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    Zitat von TimeGypsy Beitrag anzeigen
    Es ist nur einfach so, dass manche zu denken scheinen, das Leben von Hartz 4 wäre toll und wir hätten uns das selbst ausgesucht. Zumindest kommts mitunter so rüber.
    Und wenn das Ohnmachtsgefühl mal zu stark wird, empfehle ich das Anschauen von Winfried Schmickler und/oder die "Insassen" von Neues aus der Anstalt, die stellvertretend für uns alle Betroffenen ihrem Frust Luft machen.

    Hier mal was passendes von Schmickler:
    YouTube| mitternachtsspitzen feb.10 schmickler
    Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
    Stalter: "Nope, it's all bad."

    Kommentar


      Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
      Oder an schlägt einfach einen "Unsicherheitsbetrag" auf die Hartz4 Regelsätze auf. Denn irgendwas wo man nicht nur das Minium braucht, sondern mehr als andere Menschen hat fast jeder. Deswegen ist es absoluter Unsinn mit dem Minium zu rechnen und dann zu erwarten, dass wirklich alle Menschen damit auskommen. Das war ja der Punkt meines vorigen Postings.
      Das wäre natürlich eine unbürokratische Lösung, aber in unserer Wirtschaftslage und diesem politischen Klima leider kaum umsetzbar, denke ich.
      Welcher Unsicherheitsbetrag schwebt Dir denn da vor?

      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Dabei kommt es aber auch immer darauf an, wer besagte Studien in Auftrag gibt, bzw. wessen Interessen dabei im Vordergrund stehen. Schließlich gibt es einen Grund dafür, warum verschiedene Studien so unterschiedlich ausfallen.
      Genau das ist der entscheidene Punkt. Das Ergebnis der Studien wird quasi vorhab bestellt. So läuft es bei Lobbyisten. Da geht es um sehr viel Geld und darum, die Interessen von VIPs zu vertreten.

      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Es bleibt letztendlich, bei aller Wissenschaftlichkeit, eine Frage des persönlichen Standpunktes. Man muss sich schon selbst eine Meinung bilden und die hängt weniger von divergierenden Wirtschaftsprognosen ab, sondern vielmehr davon, was man für sozial vertretbar hält und ob man eine Zweiklassengesellschaft möchte oder nicht.
      Genau. Es ist schließlich eine Frage der Solidarität.
      Außerdem könnte in einer Zweiklassengesellschaft fast jeder auch ganz unverhofft zur benachteiligten Klasse gehören. Also, selbst als Egoist wäre ich gegen eine Zweiklassengesellschaft.

      Das BVerfG hat angemahnt, den Regelsatz neu zu berechen. Also müssen wir unsere Prioritäten neu bewerten und den Kuchen etwas anders aufteilen. Sinngemäß hatte sich auch Stephan Hebel am 14. Februar 2010 im Presseclub so geäußert.
      DasErste.de - Presseclub - Gäste der Sendung: Hartz aber fair - Was kostet Gerechtigkeit? - Stephan Hebel

      Kommentar


        Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
        Hier mal was passendes von Schmickler:
        YouTube| mitternachtsspitzen feb.10 schmickler
        Spätrömische Demenz .
        Und recht hat er .
        Der Mann hat wirklich großes Talent, die Dinge auf den Punkt zu bringen.


        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
        Genau. Es ist schließlich eine Frage der Solidarität.
        Ohnehin ein wichtiger Begriff, der in den letzten Jahren immer mehr aus der Mode zu kommen scheint, außer natürlich wenn es darum geht Banken und Konzerne zu retten.


