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Die Zukunft von Hartz IV

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    Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
    Beamter? klingt wie die berufsbeschreibung davon....
    Das geht einem sehr großen Teil staatlichen Angestellten so.
    Ich bin der Letzte der die Defizite in der staatlichen Verwaltung leugnet.
    Staatliche Strukturen sind nicht perfekt, im Gegenteil, sie bleiben viel zu oft hintern der Privatwirtschaft zurück.
    Weil es eben nicht darum geht Gewinn zu erwirtschaften oder auch nur kostengünstig zu arbeiten.
    Die Verschwendung in staatlichen Systemen ist gigantisch. Und damit meine ich nicht tatsächliche Misswirtschaft und Korruption.
    Die ist in Deutschland in Vergleich zu anderen Ländern Gott sei dank eher gering.
    Es liegt vielmehr an dem System an sich.
    Nur ein abstraktes Beispiel:
    Der Freistaat Bayern beschäftigt in einem bestimmten kleinen (!) Teil der Verwaltung für die Verwaltung (also dort wo der Staat seine Angestellten verwaltet) 200 AKs (Arbeitskräfte, sprich Stellen mit 42Stunden die Woche).
    Die gleiche Arbeit hat praktisch jede Firma zu leisten. Wir regeln das große Firmen wie zB Siemens?
    Sie digitalisieren die Arbeitsschritte vollständig und sourcen das ganze in die Ukraine aus. Dort betreuen 5 AKs die Server und nehmen ein paar Überprüfungsaufgaben war.
    Alles klar?
    Das ist Verwaltung. Das ist Staat. So ist das überall, in jeder Behörde, in jedem Amt.
    Und deshalb kann ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wenn mehr Staatliche Hilfe gefordert wird um ein Problem zu lösen.
    Nein, der Staat kann oft nicht lösen. Und es liegt nicht am Geld, es liegt nicht am Personal, es liegt nicht an den Kompetenzen, es liegt am System der Staatlichen Verwaltung.
    Das eben nicht wirtschaftlich agiert wird. Nicht im Ansatz.
    Was nicht überall schlecht ist. Das will ich absolut nicht sagen.
    Aber dieses System stößt an Grenzen die man wahrnehmen sollte.

    Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
    wäre ne heilsame erfahrung
    Es gibt immer zwei Seiten des Schreibtisches. Siehe oben.

    Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
    weil ich zufällig verheiratet bin?
    alssingle wäre eine WG ohne weiteres kein problem...aber so...nö.
    ausserdem bin ich nur in grenzen gesellschaftsfähig.
    und die restlichen 10%waren das, was ich selber nicht schaffen konnte..sonst hätte ich die betreffende firma zu mehr azubigehalt überreden können. ging nicht, also muste das geld woanders herkommen.
    leider verhindert der paragraphendschungel, das so leutchen, die nur ein wenig hilfe brauchen, diese bekommen. statt dessen bleiben solche dann hartz4.
    und laufen mit einem selbstwertgefühl rum, das nichtmal einer erwähnung wert ist.

    und auf was soll ich noch verzichten?
    sack anziehen?
    den tauben die brotrinde klauen?
    Weiß ich nicht, ich kenn deine Lebenssituation nicht und will es auch garnicht beurteilen. Dementsprechend sprache ich allgemein.
    Aber was ich vorhin gesagt habe, siehe das Beispiel mit München.
    wie man eine Lösung findet? Ich behaupte nicht eine Lösung zu kennen.
    Von Nebenjobs bis kleineren Wohnungen fällt mit zwar viel ein, aber unterm Strich muss man einräumen das es viele Fallkonstelationen gibt die unglücklich sind. Und so auch nicht vom Staat aufgefangen werden (können).
    An denen kann man sich natürlich aufhängen, ganz besonders als Betroffener.
    Aber gesamtgesellschaftlich daraus etwas zu konstruieren führt schnell in die falsche Richtung.
    Die perfekte Soziale Grundlage für alles und jeden gibt es nicht. Schon garnicht von Vater Staat.

