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Der EURO in der Krise

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    Das meine ich überhaupt nicht. Ich meine die absurde Entscheidung, Griechenland, Portugal, Spanien in diese Währungsunion aufzunehmen, obwohl unzählige Konferenzen auf die Risiken hinwiesen und hunderte von Professoren öffentliche Appelle dagegen unterzeichnet haben und auf genau die Risiken hingewiesen haben, die jetzt eingetreten sind.

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      Das meine ich doch auch. *g* Politischer Wille --> Wirtschaftliche Vernunft. Man konnte und wollte nicht NEIN sagen.

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        Die Entscheidung, Griechenland, Portugal, Spanien aufzunehmen kann aber nicht damit begründet werden, Deutschland "klein" zu halten. Deutschland hätte man auch ohne zumindest Griechenland und Portugal klein halten können. So bedeutsam sind die größenordnungsmäßig nicht.

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          @Chloe
          Natürlich habe ich mich bewusst überspitzt ausgedrückt, wobei ich nicht nur die Experten im Visier hatte. Ich bin übrigens für einen mutigen Schritt nach Vorne mit Eurobonds, gepaart mit strikten Auflagen für all jene, die die Eurozone in Gefahr gebracht haben und noch in Gefahr bringen werden.

          Und hinsichtlich der EU-Politik sehe ich auch die gleichen Probleme wie du und Seether: Zum einen werden die Geschicke der EU und der Eurozone in die Hände von Politiker gelegt, die u.U. nicht die geeigneten Entscheidungsträger sind, zum anderen kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Europa-Politik von lokalen Wahlkampfinteressen bestimmt wird. Das ist freilich nicht zu vermeiden, da es auch Aufgabe der Politiker ist, im Sinne der Wähler zu agieren, aber im Moment (besonders in diesem Moment) habe ich den Eindruck, dass die Politiker nur noch zu erraten versuchen, was wohl die Wünsche der Wähler sind. Beim Atomausstieg hat man einigermaßen richtig gelegen, in der Lybien-Frage hat man sich böse verschätzt, und im Falle der EU-Integration ist man schon weit jenseits von Gut und Böse und kommt auf keinen grünen Zweig mehr.

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            Nö. Hinter Griechenland und Co steckte politischer Einigungswille für Europa (Darüber haben wir uns schon im Erdkunde-Kurs der Klasse 11 damals unterhalten und sehr hitzige Debatten geführt, eben weil die Länder so klein sind im Vergleich zu Deutschland und Europa. Wenn selbst die 11. Klasse eines Gymnasiums wusste, dass das wirtschaftlich blöde ist...), unterstützt durch die Meinung der Politiker aus der Zeit von Kohl, notfalls jedes Problem mit Geld totschmeißen zu können.

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              Ja, aber politischer Einigungswille hin oder her sind Dänemark, Schweden, Großbritannien etc. trotzdem beim Euro außen vor.

              Ich würde mir einfach nur wünschen, dass man mal ein Expertengremium bildet mit Leuten, die den Sachverstand haben und von niemandem einen Maulkorb verpasst bekommen. Zusammengesetzt aus Finanzmarktökonomen wie der Ohr und dem Bofinger, Ex-Zentralbankern wie Issing, Börsianern wie dem Müller und dem Halver, Fond-Managern wie dem Schröder und Politologen.

              Dann würden wir ja sehen, was die sagen. Das ist nicht allzu schwer abzuschätzen.

              Fromme Wunschträume, ich weiß.
              Zuletzt geändert von Chloe; 16.08.2011, 22:15. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                Ja, aber politischer Einigungswille hin oder her sind Dänemark, Schweden, Großbritannien etc. trotzdem beim Euro außen vor.
                Großbritannien ist europhob und sieht sich eher mit seinem Commonewealth und den USA verbunden als dem Festland.
                Dänemark und Schweden haben den Euro in Referenden abgelehnt.

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                  Zitat von Rarehero
                  Ich bin übrigens für einen mutigen Schritt nach Vorne mit Eurobonds, gepaart mit strikten Auflagen für all jene, die die Eurozone in Gefahr gebracht haben und noch in Gefahr bringen werden.
                  Was für strikte Auflagen sollen es sein? Chloe schrieb in ihrer Vorhersage weiter hinten, daß die Eurobonds vermutlich ohne gemeinsame Finanzpolitik kommen werden. Ich verstehe es so, daß Griechenland dadurch wieder da weiter machen könnte, wo es aufgrund steigender Zinsen aufhören und um Hilfe bitten mußte.

