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    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Und wenn du das nicht so implizieren möchtest, dann schreib halt was anderes, z.B. das, was du angeblich wirklich ausdrücken möchtest.
    Wie war das noch gleich?
    "Mit dem notwendigen Wissen liegt das auf der Hand."
    In diesem Sinne...

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      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
      Du hast deinen Humor auch sonstwo abgeben, oder?
      Denn Sinn hinter der Aussage war schlicht, das sich jeder ein Fahrkarte leisten könnte wenn er sie denn unbedingt bräuchte.
      Das muss doch nachzuvollziehen sein.
      Ganz ehrlich?
      Also ich komme mit H4 nicht über die Runden. Und wenn ich noch weniger ausgebe, bin ich bei Wasser und Brot!
      Fahrkarten verkneif ich mir, Fahrrad is kostenlos!

      Zitat von endar Beitrag anzeigen
      Und das ist realitätsfern. Wer sich wirklich bemüht, so wie es immer erwartet wird, hat sicherlich nicht nur "mal" ein Vorstellungsgespräch für 30 Euro, sondern mehrere und entsprechend sehr hohe Kosten. Das geht da in einer heißen Bewerbungsphase im Vierteljahr gerne um mehrere hundert Euro.
      2,5 Jahre arbeitslos, weit mehr Bewerbungen als die ARGE sehen will(ARGE will erbärmliche 5 als Standard, ich schreib mind. 15..wenns geht)
      Antworten: 10 von ca. 500+ Bewerbungen
      Bewerbungsgespräche: 1
      Soviel zum Thema bemühen wie die ARGE es will!
      Die glauben, es reichen 5 pro Monat.. also 60 im Jahr..dat is doch garnix!
      >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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        Nun, das Problem mit den mangelnden Antworten kenne ich von meiner eigenen Stellensuche derzeit. Irgendwie hat sich die Unsitte verbreitet, gar nicht zu antworten oder wenn nur sehr knapp. Danke AGG.

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          Das liegt daran, dass die ARGE Leute dazu zwingt sich auf Stellen zu bewerben die sie garnicht wollen / für die sie garnicht qualifiziert sind. Wenn du als Arbeitgeber hunderte solcher Bewerbungen im Monat bekommst antwortest du eben irgendwann nicht mehr. Das ist ja auch ein ganz schöner Verlust in Porto und Arbeitskraft. Irgendwer muss die Briefe ja schließlich auch rausschicken. Da wird dann eben nur noch den Leuten geantwortet die man wirklich zum Vorstellungsgespräch haben möchte.
          Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
          "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
          "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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            Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen

            2,5 Jahre arbeitslos, weit mehr Bewerbungen als die ARGE sehen will(ARGE will erbärmliche 5 als Standard, ich schreib mind. 15..wenns geht)
            Antworten: 10 von ca. 500+ Bewerbungen
            Bewerbungsgespräche: 1
            Soviel zum Thema bemühen wie die ARGE es will!
            Die glauben, es reichen 5 pro Monat.. also 60 im Jahr..dat is doch garnix!

            Solange es Jobs gibt, die bei 32-38 Stunden-Woche nur unwesentlich mehr bringen als Hartz IV inklusive aller Zuschläge, wird sich am Arbeitsmarkt sowieso nicht groß was ändern - womit ich Arbeitslosen damit keine Faulheit unterstellen, sondern nur auf ein grundsätzliches Motivationsproblem hinweisen will, das ich sehr gut nachvollziehen kann.

            Dazu kommt dann natürlich noch das, was Du im von mir zitierten Absatz ansprichst:

            Leute, die willens und fähig sind, schreiben sich die Finger wund, und kriegen einfach keine Rückmeldung. Das so etwas auf Dauer irgendwann auch frustriert und dem System nicht zuträglich ist, ist offenkundig.
            Und darüberhinaus wird von Arbeitslosen ja von der ARGE ja auch verlangt, sich auf Stellen zu bewerben, die sie gar nicht wollen. Warum sollte ein studierter Ingeneuer auch Fußpfleger werden sollen?

