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    Zitat von Artefakt Beitrag anzeigen
    Das Problem ist halt, dass schwache Wirtschaften, in einem Boot mit starken sitzen.
    Viele Probleme wären in den Ländern ohne EU nicht so schlimm.
    Überschuldung ist eine Zeitbombe, welche die betroffenen Volkswirtschaften auf jeden Fall eingeholt hätte. Simple Mathematik.

    Zitat von Artefakt Beitrag anzeigen
    So wird jetzt alles gleichgemacht, auch als eine Art kulturelle Dampfwalze gleich doppelt traurig.
    Du möchtest den griechischen Umgang mit Geld doch nicht als Ausdruck griechischer Kultur bezeichnen, oder?

    Die Aufnahmekriterien für die EU und für den Euro wurden in der Vergangenheit viel zu optimistisch definiert. Natürlich ist es ein hehres Ziel, wirtschaftlich zurück gebliebene Regionen zu fördern. Ich hätte es allerdings besser gefunden, mehr darauf zu achten, dass sich für beide Seiten ein Vorteil daraus ergibt und dass die Beitrittskandidaten der EU auch gewachsen sind. Schon bei Griechenland hätte man viel sorgsamer abwägen müssen, aber was um alles in der Welt können Rumänien und Bulgarien der EU positives beisteuern? Von der Türkei mal ganz zu schweigen....

    Und jetzt, wo es brennt, kommt es natürlich darauf an, nicht alles abbrennen zu lassen. Schadenseingrenzung eben.

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    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    Ich dachte, die historische Intention bei der Aufstellung der Einlagengarantie bis 100.000 Euro sei die Garantie der Einlagen im Falle einer Insolvenz der Bank. Da keine der Banken insolvent geht, greift das Konstrukt auch nicht vom Sinn und Zweck her.
    Hier wird lediglich eine einmalige Steuer auf Girageld erhoben, nich mehr und nicht weniger.
    Korrekt. Das mag zwar zunächst hart wirken, aber es betrifft vorrangig die Bürger desjenigen Staates, um dessen Finanzen es geht - also das eigene Gemeinwesen.
    "En trollmand! Den har en trollmand!"

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      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
      Ich dachte, die historische Intention bei der Aufstellung der Einlagengarantie bis 100.000 Euro sei die Garantie der Einlagen im Falle einer Insolvenz der Bank. Da keine der Banken insolvent geht, greift das Konstrukt auch nicht vom Sinn und Zweck her.
      Hier wird lediglich eine einmalige Steuer auf Girageld erhoben, nich mehr und nicht weniger.
      Ja, natürlich. Deshalb habe ich ja geschrieben, sie wird unterlaufen. Man verhindert die Insolvenz der Bank, indem man die Einlagengarantie unterläuft. Den Sparern wurde aber versichert, dass die Einlagengarantie dafür sorgt, dass ihre Einlagen bis 100.000 Euro sicher sind. Sie sind es eben nicht. Es ist doch klar, dass solche Winkelzüge jegliches Vertrauen in die Sicherheit von Bankeinlagen und überhaupt in irgendwelche Garantien unterminieren. So ähnlich lief die Argumentation ja auch in Sachen No Bail Out-Klausel mit dem ESM.

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      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
      Korrekt. Das mag zwar zunächst hart wirken, aber es betrifft vorrangig die Bürger desjenigen Staates, um dessen Finanzen es geht - also das eigene Gemeinwesen.
      Es geht nicht darum, dass das "hart wirkt", sondern dass es das Vertrauen in die garantierte Sicherheit der Spareinlagen unterläuft. Das ist etwas, was in der Geschichte von Giralgeldsystemen schon mehr als einmal katastrophal verlaufen ist. Und es ist doppelt brandgefährlich, wenn es in einem einheitlichen Währungsraum passiert. Was glaubst du, was los ist, wenn morgen die Bankkundschaft in Griechenland, Portugal und Spanien in Panik verfällt?

