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Zitat von Chloe Beitrag anzeigenDiese Regierung ist doch absolut unbelehrbar. Studien im Auftrag der Bundesagentur sagen, Ein-Euro-Jobs bringen keine besseren Jobchancen und untergraben den Niedriglohnsektor, der BRH spricht sich dagegen aus - aber das Arbeitsministerium beharrt weiter darauf.
Mein Kommentar dazu war, als jemand in die frittierten Wedges gegriffen hat: Finger weg, die Dinger sind abgezählt. Den unter der Fritteuse hockt ein 1 Euro Jobber und zählt das Zeugs durch.
Nicht Falsch vertehen - ich mag es nicht wenn sich Menschen unter Zwang weit unter ihrem moralischen Wert im Bezug auf ihre Würde und weit unter ihrem wirtschaftlichen Wert verkaufen müssen.
LG InfinitasZuletzt geändert von Infinitas; 15.11.2010, 22:50.Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigenImmerhin haben die Arbeitslosen dadurch ein bissl mehr Geld und etwas zu tun.
Hätten halt die Studie nicht an das ZEW vergeben sollen, wenn sie nicht riskieren wollten, dass ihnen das Ergebnis nicht gefällt. Es sollte langsam bekannt sein, dass sich dieses Institut keine Ergebnisse vorschreiben lässt.
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ZEW:
Im Zuge der sogenannten Hartz IV-Reform im Jahr 2005 wurde mit den Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante ein neues arbeitsmarktpolitisches Instrument zur Aktivierung von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen geschaffen. Die Arbeitsgelegenheiten sind geförderte, in der Regel sechs Monate andauernde Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen Sektor, die zusätzlich, wettbewerbsneutral und arbeitsmarktpolitisch zweckmäßig sein sollen. Ziel der Förderung ist es, die Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmer zu erhalten bzw. zu verbessern und somit die Chancen auf den Übergang in eine reguläre Beschäftigung zu erhöhen. Während der Teilnahme erhalten die Hilfebedürftigen weiterhin Arbeitslosengeld II und zudem eine Mehraufwandsentschädigung in Höhe von etwa 1 bis 2 Euro pro Arbeitsstunde, daher werden Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante auch als Ein-Euro- Jobs oder Zusatzjobs bezeichnet. Nach Intention des Gesetzgebers sollen insbesondere benachteiligte Hilfebedürftige gefördert werden, die besondere Schwierigkeiten haben, eine Beschäftigung zu finden. In der Praxis lässt sich eine solche Ausrichtung der Förderung auf benachteiligte Personen allerdings nicht feststellen; mit mehr als 750.000 Teilnehmern pro Jahr sind Ein-Euro-Jobs das am häufigsten eingesetzte Aktivierungsinstrument im Rechtskreis des SGB II. Der Anteil von Immigranten im Rechtskreis des SGB II ist stark überproportional. So hatten in Deutschland im Jahr 2006 mehr als 34 Prozent aller erwerbsfähigen Hilfebedürftigen einen Migrationshintergrund, wohingegen der Anteil in der gesamten Bevölkerung lediglich 19,5 Prozent betrug. Trotz dieser starken Betroffenheit von Hilfebedürftigkeit stellen Personen mit Migrationshintergrund keine spezielle Zielgruppe des SGB II dar. Im Unterschied zu vielen anderen Ländern der OECD existieren keine spezifisch auf die Eigenschaften und Bedürfnisse von Immigranten abgestimmte Aktivierungsinstrumente. Vielmehr werden Immigranten mit den gleichen Maßnahmen gefördert, die auch für Personen ohne Migrationshintergrund eingesetzt werden. Immigranten werden daher auch häufig in Ein-Euro-Jobs vermittelt, wenn auch in etwas geringerem Ausmaße als Einheimische. In dieser Studie untersuchen wir die Beschäftigungswirkungen von Ein-Euro-Jobs für Personen mit Migrationshintergrund und vergleichen diese mit den