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    Schuldenkrise: Deutschland haftet mit 400 Milliarden - Wirtschaftspolitik - Wirtschaft - FAZ.NET

    Die Haftung Deutschlands für überschuldete Euro-Staaten wird im Ergebnis deutlich höher ausfallen als bisher angenommen. Nach einer Analyse der Deutschen Bank kann sich die deutsche Bürgschaft sogar glatt verdoppeln – zusätzlich zu der Erhöhung des deutschen Garantierahmens von 123 auf 211 Milliarden Euro, die mit der sogenannten Ertüchtigung des Haftungsfonds EFSF verbunden ist. Grund sind die Zinsen, die der EFSF bezahlen muss, wenn er sich zur Finanzierung seiner Hilfsmaßnahmen Geld am Kapitalmarkt beschafft. Dieses Risiko kommt zum Puffer von 20 Prozent hinzu, um den der Gewährleistungsrahmen nach dem altem wie auch dem geplanten neuen Recht in Notsituationen erweitert werden kann.
    ...
    Was zusätzlich das Zinsrisiko ausmachen kann, hat die Deutsche Bank in ihrem „EFSF Update“ berechnet. „Eine hypothetische mit 3,5 Prozent verzinste dreißigjährige EFSF-Anleihe würde mehr Garantien für Zinsen erfordern als der Hauptbetrag ausmacht, so dass die maximale Haftung unter dem EFSF sich mehr als verdoppeln kann im Vergleich zu den in der Anlage genannten Beträgen.“ Im Rahmenvertrag finden sich dort die vielzitierten 211 Milliarden Euro für Deutschland. Im Extremfall käme man so auf eine Haftungssumme von 400 Milliarden Euro – also wenn der Höchstrahmen zügig ausgeschöpft würde und von Anfang an nichts zurückflösse.
    Das ist doch Wahnsinn. Meines Wissens hat so etwas noch keine Regierung der Nachkriegszeit geschafft, dem Volk innerhalb von nichtmal zwei Jahren 400 Milliarden Euro an Eventualverbindlichkeiten aufzuhalsen, und das ohne Gegenwert. Was sind das denn für Leute, die solche Entscheidungen treffen? Wie schlafen die noch nachts?

    Vielleicht ist das der Grund, warum sie jetzt über Rösler zetert, weil der eine Insolvenz ins Spiel gebracht hat. Weil den Leuten dann unmissverständlich klar wird, dass man das irgendwann vielleicht tatsächlich bezahlen muss. Vielleicht wird der Merkel selber jetzt erst gewahr, was sie da eigentlich verbrochen hat. Also ich weiß nicht, eigentlich liegt es im Wesen einer Bürgschaft, dass es dem Bürgen klar ist, er muss bereit und in der Lage sein, zu bezahlen. Wenn es keine realistische Ausfallwahrscheinlichkeit gäbe, wäre nämlich keine Bürgschaft im Spiel.

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      Ich bin langsam ernsthaft am überlegen, ob ich in Kanda nicht nur ein Auslandssemester sondern gleich den Rest meines Lebens verbringen soll.

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        Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
        Wie schlafen die noch nachts?
        Na was heisst. Gemäß dem Motto der österr. Wirtschaftskammer (WK): "Gehts der Wirtschaft gut, gehts uns allen gut", lässts sich in dem Glauben bestens schlafen

        Zitat von Chloe
        Ich würde sagen, sie sind Getriebene.
        Ach was. Bauen sie "hier" Mist, gehen sie "dorthin" wenns verbockt wird. Konsequenzen muss doch kein Schwein mehr fürchten, geschweige denn tragen.
        Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
        Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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          400 Milliarden, aber meckern, dass Arbeitslose zu viel Geld haben und für soziale Projekte und die Kranken/Renten-Sachen nichts ausgegeben werden kann.

          Ist aber wieder toll, dass hier weiter eingespart werden muss an allen wichtigen Ecken und Kanten und das Geld dann einfach mal Leuten überlassen wird, die ihre Pleite selbst verschuldet haben bzw. dank der Banken, die machen dürfen, was sie wollen.

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            Die Berechnungen der Deutschen Bank scheinen so unrealistisch nicht zu sein. Die des Ifo fallen sogar noch höher aus:

            Euro-Rettungsschirm: Deutschland könnte mit 465 Milliarden haften - Handelsblatt.de

            Berlin/München/Frankfurt. Im schlimmsten Euro-Krisenfall wäre Deutschland nach unterschiedlichen Experten-Berechnungen mit 400 beziehungsweise 465 Milliarden Euro im Risiko. „Die Euro-Krise wird für die deutschen Steuerzahler potenziell immer teurer“, erklärte der Chef des Münchner ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, am Samstag.
            Ich bleibe dabei, dass das vollkommener Wahnsinn ist. So etwas grenzt an Volksverrat. Eigentlich müsste man auf die Straße gehen.