    Zitat von Valdorian
    Das ist kein Argument, das ist ein Dogma. Wie flexibel oder effektiv eine staatliche Verwaltung ist, hängt schlicht und einfach davon ab, wie sie organisiert ist. Es gibt Länder, in denen Arbeitsämter wesentlich effektiver darin sind, ihre Arbeit erfüllen. Selbstverständlich neigt eine Verwaltung wie die Deutsche, in der Beamte nicht nach Leistung, sondern nach Dienstalter bezahlt werden, unkündbar sind und im Vergleich zur restlichen Bevöllkerung groteskte, durch nichts gerechtfertigte Privilegien genießen, zur ineffizienz. Aber solche Privilegien kann man abschaffen.
    Es gibt sicher Länder in denen Arbeitsämter effektiver arbeiten als hierzulande. Eine effektive Verwaltung ist jedoch ein naives Märchen.
    Was Beamte und Privilegien angeht, so ziemlich das einzige Privileg das nach zig Reformen noch geblieben ist ist die Unkündbarkeit nach Dienstalter.
    Das wars dann aber auch schon.

    Zitat von Valdorian
    Nun, für den Anfang würde es schonmal reichen, Hartz IV weniger bürokratisch zu gestalten, damit die Leute in den Ämtern sich weniger mit der Verwaltung eines Bürokratiemonsters und mehr mit ihrer eigentlichen Aufgabe beschäftigen, nämlich Leute in Lohn und Brot zu vermitteln. Und ja, selbstverständlich würde mehr Geld und Personal auch dabei nutzen. Außerdem frage ich mich, was eine Jobvermittlung, die Leuten hilft, Jobs zu finden, damit zu tun hat, den Menschen die Lebensgestaltung zu diktieren.
    Keine Wiederrede.
    Nur, was du forderst ist Don Quijote und nicht viel sonst.
    Endbürokratisierung? Bitte, gerne, sofort.
    Der kleine Mann in der Verwaltung könnte jederzeit massig Vorschläge bringen.
    Aber die Strukturen aufzubrechen – IMO schier unmöglich.

    Zitat von Valdorian
    Eigentlich widersprichst du dir hier selbst. Entweder, der Staat geht nach dem Gießkannenprinzip vor, oder er schafft eben Ausnahmeregeln für Einzelfälle. Meiner Meinung nach ist die heutige Hartz-IV Gesetzgebung aber viel zu kompliziert, weswegen man die Gesetzgebung dringend vereinfachen und mehr pauschalisieren müsste.
    Würde der Staat Ausnahmen für Einzelfälle schaffen sind wir sofort bei der Gießkanne.
    Das gilt dann eben nicht nur für Frau Müller sondern für alle Fälle die so ähnlich wie Frau Müller sind. Und für die Grenzfälle die eben fast so ähnlich wie Frau Müller sind werden wieder die Schleusen aufgemacht.
    Und am Ende haben wir dann eine riesige Bürokratie die diese Ausnahmefälle bearbeitet.
    Etwas ganz ähnliches ist uns bei unserem Steuerrecht passiert.

    Zitat von Valdorian
    Vom Grundgedanken her ist der Sozialstaat für die Leute da, die nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu helfen. Von daher kann auch keine Schande darin liegen, Hilfe anzunehmen.
    Vielleicht keine Schande. Es ist jedoch eine Frage der persönlichen Einstellung.
    Zitat von Valdorian
    Und nach meiner Überzeugung ist das Grundfalsch. Selbstverständlich existiere ist nicht, um einem wie auch immer gearteten Konstrukt zu dienen, ich existiere für mich selbst. Zum Staat schließen sich Bürger nur zusammen, weil sie einen Vorteil davon haben. Der Staat hat den Bürgern zu dienen, nicht etwa umgekehrt.
    Du existierst für dich selbst. Erst einmal. Du lebst aber auch in einem höhergeordneten Konstrukt aus dem du Vorteile ziehst.
    Anstatt zu Maximumsnehmer zu mutieren sollte mE die ersten Frage sein was dieses Konstrukt von mir haben könnte um die Gesamtsituation zu verbessern.


    Zitat von Valdorian
    Und für all die, für die diese Lösungen aus welchen Gründen auch immer versagen, muss der Staat da sein, um sie aufzufangen.
    Im Prinzip. Der Staat muss jedoch die Verwaltung mit Richtlinien ausstatten nach denen zu verfahren ist.
    Je einfacher die sind desto mehr Fälle rutschen durch.

