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    #76
    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Fazit: 1984 ist eigentlich schon längst überholt und die Schrecken dieses Romans auch.
    Es braucht keine Gehirnwäsche in Form des "Room 101" mehr, dies geschieht schon rein prophylaktisch durch die Medien, die beileibe nicht mehr so unabhängig sind, wie noch vor einigen Jahren. Die Mehrheitsgesellschaft glaubt nur, daß sie das Heft in der Hand hält und daß sich alles nach ihren Bedürfnissen richtet. Diese Bedürfnisse wurden geschaffen und taktisch gestreut.
    Geschaffene Bedürfnisse lassen sich am leichtesten befriedigen.
    Und ein befriedigtes Volk ist ein zufriedenes aber leider auch unkritisches Volk.
    Leider ist das nur allzu wahr.

    In Orwells Roman war es ja auch vor allen Dingen die Mittelschicht, die überwacht, manipuliert und kontrolliert werden musste, damit sich die Oberschicht jede Freiheit nehmen konnte. In der Unterschicht waren die Kontrollen lockerer, da man davon ausgehen konnte, dass diese sich niemals organisieren und wehren würde.

    Der Autor war sich also durchaus bewusst, welche Gesellschaftsschicht das Potential mit sich brächte, eine Regierung zu stürtzen und sich aufzulehnen. Deshalb setzt die ozeanische Regierung auf Kontrolle dieser immerwährenden Gefahr. Wer hätte denn auch zu Orwells Zeiten damit rechnen können, dass die klassische Mittelschicht sich mittlerweile nahezu in Ober- und Unterschicht aufgelöst hat und praktisch nicht mehr vorhanden ist?

    Dazu musste man nur an der Bildung der Mittelschichtsbürger sparen und bereits in den Grundschulen massive soziale Selektion betreiben. Die Realschulen sind heute schließlich die neuen Hauptschulen, oder? Dazu kommt das Verblödungsprogramm durch das Fernsehn. Fertig ist die Deppenherrschaft.

    Pierre Bouille hat in seiner Satire "Planet der Affen" zudem bereits beschrieben, wie sich selbst der intelligenteste Wissenschaftler irgendwann seinem Umfeld anpasst, um zu einer Gemeinschaft gehören zu können, ohne die Menschen nun einmal schwer existieren können. Und wenn dieses Umfeld eine Horde Affen ist, kann man noch so klug sein. Man degeneriert zu Gunsten des Gefühls der Zugehörigkeit.

    Welche Rolle die Medien bei der Machtergreifung dubioser Kräfte spielen können, hat u.a. John Christopher in seiner Vorgeschichte zur "Tripods"-Trilogie geschildert, in der die Leute durch das Fernsehn zunächst einmal an die Anwesenheit und das Aussehen der Außerirdischen gewöhnt wurden, um ihnen nach und nach zu suggerieren, ihr Leben in deren Hände zu legen. "Dank sei den Dreibeinern"

    Ich befürchte, irgendwelche Konzernfuzzies und Politiker sind große SF-Fans und haben all diese Warnungen als Anleitung für die kultivierte Pflege der eigenen Machtbesessenheit, Skrupellosigkeit und Raffgier missverstanden. Dumm, dass SF von so vielen Leuten meist als trivial belächelt wird oder sogar Fans des Genres von lächerlichen Botschaften, die einem mit dem Holzhammer eingeprügelt würden reden, wenn ein Autor oder Regiesseur in einem Werk eindeutig sozialpolitische Stellungen bezieht.

    Warnungen werden leider immer erst dann ernst genommen, wenn es zu spät ist, aber was will man sagen oder schreiben gegen das Herabsinken der Nacht?

    Kommentar


      #77
      Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
      Lange hat man das Fernsehen für die gegenwärtige technische Entsprechung des Televisors aus 1984 gehalten. Ich denke aber seitdem das Internet schon ähnlich viele Menschen erreicht kann man den Televisor eher damit vergleichen.
      Dafür spricht auch die Tatsache, daß es kein reiner Empfänger ist.
      1948 als der Roman entstanden ist, da gabs noch kein Fernsehn, die Technologie war zwar vorhanden. Irgendwie hat Orwell aber doch ins Schwarze getroffen, mit TV ist zwar keine Beobachtung des Haushaltes möglich, aber doch eine Lenkung der Gedanken und vor allem des Konsumverhaltens.