            Aber solange der Staat halt lieber Hartz IV zahlt, statt im öffentlichen Dienst wieder mehr zu investieren und sozialvrsicherungspflichtige Jobs zu schaffen, bleibt das auch so.
            Bei uns in der Gemeinde wurden zum Beispiel im Verlauf der letzten 10 Jahre die Hälfte aller Plätze des Straßen - und Wegeamtes gestrichen: Nach Rente wurde einfach nix neues mehr eingestellt.
            Offizielle Begründung in der Gemeinderatssitzung: Man spart lieber auf das das neue Schwimmbad, wenn das Alte in 5 Jahren abgerissen werden muss, obwohl es im Nachbarort noch eines gibt, das nicht ausgelastet ist. -.-

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              Zitat von Seether Beitrag anzeigen
              Solange es Jobs gibt, die bei 32-38 Stunden-Woche nur unwesentlich mehr bringen als Hartz IV inklusive aller Zuschläge, wird sich am Arbeitsmarkt sowieso nicht groß was ändern - womit ich Arbeitslosen damit keine Faulheit unterstellen, sondern nur auf ein grundsätzliches Motivationsproblem hinweisen will, das ich sehr gut nachvollziehen kann. ...
              Ist das so? Der Billiglohnsektor boomt doch wie nichts anderes. Wenn also wirklich alle ein Motivationsproblem hätten, oder sich aus anderen Gründen auf Hartz-IV ausruhen würden, dann würde es so einen Billiglohnsektor gar nicht geben.

              Fakt ist doch: Die Leute arbeiten auch für sehr wenig Geld, auch für weniger als Hartz-IV. Und genau das wird von der Wirtschaft gnadenlos ausgenutzt.
              "Vittoria agli Assassini!"

              - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                Naja, bevor ich dich getroffen habe konnte ich mir nicht vorstellen das man die Grünen tatsächlich aus Überzeugung wählen kann.
                Naja, bevor ich dich getroffen habe, konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand tatsächlich vom Sozialdarwinismus überzeugt sein kann, aber man lernt ja nie aus.

                Setze du dich mal mit dem Zustand der Republik auseinander. Und mit dem was geschieht wenn wir auf unserem Weg weitergehen.
                Deutschland hat bis Mitte des Jahrhunderts fertig wenn wir das Ruder nicht ganz gewaltig herumwerfen.
                Natürlich werden wir das nicht tun. Aber das hat die Grünen noch nie interessiert.
                Das ist doch nett zu lesen, dass es nach wie vor Menschen gibt, die fest daran glauben, die Grünen hätten in ihrer Regierungszeit den Sozialsuperstaat weiter ausgebaut. Vielen dank für diesen Vertrauensvorschuss!

                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                Und wer putzt dann mein Büro?
                Wie wäre es, wenn du das selbst machst. Die Zeit dazu scheinst du locker zu haben.

                @Slowking
                Danke. Einfach nur danke, auch wenn Cu's Einwand mit dem Vokabular natürlich stimmt. Aber manchmal muss es einfach sein.

                Und Pispers ist einfach zu köstlich, ja.

                Kommentar


                  Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                  Ist das so? Der Billiglohnsektor boomt doch wie nichts anderes. Wenn also wirklich alle ein Motivationsproblem hätten, oder sich aus anderen Gründen auf Hartz-IV ausruhen würden, dann würde es so einen Billiglohnsektor gar nicht geben.

                  Fakt ist doch: Die Leute arbeiten auch für sehr wenig Geld, auch für weniger als Hartz-IV. Und genau das wird von der Wirtschaft gnadenlos ausgenutzt.
                  Streite ich doch gar nicht ab, oder?

                  Aber für die Leute, die eben in Hartz IV sind, ist das ein zusätzliches, ganz grundsätzliches Motivations - und Vermittlungsproblem:
                  "Warum soll ich bitte meine Freizeit opfern, um für 32-40h die Woche am Ende statt meinen 950 Euro Hartz IV nur 1017 Euro zu bekommen?"

