Der EURO in der Krise

[[OTG]Guy de Lusignan]

Da muss man gar nicht mit irgendeiner speziellen Volksmentalität kommen, jede Regierung wird so handeln. Konservative, weil sie grundsätzlich eher Richtung Nationalismus tendieren, linke weil sie sich die konservative Opposition vom Hals halten wollen.

Ein toller Kommentar zum Euro: Euro braucht sicheres Fundament - Zurück auf Anfang - Finanzen - sueddeutsche.de

naja, es ist halt das passiert, was jeder Depp erkenen kann:
Eine sammlung unabhängiger Staaten, mit einehitlicher währung aber unabhängiger Haushalts/Wirtschaftsplanung, kann nicht klappen.
Aber es will sich ja keiner in die karten gucken lassen.
und nun stehen wir vor dem knall.
ebenweil sich keienr um eine gemeinsame wirtschaftsplanung udn ausgabenpolitik gekümemrt hat.

[Eye-Q]

Portugal führt ne Sondersteuer zur Haushaltskonsolidierung ein

Liest sich großteils ja ganz gut. V.a. sowas hat mir bei den Griechen zB gefehlt (oder wurde nicht kommuniziert?):

Die Bezüge der Politiker und der Verwalter öffentlicher Unternehmen sollen um fünf Prozent reduziert werden.

Eine Anhebung der MwSt halte ich hingegen eher für kontraproduktiv.
Abgesehen davon kenne ich Portugals Wirtschaft gar nicht, um mir da ein grösseres Urteil zu erlauben, wie es so einige hier ja fleissig tun...

[Valdorian]

Zitat von Guy de Lusignan
und nun stehen wir vor dem knall.
ebenweil sich keienr um eine gemeinsame wirtschaftsplanung udn ausgabenpolitik gekümemrt hat.

Na ja, der Knall wurde mit dem 750 Milliarden Hilfspaket erstmal abgesagt, zumindest für die nächste Zeit. Jetzt kommt es drauf an, dass man in der gewonnenen Zeit endlich mal was gegen Spekulanten und Bankster macht, was eigentlich schon seit 2008 fällig wäre, und das man die europäische Wirtschaftspolitik besser koordiniert. Dann kann ich mir vorstellen, das Europa am Ende der Krise stärker und einheitlicher als jemals zuvor ist.

[Atahualpa]

Dann kann ich mir vorstellen, das Europa am Ende der Krise stärker und einheitlicher als jemals zuvor ist.

Ja aber nur vorstellen.
Glaubt wirklich jemand unsere Pfeifen in Brüssel können sich gegen die Banker und Spekulanten durchsetzten, geschweige denn gegen Interessen der USA die ja auch nicht gerade von einer starken EU begeistert sind.

[Valdorian]

Zitat von Atahualpa
Ja aber nur vorstellen.
Glaubt wirklich jemand unsere Pfeifen in Brüssel können sich gegen die Banker und Spekulanten durchsetzten, geschweige denn gegen Interessen der USA die ja auch nicht gerade von einer starken EU begeistert sind.

Ja, das ist die große Frage. Die Leute in Brüssel würden die Spekulanten glaube ich schon ziemlich gerne an die Kette legen, das Problem sind dabei vermutlich eher die nationalen Regierungen, und leider ist die Deutsche mit der FDP einer der Bremser. Allerdings kann man dabei auf das Prinzip "Lernen durch Schmerzen" setzen. Wer es nach einem 500-Milliarden Rettungspaket für die Banken nicht gerafft hat, der rafft es vielleicht nach einem 750-Milliarden Rettungspaket für die Länder. Und wenn unsere Politiker es jetzt noch immer nicht gerafft haben - na dann wird es Zeit, sich einen Schrebergarten anzuschaffen, damit man sich noch was zu beißen anbauen kann, wenn alles den Bach runtergeht.

[Leandertaler]

Dass man ewtas gegen die Spekulanten unternehmen muss, steht wohl außer Frage, allerding gilt es auch zu beachten, dass Spekulanten nicht die eigentliche Ursache des Problems sind, weshalb man sich jetzt nicht auf Spekulanten- bzw. Bankenbashing beschränken darf. Spekulationen verstärken bzw. beschleunigen einen bereits vorhanden Trend nur, verursachen ihn aber nicht. Das eigentlich Problem sind die Staatsverschuldung und die großen wirtschaftlichen Unterschiede innerhalb des Euro-Raumes.
Was es deshalb viel eher braucht, ist die in den letzten Tagen so oft beschworene EU-Wirtschaftsregierung.

[Eye-Q]

Das eigentlich Rroblem sind die Staatsverschuldung und die großen wirtschaftlichen Unterschiede innerhalb des Euro-Raumes.

Naja, kann so erklären... Tatsache ist aber, dass es systemimmanent ist. Unser Wirtschaftssystem ist genau darauf ausgelegt und aufgebaut: Schulden machen und auf pump leben.

