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Der EURO in der Krise

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    Im Prinzip gibt es zwei Extremszenarien, alle Schulden werden zur neuen Währung bewertet, dann wären sie nichts mehr wert, oder alle Schulden werden zur alten Währung bewertet, dann ist Griechenland staatsbankrott (allerdings ist Griechenland auch so staatsbankrott, wenn es so weiter geht). Dazwischen müssen Lösungen gefunden werden. Das größte Problem sind die Spekulanten. Allerdings sollte man sich von der Vorstellung verabschieden, dass man aus diesem Schlamassel ohne schwere Verluste überhaupt wieder irgendwie herauskommt.

    Auch für Griechenland wäre es zum Nachteil, weil Import und Export durch die Währungsbarriere zum Stocken geriete.
    Die Währungsbarriere ist völlig vernachlässigbar im Vergleich zu den Vorteilen, die Griechenlands Exporte durch eine Abwertung hätten.

    Oder sind die Zustände so schlimm, dass Griechenland den Euro vernichten würde?
    Nein, die Zustände sind so schlimm, dass der Euro Griechenland vernichtet. Junky hat die Situation schon richtig beschrieben, die restriktive Geldpolitik würgt in Griechenland vollends die letzte Konjunktur ab und fiskalisch hat das Land ohnehin keinen Handlungsspielraum mehr.

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      In der Tat sah ich Umschuldung bislang als ein anderes Wort für die Einführung einer neuen Währung. Dass in dem Sinne vom EURO auf die NEO-Drachme umgeschuldet wird. So gesehen auch ein anderes Wort für Schuldenerlass, denn an der Kaufkraft gemessen, wird eine Menge auf der Streck bleiben. Zu unseren Ungunsten zwar, doch zu beneiden sind die Griechen trotzdem sicher nicht.

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        Am Beispiel Griechenlands sieht man sehr schön, was passiert, wenn man lieber Banken und Aktienfonds als Volkswirtschaften schützen will. Bedauerlicher Weise werden die lobbyabhängigen Regierungen und Zentralbanken diesen Schluss nicht ziehen und weiterhin so tun, als weise die Eurozone keinen systemimmanenten Fehler auf. Motto: "Wird schon gut gehen!"

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          Am Beispiel Griechenlands (und auch Portugals und Spaniens) kann man vor allem sehr gut sehen, was passiert, wenn Politiker sämtliche Warnungen von Volkswirten in den Wind schlagen und im Bestreben, sich ein Denkmal zu setzen, Visionen der Art folgen, die Helmut Schmidt einmal als Fall für den Arzt bezeichnet hat.

          Ich möchte nur nochmal dran erinnern, dass diese Situation schon Mitte der 90er von hunderten Ökonomen genau so vorausgesagt worden ist.

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            Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
            Allerdings sollte man sich von der Vorstellung verabschieden, dass man aus diesem Schlamassel ohne schwere Verluste überhaupt wieder irgendwie herauskommt.
            Was war der Fehler?
            Hätte man Griechenland gleich fallen lassen sollen?
            Die Milliardenhilfen anders staffeln?
            Die Griechen nie in die Eurozone aufnehmen sollen?

            Mir geht es weniger darum, einen konkreten Sündenbock zu finden, doch zum künftigen Wahlverhalten wäre es durchaus hilfreich, in welcher Ringecke die Verantwortung lastet und wo man den Steuerzahler zur Beruhigung der Spieler (auch Spekulanten genannt) in Sicherheit wiegen wollte, um den Segen zu haben, Milliarden Steuergelder zu verpulvern.

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              Der von Junky genannte Konstruktionsfehler. Eine Währungsunion ohne einheitliche Wirtschaftspolitik, oder wenigstens eine solche, die in den beteiligten Staaten in dieselbe Richtung verläuft, kann nicht funktionieren. Das ist Volkswirtschaftslehre Grundwissen.

              Die Konvergenzkriterien waren zu weich und wurden vor allem im Fall Griechenlands auch noch unterlaufen. Die Eurostat wusste, dass die Zahlen zur Staatsverschuldung, die von Griechenland geliefert wurden, falsch waren. Wenn man sich die Zeitreihen ansieht, ist offensichtlich, die Zahlen wurden zum Beitrittszeitraum künstlich gedrückt, um unter die Grenze zu kommen. Eurostat wusste das, wie gesagt, konnte aber nichts unternehmen, denn die Union war politisch gewollt. Man hätte Griechenland unter diesen Voraussetzungen niemals in die Union aufnehmen dürfen.

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                Die Eurozone hätte niemals auf Länder außerhalb Deutschland, Skandinavien und Benelux ausgeweitet werden dürfen - zudem wissen wir ja, dass JP Morgan und Goldmann-Sachs den Griechen dabei geholfen haben, überhaupt in die Eurozone zu kommen (hier wurden massiv Haushalts - und Wirtschaftsdaten vorsätzlich gefälscht).

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                  Griechenland kann natürlich auch nach der Umstellung der Währung in Neo Drachmen den Staatsbankrott erklären. Dann sehen wir nichtmal einen Bruchteil der gezahlten Gelder wieder. Intressant wäre es aber auch, ob die übernommenen Bürgschafften der EU Staaten für Griechenland in einem solchen Fall weiterhin bindend wären, weil dann sind wir echt am Allerwertesten.
                  Ihr müsst uns nicht fürchten, es sei denn, Eure Herzen sind nicht rein. Ihr seid Abschaum, der Jagd auf Unschuldige macht.
                  Ich verspreche Euch, Ihr könnt euch nicht ewig vor der leeren Dunkelheit verstecken.
                  Denn wir werden Euch zur Strecke bringen, wie die räudigen Tiere die Ihr seid.
                  und Euch in die tiefsten Abgründe der Hölle verbannen

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                    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                    Das größte Problem sind die Spekulanten.
                    Wie genau spekulieren die eigentlich, also was genau machen diese Spekulanten konkret? Ist das der von Giegold beschriebene Versicherungsbetrug mit den CDS, oder was? Das ist ein Aspekt, den ich noch nicht wirklich verstanden habe.