                  Manchen ist es total egal, wieviel sie kriegen, hauptsache, sie sind nicht arbeitslos.
                  Andere wollen eben ein vernünftiges Verhältnis zwischen Arbeitsaufwand und Entlohnung - und genau der ist im ganzen Billiglohnsektor nicht vorhanden.

                  Kommentar


                    Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
                    Das liegt daran, dass die ARGE Leute dazu zwingt sich auf Stellen zu bewerben die sie garnicht wollen / für die sie garnicht qualifiziert sind. Wenn du als Arbeitgeber hunderte solcher Bewerbungen im Monat bekommst antwortest du eben irgendwann nicht mehr. Das ist ja auch ein ganz schöner Verlust in Porto und Arbeitskraft. Irgendwer muss die Briefe ja schließlich auch rausschicken. Da wird dann eben nur noch den Leuten geantwortet die man wirklich zum Vorstellungsgespräch haben möchte.
                    Exakt, ich als Gärtner sollte mich bei der Telekom als T-Punkt-Verkäufer bewerben.
                    Oder als Elektrohelfer... wen ich wat mit Strom anpacke(sprich bastel) dann bekomem ich imemr nen Kurzen^^

                    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                    Ist das so? Der Billiglohnsektor boomt doch wie nichts anderes. Wenn also wirklich alle ein Motivationsproblem hätten, oder sich aus anderen Gründen auf Hartz-IV ausruhen würden, dann würde es so einen Billiglohnsektor gar nicht geben.

                    Fakt ist doch: Die Leute arbeiten auch für sehr wenig Geld, auch für weniger als Hartz-IV. Und genau das wird von der Wirtschaft gnadenlos ausgenutzt.
                    Billiglohn ist, nur so nebenbei..von H4 finanziert. Die Leute da bekommen Zuschüße, damit es zum leben reicht.
                    Und diese Minijobs... ganz toll. Ausgebildete Einzelhandlelskauffrau Fachgebiet XYZ, soll für 400 Euro arbeiten, ist nit voll sozialversichert etc blabla.
                    Dadurch sind selbst 4 Minijobber billiger als eine Fachkraft mit der selben "Gesamtarbeitszeit". Darum boomt der Sektor.
                    Und am Ende liegen die Minijobber der ARGE(also auch dir) auf der Tasche!

                    Wat denkst du den, warum sich so viele Firmen gegen Mindestlöhne wehren?
                    Damit die ARGE die Differenz bezahlt!
                    Und die FDP bläst da durch ihre Ablehnung von Mindestlöhnen schön mit ins Horn!

                    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                    Aber für die Leute, die eben in Hartz IV sind, ist das ein zusätzliches, ganz grundsätzliches Motivations - und Vermittlungsproblem:
                    "Warum soll ich bitte meine Freizeit opfern, um für 32-40h die Woche am Ende statt meinen 950 Euro Hartz IV nur 1017 Euro zu bekommen?"

                    Manchen ist es total egal, wieviel sie kriegen, hauptsache, sie sind nicht arbeitslos.
                    Andere wollen eben ein vernünftiges Verhältnis zwischen Arbeitsaufwand und Entlohnung - und genau der ist im ganzen Billiglohnsektor nicht vorhanden.
                    Bei mir macht Vater Staat im Falle von neuer Arbeit eh bei 900Euro nen Strich, daher wäre mir dat wurscht!^^
                    Wen es aber nicht so wäre, ich wäre dann vermutlich auch nicht willens mich "unter Wert" zu verkaufen. Das habe ich bereits einmal gemacht und mir gings genau so dreckig/dreckiger als jetzt mit H4. Lag daran, das die "Mehrkosten" durch Arbeit..also Monatskarte/Essen etc. durch den Lohn nur arg unzureichend gedeckt wurden.
                    >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Naja, bevor ich dich getroffen habe, konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand tatsächlich vom Sozialdarwinismus überzeugt sein kann, aber man lernt ja nie aus.
                      Naja, das ist deine Privatinterpretation meiner politischen Grundhaltung.

