Der EURO in der Krise

[[OTG]Guy de Lusignan]

Und wie würdest du reagieren, wenn du ganz persönlich von den harten Sparmaßnahmen getroffen werden würdest ? Es urteilt sich aus der Ferne jedenfalls leichter als wenn man zu den Betroffenen zählt.

oh keine Sorge, ich gehöre in deutschland mittlerweile zu eienr der untersten finanziel-sozialen schichten, bei mir wird immer als erstes gespart(wenns medienwirksam ist).

Aber die grichen machen so den eindruck, als wären sie nicht willen, ihrem staat zur reform zu helfen.
es wirkt nunmal, als würden man lieber den staat verrecken sehen, als selber mal mitzuhelfen.
die burschen wissen nunmal, das es so wie es jetzt ist, absolut nicht weitergehen kann mit ihrem "auf pump lebenden paradisstaat".
und trotzallem ist offensichtlich der wille zur reform nichtvorhanden.

den zukünftigen wahlkampf kann ich mir schon gut vorstellen
"Wir geben euch das 13./14 jahresgehalt zurück!" unddie dann neue regierung wird dann erstmal alle reformen killen... udn die EU, blöd wie sie ist, weiter zahlen.

[Maritimus]

die burschen wissen nunmal, das es so wie es jetzt ist, absolut nicht weitergehen kann mit ihrem "auf pump lebenden paradisstaat".

Und genau da ist der Knackpunkt. Ist Griechenland wirklich ein "Paradiesstaat" ? Wurde hier von den Medien nicht unzulässig von Einzelbeispielen auf die gesamte Bevölkerung geschlossen ?

[Leandertaler]

Sicher nicht für jeden, aber genauso wie der Staat Mist baut, hat sich auch die Bevölkerung einiges selbst zuzuschreiben, die bedient sich nämlich auch bei jeder Gelegenheit.

Der Artikel ist zwar schon älter, dürfte einige Probleme aber ganz gut beschreiben: Proteste in Griechenland: Nachhilfeschüler Staat - taz.de

Fazit der taz: Die Bürger haben den Staat und die politische Klasse, die sie verdienen und umgekehrt.



Und wohin der dort angesprochene Versuch möglicht im Beamtenstand unterzukommen führt, sieht man dann hier: Verschwendung im Schuldenstaat: Griechen wüten gegen die Prass-Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

[Eye-Q]

Solche Meldungen á la Guys ärgern mich.

Im Grund...würde es--..."den Griechen"....-- sicherlich mehr als Recht sein, die GANZE Regierung und das GANZE Parteiensystem auszumerzen, ALLE Leute ihrer Ämter entheben und das System von Grund auf KOMPLETT umzugestalten und strukturieren.
Ich gehe mal stark davon aus, dass die Griechen ihre eigene Regierung und System satt haben. Zum einen von ihnen ausgequetscht zu werden UND dann noch von der EU und der Welt auch noch ausgequetscht zu werden und dann noch blöd anmachen lassen.....nein, ich kann sie vollauf und von Herzen verstehen! (denn bei "ihnen" wird es nicht viel anders als bei "uns" sein, dass sich eben die "normalen" Bürger ja immer über "die da oben" beschweren, dann aber von anderen 9malklugen Sprüchen belehren lassen müssen "jaja, die Pennergriechen, alles faule Säcke" und so nen Schrott)

edit: Hinweis, ich habe die Seite 10 gar nicht gesehen/-lesen gehabt. Da steht e genau das was ich über "das System" geschrieben habe

[Leandertaler]

Hast du den taz-Artikel gelesen? Denn für meinen Geschmack hackst du doch etwas einseitig auf der Regierung rum.


Westerwelle: Schuldenbremse für Euro-Zone - Gegen Griechenland-Krise - N24.de

Eine Einigung über das Rettungspaket für Griechenland gibt es noch nicht, da geht Außenminister Westerwelle schon einen Schritt weiter: Er will "dem Stabilitätspakt Zähne geben".

Wenigstens scheint man sich inzwischen zu überlegen, wie man solche Probleme in Zukunft verhindern kann. Zwar mögen die vorgeschlagenen Maßnahmen noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, aber es ist ganz klar, dass man Instrumente braucht, um in Zukunft früher eingreifen zu können.
Seine Steuersenkungen kann er dann aber auch vergessen.

[[OTG]Guy de Lusignan]

Westerwelle: Schuldenbremse für Euro-Zone - Gegen Griechenland-Krise - N24.de
Wenigstens scheint man sich inzwischen zu überlegen, wie man solche Probleme in Zukunft verhindern kann. Zwar mögen die vorgeschlagenen Maßnahmen noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, aber es ist ganz klar, dass man Instrumente braucht, um in Zukunft früher eingreifen zu können.
Seine Steuersenkungen kann er dann aber auch vergessen.

jetzt hat er ja auch ein neues Wahlkampfthema^^
die steuersenkung war ja eh nix weiter als heißluft.
Die Ideen sind teilweise ganz nett..aber eh wieder in paar Wochen vergessen

[Eye-Q]

Hast du den taz-Artikel gelesen? Denn für meinen Geschmack hackst du doch etwas einseitig auf der Regierung rum.