        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
        Außerdem könnte in einer Zweiklassengesellschaft fast jeder auch ganz unverhofft zur benachteiligten Klasse gehören. Also, selbst als Egoist wäre ich gegen eine Zweiklassengesellschaft.
        So sieht es mal aus. Da werden Mitarbeiterinnen wegen einer unrechtmäßig verputzen Frikadelle entlassen und man soll auch schon gehört haben, dass jemandem gekündigt wurde, weil er während seiner Arbeitszeit immer wieder privat im Internet unterwegs war. Aber man will den Teufel ja nicht an die Wand malen.
        Zuletzt geändert von Logan5; 03.03.2010, 07:57. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

        Kommentar


          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
          Das wäre natürlich eine unbürokratische Lösung, aber in unserer Wirtschaftslage und diesem politischen Klima leider kaum umsetzbar, denke ich.
          Welcher Unsicherheitsbetrag schwebt Dir denn da vor?
          Naja das hat wohl mehr mit unsere politischen Klima zu tun als mit den tatsächlichen kosten. Denn was kostet denn der ganze Verwaltungsaufwand für die ganzen Sonderanträge, Darlehnsanträge, etc.? Wenn man den Menschen einfach etwas mehr Geld gibt kommt man wahrscheinlich nur unwesentlich teurer weg.
          Der Betrag? Hm vielleicht 50€ (hochgegriffen)? Da wären dann auf alle Fälle auch die Antidepressiva mit drin die fast jeder Hartz4 Bezieher nach ner Zeit schlucken muss. Wobei die eigentlich so häufig sind, dass das schon fest in den Regelsatz mit eingeplant werden müsste und nicht als Unsicherheitsfaktor gelten sollte...
          Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
          "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
          "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
            Na, da haben wir aber nochmal Glück gehabt, dass du vielbeschäftigter Mensch es wenigstens schaffst, in diesem Thread mitzudiskutieren und können uns freuen, dass deine Tageseinteilung die vielen vorlauten Einträge in besagtem anderem Thread zugelassen hat, bis dir die Argum... äähm die Zeit davon gelaufen ist.
            Den Kommentar hättest Du Dir auch sparen können. Ich weiß zwar nicht um was es in Deinem erwähnten "Thread" ging, aber wenn es so abgelaufen ist wie hier, war ich wahrscheinlich auch dort der einzige der irgendwelche Quellen genannt hat und versucht hat seine Argumente zu untermauern.

            Und was genau möchtest du uns damit mitteilen?
            Wer seinen Tag mit Arbeiten verbringt, ist selbst daran schuld, wenn er seinen Hobbys in seiner Freizeit nachgehen muss?
            Nö, ich wollte das sagen was ich auch geschrieben hab. Nicht mehr, nicht weniger.

            Ich gehe ja mal nicht davon aus, dass du dich ernsthaft so weit aus dem Fenster lehnen wolltest, von meiner Internetpräsenz auf die Gestaltung meines Privatlebens schließen zu wollen oder solchen Schwachsinn gar als Argument für irgendetwas vorzubringen.
            Da liegst Du ausnahmsweise mal richtig ;-). Mein Leben ist spannend genug, das Deine musst Du schon selbst in die Hand nehmen.

            Den schon eine ganze Weile zurückliegenden, bisher unbeantworteten und deshalb von mir noch einmal hervorgehobenen Beitrag von Valdorian, in dem er dir aufzeigt, dass die von dir angeführte Wikipedia-Quelle keinesfalls zu so eindeutigen Ergebnissen kommt, wie du es bisher hier dargestellt hast?
            Genau. Und wie ich gleich darlegen werde, sind die Ergebnisse eben doch sehr "eindeutig", oder lass es uns besser formulieren: Es gibt eine sehr starke Tendenz zu einer Position.

            Aber schön, dass du die Absolutheit, mit der du diese Meinung vor Kurzem noch vertreten hast, nun doch ein klein wenig relativiert und dich dabei sogar auf das selbe Zitat bezogen hast.
            Du solltest meinen letzten Beitrag nicht überbewerten, ich wollte damit nur sagen dass mab bei der Überprüfung solcher Theorien in der Praxis einfach immer das Problem hat eine Kausalität herzustellen.
            Frankreich ist ein sehr deutliches Beispiel und die Ökonomen der Welt sind sich da sehr einig dass der Mindestlohn für dieses Land nichts positives bedeutet, aber Fakt ist natürlich dass man es trotz dieser sehr starken Tendenz nicht 100%ig beweisen kann.

            Vielleicht sollte man besagten Abschnitt aber noch einmal im größeren kontextuellen Zusammenhang betrachten, um sich die Ambivalenz der verschiedenen Positionen zum Thema Mindestlohn etwas genauer vor Augen zu führen.