      Unterdrückung hat ja ein Ziel. Nämlich Kontrolle. Sie wurde aber aus schon genannten Gründen ihrer Effektivität beraubt. Der Mensch hat ein Freiheitsbedürfnis. Folglich müßte, zumindest in den westlich geprägten Demokratien, dann eine Illusion von Freiheit geschaffen und aufrechterhalten werden.
      Sie müßte eine andere Strategie der Unterdrückung anwenden. Undzwar die der Unterwanderung und Manipulation.
      Über Nachrichten und Werbung läßt sich da theoretisch schon was machen.
      Hm hört sich nach Verschwörung an. Ich denke nicht das Jemand wirklich gesucht hat, sondern das die Neuen Instrumente denen in die Hände vielen die alles wissen und kontrolieren wollten. "Sie" ob es sie gibt?

      Aber noch wirksamer ist das Prinzip der Pflichtversicherung, welche das Verhalten der Menschen dergestalt "steuert", daß bei regelwidrigem Verhalten der Versicherungsschutz entzogen wird.
      Selbst in Deutschland gibt es Beispiele genug (Haftpflicht- Kranken- oder Private Rentenversicherung).
      Niemand würde es sich mittlerweile mehr wagen, sich mit Sommerreifen bei Schnee und Eis auf die Straße zu trauen.
      Nebenbei: Man muß einen Menschen zuerst verunsichern um ihn danach erfolgreich versichern zu können.
      Ja, Verkaufstrick Nr. 1 Verunsichere dein Gegenüber und verkauf ihm ne Versicherung. So arbeiten die schon seit es Versiicherungen gibt

      Eine gute Voraussetzung für Kontrolle ist möglichst viel über den einzelnen Bürger in Erfahrung zu bringen.
      Die Versicherungsgesellschaften sind Meister im Erheben von Daten.
      Manchmal wird sogar bei Auskunftsverweigerung schon mit Leistungsentzug
      gedroht.
      Das selbe Prinzip funktioniert auch bei Hartz 4 Empfängern.
      Ja Leistungsentzug, das fiese kleine Mittel. Ich weis nicht wie das mit Hartz 4 ist, aber in Österreich gibts das auch. Viele hier regen sich auf weil sie zum Besuch von Kursmasnahmen oder ähnlichem gezwungen werden. Ich denke aber das man sich nur über Sinnlose Zwänge beschweren sollte. Zbs, wie sinnvoll ist es wenn Jemand in nen Englischkurs gesteckt wird, wenn er nicht mal gscheit Deutsch kann? oder EDV Kurse? Die Verwaltung von menschen hat hier mehr Priorität als die Bedürfnise des Einzelnen.

      Aber auch außerhalb dieser Schranken werden immer mehr Informationen gesammelt.
      Früher hat man das über sogenannte Volkszählungen versucht, heute, im Zeitalter des Internet´s sind es meist die Bürger selbst, die arglos die intimsten Informationen frei Haus liefern.
      Sei es durch die Teilnahme an nur vordergründig anonymen Online-Umfragen, meist gekoppelt mit der Aussicht auf einen Gewinn, oder aber auch die Teilnahme an sogenannten Social-Networks oder Portalen, wie z.B. das Sci Fi Forum.
      Ich nehme an Nichts teil wo ich meinen Namen ageben mus, die technischen Mittel Heute sind so weit das eine Suchmaschiee alles finden kann. Vieleicht nicht Google, aber wer weis was die Geheimdienste gebastelt haben? Ich würde mich Heute nicht mehr wo anmelden. Ja wenn man nicht die selbe Schiene denkt, dann hat mans schwer, Schienendenker habens leicht.

      Meist dienen diese Daten zur Marktanalyse, lassen sich aber auch anderweitig nutzen.
      Wer weiß inwieweit private Wirtschaft und Staat hier schon verschmolzen sind ?
      Staat und Wirtschaft sind Brüder, glaube kaum dass es noch Staaten gibt wo die Wirtschaft nicht der Große Bruder ist. Man sieht es doch in Österreich, da bekommen die Politiker am Ende ihrer Laufbahn immer tolle Wirtschafts Posten. Eine Kleine Brüderliche Belohnung für viele Jahre Wirtschaftsfreundlicher Politik

      Dies ist aber pure Science Fiction, denn die Betreiber sind über jeden Zweifel erhaben, daß ihre Ziele ehrenhaft sind.
      Natürlich sind sie erhaben, wer das Geld hat und die Gesetze ausarbeitet ist der Gute. Macht gibt Recht.