Ich hatte ihn zuerst überflogen, jetzt gelesen.
Im Grunde dreht es sich um das Henne-Ei Problem.
Abgesehen davon beziehe ich "lediglich" eine (Gegen)Position zu den pauschalisierenden (und mE nicht qualifizierten) Aussagen - bitte das Wort qualifiziert als das zu verstehen für das es steht: eine Aussage die QUALITÄT hat. Aussagen á la "san e ois Dagobert Duck Pensionäre" oder "de san e ohle faul, unwillig und unnütz" kann ich nichts qualifiziertes finden!), das mal zum einen. Zum anderen steht meine Aussage nicht unbedingt im Widerspruch. Natürlich führt das eine zum anderen (wie es der Artikel darlegt). Nichtsdestotrotz halte ich deswegen eine Art tabula rasa als das Beste, weil genauso jene, die nur aus Berechnung (zB ihre Kinder, Verwandten) Positionen anstreben genauso der tabula rasa zum Opfer fallen. Hier bedarf es einer kompletten Neuorganisierung auf beiden Seiten.

[Gast]

Also dass Griechenland ein massives Problem mit Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung hat, hat hier niemand angezweifelt oder gar bestritten. Dass sich solche Sachen in der breiten Bevölkerung "festbeißen", wenn von staatlicher Seite her nichts unternommen, um da drauf zu kommen muss man nun wirklich kein Sozialökonomie-Professor sein.

Ich kauf mir auch keinen Parkzettel in der Tiefgarage, wenn ich nur eine halbe Stunde drin stehe und ich genau weiß, dass nicht kontrolliert wird. Das ist natürlich verwerflich und natürlich könnte weiß ich genau wie jeder Schwarzarbeiter und jeder Steuerhinterzieher, dass das dem Staat und damit letztlich mir selbst schadet, aber wer meint, dass der ganze Mist von "Selbstverantwortung" im großen Stil funktioniert, ist eben einfach schrecklich naiv. Die modernen Staatsapparate sind ja nicht rein zufällig entstanden, sondern eben aus der Notwendigkeit heraus, dass das Märchen von der Selbstverwaltung durch das Volk eben das ist: Ein Märchen.

max wird vermutlich gleich auf mich losgehen, wenn er das ließt, aber sei's drum: Genau deswegen wird der Kommunismus meiner Meinung nach auch nie funktionieren. Millionen Menschen können sich eben einfach nicht selbst verwalten. Man braucht einfach eine gewisse "Autorität", die bestehende Gesetze durchsetzt, auch wenn das der breiten Mehrheit vielleicht nicht passt.

[Dunderdon]

Ich kauf mir auch keinen Parkzettel in der Tiefgarage, wenn ich nur eine halbe Stunde drin stehe und ich genau weiß, dass nicht kontrolliert wird. Das ist natürlich verwerflich und natürlich könnte weiß ich genau wie jeder Schwarzarbeiter und jeder Steuerhinterzieher, dass das dem Staat und damit letztlich mir selbst schadet

Damit schadest du nicht dem Staat sondern nur dem Betreiber der Garage, der vermutlich sowieso genug Profit macht. Brauchst also kein schlechtes Gewissen haben

max wird vermutlich gleich auf mich losgehen, wenn er das ließt, aber sei's drum: Genau deswegen wird der Kommunismus meiner Meinung nach auch nie funktionieren. Millionen Menschen können sich eben einfach nicht selbst verwalten. Man braucht einfach eine gewisse "Autorität", die bestehende Gesetze durchsetzt, auch wenn das der breiten Mehrheit vielleicht nicht passt.

Das lasse ich vielleicht als Argument gegen den Anarchismus gelten, aber nicht gegen den Kommunismus. Wer sagt, dass im Kommunismus Gesetze nicht exekutiert werden? Ich würde sagen, dass es eine zutiefst kommunistische (und ursprünglich sozialdemokroatische) Praxis ist, dass Maßnahmen von all jenen durchgeführt und kontrolliert werden, die sie (mit)beschließen. Insofern ist die Durchführung des Mehrheitswillens im demokratischen Zentralismus zwar demokratisch, aber trotzdem vorhanden.

Also dass Griechenland ein massives Problem mit Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung hat, hat hier niemand angezweifelt oder gar bestritten. Dass sich solche Sachen in der breiten Bevölkerung "festbeißen", wenn von staatlicher Seite her nichts unternommen, um da drauf zu kommen muss man nun wirklich kein Sozialökonomie-Professor sein.

Ich würde sagen, dass das Problem darin besteht, dass große Teile der Reichen, in Griechenland wie in Österreich oder Deutschland, die Republik als Selbstbedienungsladen betrachten und es insofern nicht für nötig erachten, Steuern zu zahlen. Und wovon sie selbst profitiere, das gönnen sie ihresgleichen halt auch. In Griechenland wurde dieser Spaß eben ein wenig exzessiver betrieben als bei uns, die Mechanismen sind aber die selben, und haben mit dem grundlegenden Charakter der Menscheit nichts zu tun, sondern sind eher als Privilegien gewisser Schichten zu verstehen, die sie sich in diesem System er"arbeitet" haben.