            Valdorian hat da ja bereits etwas Vorarbeit geleistet:

            http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ml#post2307046
            Gerade in diesem Zitat von Valdorian sehe ich eigentlich keine "verschiedenen Positionen" sondern es wird genau die Position bestätigt die ich auch vertrete.

            Ich konzentrier mich mal auf die von Valdorian unterstrichenen Zitate:

            "In 24 Fällen ergab sich eine Unterstützung für das neoklassische Standardmodell, also Evidenz für negative Beschäftigungseffekte. Widersprüchliche Ergebnisse wurden bei sieben Studien konstatiert und unerwartete Ergebnisse, also entweder keine oder sogar positive Beschäftigungswirkungen, in 15 Fällen aufgezeigt."
            => D.h. die Mehrzahl der Studien unterstützt die Position: "Mindestlohn = Schlecht"

            "Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung kommt in seiner Auswertung der jüngeren Studien zu dem Ergebnis, dass in den Vereinigten Staaten und Großbritannien, wo der Mindestlohn so niedrig ist, dass davon weniger als 2 % der Arbeitnehmer betroffen sind, „in der Regel keine oder allenfalls geringfügig negative, sondern bisweilen sogar positive Beschäftigungseffekte eines Mindestlohns“ gefunden wurden."
            Auch hier wird GENAU der Punkt wiederholt den ich schon vor schätzungsweise 5 Seiten angesprochen hab:
            Wenn der Mindestlohn unter dem Gleichgewichtspunkt aus Nachfrage und Angebot liegt, dann passiert nichts. Genau das ist in GB und den USA der Fall.

            Wie schon zuvor gesagt: Ich sehe dass es bei diesem Thema natürlich zwei verschiedene Positionen gibt aber was jeder, der sich mit dem Thema auseinandersetzt, auch erkennen sollte ist welche Position von den Ökonomen dieser Welt favorisiert wird (und das seit Jahrzehnten).

            Dabei kommt es aber auch immer darauf an, wer besagte Studien in Auftrag gibt, bzw. wessen Interessen dabei im Vordergrund stehen. Schließlich gibt es einen Grund dafür, warum verschiedene Studien so unterschiedlich ausfallen.

            Es bleibt letztendlich, bei aller Wissenschaftlichkeit, eine Frage des persönlichen Standpunktes. Man muss sich schon selbst eine Meinung bilden und die hängt weniger von divergierenden Wirtschaftsprognosen ab, sondern vielmehr davon, was man für sozial vertretbar hält und ob man eine Zweiklassengesellschaft möchte oder nicht.
            Studien sind eine Sache, da ist es natürlich möglich dass Interessen vertreten werden, aber selbst da gibt es viele Untersuchungen die mit großer Wahrscheinlichkeit einfach die Wahrheit rausfinden wollen (dazu zähle ich z.B. die Ergebnisse die die ILO zusammengetragen hat).

            Bei Publikationen von anerkannten Ökonomen handelt es sich hingegen tatsächlich "nur" um die von Dir so hochgeschätzten Meinungen. Diese werden natürlich gewöhnlich mit Theorien und Studien untermauert, aber unterm Strich sind es in der Tat nur Meinungen.

            Und wenn wir uns hier im Forum als Laien (die wir ja nun mal sind, da nehm ich mich gar nicht aus, obwohl ich Internationales Management (~ BWL) studiert hab und dabei natürlich auch einiges an VWL-Vorlesungen hatte) über dieses Thema unterhalten, dann sind wir schon gut beraten uns bei der Meinungsbildung nicht nur auf unser Bauchgefühl zu verlassen, sondern uns mal anzusehen was Leute darüber denken die ihr gesamtes Leben solchen Themen widmen.

            Kommentar


              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
              Ohnehin ein wichtiger Begriff, der in den letzten Jahren immer mehr aus der Mode zu kommen scheint, außer natürlich wenn es darum geht Banken und Konzerne zu retten.
              Da kann man sehen, welches Klientel den Politikern näher steht. Eigentlich auch keine große Überraschung.

              Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
              Naja das hat wohl mehr mit unsere politischen Klima zu tun als mit den tatsächlichen kosten. Denn was kostet denn der ganze Verwaltungsaufwand für die ganzen Sonderanträge, Darlehnsanträge, etc.? Wenn man den Menschen einfach etwas mehr Geld gibt kommt man wahrscheinlich nur unwesentlich teurer weg.
              Der Betrag? Hm vielleicht 50€ (hochgegriffen)? Da wären dann auf alle Fälle auch die Antidepressiva mit drin die fast jeder Hartz4 Bezieher nach ner Zeit schlucken muss. Wobei die eigentlich so häufig sind, dass das schon fest in den Regelsatz mit eingeplant werden müsste und nicht als Unsicherheitsfaktor gelten sollte...
              Mit 50,- € mehr sollte man eigentlich ganz gut über die Runden kommen. Mein Vorschlag wäre ein Aufschlag von 10% des Regelsatzes (also ca. 36,-€) gewesen. Ist das zu knapp bemessen?

              Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
              Du solltest meinen letzten Beitrag nicht überbewerten, ich wollte damit nur sagen dass mab bei der Überprüfung solcher Theorien in der Praxis einfach immer das Problem hat eine Kausalität herzustellen.
              Frankreich ist ein sehr deutliches Beispiel und die Ökonomen der Welt sind sich da sehr einig dass der Mindestlohn für dieses Land nichts positives bedeutet, aber Fakt ist natürlich dass man es trotz dieser sehr starken Tendenz nicht 100%ig beweisen kann.
              Berücksichtigen die Ökonomen auch die Art der Beschäftigung? Ohne einen Mindeslohn gibt es viele Aufstocker, die ebenfalls von den Steuergeldern finanziert werden müssen. Das führt zu einer Lohnabwärtsspirale und schadet dem Binnenmarkt.
              Ist es nicht besser, wenn sich Leistung wieder lohnt und man für seine Arbeit anständig entlohnt wird?

              Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
              Wie schon zuvor gesagt: Ich sehe dass es bei diesem Thema natürlich zwei verschiedene Positionen gibt aber was jeder, der sich mit dem Thema auseinandersetzt, auch erkennen sollte ist welche Position von den Ökonomen dieser Welt favorisiert wird (und das seit Jahrzehnten).
              Ja, das läuft aber auf Beschäftigung um jeden Preis heraus. Für die Arbeitsnehmer ist das schlecht, da ihre Kaufkraft und damit der Lebensstandart sinkt.
              Es stellt sich also die Frage was man mit Wirtschaftspolitik erreichen will und wem sie nützt.

              Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
              Und wenn wir uns hier im Forum als Laien (die wir ja nun mal sind, da nehm ich mich gar nicht aus, obwohl ich Internationales Management (~ BWL) studiert hab und dabei natürlich auch einiges an VWL-Vorlesungen hatte) über dieses Thema unterhalten, dann sind wir schon gut beraten uns bei der Meinungsbildung nicht nur auf unser Bauchgefühl zu verlassen, sondern uns mal anzusehen was Leute darüber denken die ihr gesamtes Leben solchen Themen widmen.
              Da ist sicher was drann. Da Du aufgrund deiner Bildung hier über einer größere Sachkenntnis verfügst als ich und kritisch mit dem Thema Mindeslohn umgehst, frage ich Dich nochmal, was Du von diesem Link hälst:
              TP: Hartz IV und der hausgemachte Niedriglohnsektor

              Damit will ich Dich keineswegst nerven. Deine Meinung dazu würde mich sehr interessieren. Für mich ist die Argumentation recht überzeugend.

              *

              Och-ja, zum Thema Arbeitswilligkeit: Heute habe ich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in der Familienkasse (gehört zur Bundesanstalt für Arbeit) meines Wohnortes erhalten.
              Sowas gibt es auch: Hartz IV-Empfänger, die sich bei der BA bewerben und tatsächlich ernst genommen werden.

              Kommentar


                Ich les mir das heut Abend mal durch, der Artikel ist ja etwas länger das schaff ich hier nicht mit der nötigen Konzentration.