                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Das ist doch nett zu lesen, dass es nach wie vor Menschen gibt, die fest daran glauben, die Grünen hätten in ihrer Regierungszeit den Sozialsuperstaat weiter ausgebaut. Vielen dank für diesen Vertrauensvorschuss!
                      Ich sehe nicht wo ich diese These aufgestellt haben sollte.
                      Aber wenn wir schon bei den Grünen sind, die zeichnen sich allerhöchstens dadurch aus Politik konträr ihrer eigenen Grundsätze zu machen.
                      Das entbehrt nicht einer gewissen Komik und sagt viel über grüne Grundsätze und Parteianhänger aus.

                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Wie wäre es, wenn du das selbst machst. Die Zeit dazu scheinst du locker zu haben.
                      Vielleicht hätte ich die. Vielleicht auch nicht. In jedem Falle nehme ich jedoch niemanden einen extra Arbeitsplatz weg.

                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      @Slowking
                      Danke. Einfach nur danke, auch wenn Cu's Einwand mit dem Vokabular natürlich stimmt. Aber manchmal muss es einfach sein.
                      Naja, zeigt auf welche Niveau man sich in euren Kreisen so bewegt.
                      Sehr aufschlussreich.

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                        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                        Danke. Einfach nur danke, auch wenn Cu's Einwand mit dem Vokabular natürlich stimmt. Aber manchmal muss es einfach sein.
                        Zitat von Cmdr. Ch`ReI
                        Naja, zeigt auf welche Niveau man sich in euren Kreisen so bewegt.
                        Sehr aufschlussreich.
                        Die SAche ist gegessen, also ruhe jetzt damit!
                        Möp!

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                          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                          Ja und? Das findet doch statt. Die meisten Arbeitslosen bemühen sich ernsthaft um eine Arbeit und bewerben sich regelmäßig. Ich verstehe gar nicht, was Du mir sagen willst.
                          Natürlich tun sie es, was bleibt ihnen den anderes übrig?

                          Und falls einige es nicht tun, wird ihnen von der ARGE der Regelsatz für 3 Moante gekürzt. Eine Langzeitarbeitslosigkeit ohne Eigenbemühungen könnte man bei den mir bekannten ARGEN gar nicht lange durchhalten.
                          Vielleicht schlüpfen da ganz wenige durch, weil überall Fehler passieren, aber volkswirtschaftlich ist das belanglos.
                          Die meisten Arbeitslosen bewerben sich freiwillig, weil sie wieder in Lohn und Brot stehen wollen. Einige machen es auch mehr oder weniger widerwillig, weil sie müssen, denn wehr will schon drei Monate unter dem Existensminimum leben müssen?
                          Also bewerben sie sich auch auf Stellen, auf die sie sich aus Überzeugung niemals bewerben würden und das ist natürlich für die Arbeitgeber eine unbefriedigende Situation.

                          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                          Aber schon rein mathematisch ist es nicht möglich, dass alle älteren Langzeitarbeitslosen eine Stelle bekommen können.
                          Das ist ein unumstößliche Logik.


                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Mach mir bitte nicht weiß, Hartz % Co hätten die Regelsätze damals aus der Luft gegriffen und mit dem biersaufenden Sofafreund festgezurrt.
                          Ich habe derweil wenig Probleme mit der Auffassung des BVG, das die Regelsätze genauer durchzurechnen und zu erklären sind.
                          Damit hat es sich dann aber auch schon, eine allen Ortes geforderte Regelsatzerhöhung erschließt sich dadurch nicht.
                          Darüber, ob das Urteil des BVG eine Erhöhung der Regelsätze erfordert, streitet man sich auch inzwischen unter den Parteien.
                          Auf jedenfall sollte die Berechnungsgrundlage der tatsächlich erforderliche Bedarf sein und darf nicht einfach willkürlich an der Rentenerhöhung gekoppelt sein, ohne die Inflation zu berücksichtigen.

                          Wenn ich es hier richtig rausgelesen habe, arbeitest Du im öffentlichen Dienst. Dann frage ich Dich mal aus fachlicher Sicht: Hat die Hartz-IV-Kommission seinerzeit nicht fachlich eine mangelhafte Arbeit abgeliefert? Jedenfalls komme ich zu diesem Schluss.