[Leandertaler]

Ich würde sagen, dass das Problem darin besteht, dass große Teile der Reichen, in Griechenland wie in Österreich oder Deutschland, die Republik als Selbstbedienungsladen betrachten und es insofern nicht für nötig erachten, Steuern zu zahlen. Und wovon sie selbst profitiere, das gönnen sie ihresgleichen halt auch. In Griechenland wurde dieser Spaß eben ein wenig exzessiver betrieben als bei uns, die Mechanismen sind aber die selben, und haben mit dem grundlegenden Charakter der Menscheit nichts zu tun, sondern sind eher als Privilegien gewisser Schichten zu verstehen, die sie sich in diesem System er"arbeitet" haben.

Das sind in Griechenland aber eben nicht nur Teile der Reichen, das sind in erster Linie die Selbstständigen, vom Taxifahrer über den Gemüsehändler und Handwerker bis hin zum Ingenieur oder Arzt, völlig unabhängig der Gehaltsklasse. Da werden einfach keine Quittungen ausgestellt, das Finanzamt überprüft sowieso nix und dann gibt man beim Finazamt halt ein paar tausend € weniger an.
Und natürlich trägt da das Versagen des Staates dazu bei bzw. ermöglicht das alles erst, aber alles auf irgendwelche Politiker und Reiche zu schieben, wenn die gesamte Bevölkerung bei praktisch jeder Gelegenheit zugreift und Steuern hinterzieht, dann genn geht es halt irgendwann den Bach runter und schuld sind sie am Ende alle zusammen.

[Eye-Q]

Wo wir in einen Bereich kommen, der mich schon seit einiger Zeit beschäftigt, ob nämlich (so paradox sich das auch anhören mag, weil Staat immer bzw sehr oft mit "das sind wir" gleichgesetzt wird) der Staat, im Zusammenhang mit einer gewissen Klasse, zu denen nur ein paar % der Bevölkerung gehören, dem Rest nicht jeden Tag vorlebt (!) was sie vom Staat halten und wie sie damit umgehen bzw v.a. wie mit IHNEN umgegangen wird.
Konkret und als Schlagworte: Einkommenssteuerschere oder den ständigen Forderungen der Wirtschaft und sogenannten "Leistungsträgern" nach weniger für die anderen, aber mehr Rechte für sie selber. Und wenn mal jemand irgendwie auffliegt, muss er/sie eventuell zwar den Posten räumen, wandert aber mühelos zum nächsten schönen Job, wobei natürlich noch ne üppige Abfertigung mit auf den Weg gegeben wird.
Und hier sehe ich den Grund, warum es zu einer allgemeinen "Entfremdung" der "restlichen" Bevölkerung kommt, weil sie ja nicht blind und taub sind und sehen was da passiert. Und das mE zu der Einstellung führt "auf den Staat zu scheissen", weil "er" (auch wenn man [immer] den Staat mit "das sind wir" gleichsetzt) salopp gesagt auf uns scheisst....

[Gast]

Damit schadest du nicht dem Staat sondern nur dem Betreiber der Garage, der vermutlich sowieso genug Profit macht. Brauchst also kein schlechtes Gewissen haben

Tja, Scherzkeks, frag dich mal wer der Betreiber der Tiefgarage ist.

SPOILERRICHTIG! Die Kommune (= "der Staat")

[ThorKonnat]

Und wohin der dort angesprochene Versuch möglicht im Beamtenstand unterzukommen führt, sieht man dann hier: Verschwendung im Schuldenstaat: Griechen wüten gegen die Prass-Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Das Zitat von der Chefin einer der großen politischen Parteien find ich richtig geniaL:

Die Regierung scheut sich

Und die geben so schnell nicht auf. Die beiden großen Gewerkschaftsverbände des Landes hielten es nicht einmal für nötig, mit dem Arbeitsministerium über die anstehende Rentenreform zu verhandeln. Aleka Papariga, Vorsitzende der Kommunistischen Partei, die immerhin mit einem Stimmenanteil von 7,5 Prozent im Parlament sitzt, fragte nur gelangweilt in die Kamera: "Was haben wir denn mit dem IWF und mit der EU zu reden? Das wäre reine Zeitverschwendung für beide Seiten".

Und bei so einer Einstellung, Ignoranz und Blindheit sollen wir Milliarden an Steuergeldern runterpumpen ?

[Oliver Hansen]

Man sollte dieses Land wirklich in den Dreck sinken lassen. Ich wäre gespannt, wie Frau Papariga redet, wenn der Staat pleite ist.

[Eye-Q]

Und bei so einer Einstellung, Ignoranz und Blindheit...

... von der anderen Seite kommt es zu verhärteten Fronten.

edit: weil Hansen dazwischen gekommen ist. So drastisch würde ich es nicht sagen, fordern und sehen, aber wie gesagt: tabula rasa. Eine Bank(en) pleite gehen lassen ist das eine, ein Land was anderes.