Maßnahmeeffekten für Personen ohne Migrationshintergrund. Zudem analysieren wir die Gründe für einen möglichen Unterschied in der Effektivität der Maßnahme zwischen beiden Gruppen. Dabei verwenden wir Geschäftsdaten der Bundesagentur für Arbeit mit umfangreichen Informationen zu 160.000 Personen, die im Jahr 2006 in den Rechtskreis des SGB II zugegangen sind. Diese Daten ermöglichen eine detaillierte Darstellung und Berücksichtigung der Erwerbsbiographie der betrachteten Personen. Zudem erlauben sie eine Identifikation von Personen mit Migrationshintergrund über die bloße Information der Staatsbürgerschaft hinaus. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Ein-Euro-Jobs ihre intendierten Wirkungen nicht erreichen. Anstatt die Beschäftigungschancen zu erhöhen, verringern sie die Wahrscheinlichkeit, dass Teilnehmer eine reguläre Beschäftigung finden und aus dem Arbeitslosengeld II-Bezug abgehen. Die Maßnahmeeffekte sind insbesondere dann negativ, wenn die Zuweisung in einen Ein-Euro-Job während des zweiten Quartals nach dem Zugang in den Rechtskreis des SGB II erfolgt. Auch wenn die ermittelten Effekte für Immigranten häufig etwas günstiger ausfallen als für Personen ohne Migrationshintergrund, sind Ein-Euro-Jobs auch in dieser Personengruppe kein geeignetes Instrument, um die Hilfebedürftigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung zu überwinden. Ein-Euro-Jobs führen somit sowohl für Immigranten als auch für Einheimische hinsichtlich der Aufnahme bedarfsdeckender Beschäftigung in eine Sackgasse.
Quelle:ZEW Publikationen
Die Bundesagentur für Arbeit reagiert auf schwere Vorwürfe des Rechnungshofs. Nach dessen Einschätzung nehmen Ein-Euro-Jobber oft anderen Menschen den Arbeitsplatz weg. Jetzt soll alles besser werden: Die Vorgaben für Billigstellen werden zum Jahreswechsel verschärft
Quelle dpa und Arbeitsmarkt: Bundesagentur verspricht Ende des Ein-Euro-Job-Missbrauchs - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft
Aus meiner Sicht ist das stimmig, wobei ein ein Euro Jobber natürlich absolut keine Wahl hat.
@Bethany Rhade: Zähne Zeigen (natürlich sachlich aber bestimmt gekoppelt mit Leistung )
LG InfinitasZuletzt geändert von Infinitas; 15.11.2010, 23:30.Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Wenn sie Missbrauch vorsorgen wollen, sollten sie stärker kontrollieren - ohne vorherigen Termin. Aber dafür haben sie gar nicht die Leute.
Sollen sie doch 1 Euro Jobber verstärkt in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche einsetzen. Für diese wird doch eh kein Geld ausgegeben. Und ja, ich denke da u.a. an eine bestimmte Einrichtung in Berlin, die auch Jahr für Jahr damit zu kämpfen hat, dass sie nicht genug Fördergelder kriegen für ihre ganzen Projekte, die nicht nur in den Ferien sind.
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Um mal meine Beobachtung vom (österr.) "normalen" Arbeitsmarkt einzustreuen (wird aber in Dtl wohl nicht so viel anders sein), es ist schon bemerkenswert, dass eigentlich alle (Firmen) Leute suchen, die schon 2-3 Jahre Berufserfahrung haben sollen. Kein Wunder, dass nach "Fachkräften" gesucht wird, weil keiner selber Fachkräfte ausbilden mag...Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen
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Mal noch was zur ZEW-Studie. Es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, weswegen man für Zigtausend Euro eine Studie bei einem der Top-Institute in Auftrag gibt - und sich dann hinterher, wie gestern das Arbeitsministerium, auf den Standpunkt stellt, man werde in zwei Jahren alle Maßnahmen "auf den Prüfstand stellen".
