Der EURO in der Krise

[Leandertaler]

Na also einer Regierung bzw. ihren Wirtschaftsvertretern sollte man schon noch zutrauen können, dass sie abwägen (können), ob jemand/etwas kredit- investitionswürdig ist. Und wenn jetzt jemand mit gefälschten Zahlen etc. kommt...bitte nachdenken, dass die rating Agenturen dem genauso aufgeflogen sind, insofern nichts geholfen haben..!

Die analysieren das ja aber nicht in erster Linie für Staaten, sondern für jeden, der irgendwo Geld anlegen will. Natürlich wird sich jeder Staat da zusätzlich noch seine Gedanken amchen, aber grundsätzlich ist es wichtig mehrere möglichst unabhänge Agenturen zu haben.

Abgesehen davon, äergert mich schon die Arroganz oder Naivität mit der hier einige hantieren. zB:

Ich habe erst kürzilch im Telex gelesen, dass überlegt, nahegelegt etc wird: 13., 14. Gehalt STREICHEN, MwSt (WIEDER) erhöhen, andere Steuern sowieso erhöhen uswusf und am besten alles gleichzeitig. Ich meine, HALLO? Als würde man bisschen Lego spielen und alles easy cheezy sein.... In einem Staat, wo e schon (anscheinend) viel nur mehr über Bestechung geht, kann ich den Zorn, Wut und Aggression sehr wohl verstehen.

Die Forderung nach solchen Dingen ist im Grunde ja auch nicht ganz unlogisch. Prinzipiell kann es uns zwar völlig egal sein, wie die Griechen ihren Haushalt sanieren, wichtig ist nur, dass sie es tun, aber Steuererhöhungen und Kürzungen in den Sozialsystem sind nunmal ein einfacher Weg um schnell an Geld zu kommen. Völlig unabhängig davon ob das nun gerecht ist. Langfristig sollte man sich natürlich mal lieber um Steuerhinterziehung kümmern, denn das ist in Griechenland Volkssport und parallel die Korruption bekämpfen.
Anders als bei uns, wo man Steuerhinterziehung usw. immer nur den Reichen unterstellt, geht das in Griechenland quer durch die ganze Gesellschaft und bis man das los wird, vergeht Zeit, die Griechenland aktuell nicht hat.

[Oliver Hansen]

Ich habe erst kürzilch im Telex gelesen, dass überlegt, nahegelegt etc wird: 13., 14. Gehalt STREICHEN, MwSt (WIEDER) erhöhen, andere Steuern sowieso erhöhen uswusf und am besten alles gleichzeitig. Ich meine, HALLO? Als würde man bisschen Lego spielen und alles easy cheezy sein.... In einem Staat, wo e schon (anscheinend) viel nur mehr über Bestechung geht, kann ich den Zorn, Wut und Aggression sehr wohl verstehen.

Eben solche Sachen sind es: 13. und 14. Gehalt, in bestimmten Berufsgruppen mehr Rente als aktives Einkommen, niedriges Renteneinstiegsalter, niedrige Steuerehrlichkeit, hoher Anteil im informellen Sektor....

Sage mir, wie soll eine Wirtschaft so funktionieren?


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Oliver Hansen schrieb nach 1 Minute und 14 Sekunden:

Schon, aber was ist die Alternative? Sollte man Pleitestaaten weiterhin megagünstige Kredite geben, damit die ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten können, während vorbildlich wirtschaftende Staaten das ausbaden müssen und zugleich dann nicht einmal auf dem Kreditmarkt bessere Konditionen haben als die schwarzen Schafe?

Schon. Ich will der griechischen Politik auch keineswegs das Wort reden. Nur: Noch vor paar Monaten haben die Ratingagenturen griechischen Schulden noch Bestnoten gegeben. Staaten dürfen doch nicht von den Ansinnen von Finanzfirmen abhängig sein.

[Sinclair_]

Schon. Ich will der griechischen Politik auch keineswegs das Wort reden. Nur: Noch vor paar Monaten haben die Ratingagenturen griechischen Schulden noch Bestnoten gegeben.