      Fazit: 1984 ist eigentlich schon längst überholt und die Schrecken dieses Romans auch.
      Es braucht keine Gehirnwäsche in Form des "Room 101" mehr, dies geschieht schon rein prophylaktisch durch die Medien, die beileibe nicht mehr so unabhängig sind, wie noch vor einigen Jahren. Die Mehrheitsgesellschaft glaubt nur, daß sie das Heft in der Hand hält und daß sich alles nach ihren Bedürfnissen richtet. Diese Bedürfnisse wurden geschaffen und taktisch gestreut.
      Geschaffene Bedürfnisse lassen sich am leichtesten befriedigen.
      Und ein befriedigtes Volk ist ein zufriedenes aber leider auch unkritisches Volk.
      Leider steckt da zu viel wahres trin als das man es als Fiktion bezeichnen kann

      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen

      Pierre Bouille hat in seiner Satire "Planet der Affen" zudem bereits beschrieben, wie sich selbst der intelligenteste Wissenschaftler irgendwann seinem Umfeld anpasst, um zu einer Gemeinschaft gehören zu können, ohne die Menschen nun einmal schwer existieren können. Und wenn dieses Umfeld eine Horde Affen ist, kann man noch so klug sein. Man degeneriert zu Gunsten des Gefühls der Zugehörigkeit.
      Ja der Mensch ist Psychologisch so gestrickt. Das Wir Gefühl ist sehr stark, wenn es falsch genutz wird führt es oft zu Aussonderungen. Zu viel wird aufgegeben, um mit der Masse zu schwimmen. Wenn man sich nicht dem Wind anpasst ist man am Ende sowieso Allein.


      Warnungen werden leider immer erst dann ernst genommen, wenn es zu spät ist, aber was will man sagen oder schreiben gegen das Herabsinken der Nacht?
      Jap
      Zuletzt geändert von GGG; 22.01.2010, 14:48. Grund: quote ausbessern

      Kommentar


        #78
        Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
        In Orwells Roman war es ja auch vor allen Dingen die Mittelschicht, die überwacht, manipuliert und kontrolliert werden musste, damit sich die Oberschicht jede Freiheit nehmen konnte. In der Unterschicht waren die Kontrollen lockerer, da man davon ausgehen konnte, dass diese sich niemals organisieren und wehren würde.
        In Orwells Roman werden vor allen Dingen die Mitglieder der Partei überwacht. Offenbar ist es dort sogar so, dass sich andere Bürger selbst einen Televisor kaufen müssen. Die Televisoren sind die Medien der 1984-Welt.

        Im Buch wird ziemlich klar beschrieben (wenn auch nicht klar ist, ob das der Wahrheit entspricht), dass die momentane Partei und ihre Mitglieder auch aus einem Aufstieg der damaligen Mittelschicht hervorgingen. Die Stabilität dieses Systems wird durch einen gewissen Grad an Durchlässigkeit und Überwachung sichergestellt. Daher der Unterschied zwischen "Innerer" und "Äusserer" Partei. Ob diese Grenzen unbedingt mit denen von der "Mittelschicht" und "Oberschicht" zusammenfällt wird im Buch nicht geklärt. Es sieht jedenfalls nicht so aus, als ginge es den Mitgliedern der Äusseren Partei sehr viel besser als den nicht Mitgliedern.
        Tatsächlich traten in Einparteisystemen viele Leute in "die Partei" ein, um damit eine schnellere Karriere zu machen. In der 1984-Welt könnte das ähnlich sein, deshalb sind fast alle Bediensteten in der Partei.

        Zitat von Logan5
        Dumm, dass SF von so vielen Leuten meist als trivial belächelt wird oder sogar Fans des Genres von lächerlichen Botschaften, die einem mit dem Holzhammer eingeprügelt würden reden, wenn ein Autor oder Regiesseur in einem Werk eindeutig sozialpolitische Stellungen bezieht.
        Natürlich ist Science-Fiction mit solchen Gattungen wie "Utopie" und negativer "Utopie" plakativer als realistische Geschichten. Das bedeutet nicht, dass die Botschaften immer mit den Holzhammer vorgebracht werden müssen.
        "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

        Kommentar


          #79
          Ist es denn nicht logisch dass man die Parteimitglieder mehr überwachen mus? Sie haben Zugang zu Information, Wissen und vielem mehr. Ein Arbeiter in den Slums wird sich weniger gedanken machen als ein Ministeriumsmitarbeiter der Täglich irgend welche Fakten verfälscht.