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      Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
      Vom Grundgedanken her ist der Sozialstaat für die Leute da, die nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu helfen. Von daher kann auch keine Schande darin liegen, Hilfe anzunehmen.
      Im übrigen liegt da, glaube ich, auch der Grund, warum es zu einer problematischen Haltung gegenüber "dem Staat" kommt. Auch wenn man es "intellektuell" nicht so mitbekommt oder auffasst, vermute ich, dass die Menschen durchaus mitbekommen, dass eine Umverteilung von unten nach oben stattfindet, was sich für sie in Form von Breitensteuern etc auswirkt, und auf der anderen Seite die Wirtschaft "entlastet" wird in Form von weniger Steuern, mehr Absetzmöglichkeiten, Subventionen uswusf. Und ich vermute, dass die Haltung der Menschen in der Gesellschaft immer mehr dahin tendieren wird so viel abzugreifen was geht, weil "wenn die da oben e alles geschenkt und nachgeschoben bekommen, warum sollte ich nciht auch schauen wo ich bleibe und was ich bekommen kann"... Das Solidaritätsprinzip geht dadurch komplett flöten.

      edit: ich wollte mich nicht unbedingt dazu äussern, aber Habicht hat ja wieder mal nett zurückgerudert Und elegant von seiner pösen Rolle in die Position "ich bin ja auch nur Opfer" gewechselt... ^^
      Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
      Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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        Zitat von Nighthawk_ Beitrag anzeigen
        kleineren Wohnungen
        Meine vorherige Wohnung war winzig und kostete fast mehr als meine jetzige, ca. doppelt so große.

        Ich ziehe da die größere Wohnung vor.
        Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

        Kommentar


          Ich stelle die Dinge da wie sie sind und rudere weder vor noch zurück.
          Wenn ihr in meine Post reinlest, dasich behaupten würde mit Hartz IV liese sich gut leben und dergleichen ist das zwar vielleicht mein Problem, aber sicherlich nicht meine Schuld.
          Als was man dann deswegen dargestellt wird ist allerhöchstens komisch und sonst nicht viel.

          Ansonsten, du hast durchaus Recht mit deiner These.
          Diese Bewegung in der Gesellschaft gibt es durchaus.
          Und es ist in beide Richtungen falsch.
          Persönlich stehe ich auf den Standpunkt, erst wenn ich mich nicht so aufführe wie der Rest und alles abgreife was geht kann darüber meckern ich erwarten das andere nachziehen.
          Und davon mal abgesehen, ich kann es nicht nachvollziehen wie man sich über das Gehalt von Ackermann und Konsorten aufregen kann.
          Das ist mir persönlich sowas von gleichgültig.

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            Zitat von Nighthawk
            Es gibt sicher Länder in denen Arbeitsämter effektiver arbeiten als hierzulande. Eine effektive Verwaltung ist jedoch ein naives Märchen.
            Wie gesagt, das ist ein Dogma, kein Argument. Dadurch, dass du es wiederholst, wird es nicht richtiger.
            Was Beamte und Privilegien angeht, so ziemlich das einzige Privileg das nach zig Reformen noch geblieben ist ist die Unkündbarkeit nach Dienstalter.
            Das wars dann aber auch schon.
            Plus automatisch mehr Geld nach Dienstalter, plus größtenteils vom Staat bezahlte private Krankenversicherung, plus Pensionen, die weit über dem liegen, was Renter erhalten, die besser verdient haben, plus...
            Würde der Staat Ausnahmen für Einzelfälle schaffen sind wir sofort bei der Gießkanne.
            Gießkanne bedeutet doch eben, dass es keine Ausnahmefälle gibt. Gießkanne bedeutet, dass jeder, ohne jede Differenzierung, das gleiche bekommt. Die größte denkbare Gießkanne wäre das bedingungslose Grundeinkommen, in dem der Millionär und der Bettler gleich viel bekommen. Sobald man differenziert, schafft man die Gießkanne ab. Dabei muss man logischerweise darauf achten, dass es nicht ins absurde abdriftet, indem man jeden Fall zu regeln versucht. Es muss ein Gleichgewicht zwischen beiden Extremen geben.