                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Die verfassungsrechtlichen Institutionen bewegen sich langsam. Und das ist auch ganz gut so.
                          Ein Skandal ist darin nicht zu erkennen.
                          Genausowenig war die Festlegung der Regelsätze furchtbar böse und unmenschlich.
                          Persönlicher Bedarf ist furchtbar relativ und muss verallgemeinert werden.
                          Eine Verallgemeinerung ist sicher nötig. Natürlich brauchen wir einheitliche Regelsätze und Obergrenzen für die Unterkunftskosten.
                          Aber das Personal im öffentlichen Dienst besitzt genug Fachkenntnis, um auch einzelfallbezogen, gemäß pflichtgemäßen Ermessen, rechtlich korrekte Entscheidungen fällen zu können, nur trauen die Politiker es ihrem Fachpersonal offenbar nicht mehr zu.
                          Oder warum dieses stumpfsinnige SGB II?

                          Die Regelsätze einfach aus der alten Sozialhilfe einfach zu übernehmen, 50 € pauschal drauf zu packen und dafür sämtliche Sonderzahlungen für Kühlschränke, Schulranzen usw. zu streichen, das Ganze an die Rentenerhöhung zu koppeln, ohne jährlich den Regelsatz an die Inflation anzupassen (was bei der alten Sozialhilfe gängige Praxis war, wie Du sicher weiß) halte ich für eine schlampige Arbeit.

                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Tja, es fragt sich, wie viel Geld dazu nötig ist. Wenn ich hier lesen darf das man erst ab 2000€ dazugehören würde kann ich mir meinen Teil dazu denken.
                          Das ist aber auch ein grundsätzliches Gesellschaftliches Problem. Lebensnotwendig ist immer mehr und mehr. Da werden zum Teil Ansprüche reklamiert die vor Jahrzehnten auch für Verdienende Luxus waren.
                          Hier braucht es nicht mehr Geld vom Staat sondern eine andere Einstellung zum Leben.
                          Also, ich habe im öffentlichen Dienst rund 1.100 € netto verdient und musste dafür richtig reinklotzen. Das Bild vom faulen Beamten, der vor lauter langeweile Kaffee trinkt entspricht nach meiner Erfahrung nicht der Realität. Tatsächlich wird immer mehr Arbeit auf immer weniger Mitarbeiter verteilt. Das Ganze nennt sich Verwaltungsreform.
                          Da mein Arbeitsvertrag befriestet war und aufgrund der Haushaltslage nicht verlängert wurde, muss ich mich nun mit rund 600 € monatlich begnügen. Das ist ehrlich gesagt mehr als knapp.
                          Alles, was über 5 Bewerbungen pro Monat hinaus geht (maximal können 260,- € Bewerbungskosten pro Jahr auf Antrag übernommen werden), muss ich mir vom Mund absparen, und wofür? Für weitere Eingangsbestätigungen und Absagen?

                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Faktisch arbeiten weniger als die Hälfte der Bundesbürger überhaupt und noch weniger zahlen überhaupt merkbar in die öffentlichen Kassen ein.
                          Soweit ich weiß, sind es zuzeit 39 Millionen (bin mir aber nicht ganz sicher).
                          Weiterhin den Sozialstaat nur durch sozialversicherungspflichtige Erwerbsarbeit zu finanzieren geht langfristig sicher nicht auf. Besser wäre das schweizer System, in dem jedes Einkommen versteuert und sozialversicherungspflichtig ist.

                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Das Problem in unserem Land ist, das sich ohne staatlichen Anschub nichts tut und der Staat sein Volk mit horrenden Abgaben knebelt.
                          Werden eigentlich die hohen Herren, die nachweislich Steuergelder verschwenden, zur Rechenschaft gezogen?
                          Wer in der freien Wirtschaft versehentlich bei seinem Unternehmen einen finanziellen Schaden von sagen wir mal 1.000 € verursacht, bekommt eine Abmahnung, obwohl klar ist, dass er den Fehler nicht absichtlich gemacht hat. Falls sich das wiederholt, wird er gekündigt.
                          So sollte man mit den Leuten, die Steuergelder verschwenden auch umgehen. Das empfände ich als gerecht.