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        Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
        JEs geht nicht darum, dass das "hart wirkt", sondern dass es das Vertrauen in die garantierte Sicherheit der Spareinlagen unterläuft.
        Die Alternative wäre es gewesen, die Hilfen wieder auf alle Staaten und damit auch auf alle Steuerzahler umzulegen, was auf lange Sicht dazu führen würde, dass es auch bei uns anfängt zu brennen.

        Natürlich kann man die betroffenen Banken auf pleite gehen lassen. Dann bliebe die Einlagengarantie erhalten. Damit hätte ich gar kein Problem.
        "En trollmand! Den har en trollmand!"

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          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
          Überschuldung ist eine Zeitbombe, welche die betroffenen Volkswirtschaften auf jeden Fall eingeholt hätte. Simple Mathematik.
          Die USA kann auch in ruhe drucken und das wird sie auch weiterhin.
          Das kann Griechenland eben nicht.

          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
          Du möchtest den griechischen Umgang mit Geld doch nicht als Ausdruck griechischer Kultur bezeichnen, oder?
          Nein, ich meine, dass man diesen Ländern auflagen gibt, damit sie konkurrenzfähig werden, was ohne die EU vielleicht nicht nötig gewesen wäre.
          Ist natürlich ein“ hätte wäre wenn“, ist mir schon klar.

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            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
            Die Alternative wäre es gewesen, die Hilfen wieder auf alle Staaten und damit auch auf alle Steuerzahler umzulegen, was auf lange Sicht dazu führen würde, dass es auch bei uns anfängt zu brennen.
            Natürlich hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben. Man hätte beispielsweise die Einlagen bis 100.000 Euro verschonen können und die höheren Vermögen progressiv gestaffelt stärker heranziehen können. Natürlich löst auch das die anderen genannten Probleme nicht.

            Natürlich kann man die betroffenen Banken auf pleite gehen lassen. Dann bliebe die Einlagengarantie erhalten. Damit hätte ich gar kein Problem.
            Na also, du siehst doch selber ein, dass es auch anders geht.

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              Tja, man hätte die Banken in Zypern eben gar nicht retten und einfach abwarten und beobachten sollen (auch für die Öffentlichkeit in den anderen "Pleitestaatden"), was passiert ,wenn man eben "gar nichts" tut.
              Nur steht dieser Schritt nicht zur Disposition.

              Wenn man sich im Endeffekt darauf einigt, Kapitalvermögen erst ab einem bestimmten Freibetrag zu besteuern, und das, verdammte Scheiße, auch mal angemessen kommuniziert, muss ich sagen, dass sich meine Erregung über den Vorgang arg in Grenzen hält. Mir tut jeder Leid, der sich 10.000 Euro zusammen spart und 700 Euro davon abdrücken muss. Ich kann jeden verstehen, der bei diesen Sparbeträgen zur Bank rennt. Aber wer 100.000 Euro oder mehr auf der hohen Kante hat, bei dem endet so langsam als alter Sozialist mein Mitleid, und Berichte über entrüstete Griechische Unternehmer, die ihre halbe Million auf Zypern bei 5% GuthabenZinsen in Sicherheit dachten, gehen mir relativ am Popes vorbei.

              Tut man das hingegen nicht, dürfte der Euro sich gerade sein eigenes Grab schaufeln.

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                Zitat von Artefakt Beitrag anzeigen
                Die USA kann auch in ruhe drucken und das wird sie auch weiterhin.
                Nein, das können die auch nicht. Selbst die großzügigsten Geldgeber würden irgendwann darauf pochen, ihre Milliarden mal wiederzusehen.