            Du existierst für dich selbst. Erst einmal. Du lebst aber auch in einem höhergeordneten Konstrukt aus dem du Vorteile ziehst.
            Anstatt zu Maximumsnehmer zu mutieren sollte mE die ersten Frage sein was dieses Konstrukt von mir haben könnte um die Gesamtsituation zu verbessern.
            Richtig. Dafür muss der Staat eben Steuern einziehen, was richtig und legitim ist, und den Bürgern Pflichten auflegen. Doch die Grundlage für alles staatliche Handeln muss die Erkenntnis sein, dass das Gemeinwesen für die Bürger da zu sein hat, dass das auch die einzige Existenzberechtigung für das Gemeinwesen ist, und nicht etwa umgekehrt.
            Zitat von Eye-Q
            Im übrigen liegt da, glaube ich, auch der Grund, warum es zu einer problematischen Haltung gegenüber "dem Staat" kommt. Auch wenn man es "intellektuell" nicht so mitbekommt oder auffasst, vermute ich, dass die Menschen durchaus mitbekommen, dass eine Umverteilung von unten nach oben stattfindet, was sich für sie in Form von Breitensteuern etc auswirkt, und auf der anderen Seite die Wirtschaft "entlastet" wird in Form von weniger Steuern, mehr Absetzmöglichkeiten, Subventionen uswusf. Und ich vermute, dass die Haltung der Menschen in der Gesellschaft immer mehr dahin tendieren wird so viel abzugreifen was geht, weil "wenn die da oben e alles geschenkt und nachgeschoben bekommen, warum sollte ich nciht auch schauen wo ich bleibe und was ich bekommen kann"... Das Solidaritätsprinzip geht dadurch komplett flöten.
            Da gebe ich dir Recht. Wenn korrupte Eliten in Politik und Wirtschaft so viel wie möglich für sich abgreifen, dann braucht man sich irgendwann auch nicht mehr zu wundern, wenn der Arbeitslose zusätzlich zu seinem Arbeitslosengeld schwarz arbeitet und die Mittelschichtsfamilie sich den Garten schwarz von einem türkischen oder polnischen Handwerker machen lässt.
            Zitat von Nighthawk
            Und davon mal abgesehen, ich kann es nicht nachvollziehen wie man sich über das Gehalt von Ackermann und Konsorten aufregen kann.
            Das PRoblem ist auch nicht das Gehalt von Ackermann, das Problem ist die Tatsache, dass wir vorgeblich in einer Leistungsgesellschaft leben, das Leistungsprinzip aber mit Füßen getreten wird. Es kann nicht sein, dass Menschen Millionenboni abgreifen, die Banken ruiniert und ganze Volkswirtschaften in den Ruin gestürzt haben, während andere entlassen werden, weil sie Pfandmarken für 40 Cent unterschlagen haben. Keine Gesellschaft hält solche Gegensätze auf Dauer aus. Wenn man solche Mißstände nicht bekämpft, dann wird unsere Gesellschaft daran zerbrechen.
            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
            -Cpt. Jean-Luc Picard

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              Zitat von Nighthawk_ Beitrag anzeigen
              Und davon mal abgesehen, ich kann es nicht nachvollziehen wie man sich über das Gehalt von Ackermann und Konsorten aufregen kann.
              Das ist mir persönlich sowas von gleichgültig.
              Mir im Grunde auch...weil ich es als systemisches Problem sehe. Da sind die Gehaltsunterschiede etcuswusfpipapo nur Symptom. Das ganze System gehört weg

              Trotzallem hast du dir mit deinem Schuss gegenüber betroffenen Menschen eine Arroganz herausgenommen und erlaubt, die eigentlich schon beleidigend ist. Dass du dich dann damit abputzt, dass du ja "leider nur" oder "e nur" ein Teil des bescheuerten Systems wärst, hilft dir gar nichts. Wenn du es e weisst, dann lass die Anschuldigungen.
              Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
              Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                Zitat von Valdorian
                Wie gesagt, das ist ein Dogma, kein Argument. Dadurch, dass du es wiederholst, wird es nicht richtiger.
                Ich würde es eher leidvolle Erfahrung nennen.