                    €: Noch ne zweite Frage, Chloe: Wie bewertest du denn die bisherigen Pläne zu dieser "Wirtschaftsregierung" (oder was die da nun genau vorhaben). Ist das wenigstens was halbwegs Vernünftiges?

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                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Wie genau spekulieren die eigentlich, also was genau machen diese Spekulanten konkret?
                      Z.B. massenweise griechische Anleihen abstoßen, so dass die Kurse einbrechen.

                      €: Noch ne zweite Frage, Chloe: Wie bewertest du denn die bisherigen Pläne zu dieser "Wirtschaftsregierung" (oder was die da nun genau vorhaben). Ist das wenigstens was halbwegs Vernünftiges?
                      Ich hab mir die noch nicht im Detail angeschaut. Mal abwarten, was bei der Krisensitzung jetzt herauskommt.

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                        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                        Da Wirtschaft wäre dann wohl völlig im Ar***.

                        Armes Griechenland.
                        Die ist doch so oder so schon im Arsch. Und arm ist Griechenland sowieso...

                        Wenn Griechenland tatsächlich umschulden würde, wäre das nicht wieder ein gelungenes Bsp dafür, dass die Wirtschaft (zumindest ein Teil) ihr(es) Geld(es) dadurch gerettet hat, dass dieser "Rettungsschirm" erschaffen wurde?
                        Denn hätte es diesen erst gar nicht gegeben, dann wären hauptsächlich die Gläubiger diejenigen die durch die Finger schauen? Denke ich da gerade richtig?
                        Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                        Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                          Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                          Z.B. massenweise griechische Anleihen abstoßen, so dass die Kurse einbrechen.
                          Spekulanten sind ja wohl eher diejenigen, die diesen Ramsch zum heutigen Zeitpunkt noch kaufen, und nicht diejenigen, die ihr Geld durch einen Verkauf noch absichern wollen.
                          When I feed the poor, they call me a saint.
                          When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


                          ~ Hélder Câmara

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                            Laut Spiegel denkt Griechenland nun bereits sehr offen über einen Austritt aus der Eurozone nach.
                            Offenbar will man so noch mehr Geld von der EU erpressen.
                            Ehrlich gesagt fange ich inzwischen an die Griechen zu bewundern.
                            Sie haben gnadenlos die ideologische Verblendung der Europapolitker ausgenutzt, als sie bereits durch Lügen der Währungsunion beigetreten sind ( und die EU wusste das auch schon damals ), dann haben sie jahrelang weiter Subventionen bezogen und nun verlangen sie immer weitere Milliarden und kriegen sie auch...weil man ihnen ja schon so viel gegeben hat.
                            Und am Ende gehen sie doch in die Insolvenz.

                            Der Zwegat hätte seine Freude dran.
                            Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                              Leute, Griechenland hat Euro geliehen. Natürlich werden die anderen Staaten der Eurozone sich dann dieses Geld auch wieder in Euro zurückzahlen lassen. Oder hat man von den Entwicklungsländern für die Schuldentilgung jemals ein CFA-Franc, Naira, Leones, Bath, Dong, Kip, Rupien etc. akzeptiert?

                              Die viel entscheidendere Frage ist, wie es nun mit Europa weitergeht. Der Euro ist im Grunde schon gescheitert, einfach an den verschiedenen Verhältnissen in der Union.

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                                Wies weitergehen wird? Auch ohne Währungsunion wird EU ein Wohlstandseiland der Welt bleiben, da ändern weder demographische Entwicklung noch Aufstreben der BRIICs etwas dran.
                                Die EU hat momentan nur noch eine Bedeutung als Mittel der Friedenssicherung in Europa sowieso zur besseren Ausbeutung der Bevölkerung und Volkswirtschaften durch das internationale, menschenverachtende Großkapital (insofern muss man auch mal abwarten, wie das mit der Wohlstandssicherung bleiben wird, denn immer kleinere Mengen an Personen kumulieren immer größere Mengen des Kapitals Sozialer Sprengstoff für die nächsten 20 bis 30 Jahre).
                                Was diesen Part angeht kann sie gerne sterben, draufgehen. Das braucht keiner mehr.
                                Wo wir eine starke EU bräuchten, ist die "außenpolitische" Vertretung gesamteuropäischer Interessen im globalen Maßstab gegenüber USA, China, bald dann Brasilien, Indien. Aber hier versagt die EU, was ausnahmsweise weniger an den Deutschen liegt, sondern eher an den Möchtegern-Großmächten Frankreich und Großbritannien sowie den unwichtigen Furzstaaten wie Polen oder Slowenien.
                                Ich gebe einem wirklich erfolgreichen europäischen Projekt (also auch mit globaler politischer Wucht) erst in 30 bis 50 Jahren eine Chance - wenn nämlich auch der letzte Ehemals-Kolonialstaat und der hinterste Furzstaat in Mittel-Süd-West-Europistan kapiert hat, dass er alleine gegenüber Brasilien, Indien und China nur noch als Kuhfladenabtreter auftreten kann.

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