          Kommentar


            #80
            Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
            Natürlich ist Science-Fiction mit solchen Gattungen wie "Utopie" und negativer "Utopie" plakativer als realistische Geschichten. Das bedeutet nicht, dass die Botschaften immer mit den Holzhammer vorgebracht werden müssen.
            Es fragt sich aber schon, was genau man unter diesem dubiosen Holzhammer, der ja auch in dieser Forum überall die Runde macht, eigentlich verstehen will, oder?

            Dabei darf man dann ruhig auch mal darüber nachdenken, wie versteckt eine Warnung vor negativen Tendenzen in einer Gesellschaft oder das Anprangern bereits existenter sozialer Missstände sein darf, wenn man eine möglichst breite Masse auf das Problem aufmerksam machen will.

            Darüber hinaus finde ich es auch immer ein bisschen zynisch, einem Künstler besagte Holzhammer-Methode vorzuwerfen, wenn er auf ein Problem aufmerksam macht, das relativ vielen Leuten bekannt ist, aber von ebenso vielen schlichtweg ignoriert wird, weil es einen nicht persönlich betrifft oder man sich ungern damit befassen möchte, weil es die eigene Bequemlichkeit beeinträchtigen könnte.

            Wenn es darum geht, ein allmähliches Bewusstsein dafür zu schaffen, diverse Missständ wahrzunehmen und sich aktiviert zu fühlen zu deren Beseitigung beizutragen, darf man eine Botschaft meiner Meinung nach so lange und so plakativ wiederholen, bis sie endlich ankommt und sich etwas ändert.

            Da von einem Holzhammer zu reden halte ich - auch wenn ich damit dem einen oder anderen auf den Schlips treten mag - für nichts als wichtigtuerisches, überintellektuelles Geschmatze.

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              #81
              Zitat von GGG:
              1948 als der Roman entstanden ist, da gabs noch kein Fernsehn, die Technologie war zwar vorhanden. Irgendwie hat Orwell aber doch ins Schwarze getroffen, mit TV ist zwar keine Beobachtung des Haushaltes möglich, aber doch eine Lenkung der Gedanken und vor allem des Konsumverhaltens.
              Natürlich ist das Fernsehen auch heute noch ein mögliches Manipulationsinstrument. Wird aber im Moment immer mehr durch das Internet abgelöst. Sozusagen als Verfeinerung. Orwell hat nicht nur den Fernseher bzw. das Fernsehprogramm vorausgesehen (was für ihn wahrscheinlich nur die logische weiterentwicklung des radios war). Die Idee der Standleitung, worüber auch direkte Komunikation möglich ist, entspricht sogar in etwa dem heutigen Internet.
              Demnächst wird man noch viel weiter sein, was das mobile Internet angeht.
              Hiermit beziehe ich mich aber lediglich auf den technischen Aspekt.

              Was man damit macht ist ja dann der Hauptbestandteil seiner Dystopie.

              Zitat von GGG:
              Ja der Mensch ist Psychologisch so gestrickt. Das Wir Gefühl ist sehr stark, wenn es falsch genutz wird führt es oft zu Aussonderungen. Zu viel wird aufgegeben, um mit der Masse zu schwimmen. Wenn man sich nicht dem Wind anpasst ist man am Ende sowieso Allein.
              Das obige Zitat enthält zwar nur den vorletzten Absatz, bezieht sich aber auf den Gesamtpost, den ich jetzt nicht unbedingt in voller Länge mitsenden will.

              Ich habe mich ganz bewußt sehr vorsichtig ausgedrückt, weil ich auf gar keinen Fall als Verschwörungstheoretiker in Erscheinung treten möchte. Ich habe keine Angst vor irgendwelchen Verschwörungen. Trotzdem beobachte ich dieses Thema ganz genau.
              Und Du sagst es: Ein Außenseiter zu sein kostet ganz schön Kraft.

              Nun hast Du die einzelnen Aspekte meines Posts ja sogar noch schrittweise weiter konkretisiert.
              So weit wollte ich gar nicht gehen.
              Bin aber über alle Reaktionen froh und auch überrascht.

              Danke.