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              Na ja, die ifo-Rechnung ist schon auch ein bischen seltsam:
              Das ifo-Institut legt bei seiner Berechnung nicht nur Risiken aus den aktuellen Hilfsprogrammen für wankende Euro-Staaten zugrunde. Zusätzlich berücksichtigen die Münchner Ökonomen die laufenden Staatsanleihen-Ankäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB). Weiterhin zählen sie Verbindlichkeiten der Krisenländer hinzu, die innerhalb des Eurozahlungssystems aufgehäuft wurden. Diese sogenannten Target-Salden interpretiert das ifo-Institut nicht als normale Begleiterscheinung im laufenden Zahlungsverkehr des Eurosystems, sondern als faktische Hilfskredite für Krisenländer.
              Target-Salden mit dazurechnen halte ich schon für ein bischen albern. Letztlich ist das doch auch nur die "Devisen"bilanz innerhalb der Eurozone, wenn ich mich recht entsinne. Dann kann man auch ausrechnen, mit wie viel Deutschland haftet, wenn z.B. Brasilien pleite geht.

              Aber auch ich bleibe bei meiner Skepsis. Statt immer überdimensionierterer Rettungsschirme, die das Unabwendbare abwenden sollen, brauchen wir Strukturen, die das Unabwendbare so schmerzfrei wie möglich machen.

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                Griechenland beantrag Finanzhilfe.....

                Jetzt versuchen sie es auf die Weise:

                Schuldet Deutschland den Griechen 70 Milliarden? - Yahoo! Nachrichten

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                  Diese Streitereien sind nichts neuen. Die DB muss afaik seit 2009 alle in Italien erwirtschafteten Einnahmen aus Fahrkarten Italien->Deustchland an Griechenland abtreten, weil eben noch Reparationen ausstehen würden und sie von einem italienischen Gericht deshalb dazu verknackt wurde.
                  I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                  - George Lucas

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                    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                    Die Berechnungen der Deutschen Bank scheinen so unrealistisch nicht zu sein. Die des Ifo fallen sogar noch höher aus:

                    Euro-Rettungsschirm: Deutschland könnte mit 465 Milliarden haften - Handelsblatt.de

                    Berlin/München/Frankfurt. Im schlimmsten Euro-Krisenfall wäre Deutschland nach unterschiedlichen Experten-Berechnungen mit 400 beziehungsweise 465 Milliarden Euro im Risiko. „Die Euro-Krise wird für die deutschen Steuerzahler potenziell immer teurer“, erklärte der Chef des Münchner ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, am Samstag.
                    Ich bleibe dabei, dass das vollkommener Wahnsinn ist. So etwas grenzt an Volksverrat. Eigentlich müsste man auf die Straße gehen.
                    "Die Freiheit Berlin" sieht das auch so und hat es wohl gerade am Brandenburger Tor angesprochen:

                    Anschließend kritisierte der stellvertretende Bundesvorsitzende Marc Doll die derzeitige Euro-Rettungspolitik der Bundesregierung. Es dürfe nicht sein, dass Merkel & Co. da oben machen, was sie wollen und dabei unser aller Steuern verschleudern. Außerdem würde die jetzige EU-Politik die griechische Regierung und damit das griechische Volk entmündigen, da Brüssel den Griechen vorschreibe, was sie zu tun haben. Vehement griff Doll den geplanten Europäischen Stabilitäts-Mechanismus (ESM) an. Dass die dafür geplante EU-Superbehörde alle Rechte bekommen solle, während sie selbst gerichtlich vollkommen immun sei, könne man nur noch als Volksverrat bezeichnen.
                    Wahlkampf-Abschluss am Berliner Freiheits-Symbol | DIE FREIHEIT - Berlin

                    Dieser ESM könnte aber doch theoretisch auch noch mehr als diese 465 MILLIARDEN einfordern.

                    Wie lauten die Lettern am Bundestagsportal? "Dem deutschen Volke", oder?

                    Zur Zeit passte wohl besser: "Den deutschen Banken, Spekulanten und Lobbys"

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                      Sieht aus, als bröckle die Front weiter.

                      - Schäuble: Athen muss Farbe bekennen - "Keine Illusionen machen"Reuters.de

                      Berlin (Reuters) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat Griechenland aufgefordert, sich über seinen Verbleib in der Eurozone klarzuwerden.

                      "Die Mitgliedschaft in einer Währungsunion ist Chance, aber auch schwere Bürde", sagte Schäuble der Zeitung "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. "Die Anpassungsmaßnahmen sind sehr hart. Die Griechen müssen wissen, ob sie diese Last auf ihren Schultern tragen wollen", mahnte der Minister.
                      Anscheinend fängt schon Schäuble an einzusehen, dass es nicht mehr geht.

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                        Na ja, ob der Rauswurf Griechenlands jetzt wirklich das Non Plus Ultra ist, wage ich zu bezweifeln.

