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    Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
    Der Markt kann nicht alles, klar. Es wäre aber halt nett, wenn man ihn das tun lassen würde, was er kann.
    Ja, da wo es ohne zu große Kollateralschäden geht, sollte man den Markt walten lassen. Aber da wo es nicht möglich ist, muss eben der Staat eingreifen bzw. dafür sorgen, dass es immer möglich ist.


    Auch das ist unbestritten. Unbestritten ist aber auch, dass das Geld für die Rettungspakete irgendwo her kommen muss. Und im Zweifelsfall kommt es halt von denen, die das Rettungspaket nicht brauchen, weil sie effizient und verantwortungsbewusst gewirtschaftet haben. Und die sind dann gearscht. Das geht (innerhalb dieses Systems) gar nicht anders.
    Woher soll's denn sonst kommen? Wenn die, die gerettet werden müssen, es selbst hätten, müssten sie ja nicht gerettet werden. Außerdem muss sich der Rest fragen, ob im Falle der Nicht-Rettung nicht größeren Kosten auftauchen, z.B. durch Massenarbeitslosigkeit. Wichtig ist natürlich, dass die Geretteten die Kohle hinterher wieder zurückzahlen. Zumindest die Commerzbank hat es ja mittlerweile soweit geschafft, wenn auch ohne Zinsen, aber immerhin.

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      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
      Woher soll's denn sonst kommen? Wenn die, die gerettet werden müssen, es selbst hätten, müssten sie ja nicht gerettet werden. Außerdem muss sich der Rest fragen, ob im Falle der Nicht-Rettung nicht größeren Kosten auftauchen, z.B. durch Massenarbeitslosigkeit.

      Aber das ist ja auch wieder so ein Trugschluss. Wenn ein Bedarf an soundso viel Tausend Autos im Jahr besteht, aber Autokonzern A so schlechte und teure Autos baut, dass die Leute lieber bei Autokonzern B kaufen, und wenn darum eine Pleite von A droht, und wenn dann der Staat, um ein paar tausend Arbeitsplätze bei A zu retten viel Geld ausgibt, dann wird A weiterhin schlechte und teure Autos bauen. Wenn der Staat nicht hilft, dann sind ein paar tausend Arbeitsplätze hin. Wenn aber wirklich Bedarf an Autos besteht, dann wird jetzt Konzern B, der gute und billige Autos baut, seine Kapazitäten
      erweitern, um den Bedarf zu decken, und Leute einstellen. Als Folge entstehen mehr gesunde, zukunftsträchtige Arbeitsplätze.

      Und ja: In einem idealen marktwirtschaftlichen System gibt es immer Arbeitslose, sie sind eine zwingend notwendige Folgeerscheinung der Korrekturprozesse, die ablaufen. In einem idealen marktwirtschaftlichen System ist diese Arbeitslosigkeit aber nie von langer Dauer, sondern für das betroffene Individuum immer ein vorübergehendes Phänomen. Wie die Nilüberschwemmung: Kurzfristig lästig, geht aber vorbei und ist langfristig nützlich.

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        Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
        Aber das ist ja auch wieder so ein Trugschluss. Wenn ein Bedarf an soundso viel Tausend Autos im Jahr besteht, aber Autokonzern A so schlechte und teure Autos baut, dass die Leute lieber bei Autokonzern B kaufen, und wenn darum eine Pleite von A droht, und wenn dann der Staat, um ein paar tausend Arbeitsplätze bei A zu retten viel Geld ausgibt, dann wird A weiterhin schlechte und teure Autos bauen. Wenn der Staat nicht hilft, dann sind ein paar tausend Arbeitsplätze hin. Wenn aber wirklich Bedarf an Autos besteht, dann wird jetzt Konzern B, der gute und billige Autos baut, seine Kapazitäten erweitern, um den Bedarf zu decken, und Leute einstellen. Als Folge entstehen mehr gesunde, zukunftsträchtige Arbeitsplätze.
        Wenn es nur um ein paar tausend Arbeitsplätze geht, kann man Konzern A vor mir aus ohne Bedenken pleite gehen lassen. Dass das in der Realität nicht passiert, weiß ich auch, aber ich argumentiere ja - genau wie du - mit (quasi-)idealen Szenarien.
        Wobei man noch unterscheiden sollte, ob die Pleite von A strukturell bedingt ist, oder nur durch einen externen Schock hervorgerufen wurde, für den Konzern A nichts kann.