              .
              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

              Jobe schrieb nach 4 Minuten und 2 Sekunden:

              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen

              Warnungen werden leider immer erst dann ernst genommen, wenn es zu spät ist, aber was will man sagen oder schreiben gegen das Herabsinken der Nacht?
              Sagte die Schlange zur Ratte.


              Tschuldigung, Hi Logan5.
              Zuletzt geändert von Galactus; 23.01.2010, 02:16. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
              "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                #82
                Zitat von Jobe Beitrag anzeigen





                Ich habe mich ganz bewußt sehr vorsichtig ausgedrückt, weil ich auf gar keinen Fall als Verschwörungstheoretiker in Erscheinung treten möchte. Ich habe keine Angst vor irgendwelchen Verschwörungen. Trotzdem beobachte ich dieses Thema ganz genau.
                Und Du sagst es: Ein Außenseiter zu sein kostet ganz schön Kraft.

                Nun hast Du die einzelnen Aspekte meines Posts ja sogar noch schrittweise weiter konkretisiert.
                So weit wollte ich gar nicht gehen.
                Bin aber über alle Reaktionen froh und auch überrascht.
                Ich hab keine Vorurteile was Verschwörungstheoretiker angeht nein ich glaube selbstverständlich nicht das du eine Verschwörungstheoretker bist. Ich selbst bastle mir aber recht gern Verschwörungen zusammen, die glaube ich zwar ncht aber es macht Spaß sie zu kreiren. Daher kann man mich wenn man will Verschwörungstheoretiker nennen. Ich hab ja auch meinen Top 5 Verschwörungstread im PF wo ich Hirngespinste poste.

                Kommentar


                  #83
                  Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                  Es fragt sich aber schon, was genau man unter diesem dubiosen Holzhammer, der ja auch in dieser Forum überall die Runde macht, eigentlich verstehen will, oder?
                  [...]
                  Da von einem Holzhammer zu reden halte ich - auch wenn ich damit dem einen oder anderen auf den Schlips treten mag - für nichts als wichtigtuerisches, überintellektuelles Geschmatze.
                  Wenn du den Vorwurf der "Holzhammermethode" an sich schon in frage stellst, hast du natürlich recht. Der "Künstler" verbreitet die Botschaft, die er Verbreiten will und wählt dazu die Methode, die ihn am adequartesten erscheint. Viele Werke aus der Vergangenheit verwendeten dabei vielleicht nur einen subtileren Weg, um der Zensur zu entgehen. In neuerer Zeit wählt man diesen, um nicht zu langweilen und seine Quoten nicht zu verschlechtern, die man bei direkten Botschaften durchaus verschlechtern kann.

                  Auf der anderen Seite unterscheidet man auch zwischen "Propaganda" und "Kunst". In der Kunst werden sicher auch Botschaften verbreitet, sie sollten aber nicht zu einseitig sein.

                  Und dass Scifi die Dinge plakativer darstellen kann als ein an der aktuellen oder historischen Realität orientiertes Werk scheint mir trotzdem richtig. Die Möglichkeiten für Überspitzung und Abstraktion sind einfach größer. Man kann z.B. die Faktoren weglassen, die einen nicht interessieren oder ähnliches.

                  Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
                  Natürlich ist das Fernsehen auch heute noch ein mögliches Manipulationsinstrument. Wird aber im Moment immer mehr durch das Internet abgelöst. Sozusagen als Verfeinerung.
                  Das kann man so nicht sagen. Dadurch, dass jeder im Internet etwas veröffentlichen kann, ist eine Manipulation durch einseitige Berichterstattung, Aussparung von bestimmten Meinungen und weglassen von alternativen Ansichten schwerer geworden. Falschinformationen haben schon in der Zeit vor dem Internet negative Konsequenzen für das Medium behabt, das sie verbreitet, weil die Konkurrenz diese Falschinformationen entkräftet (und sei es nur durch einen korrekteren Bericht). Damit entwertet sich der Verbreiter selbst als seriöse Quelle, worauf die Konkurrenz sicher auch nochmal hinweisen wird.
                  "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                    #84
                    Zitat von DragoMuseveni
                    Das kann man so nicht sagen. Dadurch, dass jeder im Internet etwas veröffentlichen kann, ist eine Manipulation durch einseitige Berichterstattung, Aussparung von bestimmten Meinungen und weglassen von alternativen Ansichten schwerer geworden. Falschinformationen haben schon in der Zeit vor dem Internet negative Konsequenzen für das Medium behabt, das sie verbreitet, weil die Konkurrenz diese Falschinformationen entkräftet (und sei es nur durch einen korrekteren Bericht). Damit entwertet sich der Verbreiter selbst als seriöse Quelle, worauf die Konkurrenz sicher auch nochmal hinweisen wird.
                    Im Prinzip stimme ich Dir zu.
                    Aber gerade weil jeder im Internet schreiben kann, ist die Möglichkeit gezielt Gerüchte zu streuen sogar noch besser. Aber da haben wir ja alle heute unseren eigenen Spam-Filter im Kopf eingebaut. Allerdings bekommen die Medien mittlerweile ihre Meldungen nur noch aus wenigen Quellen.
                    Da ist nicht mehr die Vielfalt an Sichtweisen drin wie früher.
                    Außerdem habe ich klar die technische Machbarkeit hervorgehoben.