                        Es ist die bequemste Lösung, ein Euroland sich selbst zu überlassen, anstatt zu schauen, was man gemeinsam erreichen kann.

                        Damit meine ich übrigens nicht die Zahlung von immer mehr Milliönchen.

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                          Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                          Es ist die bequemste Lösung, ein Euroland sich selbst zu überlassen, anstatt zu schauen, was man gemeinsam erreichen kann.
                          Ich glaube kaum, dass an einem Austritt Griechenlands irgendwas bequem wäre.

                          Damit meine ich übrigens nicht die Zahlung von immer mehr Milliönchen.
                          Sondern?

                          Die Renditen auf Zweijährige sind inzwischen bei 60 Prozent, stand gestern in einem Artikel.

                          Das Drama Griechenland geht seinem Ende zu, ist meine Meinung. Es ist nur noch eine Frage der Zeit.

                          Leider steht zu befürchten, dass die Operation Bankenrettung dann unter Überschrift "wir retten Spanien" oder "wir retten Portugal" weiter geht. Ich kann nur hoffen, das es dann auch die Dümmsten vollends merken, dass es hier einzig und allein um die Ausplünderung der Steuerzahler zugunsten der Großbanken geht.


                          .
                          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                          Chloe schrieb nach 3 Minuten und 59 Sekunden:

                          In der FAZ forderten heute übrigens zwei Ökonomen ganz unverblümt, statt Griechenland gleich die Banken zu retten:

                          Harald Hau und Bernd Lucke - Die Alternative zum Rettungsschirm - Aktuell

                          Wenigstens sind die Herren ehrlich, was man ja sonst von den Wenigsten behaupten kann.
                          Zuletzt geändert von Chloe; 18.09.2011, 13:42. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                            Mittlerweile wurde ein weiterer kritischer Punkt erreicht:

                            Rating-Agentur stuft Italiens Kreditwürdigkeit ab

                            Natürlich ist die 3. größte Volkswirtschaft in der Eurozone noch weit von "Ramschstatus" entfernt. Allerdings besteht die reelle Gefahr eine Kettenreaktion auszulösen, nun, da es teurer wird sich am Kapitalmarkt Geld auszuborgen.

                            Und fällt Italien, dann fällt der Euro! Zumindest so, wie er derzeit besteht.
                            Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

                            Kommentar


                              Nichts scheint so "alternativlos" zu sein, wie unser Bundestag. Stituationsbedingt fast grotesk, dass im Schwarz-Grün-Roten Einheitsbrei eine mögliche Alternative ausgerechnet von der FDP angestoßen wurde.

                              Sollte den Griechen einen Teil ihrer Schulden erlassen werden („haircut“), sie aber weiterhin in der Eurozone verbleiben, würde das sie und andere nur dazu verleiten, wieder neue Schulden zu machen. Griechenlands Wirtschaft würde dadurch nicht wettbewerbsfähiger: Es hat noch nie eine Umschuldung ohne Abwertung gegeben. Eine Abwertung ist aber in einer „one-size-fits-all“-Währung nicht möglich. Die Griechen müssten für den nächsten „haircut“ bald wieder zum Friseur.

                              Wenn die FDP-Führung das Berliner Wahlergebnis als Ablehnung einer alternativen Euro-Politik interpretiert, begeht sie einen katastrophalen Fehler. Dann wäre es wirklich Zeit für eine neue Partei.

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                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                In der FAZ forderten heute übrigens zwei Ökonomen ganz unverblümt, statt Griechenland gleich die Banken zu retten:

                                Harald Hau und Bernd Lucke - Die Alternative zum Rettungsschirm - Aktuell

                                Wenigstens sind die Herren ehrlich, was man ja sonst von den Wenigsten behaupten kann.
                                Na, die dort genannten Punkte 1,2 und 3 sind aber auch nicht Zweifelsfrei.

                                Bei Punkt 1 müsste doch auch die internationale Vernetzung der Banken eine Rolle spielen, also die Gefahren für die EU-Wirtschaft, die durch Bankenkrisen außerhalb der EU ausgelöst werden können.

                                Punkt 2 klingt erstmal gut, aber wenn ich ich nun anzweifele, dass glückliche Banken die Schulden der unglücklichen Banken übernehmen werden, sieht Punkt 2 schon ganz anders aus..

                                Punkt 3 finde ich eigentlich besonders interessant, da ich zwar keine Ikone der Finanzsektor-Rechtssprechung bin, mich aber noch an die letzte Finanzkrise erinnere: dort haben sich notleidende Banken doch als ziemlich unseriöse Schuldner gezeigt. Vielleicht hat man mit einem bankrotten Staat letztlich doch einen zahlungsfreudigeren Schuldner an der Hand, im Artikel selbst stehen ja Beispiele mit 47 bis 98% Tilgung. Bei einem Staat als Schuldner bleibt die Schuld letztlich eben im Land, langfristig bietet das dann auch Vorteile.

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