Das war bevor der Betrug absehbar war bzw. das Riesenloch auf war.

Staaten dürfen doch nicht von den Ansinnen von Finanzfirmen abhängig sein.

Aber es geht nunmal um Finanzen bzw. das Nichtvorhandensein selbiger. Schwarze Schafe nicht abzustrafen und ihnen schwerere Konditionen abzuverlangen, wäre im kleinen Maßstab etwa so, als bekäme ein stadtbekannter notorisch Spielsüchtiger denselben Kredit als ein sorgender Familienmensch.

Nur kann es sich weder eine Bank leisten, einen Spieler zu sponsern, dessen Geld nie wiederkehrt, noch kann es sich irgendjemand in der EU leisten, Griechenland weiterhin beste Kredite zu geben, die ebenso versickern und nie zurückgezahlt werden können.

[ThorKonnat]

Das war bevor der Betrug absehbar war bzw. das Riesenloch auf war.

Aber es geht nunmal um Finanzen bzw. das Nichtvorhandensein selbiger. Schwarze Schafe nicht abzustrafen und ihnen schwerere Konditionen abzuverlangen, wäre im kleinen Maßstab etwa so, als bekäme ein stadtbekannter notorisch Spielsüchtiger denselben Kredit als ein sorgender Familienmensch.

Nur kann es sich weder eine Bank leisten, einen Spieler zu sponsern, dessen Geld nie wiederkehrt, noch kann es sich irgendjemand in der EU leisten, Griechenland weiterhin beste Kredite zu geben, die ebenso versickern und nie zurückgezahlt werden können.

Ich gehe aber schon davon aus dass Staaten was anderes als Privatpersonen sind. Da an einer Staatspleite mehr dran hängt würd ich schon sagen wäre es sinnvoller diesen Staaten geringere Zinsen anzubieten um zu helfen aus den Schulden rauszukommen, dafür aber irgendein anderer Gegenwert als Sicherheit herhalten muß.

[Sinclair_]

Stimmt! Sicherheiten wären das Nonplusultra. Denn Zinsen können so hoch oder niedrig sein wie sie wollen, sie sind bedeutungslos wenn sie sowieso nicht gezahlt werden (können).

[Eye-Q]

Ach herje. Wie erreicht man denn Sicherheit(en)?! Rücklagen sind die Sicherheit eines Staates! Nur deswegen kann man sich ja auf der einen Seite (so hoch) verschulden, weil es auf der anderen Seite Spareinlagen gibt. Aber in einem Staat, wo der eigene Bürger in Folge von Korruption wenig vertrauen hat UND dann auch noch die Last von Spekulationen wiegt UND auch noch das was er hat (Gehalt) abgezwackt wird UND gleichzeitig jede Menge mehr auf Grund von Steuererhöhungen zahlen "soll" (muss), der wird nicht sparen, sondern ausgeben (wenn er überhaupt noch was hat).
Und DEN Bürger möchte ich mal sehen, der bei alle dem ruhig bleibt (wobei ich mir bei der deutschen und österreichischen Mentalität gar nicht mal so sicher wäre)

[ThorKonnat]

Als Sicherheit könnte man ja uU Hypotheken auf Landstriche anbieten. Anteile an Tourismuseinnahmen oder ähnliches.

[Eye-Q]

Also Vollverstaatlichung des ganzen Landes, um dann nach staatskapitalistischem Muster damit zu verfügen Na ob das durchginge

[Nighthawk_]

Klar, mehr Staat ist das was die Griechen brauchen.
Funktioniert ja jetzt schon wunderbar.

[ThorKonnat]

Also Vollverstaatlichung des ganzen Landes, um dann nach staatskapitalistischem Muster damit zu verfügen Na ob das durchginge

Das war ja nur als Beispiel gedacht, wobei es wohl durchaus staatliches Gelände geben wird. Schürfrechte oder ähnliches wären ja auch denkbar. Irgendeine Form der Sicherheit wäre hier jetzt wohl angebracht, und wenn sie uns das Partheon überschreiben..... .