                    Es ging dem TE, wenn ich mich recht entsinne, doch um die Frage inwieweit sich Orwell´s Roman mit der heutigen Situation der Überwachung vergleichen läßt. Das hat mit einer Verschwörungstheorie erstmal gar nichts zu tun. Es ist eine nüchterne Betrachtung und hat mehr mit der aktuellen Politik zu tun als mit Spinnereien von Ufogläubigen.

                    Zitat von GGG:
                    Ich hab keine Vorurteile was Verschwörungstheoretiker angeht nein ich glaube selbstverständlich nicht das du ein Verschwörungstheoretiker bist. Ich selbst bastle mir aber recht gern Verschwörungen zusammen, die glaube ich zwar ncht aber es macht Spaß sie zu kreiren. Daher kann man mich wenn man will Verschwörungstheoretiker nennen. Ich hab ja auch meinen Top 5 Verschwörungstread im PF wo ich Hirngespinste poste.

                    http://www.scifi-forum.de/science-fi...stheorien.html
                    Ja, das war anstrengend zu lesen. Übrigens ist mir dabei auch klargeworden, wie man es in Viereinhalb Jahren schaffen kann auf über Zehntausend Beiträge zu kommen.
                    Soso. Dann bist Du also ein CONSPIRACY-BUSTER. Alle gängigen Verschwörungstheorien sind mir, zumindest aus der einschlägigen Literatur, bekannt. Viel zu viel habe ich darüber gelesen. Das wertvollste davon findet sich in einem Buch von Matthias Bröckers und lautet ganz kurz:

                    Verschwörungen sind das Selbstverständlichste der Welt: A und B verabreden sich hinter dem Rücken von C, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Das geschieht im Wirtschaftsleben genauso wie in der Natur, ist in der Politik ebenso an der Tagesordnung wie am Arbeitsplatz - und, vor allem, im Liebesleben. Daß der oder die Geliebte heimlich noch eine/n andere/n hat, ist wohl die am meisten gehegte Verschwörungstheorie überhaupt.
                    Dein Thread ist ja ganz lustig, allerdings habe ich zu "Sichüberverschwörungstheoretikerlustigmachen" eine differenzierte Meinung.
                    Indem man Leute, die sich ernsthaft über Ungereimtheiten der Gegenwart Gedanken machen und das eher realpolitisch betrachten mit Ufo-Spinnern und Esoterikern jeglicher Couleur in einen Topf schmeißt begeht man selbst Augenwischerei und spielt damit sogar evtl. tatsächlichen Verschwörern in die Hände.
                    Gerade mit dieser gedanklichen Endlosschleife scheinst Du ja gerne zu spielen. Da werde ich bei Gelegenheit auch mal mitspielen.

                    Ich finde nicht, daß dieser Thread eine neue Theorie in dieser Richtung ist, wie Du es ja in Deinem anderen Thread behauptest.
                    Zuletzt geändert von Galactus; 24.01.2010, 03:52.
                    "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