                Zitat von Artefakt Beitrag anzeigen
                Nein, ich meine, dass man diesen Ländern auflagen gibt, damit sie konkurrenzfähig werden, was ohne die EU vielleicht nicht nötig gewesen wäre.
                Aber alle diese Länder haben lange darum gebettelt, in die EU aufgenommen werden zu dürfen. Niemand hat sie gezwungen. Nur das mit dem Einhalten der vertraglich festgelegten Regeln, das hat die griechische Seite auf sehr landestypische Weise gehandhabt. Aber das haben die griechischen Regierungen und Behörden selbst zu verantworten. Und es hat nichts mit kultureller Bevormundung zu tun.

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                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                Na also, du siehst doch selber ein, dass es auch anders geht.
                Ich habe inzwischen verstanden, dass man die brennenden Äste kappen sollte, damit irgendwann nicht die ganze Krone in Flammen steht.
                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                  Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                  Mir tut jeder Leid, der sich 10.000 Euro zusammen spart und 700 Euro davon abdrücken muss. Ich kann jeden verstehen, der bei diesen Sparbeträgen zur Bank rennt. Aber wer 100.000 Euro oder mehr auf der hohen Kante hat, bei dem endet so langsam als alter Sozialist mein Mitleid, und Berichte über entrüstete Griechische Unternehmer, die ihre halbe Million auf Zypern bei 5% GuthabenZinsen in Sicherheit dachten, gehen mir relativ am Popes vorbei.
                  Herrje, es geht doch hier nicht um Mitleid mit irgendwem. Es geht darum, was so etwas für Folgen für die Stabilität des Finanzsystems hat. Von mir aus kann man die Einlagensicherung auch wieder auf 50.000 Euro heruntersetzen. Aber wenn man eine bestimmte Summe garantiert hat, dann muss diese Garantie auch verlässlich sein, und darf nicht über juristische Winkelzüge außer Kraft gesetzt werden. Wir werden ja sehen, was morgen in Südeuropa passiert. Wenn das gut geht, hatten wir ein verdammtes Glück.

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                    Es ist aber kein juristischer, sondern ein ziemlich tatsächlicher "Winkelzug", ob man eine Bank Pleite gehen lässt (mit all den unabsehbaren Folgen) und Einlagen bis 100.000 garantiert, oder eine Steuer erhebt, um die Insolvenz der Bank abzuwenden.
                    Und das kannst du auch nicht einfach wegdisktuieren.

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                      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                      Es ist aber kein juristischer, sondern ein ziemlich tatsächlicher "Winkelzug", ob man eine Bank Pleite gehen lässt (mit all den unabsehbaren Folgen) und Einlagen bis 100.000 garantiert, oder eine Steuer erhebt, um die Insolvenz der Bank abzuwenden.
                      Und das kannst du auch nicht einfach wegdisktuieren.
                      Vor allem sollte man sich überlegen, welche Folgen der Zusammenbruch der Banken für die Sparer hätte. Gut, sie bekämen ihre Einlagen bis zur Garantie von 100.000 Euro zurück. Und was dann? Würden sie danach noch dasselbe Gemeinwesen vorfinden, das sie kennen und in dem sie das Geld auch ausgeben können?

                      Was ist mit den Firmen (Arbeitsplätzen) die bei den Banken in der Kreide stehen und mit in den Abgrund gerissen werden?
                      "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                        Schon.
                        Wenn die Sache sich am Ende auf eine Kapitelvermögensabgabe beschränkt, die den Namen auch verdient (Ergo: Freibetrag für alles unter XY Euro), und man das alles auch mal ordentlich erklärt, kann ich mit der Sache leben.

                        Da ich aber nicht vorherzusagen vermag, was sich ab morgen in den Banken Griechenlands, Portugals und Spaniens abspielen wird, kann es gut sein, dass sich diese Bedürftigkeit zur Überarbeitung und Kommunikation des Vorgangs von selbst erledigen wird, wie der gesamte Euro gleich mit.