                Zitat von Valdorian
                Plus automatisch mehr Geld nach Dienstalter, plus größtenteils vom Staat bezahlte private Krankenversicherung, plus Pensionen, die weit über dem liegen, was Renter erhalten, die besser verdient haben, plus...
                Geld: Das ist viel aber kein Vorteil. Ich würde sofort einwilligen nach Leistung bezahlt zu werden. Ich müsste in Relation zu vielen Kollegen das Doppelte verdienen.
                Dieses System sorgt dafür das niemand mehr bringt als unbedingt nötig. Wenn Arbeit nicht honoriert wird passiert nichts.
                KV: Der Staat übernimmt 50% der Krankenversicherung über die Beihilfe. Den Rest (es ist faktisch mehr als die Hälfte diverse Sachen nicht abgedeckt sind) muss privat geleistet werden.
                Ob du in die gesetzliche oder private KK reingehst ist deine Entscheidung.
                Ein Vorteil? Kaum, denn aufgrund der staatlichen Beihilfe ist unser Bruttogehalt im Vergleich zu vergleichbaren Angestellten der Privatwirtschaft geringer. Zudem müssen Beamte ihre Ehepartner mitversichern und dafür extra zahlen.
                Unterm Strich ist es eher ein Nullsummenspiel als sonst irgendwas.
                Pensionen: Die Bezüge der momentan noch guten Sechzig Prozent wenn man bis 67 arbeitet und anschließend voll versteuert werden müssen?
                Wo steht der Beamte hier groß besser da?

                Zitat von Valdorian
                Gießkanne bedeutet doch eben, dass es keine Ausnahmefälle gibt. Gießkanne bedeutet, dass jeder, ohne jede Differenzierung, das gleiche bekommt. Die größte denkbare Gießkanne wäre das bedingungslose Grundeinkommen, in dem der Millionär und der Bettler gleich viel bekommen. Sobald man differenziert, schafft man die Gießkanne ab. Dabei muss man logischerweise darauf achten, dass es nicht ins absurde abdriftet, indem man jeden Fall zu regeln versucht. Es muss ein Gleichgewicht zwischen beiden Extremen geben.
                Gießkanne bedeutet erst einmal Mittel ohne Kontrolle querbeet auszuschütten. Dies kann global oder in der Differenzierung erfolgen.
                Aber diese Diskussion ist reichlich überflüssig.

                Zitat von Valdorian
                Richtig. Dafür muss der Staat eben Steuern einziehen, was richtig und legitim ist, und den Bürgern Pflichten auflegen. Doch die Grundlage für alles staatliche Handeln muss die Erkenntnis sein, dass das Gemeinwesen für die Bürger da zu sein hat, dass das auch die einzige Existenzberechtigung für das Gemeinwesen ist, und nicht etwa umgekehrt.
                Reichen Steuern? Warum nicht weniger Steuern und stattdessen mehr Verantwortung?
                Ja, der Staat hat für die Bürger dazu sein.
                Soll der Staat dem Bürger alle Last abnehmen?
                Ich sage klar, nein soll er nicht.

                Zitat von Eye-Q
                Trotzallem hast du dir mit deinem Schuss gegenüber betroffenen Menschen eine Arroganz herausgenommen und erlaubt, die eigentlich schon beleidigend ist.
                Gegen wen soll ich „geschossen“ haben? „Die Sätze sind gut so wie sie sind.“?
                Sind sie. Mal eben jedem 100€ wie gefordert kann es nicht sein.

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                  Zitat von Nighthawk
                  Geld: Das ist viel aber kein Vorteil. Ich würde sofort einwilligen nach Leistung bezahlt zu werden. Ich müsste in Relation zu vielen Kollegen das Doppelte verdienen.
                  Dieses System sorgt dafür das niemand mehr bringt als unbedingt nötig. Wenn Arbeit nicht honoriert wird passiert nichts.
                  Vielleicht würden deine Kollegen dann aber auch nur noch die Hälfte bekommen. Seis drum. Offensichtlich wäre eine Bezahlung nach Leistung ein Anreiz für Beamte, mehr zu tun, wo wir wieder bei dem Punkt wären, dass die Ineffizienz einer staatlichen Verwaltung eben kein Naturgesetz ist, sondern von den jeweiligen Bedinungen abhängt.

                  Pensionen: Die Bezüge der momentan noch guten Sechzig Prozent wenn man bis 67 arbeitet und anschließend voll versteuert werden müssen?
                  Wo steht der Beamte hier groß besser da?
                  60% sind immer noch mehr, als ein Rentner bekommt, und der Beamte muss eben keine Rentenbeiträge wie der Renter zahlen. Es bleibt also ein ganz massiver Vorteil.