[Gast]

Mal was für die "Regierung ignoriert Volksmeinung"-Fraktion: Deutsche wollen Bankenbeteiligung bei Griechenland-Hilfe | tagesschau.de

Aber das kommt wahrscheinlich alles nur durch die Medienpropaganda, hab ich recht?

[Leandertaler]

Mal was für die "Regierung ignoriert Volksmeinung"-Fraktion: Deutsche wollen Bankenbeteiligung bei Griechenland-Hilfe | tagesschau.de

Aber das kommt wahrscheinlich alles nur durch die Medienpropaganda, hab ich recht?

Leider ist diese Bankenbeteiligung absoluter Quatsch und deshalb wohl eher als reflexartiges "die bösen Banken sollen zahlen" zu verstehen. Die Banken, die am meisten Geld in Griechenland investiert haben sind seit der letzten Krise verstaatlicht, eine Bankenbeteiligung bedeutet in erster Linie also auch nur, das der Steuerzahler ran darf.

Und ganz besonders, da es hier viel um Vertrauen und Planbarkeit geht, halte ich es in erster Linie für wichtig, dass die Regierung in Abstimmung mit dem Rest der EU eine klare Linie bestreitet und die Volksmeinung im Zweifelsfall ignoriert. Bis nächste Woche muss das Hilfspaket auf dem Weg sein und da die Auswirkungen der Handlungsalternativen schon für Fachleute nicht wirklich absehbar zu sein scheinen, würde ich dem Normalmenschen diese Fähigkeit sowieso absprechen.

[Oliver Hansen]

Zunächst mal wäre es sinnvoll, den griechischen Staatshaushalt und seine Ausgaben der EU zu unterstellen, und zwar richtig. Soll heißen: Jeder Euro den der Staat ausgeben will muss erstmal genehmigt werden. Dann können die Leute streiken so viel sie wollen, es wird trotzdem saniert.

[Maritimus]

-uns allen fehlt definitiv die passende Ausbildung für die Beurteilung volkswirtschaftlicher Vorgänge und deren globale Auswirkung

Und der BILD nicht, oder wie ?

-wir haben definitiv keinen Einblick in die realistische aktuelle Situation der Griechen, da die ihre Bücher nicht offen gelegt haben

Und die BILD schon ?

-es ist nachgewiesen dass die Griechen jahrelang ihre Bilanzen verschönt haben und damit gegen den Stabilitätspakt verstoßen haben, was wohl den Tatbestand des Betruges erfüllt

Haben das ALLE Griechen getan, wie die BILD suggerieren möchte ?

-die dt Regierung entscheidet wiedermal ohne auf das Votum der Bevölkerung zu hören bzw erstmal danach zu fragen.

das ist natürlich ein Problem, was aber nicht auf Griechenland beschränkt ist. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich ja auch einen Abzug der Truppen in Afghanistan, besser heute als morgen.

-alles wird einfach zu schnell vorangetrieben und vorallem auch hinter verschloßenen Türen.

Und die BILD-Taktik, den Griechen "die Drachmen wiederzugeben" wäre nicht vorschnell ?

Im großen und ganzen fehlt es einfach an einer vernünftigen Informationspolitik.

Im großen und ganzen mangelt es einfach mal wieder an Seriösität bei der BILD

Ich verstehe deine Kritikpunkte natürlich, aber im Link war nur von der dreisten Hetzkampagne der BILD die Rede. Und diese kann man nicht entschuldigen.

[Oliver Hansen]

das ist natürlich ein Problem, was aber nicht auf Grduriechenland beschränkt ist. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich ja auch einen Abzug der Truppen in Afghanistan, besser heute als morgen.

Und daran sieht man, dass es gut ist, zumindest die Außenpolitik nicht "demokratisch" zu regeln. In Afghanistan würde bei einem Abzug der Truppen das Chaos ausbrechen. Dinge, die der Durchschnittsbürger gar nicht nachvollziehen kann, weil ihm die diplomatische Ausbildung fehlt.