        Und ja: In einem idealen marktwirtschaftlichen System gibt es immer Arbeitslose, sie sind eine zwingend notwendige Folgeerscheinung der Korrekturprozesse, die ablaufen. In einem idealen marktwirtschaftlichen System ist diese Arbeitslosigkeit aber nie von langer Dauer, sondern für das betroffene Individuum immer ein vorübergehendes Phänomen. Wie die Nilüberschwemmung: Kurzfristig lästig, geht aber vorbei und ist langfristig nützlich.
        Da wirst du von mir keinen Widerspruch hören. Aber ich meinte jetzt keine marginale Arbeitslosigkeit in Folge struktureller Anpassungen, sondern richtige Massenarbeitslosigkeit. Die sollte vermieden werden, denn so große Strukturanpassungen wird's in Deutschland nicht geben, dass wir mal schnell 20+x% ALW haben, die dann gleich wieder abgebaut ist.

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          Passt jetzt nicht 100% rein, aber da hier ja letztes Jahr so oft und gerne von der harten Mark geträumt wurde: Die SNP ballert mal wieder wie blöd frisches Geld raus, um den Frankenkurs zu drücken: Starker Franken: Schweiz senkt Leitzins auf US-Niveau | FTD.de

          Das ist jetzt glaube ich schon die dritte massive Intervention der SNB in zwei Jahren. Gebracht hat es alles nichts, außer dass die Bank fast pleite ist. Da bin ich ja gespannt, wie das weitergeht. Die Schweiz ist eben doch kein abgeschottetes Eiland.

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            Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
            Aber das ist ja auch wieder so ein Trugschluss. Wenn ein Bedarf an soundso viel Tausend Autos im Jahr besteht, aber Autokonzern A so schlechte und teure Autos baut, dass die Leute lieber bei Autokonzern B kaufen, und wenn darum eine Pleite von A droht, und wenn dann der Staat, um ein paar tausend Arbeitsplätze bei A zu retten viel Geld ausgibt, dann wird A weiterhin schlechte und teure Autos bauen. Wenn der Staat nicht hilft, dann sind ein paar tausend Arbeitsplätze hin. Wenn aber wirklich Bedarf an Autos besteht, dann wird jetzt Konzern B, der gute und billige Autos baut, seine Kapazitäten
            erweitern, um den Bedarf zu decken, und Leute einstellen. Als Folge entstehen mehr gesunde, zukunftsträchtige Arbeitsplätze.
            Bei ner Top-Bank geht nicht irgendein Tante-Emma-Laden pleite.

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              Heute gings/gehts ja drunter und drüber. Bin überrascht, dass dazu noch niemand was geschrieben hat. Aber div. Berichte auf FTD.DE wie etwa hier oder meinetwegen auch hier sprechen ja eine fast schon apokalyptischen Sprache, oder bin ich der Einzige, der gerade beim Lesen des Artikels das Gefühl hat: jetzt bricht alles nochmal richtig zusammen?
              Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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                Sollte jemand tatsächlich geglaubt haben, mit der "Lösung" des Griechenland-Problems sei irgendwas gelöst, so wird er jetzt eines besseren belehrt.

                So ist das halt, wenn man an Symptomen herumkuriert.

                Kommentar


                  Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                  Sollte jemand tatsächlich geglaubt haben, mit der "Lösung" des Griechenland-Problems sei irgendwas gelöst, so wird er jetzt eines besseren belehrt.

                  So ist das halt, wenn man an Symptomen herumkuriert.
                  Ja, aber grundsätzlich davon auszugehen, dass es so einfach nicht weitergehen kann ist etwas anderes, als wenn man plötzlich zum Zeitzeugen einer sich anbahnenden historischen Entwicklung wird, wenn sozusagen aus einem fiktiven Gedankenspiel, erste wahrhaftige Symptome in unserer Gegenwart auftauchen.

                  Rückblickend werden sich sicher die Menschen fragen, wie wir nur alle so blöd sein konnten, warum wir das alles zugelassen haben. Und dann wird wieder eine Zeit kommen, wo der Spruch "Wehret den Anfängen" eine Renaissance erleben wird, in deren Schatten sich bereits das nächste Unheil verbirgt.

                  Ja wir Menschen sind wahrhaftig kreativ darin, unseren selbstzertörerischen Impuls auszuleben.
                  Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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                    Der EZB-Chef räumte ein, dass der Vorstoß der Zentralbank intern umstritten ist. "Die Entscheidung ist mit großer Mehrheit, aber nicht einstimmig gefallen", sagte Trichet in Frankfurt.
                    Und ich wollte schon fragen, ob bei der EZB nur noch Deppen sitzen. Kann es sein, dass Trichet ein totaler Stümper ist? Mittlerweile muss doch wirklich der letzte kapiert haben, dass diese Anleihkäufe nichts, aber auch wirklich gar nichts, bewirken, außer die Notenbank weiter in die Abhängigkeit zu treiben.

                    Eigentlich war ich bisher der Meinung, dass zumindest in den Zentralbanken kompetente Leute sitzen, wenn schon nicht an den Regierungen. Offenbar ein Irrtum.