                  KV: Der Staat übernimmt 50% der Krankenversicherung über die Beihilfe. Den Rest (es ist faktisch mehr als die Hälfte diverse Sachen nicht abgedeckt sind) muss privat geleistet werden.
                  Ob du in die gesetzliche oder private KK reingehst ist deine Entscheidung.
                  Ein Vorteil? Kaum, denn aufgrund der staatlichen Beihilfe ist unser Bruttogehalt im Vergleich zu vergleichbaren Angestellten der Privatwirtschaft geringer. Zudem müssen Beamte ihre Ehepartner mitversichern und dafür extra zahlen.
                  Selbst wenn das mit dem Nullsummenspiel stimmen sollte (es kann ja auch sein, dass die Ehefrau/der Ehemann ebenfalls verbeamtet ist und folglich überhaupt nicht mitversichert werden muss), bleibt eben immer noch die Tatsache, privat krankenversichert zu sein, mit all den Vorteilen, die das so mit sich bringt.

                  Reichen Steuern? Warum nicht weniger Steuern und stattdessen mehr Verantwortung?
                  Ja, der Staat hat für die Bürger dazu sein.
                  Soll der Staat dem Bürger alle Last abnehmen?
                  Ich sage klar, nein soll er nicht.
                  Wo habe ich gesagt, dass der Staat dem Bürger alle Lasten abzunehmen hat? Grundsätzlich geht es erstmal darum, dass der Staat für die Bürger da zu sein hat, und eben nicht umgekehrt. Daraus folgt nicht, dass der Staat sich um alles kümmern soll. Dennoch ist es eben grenzenlos naiv zu glauben, man könne alles regeln, wenn man es der Verantwortung des einzelnen überlässt. Um seine Aufgaben zu erfüllen, muss der Staat finanziell ausreichend ausgestattet sein, um deshalb sind Steuern gut und richtig. Amüsant ist es ja auch, dass ausgerechnet derjenige, der für sich in Anspruch nimmt, für den Staat da zu sein, dann als erstes weniger Steuern fordert und weniger Staat fordert.
                  "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                  -Cpt. Jean-Luc Picard

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                    Vielleicht würden deine Kollegen dann aber auch nur noch die Hälfte bekommen. Seis drum. Offensichtlich wäre eine Bezahlung nach Leistung ein Anreiz für Beamte, mehr zu tun, wo wir wieder bei dem Punkt wären, dass die Ineffizienz einer staatlichen Verwaltung eben kein Naturgesetz ist, sondern von den jeweiligen Bedinungen abhängt
                    Ich bin mir nicht sicher ob durch die Bank dieser Wille überhaupt da ist.
                    Denn bei Lichte betrachtet: Bezahlung nach Leistung wird über einen geringen Prozentsatz des Gehaltes nie hinauskommen.
                    In Bayern bekommt die staatliche Verwaltung ein System in dem innerhalb einer Organisationsgruppe Veränderungen des Gehaltes möglich sind. Im Rahmen von plus minus 5 Prozent, womöglich etwas mehr.
                    Dies muss aber ausgeglichen von statten gehen, sprich was ich A gebe muss ich B geben.
                    Das fördert nur Neid und Missgunst, viele werden resignieren und diejenigen die eh schon durchs System gepuscht werden sahnen ab.
                    Was zunächst gut klingt offenbart im Detail erhebliche Defizite.

                    60% sind immer noch mehr, als ein Rentner bekommt, und der Beamte muss eben keine Rentenbeiträge wie der Renter zahlen. Es bleibt also ein ganz massiver Vorteil.
                    „Ein Renter“ ist auch nicht gleichzusetzen mit dem berühmten Durchschnittsbeamten.
                    Ein Beamter muss keine Rentenversicherungsbeiträge zahlen, richtig.
                    Dafür aber ist sein Bruttogehalt entsprechend geringer. Und der Arbeitgeber, der Staat, die Kommune muss ebenso wenig Rentenbeiträge zahlen. Deswegen sind Beamte während ihrer Dienstzeit günstiger als Angestellte.
                    Zumindest wenn man keine extra Rücklagen für die Pensionen bildet, was ja eigentlich nicht Sache wäre!