                Was mich aber in dem Zusammenhang noch interessieren würde: Wer ist der Autor, dieser Jens Berger? Die Google-Suche hat auf den ersten Blick nichts wirklich brauchbares ausgespuckt.

                Ja, das läuft aber auf Beschäftigung um jeden Preis heraus. Für die Arbeitsnehmer ist das schlecht, da ihre Kaufkraft und damit der Lebensstandart sinkt.
                Das Gegenteil von "Beschäftigung um jeden Preis" wäre "Hoher Verdienst um jeden Preis" ;-)
                Und der Preis bedeutet in diesem Fall halt Verlust von Arbeitsplätzen.

                Aber hier auch noch was interessantes, wenn auch nicht neu:
                IHK Saarland - Partner der Wirtschaft - Reformprojekt KombilohnEinfache Arbeit marktfähig machen!

                Kernaussage dieses Beitrags lautet:

                Lohnersatz (HartzIV) durch Lohnergänzung ersetzen!

                D.h. Deutschland hätte wieder einen funktionsfähigen Niedriglohnsektor und der Staat würde außerdem noch eine Menge Geld sparen, da er nicht mehr den kompletten Unterhalt eines Menschen bestreitet, sondern nur die staatlichen Ergänzungen die der Betroffene zusätzlich zum Marktlohn bekommt.

                Kommentar


                  Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                  ... D.h. Deutschland hätte wieder einen funktionsfähigen Niedriglohnsektor und der Staat würde außerdem noch eine Menge Geld sparen, da er nicht mehr den kompletten Unterhalt eines Menschen bestreitet, sondern nur die staatlichen Ergänzungen die der Betroffene zusätzlich zum Marktlohn bekommt.
                  Ähem... Deutschland HAT einen funktionierenden Niedriglohnsektor. Der funktioniert so gut, das er seit Jahren boomt wie nix anderes.

                  Außerdem solltest du mal über die Folgen deines Vorschlags nachdenken. Denn dann wäre es für allerlei Firmen leicht niedrige Löhne zu zahlen. Denn der Staat übernimmt ja den Rest. Jeder halbwegs gescheite Unternehmer würde so eine Regelung gnadenlos ausnutzen. Oder dazu gezwungen werden, da die Konkurrenten es tun und er, wenn er nicht mitzieht, einen immensen Wettbewerbsnachteil in Kauf nimmt.

                  Wenn du also willst, das Deutschland NUR NOCH einen Niedriglohnsektor hat, dann ist dein Vorschlag ok. Wenn nicht, dann solltest du noch mal drüber nachdenken.
                  "Vittoria agli Assassini!"

                  - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                    Ähem... Deutschland HAT einen funktionierenden Niedriglohnsektor. Der funktioniert so gut, das er seit Jahren boomt wie nix anderes.
                    Ähm lebst Du in einer Paralleldimension? Deutschland hat im Prinzip gar keinen Niedriglohnsektor und das seit Jahrzehnten!! Kannst Du auch hier nachlesen:
                    IHK Saarland - Partner der Wirtschaft - Reformprojekt KombilohnEinfache Arbeit marktfähig machen!

                    Kommentar


                      Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                      Ich les mir das heut Abend mal durch, der Artikel ist ja etwas länger das schaff ich hier nicht mit der nötigen Konzentration.

                      Was mich aber in dem Zusammenhang noch interessieren würde: Wer ist der Autor, dieser Jens Berger? Die Google-Suche hat auf den ersten Blick nichts wirklich brauchbares ausgespuckt.
                      Ehrlich, ich weiß es nicht. Den Text finde ich einfach logisch gut nachvollziehbar.

                      Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                      Das Gegenteil von "Beschäftigung um jeden Preis" wäre "Hoher Verdienst um jeden Preis" ;-)
                      Und der Preis bedeutet in diesem Fall halt Verlust von Arbeitsplätzen.
                      Bei einem Land wie das unsrige, dass derart stark in der Globalisierung verflochten ist, wäre das in der Tat ein Problem.
                      Andererseit sind unsere Löhne sowieso nicht konkurrenzfähig mit China und Indien. Wenn wir preislich nicht mithalten können, müssen wir produktiver und qualitativ besser sein.