                        Na, ich muss mich jetzt leider erstmal dekadent zu Kuchen und Brötchen verabschieden und kann die Geschehnisse vorerst nicht mehr live mitverfolgen, und hadere insofern gespannt der Dinge, die da ab morgen auf uns zukommen werden.

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                          So langsam kommt es auch in der Mainstream-Presse an:

                          Schuldenkrise: Zyperns Rettung ist ein Regelbruch in Permanenz - Zypern - FAZ

                          Die Geschichte der Euro-Rettung ist eine Geschichte permanenter Regelbrüche - und der eine Regelbruch bedingt den nächsten. Hätte es noch eines Beweises für diese Aussage bedurft, so liefert sie das jetzt beschlossene Hilfsprogramm für Zypern. Denn es lässt sich kaum eine schlimmere Vertrauensschädigung vorstellen als die staatliche Konfiskation von Sparguthaben über Nacht.
                          Herrn Lucke und seine AfD wird es freuen.

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                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            Ich hätte nichts dagegen, Zypern pleite gehen zu lassen, also gar kein Hilfspaket zu geben. Sollen sie doch aus ihren schlechten Erfahrungen lernen und als warnendes Exempel für die anderen Wackelkandidaten dienen.
                            LoL.

                            Du kleiner Witzbold. Es geht doch nicht um Zypern und seine Bürger, sondern wie immer darum, die Banken in Kerneuropa vor Schaden zu bewahren. Das führt gleich zum nächsten Punkt:

                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            Überschuldung ist eine Zeitbombe, welche die betroffenen Volkswirtschaften auf jeden Fall eingeholt hätte. Simple Mathematik.
                            Zur Überschuldung gehören immer zwei Wirtschaftssubjekte, der Schuldner und der Gläubiger. Genau das haben die Dummdödel, die uns regieren, immer noch nicht geschnallt. In deren kleinem rosa Weltbild sind die Gläuber nur die Opferschäfchen der lotterhaften Schuldner und müssen auf jeden Fall geschützt werden. Schließlich konnten diese armen, armen deutschen und französischen Großbanken ja nicht ahnen, dass sich in Südeuropa lauter Blasen auftun.

                            Wundert das außer mir keinen, dass hier nur eiseitig die Einlagen geschröpft werden? Die akkumulierte Bankbilanz des zypriotischen Banksystems beträgt ca. 126 Milliarden Euro. Davon sind etwa 68 Milliarden Euro Einlagen. Diese werden mit einer Sondersteuer belastet. Aber ist bitte mit den restlichen 58 Milliarden? Was ist mit den Gläubigern, deren Forderungen an zypriotische Banken nicht in Form von Einlagen, sondern in Form von Krediten vorliegen? Müssen die auch was beisteuern? Natürlich nicht. Und ich kann mir auch denken warum: Weil das wieder andere Banken sind.

                            Stattdessen wird jetzt jedem Kleinsparer 6,75% abezwackt und ab 100k€ wird pauschal jedem, auch jenen, die richtig fett Kohle auf der hohen Kante haben, mit 9,9% nur unwesentlich mehr abgezogen. Und das wird dann als "Gläubigerbeteiligung" verkauft. Lächerlich!

                            Und natürlich braucht niemand Zweifel haben, dass außer der Linkspartei wieder 90% des übrigen Bundestages zustimmen werden. Im Moment sieht es so aus, als ob das Parlament in Zypern noch die größeren Zicken macht.

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                              Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                              So langsam kommt es auch in der Mainstream-Presse an:
                              Ja, irgendwann sind die Regelbrüche so weit etabliert, dass man für den jeweils eigenen Fall den nächsten einfordern kann.

                              Manche Länder hätten eben niemals in die EU und erst recht nicht in den Euro-Raum aufgenommen werden dürfen.
                              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                                Manche Länder hätten eben niemals in die EU und erst recht nicht in den Euro-Raum aufgenommen werden dürfen.
                                Jupp, Deutschland ist eins davon (neben ca. 15 bis 16 anderen).

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