkeit | FTD.de

                      Die meisten Griechen halten neuesten Umfragen zufolge eine Staatspleite ihres Landes für unabwendbar. So erwarten 67,3 Prozent der Befragten die Zahlungsunfähigkeit, wie eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kapa Research in der Athener Sonntagszeitung "To Vima" ergab. 70 Prozent wollen demnach aber in diesem Fall nicht, dass das Land die Eurozone verlässt. Nur knapp jeder Fünfte ist für die Wiedereinführung der alten Währung Drachme.
                      Was mich unglaublich ankotzt, ist, dass man den Leuten nicht endlich die Wahrheit sagt. Die lautet: GRIECHENLAND IST NICHT WETTBEWERBSFÄHIG.

                      Und zwar liegt die Wettbewerbsfähigkeit von Griechenland bei geschätzt 50 bis 60 Prozent. Mit den entsprechenden Softwaretools kann man das sicher ausrechnen.

                      Das bedeutet: Entweder die Produktivität wird verdoppelt, oder es wird real um die Hälfte abgewertet.

                      Und letzteres bedeutet: Entweder wird aus der Währungsunion AUSGETRETEN und um die Hälfte abgewertet, oder es werden SÄMTLICHE Löhne, Kosten und Preise auf die Hälfte reduziert!!!

                      Und wenn man das den Griechen sagt, dann möchte ich mal sehen, wieviele noch für den Verbleib in der Währungsunion sind.

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                        Zitat von Chloe
                        Wie willst du ein Verbot von Wetten gegen Staatsanleihen durchsetzen, international? Hört sich für mich nach reiner Theorie an.
                        Ich bin durch die Ereignisse erschrocken und habe mir meine Gedanken gemacht, richtig.

                        Aber:

                        Welche Argumente hätten denn die Befürworter solcher Wetten? Das es toll ist ein Instrument zur Absicherung von Krediten in dieser Form zu mißbrauchen? Wäre es nicht zum Vorteil aller Staaten, wenn man dem einen Riegel vorschieben würde?

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                          Tja, zum Vorteil der Staaten schon. Aber nicht zum Vorteil der Banken, Hedgefonds, Spekulanten.

                          Und die entscheiden, nicht die Politik. Deshalb sind wir ja in dieser Situation.

                          Kommentar


                            Stelle mir gerade die Frage, ob eine solche Initiative dem Volk nicht entgültig zeigen könnte, von wem sie regiert wird und das etwas unternommen werden muß. Es ist nicht so schwer zu verstehen, daß Ausfallversicherungen den Sinn haben den Halter von Staatspapieren zu versichern und Leute, die keine Papiere haben und sie dennoch kaufen nur eins im Sinn haben: Profit durch steigende Kurse mit der Folge, daß es für die Staaten schwieriger wird ihre Anleihen unters Volk zu bringen. Weitere Folge könnte sein, daß das Rating der Staaten dadurch schlechter wird und sich die Zinsen auf Staatspapiere erhöhen. Das schadet dem Staat und dadurch dem Volk. Welche Argumente könnte die Politik dieser Logik entgegenbringen?

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                              Ich befürchte, dass man hier mit Logik nicht weiter kommt. Es versuchen unzählige Fachleute seit Jahren mit Logik zu argumentieren, und es nutzt einfach nichts. Es ist wirklich frustrierend.

                              Diese "Phönix-im-Dialog"-Ausgabe mit Starbatty ist ziemlich gut, fachlich gut vor allem. Kein wolkiges Herumgefasel.

                              PHOENIX - Michael Krons mit Joachim Starbatty

                              Kommentar


                                Danke für den Link. Im Gespräch sind die Seiten dieses Threads aufs wesentliche zusammengefasst.

                                Starbatty sagt, man hätte ihn womöglich für einen Querulanten gehalten, als er in seinen Vorträgen vor den Problemen warnte. Frage ist, ob die Leute, vor dennen er die Reden hielt, verstanden haben, worüber er sprach. Wie sonst soll man die Reaktion erklären? Das die Menschen besseren Wissens die Augen geschlossen und gehofft haben, daß es gut läuft?

                                Die Sache mit den Ausfallversicherungen halte ich nicht für sonderlich schwierig zu verstehen. Sie haben einen Zweck, auf den sie durch ein Verbot reduziert werden sollen. Wenn die Politik sich dann weigert das durchzusetzen, muß sie es dem Bürger begründen und auf die Begründung wäre ich gespannt. Was müßte man den machen, um einen Gesetzvorschlag zur Sprache zu bringen?

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