                  Kommentar


                    Zitat von Hazard Beitrag anzeigen
                    Was für strikte Auflagen sollen es sein? Chloe schrieb in ihrer Vorhersage weiter hinten, daß die Eurobonds vermutlich ohne gemeinsame Finanzpolitik kommen werden. Ich verstehe es so, daß Griechenland dadurch wieder da weiter machen könnte, wo es aufgrund steigender Zinsen aufhören und um Hilfe bitten mußte.
                    Ja, natürlich. Abgesehen davon, dass man kaum eine Mehrheit in allen Ländern bekäme, die Haushaltshoheit nach Brüssel abzugeben, ist auch sehr zweifelhaft, ob das gem. Verfassung überhaupt zulässig wäre.

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                      Zum Beispiel Auflagen, wie sie heute von Merkel und Sarkozy vorgeschlagen wurden. Du, ich bin auch kein Ökonom und mir ist auch klar, dass wenn jetzt Eurobonds das Mittel der Wahl sein sollen, dass zunächst einmal niemand auf gesunde Reformen warten kann, bis die Bonds greifen werden. Aber das muss ja nicht bedeuten, dass es keine Reformen geben wird. Diese könnte man auch zu jedem anderen Zeitpunkt schaffen, und sollte man sich doch noch in naher Zukunft zu Eurobonds durchringen, würde ich erwarten, dass sich die Euro-Länder verpflichten, eine integrierte Wirtschaftsunion zu schaffen.

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                        Zitat von Rarehero
                        Zum Beispiel Auflagen, wie sie heute von Merkel und Sarkozy vorgeschlagen wurden.
                        Aber erleben wir am Beispiel USA nicht gerade was so eine Schuldenobergrenze Wert ist? Wenn das Land vor der Zahlungsunfähigkeit steht, wird diese Grenze nach Oben korrigiert. In der Geschichte des Euro hatten wir auch Kriterien, die nicht eingehalten wurden und durch Eurobonds erneut gebrochen werden sollen. Da kannst du sehen, welchen Wert Regeln haben.

                        Chloe wird nicht müde zu betonen, daß dieses Euroabenteuer von Anfang an zum scheitern verurteilt war. Vor diesem Hintergrund wäre es kein Mut, sondern etwas anderes, wenn man sich auf das nächste Abenteuer einlassen würde IMO.

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                          Zitat von Hazard Beitrag anzeigen
                          Was für strikte Auflagen sollen es sein? Chloe schrieb in ihrer Vorhersage weiter hinten, daß die Eurobonds vermutlich ohne gemeinsame Finanzpolitik kommen werden. Ich verstehe es so, daß Griechenland dadurch wieder da weiter machen könnte, wo es aufgrund steigender Zinsen aufhören und um Hilfe bitten mußte.
                          eben kam in dne nachrichtne das merkel und sarkozy die eurobonds ohne eine art wirtschaftsüberwachung(hab nur mit einem ohr hingehört) ablehnen. und da eben F udn D eine menge zu verlieren haben.... klingt so, als hätte jemand da ähnliche gedanke gehabt, wie ich sie heute vormittag geäussret habe

                          ah gefunden
                          Deutschland und Frankreich wollen die Zusammenarbeit in der Euro-Zone verbessern. Bei ihren zweistündigen Beratungen in Paris machten Kanzlerin Angela Merkel und Präsident Nicolas Sarkozy konkrete Vorschläge, wie vor allem die Finanz- und Wirtschaftspolitik der Euro-Länder enger verzahnt werden kann. Sie schlugen eine gemeinsame Wirtschaftsregierung vor, die sich aus dem Rat der Staats- und Regierungschefs der 17 Euro-Länder zusammensetzt. Zweimal im Jahr soll diese Regierung tagen - unter Vorsitz von EU-Ratspräsident Herman van Rompuy.
                          .....
                          Sarkozy lehnte gemeinsame europäische Staatsanleihen zum gegenwärtigen Zeitpunkt ebenfalls ab. "Vielleicht kann man sich in Zukunft irgendwann am Ende eines Prozesses der europäischen Integration solche Bonds vorstellen", sagte er. "Aber nicht zu Beginn."

                          Merkel und Sarkozy für Euro-"Wirtschaftsregierung" | tagesschau.de
                          was ja am ende auf eine überwachung der haushalte aller eu-staaten hinausläuft.. oder hinauslaufen könnte.
                          recht hat er, der sarkozy... man zäumt das pferd nicht von hintne auf.. wie man es mit der EU-gründung im grunde gemacht hat. alles, was jetzt zur sprache kommt, hätte schon bei der gründung erledigt werden müssen.. aber dann hätten wir keien EU bekommen^^
                          >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                            @[OTG]Guy de Lusignan

                            Jo, diesen Artikel habe ich ebenfalls gelesen. Habe dort die Sache mit der Schuldenobergrenze her.

