If this is your first visit, be sure to
check out the FAQ by clicking the
link above. You may have to register
before you can post: click the register link above to proceed. To start viewing messages,
select the forum that you want to visit from the selection below.
Das mit der Inflationsrate im ersten Kapitel ist Quatsch, und bei den Arbeitslosen hat er die Aufstocker reingerechnet, aber sonst habe ich bemerkenswert wenig Unsinn drin gefunden.
Das mit der Inflationsrate im ersten Kapitel ist Quatsch, und bei den Arbeitslosen hat er die Aufstocker reingerechnet, aber sonst habe ich bemerkenswert wenig Unsinn drin gefunden.
Stimmt ja, genau bei den beiden Stellen habe ich auch die Stirn gerunzelt, auch wenn ich bei der Inflationsrechnung (genau wie bei der BIP-Rechnung) in der Makro I schon sehr desillusioniert worden bin. Wegen der Inflationsrate wollte ich dir schon ne PN schicken, aber ich will ja nicht zu lästig werden.
Immerhin schreibt er am Anfang erstmal, dass er kein wissenschaftliches Werk abliefern will und keinen Anspruch auf objektive Richtigkeit erhebt.
Stimmt ja, genau bei den beiden Stellen habe ich auch die Stirn gerunzelt, auch wenn ich bei der Inflationsrechnung (genau wie bei der BIP-Rechnung) in der Makro I schon sehr desillusioniert worden bin. Wegen der Inflationsrate wollte ich dir schon ne PN schicken, aber ich will ja nicht zu lästig werden.
Immerhin schreibt er am Anfang erstmal, dass er kein wissenschaftliches Werk abliefern will und keinen Anspruch auf objektive Richtigkeit erhebt.
Er gibt dafür die Formel "Geldmengenwachstum - Wirtschaftswachstum = Inflation" an, wodurch natürlich i.d.R. eine extrem höhere Inflation zustande kommt als offiziell angegeben. Er kritisiert in diesem Zusammenhang vor allem sog. hedonische Preisindizes, was ich berechtigt finde, aber seine Formel ist dann auch wieder... na ja. Inflation ist mE eine sehr individuelle Sache, die man nur schwer verallgemeinern kann.
Er schreibt, dass die tatsächliche Inflationsrate um die 9 Prozent betrage und führt dabei zur Begründung an, dass man sie infolge der Quantitätsgleichung als Differenz zwischen realem BIP und Geldmenge errechnen kann. Er schreibt dann, dass im Referenzjahr das Wachstum von M3 etwa 10 Prozent betragen habe und das BIP-Wachstum etwa 1 Prozent, deshalb müsse die tatsächliche Inflationsrate 9 Prozent betragen.
Das unterstellt aber, dass die Umlaufgeschwindigkeit konstant ist, und tatsächlich hat er, was das Geldmengenwachstum angeht, ein Ausnahmejahr herausgegriffen. In den Folgejahren betrug das Wachstum der M3 allenfalls 1 bis 2 Prozent und war in einem Jahr sogar negativ (die Tabelle ist hier ). In der Regel entspricht also das Geldmengenwachstum der statistisch ausgewiesenen Inflationsrate. Es ist deshalb davon auszugehen, dass in diesem Ausnahmejahr die Umlaufgeschwindigkeit entsprechend gesunken ist.
Die Bundesregierung schließt einem Zeitungsbericht zufolge im Kampf gegen die Schuldenkrise die Ausgabe gemeinsamer europäischer Anleihen nicht mehr gänzlich aus. In den Reihen der Koalition mache sich die Erkenntnis breit, dass sich die Euro-Zone ohne Schritte wie diesen möglicherweise nicht mehr retten lasse, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Regierungsmitglieder. Der bisher gewählte Lösungsweg mit milliardenschweren Rettungspaketen für klamme Staaten komme allmählich an seine Grenzen.
Aha, auch schon aufgewacht?
Die Debatte über Eurobonds will Deutschland dem Bericht zufolge erst führen, wenn die Krise nur noch zwei Alternativen lasse: das Auseinanderbrechen der Währungsgemeinschaft oder eine stärker auf Brüsseler Ebene abgestimmte Finanz- und Wirtschaftspolitik.
Anscheinend ist denen immer noch nicht klar, dass wir an dem Punkt bereits angekommen sind.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt europäische Anleihen weiter ab. "Ich schließe Eurobonds aus, solange die Mitgliedstaaten eine eigene Finanzpolitik betreiben und wir die unterschiedlichen Zinssätze benötigen, damit es Anreize und Sanktionsmöglichkeiten gibt, um finanzpolitische Solidität zu erzwingen", sagte der CDU-Politiker dem "Spiegel".
...
Er unterstrich zugleich allerdings, dass es für die in Not geratenen Währungspartner "keine Rettung um jeden Preis" gebe. "Es bleibt dabei: Es gibt keine Vergemeinschaftung von Schulden und keinen unbegrenzten Beistand", sagte Schäuble.
Und damit ist das Thema erledigt, denn es ist doch äußerst unwahrscheinlich, dass das in dieser Form irgendwo mehrheitsfähig ist, bzw. mit dieser Hintertür für Ruhe an den Finanzmärkten sorgt.
Allein dass diese Diskussion jetzt erst kommt, und wie sie geführt wird - immerhin ist das überall sonst außerhalb der Regierungskoalition ein uralter Hut - ist doch schon eine völlige Bankrott-Erklärung und zeigt nur, wie heillos überfordert sie mit der ganzen Situation sind.
Ich halte Eurobonds für eine weitaus bessere Lösung als den ganzen Rettungstopfquatsch, der bestenfalls nur Symptome bekämpft und schlimmstenfalls zu Spekulationen gegen Euroländer regelrecht einlädt.
Trotzdem sollten Eurobonds nur ein temporäres Instrument sein. Trotz aller berechtigter Kritik an freien Märkten, Banken und Spekulanten sind steigende Zinsen immer noch ein Indikator dafür, dass da was im Argen liegt. Diesen Indikator sollte man nicht einfach ausknipsen.
Außerdem sollte man mal über eine EU-weite Vermögensabgabe nachdenken. Damit könnte man locker einen dreistelligen Milliardenbetrag hereinbringen und zur Schuldentilgung nutzen.
. EDIT (autom. Beitragszusammenführung) : SF-Junky schrieb nach 39 Minuten und 56 Sekunden:
[Zitat aus dem anderen Thread, da das hier einfach besser reinpasst]
Kann mir einer verraten, warum wir eine Währung erhalten wollen, die uns dann 47 Milliarden Euro IM JAHR kosten soll?
Hab ich ne Meise oder die da oben? Wo ist die Opposition? Ich hoffe, sie haben dutzende Eierkörbe dabei, wenn Frau Merkel mit dem Anliegen ans Rednerpult tritt.
Die Folgen einer Transferunion mit Eurobonds sind unter Wissenschaftlern umstritten. Kai Carstensen vom ifo-Institut kalkuliert, dass Deutschland mit seiner jetzigen Finanzierungsstruktur einen deutlichen Zinsaufschlag von 2,3 Prozentpunkten zahlen müsste. Unter dem Strich entspräche das bei einem Bruttoschuldenstand von 2,1 Billionen Euro jährlichen Mehrkosten von gut 47 Milliarden Euro, hat Carstensen für die „Welt am Sonntag“ ausgerechnet.
Was ist denn das für eine komische Rechnung? Die Zinsen für die Altschulden blieben doch gleich oder nicht?
Zuletzt geändert von Gast; 14.08.2011, 19:27.
Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
Kommentar