                    Selbst wenn das mit dem Nullsummenspiel stimmen sollte (es kann ja auch sein, dass die Ehefrau/der Ehemann ebenfalls verbeamtet ist und folglich überhaupt nicht mitversichert werden muss), bleibt eben immer noch die Tatsache, privat krankenversichert zu sein, mit all den Vorteilen, die das so mit sich bringt.
                    Die Kinder sind in jedem Fall nicht verbeamtet…
                    Beamte können sich privat krankenversichern.
                    Du nicht?
                    Das Beamtentum hat nichts mit dem Gesundheitswesen zu tun.
                    Wenn es nach mir ginge, eine Krankenkasse für alle.


                    Amüsant ist es ja auch, dass ausgerechnet derjenige, der für sich in Anspruch nimmt, für den Staat da zu sein, dann als erstes weniger Steuern fordert und weniger Staat fordert.
                    Das ist weniger amüsant denn ehrlich.
                    Ansonsten ist natürlich klar, das weder das eine noch das andere Extrem des Staatlichen Einflusses nicht die Lösung sind.

                    Kommentar


                      Kleinere Wohnung? WG?

                      Vielleicht doch der eine Platz unter der Brücke?

                      Wo ich wohne, sind billige Wohnungen rar und die Wohnungen, die noch da sind, sind Bruchbuden. Da würde ich niemanden hausen sehen wollen.

                      Manche Leute haben echt eine komische Vorstellung. BILD halt.

                      Ich bezweifel, dass Beamte weniger verdienen als viele viele Arbeitnehmer heutzutage. Oder geht ihr auch für 4 bis 5 Euro brutto arbeiten?

                      Kommentar


                        Ich wieß ja nicht. Vielleicht wohnt mancher in der falschen Gegend? Oder die eigenen Ansprüche passen nicht?
                        Doch ne theoretische Möglichkeit, oder nicht?

                        Verdienen Beamte weniger als viele Arbeitnehmer?
                        Nein, sicherlich nicht.
                        Verdienen Beamte ob ihrer Qualifizierung viel?
                        Nein, sicherlich nicht.
                        Da wird heutzutage wahrlich nicht jeder genommen und diejenigen die Leistung bringen würde in aller Regel in der Privatwirtschaft mehr verdienen können.
                        Ansonsten, der Beamte geht nicht Arbeiten und wird schon garnicht nach Stunden bezahlt.
                        Der Beamte erhält Dienstbezüge für seine Existenz. Das kapieren viele nicht.
                        Ein kleiner Sachbearbeiter geht derweil mit 10 oder 12€ Brutto nach Hause. Was aber nicht viel sagt da die Abzüge komplett anders sind.

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                          Zitat von Nighthawk
                          Das ist weniger amüsant denn ehrlich.
                          Ehrlich? Also ich würde das heuchlerisch nennen.
                          "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                          -Cpt. Jean-Luc Picard

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                            Es wäre nur heuchlerisch wenn man für die komplette Abschaffung eintreten würde.

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                              Weißt du, wir können jetzt lange diskutieren, aber ich finde eine Aussage wie: "Der Bürger sollte für den Staat da sein, aber jetzt möchte ich erstmal weniger Steuern zahlen" ziemlich heuchlerisch.
                              "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                              -Cpt. Jean-Luc Picard

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                                @Nighthawk

                                Deiner Aussage, dass ALG II ausreicht, widerspreche ich vehement. Nach meiner subjektiven Erfahrung ist der Regelsatz von 359,- € zu knapp bemessen. Das mag auch daran liegen, dass ein Single-Leben relativ teuer ist.
                                Leider dürfte aufgrund der Griechenlandkrise die Chance für eine Anhebung der Regelsatzes schlecht ein. In diesen wirtschaftlichen Zeiten schätze ich die Zukunft von Hartz IV düster ein.

                                Auch widerspreche ich Deiner Aussage, dass Verwaltungen zwangläufig ineffizient arbeiten. In der ARGE, in der ich zuzeit tätig bin, ist es üblich, die Bearbeitungszeiten für Anträge zu prüfen.
                                In der Familienkasse bzw., die sich in meiner Stadt befindet, ist es für einen Mitarbeiter üblich, ca. 700 Anträge von Kindergeld pro Tag zu bearbeiten. Zugegeben handelt es sich um eine recht einfache Massenbeabteitung, für die in der Regel auch keine Akten angelegt werden, aber innerhalb einer 39 Stunden-Woche über 3000 Briefe zu bearbeiten ist mit Sicherheit nicht ineffizient.
                                Ist die Verwaltungsreform noch nicht in allen Teilen Deutschlands angekommen?

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