                      Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                      Aber hier auch noch was interessantes, wenn auch nicht neu:
                      IHK Saarland - Partner der Wirtschaft - Reformprojekt KombilohnEinfache Arbeit marktfähig machen!

                      Kernaussage dieses Beitrags lautet:

                      Lohnersatz (HartzIV) durch Lohnergänzung ersetzen!

                      D.h. Deutschland hätte wieder einen funktionsfähigen Niedriglohnsektor und der Staat würde außerdem noch eine Menge Geld sparen, da er nicht mehr den kompletten Unterhalt eines Menschen bestreitet, sondern nur die staatlichen Ergänzungen die der Betroffene zusätzlich zum Marktlohn bekommt.
                      Danke für den Link
                      Den Artikel werde ich mir mal später in Ruhe durchlesen.

                      Allerdings muss ich Admiral Ahmose in einem Punkt zustimmen

                      Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                      Außerdem solltest du mal über die Folgen deines Vorschlags nachdenken. Denn dann wäre es für allerlei Firmen leicht niedrige Löhne zu zahlen. Denn der Staat übernimmt ja den Rest. Jeder halbwegs gescheite Unternehmer würde so eine Regelung gnadenlos ausnutzen. Oder dazu gezwungen werden, da die Konkurrenten es tun und er, wenn er nicht mitzieht, einen immensen Wettbewerbsnachteil in Kauf nimmt.
                      Darin sehe ich ebenfalls eine große Gefahr. Die Löhne würden auf Kosten des Staates, also zu Lasten der Steuerzahler, gesenkt werden. Folglich müssten auch Geringverdiener zustätzlich mehr Steuern zahlen, um die Transferleistungen zu finanzieren, die sie erhalten müssten. Beiß sich die Katze da nicht selbst in den Schwanz?

                      Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                      Ähm lebst Du in einer Paralleldimension? Deutschland hat im Prinzip gar keinen Niedriglohnsektor und das seit Jahrzehnten!!
                      seit Jahren gibt es Zeitarbeitsfirmen, die nur wenig bezahlen, sowie mies bezahlte Jobs. Ausstocker, die Transferleistungen erhalten, gibt es bereits sehr viele.
                      Außerdem werden durch Arbeitsgelegenheiten (diese sog. Ein-Euro-Jobs) und 400-Euro-Jobs sozialversicherungsflichtige Arbeitsplätze vernichtet, alles zulasten des Bundeshaushaltes.

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                        Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                        Ähm lebst Du in einer Paralleldimension...
                        ...fragte der Mann, der vom Himmel fiel........
                        Einen vier Jahre alten Artikel zu zitieren ist sehr glaubwürdig.
                        ...reality.sys corrupted, restart universe...

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                          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                          seit Jahren gibt es Zeitarbeitsfirmen, die nur wenig bezahlen, sowie mies bezahlte Jobs. Ausstocker, die Transferleistungen erhalten, gibt es bereits sehr viele.
                          Außerdem werden durch Arbeitsgelegenheiten (diese sog. Ein-Euro-Jobs) und 400-Euro-Jobs sozialversicherungsflichtige Arbeitsplätze vernichtet, alles zulasten des Bundeshaushaltes.
                          Aaaah so meint Ihr das!
                          Ja solche Sachen gibt es aber vieles davon (z.B. die Ein-Euro-Jobs) gehört nicht dem ersten Arbeitsmarkt (=regulärer Arbeitsmarkt) an und um diesen geht es hier.

                          Aber wie gesagt, lies Dir mal den geposteten Link durch, da wird das alles sehr anschaulich erklärt. Ich werd mir dafür heut abend mal Deinen Artikel zu Gemüte führen .

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                            Zitat von V-o-l-k-e-r
                            Ähm lebst Du in einer Paralleldimension? Deutschland hat im Prinzip gar keinen Niedriglohnsektor und das seit Jahrzehnten!! Kannst Du auch hier nachlesen:
                            IHK Saarland - Partner der Wirtschaft - Reformprojekt KombilohnEinfache Arbeit marktfähig machen!
                            Der Niedriglohnsektor beträgt in Deutschland mittlerweile 22%, das heißt fast ein viertel aller Beschäftigten, 6,5 Millionen Menschen, arbeiten für niedrige Löhne. Davon, dass es keinen Niedriglohnsektor gäbe, kann überhaupt keine Rede sein. Deine "Quelle" dagegen nennt überhaupt keine Zahl und behauptet ohne Begründung, es gäbe keinen Niedriglohnsektor.