                    .
                    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                    SF-Junky schrieb nach 1 Stunde, 7 Minuten und 35 Sekunden:

                    Gewinn unter Erwartungen: Griechen-Abschreibungen belasten Allianz schwer | FTD.de

                    "belasten Allianz schwer", dass ich nicht lache. Als ob die 300 Mio irgendwie auffallen würden. Unglaublich dieses Gejammer der großen Konzerne und Banken.
                    Zuletzt geändert von Gast; 05.08.2011, 10:29. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Und ich wollte schon fragen, ob bei der EZB nur noch Deppen sitzen. Kann es sein, dass Trichet ein totaler Stümper ist? Mittlerweile muss doch wirklich der letzte kapiert haben, dass diese Anleihkäufe nichts, aber auch wirklich gar nichts, bewirken, außer die Notenbank weiter in die Abhängigkeit zu treiben.

                      Eigentlich war ich bisher der Meinung, dass zumindest in den Zentralbanken kompetente Leute sitzen, wenn schon nicht an den Regierungen. Offenbar ein Irrtum.
                      .
                      Die Zukäufe bringen schon was, aber halt nur den Banken, Finanzdienstleistern und Pensionen. Die bekommen ihre vergifteten Papiere los und wenn es zum unausweichlichen Schuldenschnitt kommt, dann wird die EZB alles abschreiben müssen (und alle europ. Steuerzahler dafür bezahlen).

                      Ich bin schon jetzt gespannt darauf welche Steuern hier in DE dann im Folgezeitraum angehoben werden. Ich tippe auf die Mehrwertsteuer.

                      Oder auf die Umwandlung des Soli (der ja seine Berechtigung langsam verliert) in einen erhöhten Euro-Soli. Letzteres würde mir sogar besser gefallen.
                      When I feed the poor, they call me a saint.
                      When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


                      ~ Hélder Câmara

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                        Zitat von Kid Beitrag anzeigen
                        Die Zukäufe bringen schon was, aber halt nur den Banken, Finanzdienstleistern und Pensionen. Die bekommen ihre vergifteten Papiere los und wenn es zum unausweichlichen Schuldenschnitt kommt, dann wird die EZB alles abschreiben müssen (und alle europ. Steuerzahler dafür bezahlen).
                        Ich erachte es nicht unbedingt als Aufgabe der EZB, Großbanken und Großkonzernen die Pfründe zu sichern.

                        Ich bin schon jetzt gespannt darauf welche Steuern hier in DE dann im Folgezeitraum angehoben werden. Ich tippe auf die Mehrwertsteuer.

                        Oder auf die Umwandlung des Soli (der ja seine Berechtigung langsam verliert) in einen erhöhten Euro-Soli. Letzteres würde mir sogar besser gefallen.
                        Da bin ich auch gespannt. Wobei ich hier gewiss nicht von "gefallen" sprechen würde.

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                          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                          Ich erachte es nicht unbedingt als Aufgabe der EZB, Großbanken und Großkonzernen die Pfründe zu sichern.
                          Man muss es ganz klar sagen, die Banken haben die Regierungen bei den Eiern, weil kein Land ohne Kredite funktioniert.
                          Da ist man eben auch erpressbar.

                          Da bin ich auch gespannt. Wobei ich hier gewiss nicht von "gefallen" sprechen würde.
                          Weniger aufregen wäre besser, das stimmt.
                          When I feed the poor, they call me a saint.
                          When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


                          ~ Hélder Câmara

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                            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                            Gewinn unter Erwartungen: Griechen-Abschreibungen belasten Allianz schwer | FTD.de

                            "belasten Allianz schwer", dass ich nicht lache. Als ob die 300 Mio irgendwie auffallen würden. Unglaublich dieses Gejammer der großen Konzerne und Banken.
                            Vor allem wenn man dann ließt, dass der Gewinn statt 1,3 halt nurnoch 1 Milliarde betragen hat.

                            Die Lage ist aber schon so schlimm, dass SpOn inzwischen einen Liveticker eingerichtet hat

                            +++ Liveticker +++: Anleger flüchten in US-Staatsanleihen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

                            Wir werden alle sterben
                            I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                            - George Lucas

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                              Wie gut, dass ich Erbe einiger Morgen bester rheinischer Börde bin.

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                                Manahmen gegen Schuldenkrise - Bundesregierung entwirft neuen Euro-Stabilittspakt - Politik - sueddeutsche.de

                                Schon wieder ein Stresstest... als ob man die Wettbewerbsfähigkeit nicht an den gängigen volkswirtschaftlichen Indikatoren, die sowieso dauernd in der Zeitung stehen, ablesen könnte.

                                Mal sehen, was da noch bei rumkommt. Liest sich nicht unbedingt alles unvernünftig.

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