                            Wieviel mehr Wert wäre denn diese Überwachung, als die Überwachung, die die griechische Regierung mit ihren Täuschungen austrickste? (Da wären wir mal wieder beim Thema Vertrauen...)

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                              Zitat von Hazard Beitrag anzeigen
                              @[OTG]Guy de Lusignan

                              Jo, diesen Artikel habe ich ebenfalls gelesen. Habe dort die Sache mit der Schuldenobergrenze her.

                              Wieviel mehr Wert wäre denn diese Überwachung, als die Überwachung, die die griechische Regierung mit ihren Täuschungen austrickste? (Da wären wir mal wieder beim Thema Vertrauen...)
                              gute frage... ich würd die griechen wippen und dann gerne.
                              und bei den ersten unregelmäßigkeiten sofort die entsprechenden ministerien mit finanzfachleuten stürmen und alles auf den kopf stellen
                              schöner traum
                              >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                                Die USA korrigieren seit Jahrzehnten ihre Schuldengrenze munter nach oben. Natürlich wäre dieser Schritt nicht die goldene Lösung für alle Zeiten - die gibt es ohnehin nicht (würde ich annehmen) - aber es wäre ein Anfang. Abgesehen davon ist die EU nach wie vor ein anderes Konstrukt als die USA. Die Schuldengrenze würde für alle Staaten der EU gelten, und kein Staat könnte seine Schuldengrenze nach eigenem Gutdünken nach oben korrigieren. Daher wäre eine für alle Staaten der Eurozone verbindliche Schuldengrenze wesentlich beständiger als die Schuldengrenze der USA - zumindest bis eine nennenswerte Mehrheit der Staaten in einer Krise um eine Anhebung der Schuldengrenze betteln werden, aber bis dahin müsste erst einmal kommen.

                                So verstehe ich jedenfalls den Vorschlag. Sollte es aber so gedacht sein, dass die Staaten, wie in so vielem anderen, mit den Schuldengrenzen machen können, was sie wollen, kann man sich diesen Vorstoß auch gleich ganz sparen.

                                In der Geschichte des Euro hatten wir auch Kriterien, die nicht eingehalten wurden und durch Eurobonds erneut gebrochen werden sollen. Da kannst du sehen, welchen Wert Regeln haben.
                                Die Regeln werden und würden auch außerhalb der Eurozone gebrochen. Wenn man danach geht, dürfte man keinerlei Wirtschaft betreiben. Das soll nicht heißen, dass wir fröhlich wie bisher weiter machen können oder sollten, weil es in jedem Konstrukt auch nicht anders laufen würde. Es muss sich etwas ändern, und ich hoffe, dass es auf Gleichschaltung der Staaten der Eurozone hinaus laufen wird, die die Staaten zu bestimmte Verhaltensweise zur Sicherung der Eurozone zwingt. Der Knackpunkt - abgesehen von den nötigen Reformen - wird natürlich sein, dass die Maßnahmen auch durchgesetzt werden.

                                Chloe wird nicht müde zu betonen, daß dieses Euroabenteuer von Anfang an zum scheitern verurteilt war.
                                Na wenn Chloe das sagt, sollten wir uns aber wirklich schleunigst vom Euro verabschieden.

                                Vor diesem Hintergrund wäre es kein Mut, sondern etwas anderes, wenn man sich auf das nächste Abenteuer einlassen würde IMO.
                                Ich halte die Aufgabe der Eurozone für ein noch größeres Abenteuer, aber über den Punkt kann man sich vortrefflich streiten. Profitieren unsere Exporte von der Eurozone oder schadet uns die Eurozone? Wäre eine neue alte deutsche Währung schlagartig so stark, dass sich niemand mehr unsere Exporte leisten konnte und unser Mittelstand sofort weg bräche? Und was wird aus den anderen Staaten der einstigen Eurozone, wenn sie wieder auf sich selbst gestellt wären? Werden sie erstarken oder weiter oder gar noch schlimmer leiden? Wer in Europa soll dann noch unsere Produkte kaufen?

                                Kurzum, wenn Eurobonds und eine integrierte Wirtschaftsunion ein Abenteuer sind, dann käme ein Ausstieg aus oder gar die Aufgabe der Eurozone wohl einem Blindflug gleich. Ich denke nicht, dass wir einfach so zu dem Status zurück kehren können, der vor der Eurozone herrschte.

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