                            Ländervergleich: Niedriglohnsektor wächst in Deutschland rasant - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft
                            Das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) führt interdisziplinäre und international vergleichende sozialwissenschaftliche Forschung in den Bereichen Beschäftigung, Arbeit- und Arbeitsgestaltung, Sozialsysteme und Bildung durch. Kennzeichnend für das Forschungsprofil ist die Kombination von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung.
                            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                            -Cpt. Jean-Luc Picard

                            Kommentar


                              Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                              Aaaah so meint Ihr das!
                              Ja solche Sachen gibt es aber vieles davon (z.B. die Ein-Euro-Jobs) gehört nicht dem ersten Arbeitsmarkt (=regulärer Arbeitsmarkt) an und um diesen geht es hier.
                              1€ Jobs sind de fakto aber oft staatlich finanzierte Billigjobs, für die man ansonsten Arbeiter vernünftig bezahlen müsste. Das was du dir wünscht ist also schon längst da und es funktioniert beschissen.
                              Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                              "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
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                                Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                                Aaaah so meint Ihr das!
                                Ja solche Sachen gibt es aber vieles davon (z.B. die Ein-Euro-Jobs) gehört nicht dem ersten Arbeitsmarkt (=regulärer Arbeitsmarkt) an und um diesen geht es hier.
                                Selbstverständlich gehört das auch hier hin, denn auch das ist ein Bestandteil der Hartz-Gesetze. Vielleicht kennst du die Regelungen nicht ausreichend?

                                Wenn ich als Arbeitgeber z.B. eine 150 Stunden-Vollzeitstelle für 1.600 brutto in drei 400 Euro Jobs a 8 Euro umwandle, wie sieht denn das mathematisch aus? Als Arbeitgeber zahle ich dann 1200 Euro Lohn und 450 Euro Sozialabgaben, also sagen wir mal grob 1600,-
                                Der Arbeitgeber spart also deutlich an Sozialabgaben, während gleichzeitig der Staat u.U. die 400 Euro Jobber über Hartz IV aufstocken muss, damit die Leute, die diesen Job ausüben, leben können. Man kann diese Stellen natürlich mit Studenten besetzen, dann sieht es etwas anders aus. Aber der Staat kommt schlecht dabei weg.

                                Zweites Beispiel: Ein Arbeitgeber stellt jemanden auf Halbtagsbasis für 800,- brutto ein. 800 Euro Lohn ist nämlich eine steuerliche Grenze, die (ähnlich wie die 400 Euro-Grenze) ein solches Beschäftigungsmodell für den Arbeitgeber attraktiv macht.
                                Ich kenne einen solchen Fall. Im (Standard)Arbeitsvertrag ist geregelt, dass der Arbeitnehmer keine zweite Stelle annehmen darf. Bleibt dem Arbeitnehmer netto 6,30 übrig. Er muss also aufstocken und kommt mit staatlicher Unterstützung nach Hartz IV auf einen Netto-Stundenlohn von ca. 10 bis 12 Euro. Das variiert je nach Höhe der Miete.

                                Und da wird es drollig: Weder der Arbeitgeber, noch der Arbeitnehmer haben ein Interesse daran, dieses Modell zu ändern. Würde der Arbeitgeber sagen, "komm, Lumpi, kriegste 40 Stunden mehr und 1200,-", würde sich der Netto-Stundenlohn deutlich verringen. Gleichzeitig schnellen die Lohnkosten in die Höhe, was dann die Rentabilität des Jobs verringert und die Gefahr erhöht, entlassen zu werden. Das ist absurd, aber ich glaube, politisch gewollter Kombilohn durch die Hintertür.

                                Das alles gehört zu Hartz IV.
                                Republicans hate ducklings!

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