                    Kommentar


                      #85
                      Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
                      Im Prinzip stimme ich Dir zu.
                      Aber gerade weil jeder im Internet schreiben kann, ist die Möglichkeit gezielt Gerüchte zu streuen sogar noch besser. Aber da haben wir ja alle heute unseren eigenen Spam-Filter im Kopf eingebaut. Allerdings bekommen die Medien mittlerweile ihre Meldungen nur noch aus wenigen Quellen.
                      Da ist nicht mehr die Vielfalt an Sichtweisen drin wie früher.
                      Außerdem habe ich klar die technische Machbarkeit hervorgehoben.
                      1. Auch vorher war die Möglichkeit, Gerüchte zu streuen größer. Besonders, weil wenige Formate große Präsenz hatten. Das ist heute nicht mehr so. Ob es heute leichter oder schwerer ist Gerüchte zu streuen kann man so nicht beurteilen. Vielleicht ist sie auch gleich geblieben. Aber soetwas wie "virales Marketing" gab es vorher in der Tat nicht.
                      2. Das mit dem wenigen Quellen stimmt zwar, dennoch bleibt die Möglichkeit bestehen, sich eigene Informationen zu beschaffen, falls das notwendig sein sollte oder der Fall interessant genug ist, das sich eine große Story lohnt. Ausserdem kommt es oft auch auf die Aufbereitung der Informationen an. Analysen oder Kommentare müssen dadurch z.B. nicht vereinheitlicht werden.
                      3. Ja, hast du. Aber das habe ich nicht weiter ausgeführt. Damit hattest du IMHO auch recht.

                      Zitat von Jobe
                      Ja, das war anstrengend zu lesen. Übrigens ist mir dabei auch klargeworden, wie man es in Viereinhalb Jahren schaffen kann auf über Zehntausend Beiträge zu kommen.
                      Soso. Dann bist Du also ein CONSPIRACY-BUSTER. Alle gängigen Verschwörungstheorien sind mir, zumindest aus der einschlägigen Literatur, bekannt. Viel zu viel habe ich darüber gelesen. Das wertvollste davon findet sich in einem Buch von Matthias Bröckers und lautet ganz kurz:

                      Dein Thread ist ja ganz lustig, allerdings habe ich zu "Sichüberverschwörungstheoretikerlustigmachen" eine differenzierte Meinung.
                      Naja, die meisten Beiträge von GGG dürften nicht aus diesem Gebiet stammen.
                      Eine differenzierte Sichtweise und ein sich lustig machen widersprechen sich nicht notwendigerweise.
                      "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                        #86
                        Zitat von EA-Loyalist Beitrag anzeigen
                        Wohl sehr realistisch ist die Darstellung der schönen neuen Welt, in dem gleichnamigen Buch von Aldous Huxley. Das Werk ist älter als "1984", aber dennoch ungemein überzeugend. Eine kalte Welt, in der die Technik alle Probleme unserer Zeit gelöst hat, das ist die schöne neue Welt. Drogen und Promiskuität verschaffen ein Glücksgefühl, Religion und Liebe sind Begriffe aus einer fernen Vergagenheit, die keine Rolle mehr spielen. Die Zeitrechnung basiert auf Jahren nach Ford.

                        Das ist wohl der negative Gegenentwurf zu Star Trek, wo die Technik ebenfalls alle Probleme aus der Welt geschafft hat und die Menschheit aber auch geistig reifte. Okay, in "Schöne neue Welt" gibt es keine spitzohrigen Wesen, aber die Parallelen sind schon da.
                        das würde ich so nicht sehen. Die Art, wie die Technik die Probleme gelöst hat, und was als Lösung der Probleme angesehen wird, ist unterschiedlich. Bei Huxley gibt es Deltas und Epsilons, die niedere Arbeiten verrichten, für die sich Alphas und Betas zu fein wären. Aus Star Trek-Sicht würde das jedoch bedeuten, dass immer noch ungelöste Probleme bestehen, da unliebsame Arbeiten nicht vollständig automatisiert sind und daher immer noch von Menschen ausgeführt werden müssen. Die, damit es ihnen nicht unangenehm ist, von der Zeugung an darauf normiert werden müssen, solche Arbeiten gerne zu erledigen. Die dazugehörige genetische Manipulation würde in Star Trek nicht nur nicht als Lösung angesehen werden, sondern mehr noch, selbst als neues Problem.

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                          #87
                          Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
                          Dein Thread ist ja ganz lustig, allerdings habe ich zu "Sichüberverschwörungstheoretikerlustigmachen" eine differenzierte Meinung.
                          Indem man Leute, die sich ernsthaft über Ungereimtheiten der Gegenwart Gedanken machen und das eher realpolitisch betrachten mit Ufo-Spinnern und Esoterikern jeglicher Couleur in einen Topf schmeißt begeht man selbst Augenwischerei und spielt damit sogar evtl. tatsächlichen Verschwörern in die Hände.
                          Gerade mit dieser gedanklichen Endlosschleife scheinst Du ja gerne zu spielen. Da werde ich bei Gelegenheit auch mal mitspielen.