Abgesehen davon, habe gerade gelesen, dass zig Tausende Stornos (im ORF Telex wurde ~20000 angegeben) für Griechenland zu verzeichnen sind. Was das für einen Einnahmensausfall bedeutet, kann man sich ja denken... Da hat die Boulevardpresse ja tolle Arbeit geleistet

[Astrofan80]

Abgesehen davon, habe gerade gelesen, dass zig Tausende Stornos (im ORF Telex wurde ~20000 angegeben) für Griechenland zu verzeichnen sind. Was das für einen Einnahmensausfall bedeutet, kann man sich ja denken... Da hat die Boulevardpresse ja tolle Arbeit geleistet

Ackermann ist aber auch nicht besser. Er glaubt nicht, dass Griechenland ihr Defizit in den Griff bekommt. Na, auf wem werden die Spekulanten wohl eher hören?

Politiker?
Chef der Deutschen Bank?

Schuldenkrise: Ackermann äußert Zweifel an Griechenland-Rettung - Unternehmen - Banken + Versicherungen - Handelsblatt.com

[Eye-Q]

Wahnsinn! Rein von der Betitelung her finde ich das schon eine Frechheit. Komplett aus dem Zusammenhang gerissen, denn als ich den Artikel an sich gelesen hatte, fand ich die Äusserung an sich wieder ok und nachvollziehbar. Aber da sieht man wieder mal schön, wie selektiv die Medien sind und wie gezielt sie arbeiten...

[Atahualpa]

Das eigentlich Problem sind die Staatsverschuldung und die großen wirtschaftlichen Unterschiede innerhalb des Euro-Raumes.
Was es deshalb viel eher braucht, ist die in den letzten Tagen so oft beschworene EU-Wirtschaftsregierung.

Nicht nur innerhalb des Euro Raumes auch innerhalb der EU. Ich meine klar holen die ehemaligen Oststaaten auf aber deswegen brauchen wir sie noch lange nicht in der EU bzw. im Euro Raum. Man sollte da wirklich sehr strenge Kriterien anlegen aber stattdessen ergötzt man sich an der EU Erweiterung ohne wirklichen Sinn darin.

[irony]

Gerade bei Yahoo-News gelesen:

"Die Zweifel werden wieder stärker", sagte Hideaki Inoue von der japanischen Bank Mitsubishi UFJ Trust. Die anfängliche Wirkung des Euro-Rettungpakets sei schon wieder "abgestumpft". Der Euro-Kurs notierte in London am Abend bei 1,2359 Dollar, dem tiefsten Stand seit Ende Oktober 2008.

Schon erstaunlich. Aktien fallen auch, der Goldpreis ist auf ein Rekordhoch gestiegen.

[Eye-Q]

Naja, ich wiederhole meine Frage aus Post #370, ob eine ("gesteuerte") Herabstufung denn so schlecht wäre? Das war und ist ja immer durchaus eine wirtschaftspolitische Maßnahme gewesen Produkte auf dem internationalen Markt (wieder) "konkurrenzfähiger" machen zu können.

[Atahualpa]

Was denkt ihr wielange wirds den Euro noch geben? Also ich gebe ihm kein Jahr mehr.
Schon eine Ironie, erst durch die Kunstwährung Euro ist die EU erst in dieses Schlamassel geraten.
Naja und zerbricht der Euro wirds mit der EU auch net mehr lange dauern.

Nicht zu vergessen das es für die Regierungen der Netteozahler kaum mehr möglich ist dem Steuerzahler das irgendwie zu erklären wieso wir für andere zahlen müssen. Irgendwann ist da auch die Grenze erreicht.

[Seether]

Naja, ich wiederhole meine Frage aus Post #370, ob eine ("gesteuerte") Herabstufung denn so schlecht wäre? Das war und ist ja immer durchaus eine wirtschaftspolitische Maßnahme gewesen Produkte auf dem internationalen Markt (wieder) "konkurrenzfähiger" machen zu können.

Nicht zwangsläufig. Die Chinesen machen ja seit den 90ern nichts anderes mit ihrer eigenen Währung - sie halten sie künstlich unten.

Und ansonsten sehe ich hier vielfach Panikmache. Schaut euch mal Japan an. Seltsam. Den Menschen dort geht es irgendwie noch immer gut. Und das, obwohl die Japaner gefühlt in den letzten 25 Jahren mehr "total krasse Währungs - und Wirtschaftskrisen" hatten als alle europäischen Nationen zusammen, die jetzige Krise miteingerechnet.

[Eye-Q]

Ja eben. Die USA machen es ja eigentlich nicht anders und deswegen haben sie sich ja mal mit den Chinesen gezofft. Insofern, why not...?

Ich halte das auch für eine komplett überbauschte Panikmache! Die Medien hängen sich mehr daran auf als das mE gerechtfertigt scheint. Leider stehen Medien und "Finanzmarkt" ja irgendwie in direktem Verhältnis.....