Was, wenn nicht die Maßnahme auf den Prüfstand zu stellen, hat man denn mit dieser Studie bezweckt? Entweder man nimmt das ernst oder nicht. Andernfalls ist es nur Verschwendung von Steuergeldern.
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Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigenUm mal meine Beobachtung vom (österr.) "normalen" Arbeitsmarkt einzustreuen (wird aber in Dtl wohl nicht so viel anders sein), es ist schon bemerkenswert, dass eigentlich alle (Firmen) Leute suchen, die schon 2-3 Jahre Berufserfahrung haben sollen. Kein Wunder, dass nach "Fachkräften" gesucht wird, weil keiner selber Fachkräfte ausbilden mag...
Gesucht werden Fachkräfte, die:
a) einfach alles in ihrem Bereich perfekt können
b) 30 Jahre Berufserfahrung haben
c) nicht älter als 25 Jahre sind
d) möglichst wenig kosten
Genau DAS wird gesucht und deshalb heißt es ständig, es herrscht Fachkräftemängel.
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Richter hält Hartz-IV-Reform für verfassungswidrig
Was haltet ihr davon?
Zitat aus Regelsätze: Richter hält Hartz-IV-Reform für verfassungswidrig - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE
Auch die neuen Regelsätze für Hartz-IV-Bezieher sind laut Sozialrichter Borchert verfassungswidrig. Die Regierung habe sie schön gerechnet. ...
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Zitat von Halman Beitrag anzeigenWas haltet ihr davon?
Die Regierung weiß schlicht und einfach nicht, was eine Statistik kann und was nicht. Oder sie weiß es, und benutzt dies, um ihre Ausgaben klein zu halten.
Man sollte sich lieber fragen, was zum Grundbedarf gehört, statt statistische Mittel über Ausgaben heranzuziehen.
Ein Beispiel: 2 von 3 Menschen haben einen Internetanschluss, der kostet 20 Euro, und einer hat kein Internet (zu alt, kein Interesse whatever).
Sagen wir nun, Internet gehört zum Grundbedarf.
Real kostet nun ein Internetanschluss 20 Euro, anhand des statistischen Mittels wird dem Hartzer aber nur 13,50 Euro gewährt.
Macht man dies über alle notwendigen und nicht über alle Güter, bekommt man als Hartzer natürlich ein Problem, denn alle nicht-notwendigen Güter, für die die Vergleichsgruppe dennoch Geld ausgibt, werden nicht berücksichtigt.
Das kommt einer Kürzung gleich - notwendige Güter werden nur zum statistischen Mittel und nicht zum realen Preis einberechnet - das kanns ja nicht sein.When I feed the poor, they call me a saint.
When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.
~ Hélder Câmara
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Manchmal weiß man bei unseren Politikern wirklich nicht, ob man Lachen oder Weinen soll.
Wenn wer in einer Parallelgesellschaft lebt, dann doch die.
Zitat von Bethany Rhadeb) 30 Jahre Berufserfahrung haben
c) nicht älter als 25 Jahre sind
Am besten man hat sich bereits im Mutterleib auf seine spätere Karriere vorbereitet und kann bei der Geburt bereits zwei Fremdsprachen fließend.
Im Grunde darf man sich so etwas wie Freizeit und karriereunabhängige Interessen/Hobbys gar nicht leisten, geschweige denn eine Kindheit. Denn man muss ja a) Berufserfahrung gesammelt haben und b) in seiner Freizeit möglichst viel freiwilliges, zusätzliches Engagement zeigen.
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Ich bin grad daran, meinen Stromanbieter zu wechseln. e-on kann man sich als Hartz IVler ja gar nicht leisten. Bei meiner alten Wohnung kam die Rechnung von den Stadtwerken, das war vielleicht gerade mal die Hälfte von dem, was ich jetzt zahle. Und hier gabs vorher auch nen günstigeren Anbieter, der wurde aber aufgekauft. Dass man beim Strom auch den Namen mitzahlt wie bei andern "Markensachen" finde ich einfach nur ärgerlich. *grml*Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!
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