                          Ich finde nicht, daß dieser Thread eine neue Theorie in dieser Richtung ist, wie Du es ja in Deinem anderen Thread behauptest.
                          Es gibt Verschwörungen wo ich mich nicht lustig mache, zbs steht da etwas über eine Kinderporno verschwörung. Sowas ist ernst, aber Braincontroll hm? Es ist klar das die Medien uns kontrolieren, ich sehe in dem was du hier schreibst vieles was Real ist. Mein Tread im PF ist seit er dort ist ein Juxtread. Eigentlich wollte ich dort tatsächlich ernst Diskutieren.

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                            #88
                            Am nähsten an Orwells Überwachungsstaat dürfte wohl die DDR dran gewesen sein.

                            Im Moment sieht man eher eine andere Tendenz. Zwar baut auch der Staat seine Überwachungsmöglichkeiten wieder aus, aber der ist inzwischen zu zusammengeschrumpft, um über die nötigen Ressourcen für eine effektive Überwachung zu verfügen.

                            Stattdessen geht die Gefahr der Überwachung immer stärker von privaten Unternehmen aus, die entweder einen gläsernen Kunden oder einen gläsernen Arbeitnehmer kreieren wollen. Musterbeispiel an Datensammelwut dürfte hier wohl "Google" sein, das durch die Schaffung eines gläsernen Users die einzige Einnahmequelle, die Werbung, optimieren möchte und an Hand der gesammelten Daten bald schon theoretisch richtige Persönlichkeitsprofile erstellen kann. Auch aber bei weniger technologisierten Unternehmen findet sich die Tendenz, siehe die Skandale bei Lidl und Co. Den Kunden perfekt durchleuchten zu können bedeutet eben einen riesigen Wettbewerbsvorteil, man kann seine Produkte perfekt auf die Nachfrage ausrichten, man kann Preisdiskrimminierungen perfekt planen und die volle Konsumentenrente abschöpfen, man kann die Werbung zielgerichteter und individueller gestalten und damit eine bessere Suggestion bewirken. Die Vorteile bei der Arbeitnehmerüberwachung dürften klar sein.

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                              #89
                              Zitat von GGG Beitrag anzeigen
                              Es gibt Verschwörungen wo ich mich nicht lustig mache, zbs steht da etwas über eine Kinderporno verschwörung. Sowas ist ernst, aber Braincontroll hm? Es ist klar das die Medien uns kontrolieren, ich sehe in dem was du hier schreibst vieles was Real ist. Mein Tread im PF ist seit er dort ist ein Juxtread. Eigentlich wollte ich dort tatsächlich ernst Diskutieren.
                              Ja, bei dem Kinderpornoverschwörungsbeitrag mußte ich auch schlucken.
                              Könnte ich mich nicht drüber lustig machen. Aber muß man im PF weiterverfolgen.

                              Zitat von newman:
                              Stattdessen geht die Gefahr der Überwachung immer stärker von privaten Unternehmen aus, die entweder einen gläsernen Kunden oder einen gläsernen Arbeitnehmer kreieren wollen. Musterbeispiel an Datensammelwut dürfte hier wohl "Google" sein, das durch die Schaffung eines gläsernen Users die einzige Einnahmequelle, die Werbung, optimieren möchte und an Hand der gesammelten Daten bald schon theoretisch richtige Persönlichkeitsprofile erstellen kann. Auch aber bei weniger technologisierten Unternehmen findet sich die Tendenz, siehe die Skandale bei Lidl und Co. Den Kunden perfekt durchleuchten zu können bedeutet eben einen riesigen Wettbewerbsvorteil, man kann seine Produkte perfekt auf die Nachfrage ausrichten, man kann Preisdiskrimminierungen perfekt planen und die volle Konsumentenrente abschöpfen, man kann die Werbung zielgerichteter und individueller gestalten und damit eine bessere Suggestion bewirken. Die Vorteile bei der Arbeitnehmerüberwachung dürften klar sein.
                              Dem kann ich nichts mehr hinzufügen, außer, daß ich mittlerweile auf Payback-Karten verzichte.
                              "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                                #90
                                Hm... Da könnte man ja fast das Threadthema von Überwachungsstaat in Überwachungsgesellschaft umbenennen.

                                Was Privatpersonen mittlerweile an Überwachungsmöglichkeiten "kaufen" können, schreit ja fast schon nach staatlicher Kontrolle.
                                "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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