                          Auf die sinnlosen ARGE-Maßnamen bin ich ja schon eingegangen. Da sehe ich auch noch Sparpotential.

                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Wenn ich ohne meinen Finger bewegen müssen 1500€ vom Staat bekäme würde ich nicht mehr arbeiten gehen. Wie Millionen andere Bundesbürger auch.
                          Damit bricht dir der Laden über Nacht zusammen.
                          1500 € sind ein traumhafter Verdienst. Wenn ich wieder Arbeit finde, so dürfte die Vergütung eher bei 900,- bis 1.000 € liegen und das ist schon optimistisch gedacht.

                          Bist Du der Meinung, das 359 € plus Unterkunftkosten ausreichen?

                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Die persönliche Arbeitslosigkeit hat immer individuelle Gründe. Manche sind berechtigt, manche nicht. Es mag nicht genügend Arbeit für alle da sein, faktisch ist jedoch genügend Arbeit für jeden Einzelnen vorhanden. Wenn ich persönlich keinen Job finde muss ich mich fragen woran es liegt.
                          Und die Antwort ist nicht automatisch Hart IV und die pösen anderen.
                          Da verstehe ich jetzt Deine Logik nicht. Wie soll den für jeden Einzelnen genug Arbeit da sein, wenn nicht genug für alle da ist?


                          Zitat von endar Beitrag anzeigen
                          Auch hier wären Logik und Sachverstand eine große Hilfe. Ich will es gerne erklären, dass du es verstehst. Das BVG sagt: Die Sätze können als ausreichend betrachtet werden, um das materielle Überleben zu sichern. Sie sind aber nicht ausreichend um darüber hinaus die gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ergo: Um materielles Überleben UND gesellschaftliche Teilhabe zu sichern, müssen die Sätze erhöht werden. Das ist doch logisch.
                          Das ist das, was das BVG gesagt hat - wenn man in der Lage ist, das Urteil zu verstehen.
                          Ich muss Dir wieder zustimmen, endar. Leider zweifle ich daran, dass die Politiker die Logik verstehen wollen.

                          Zitat von endar Beitrag anzeigen
                          Natürlich wird es zumindest bei den Erwachsenen nicht dazu kommen, weil die Regierung die bisherigen Luftrechnungen einfach durch irgendwelche anderen ersetzen wird.
                          Ja, leider. Nur, wenn die Regelsätze nicht erhöht werden, wie soll denn die gesellschaftliche Teilhabe gewährleistet werden?


                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Das BV hat festgestellt das die Sätze nicht navollziehbar genug aufgeschlüsselt sind. Ein Unterschied.
                          Wie hoch sollten die Regelsätze Deiner Meinung denn sein? So, wie bisher, geringer oder höher?


                          Zitat von newman Beitrag anzeigen
                          Ausgehend von einem christlichen Wertesystem würde ich mir ein anderes Modell eher wünschen, das ist aber bloße Wahnvorstellung und daher muss der Staat notgedrungen für die Schwachen eintreten, weil sich sonst keiner dazu herablässt.
                          Alleine aufgrund von Artikel 20 Absatz 1 GG i. V. m. Artikel 1 GG muss der Staat das leisten.

                          Es ist natürlich lobenswert, wenn private Organisationen und Einzelpersonen den Schwachen helfen, aber von etwas derhartig Unsicheren darf die Menschenwürde nicht abhängen.


                          .
                          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                          Halman schrieb nach 7 Minuten und 29 Sekunden:

                          Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
                          Wie wärs denn dann einfach nur Steuern und Abgaben auf jegliches Einkommen zu erheben? Damit könnten wir so eingies finanzieren.
                          Damit trifft Du den Nagel auf den Kopf.

                          Aber leider sind deutsche Politker lernresistent.
                          Zuletzt geändert von Halman; 10.02.2010, 16:12. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

                          Kommentar


                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Darüber, ob das Urteil des BVG eine Erhöhung der Regelsätze erfordert, streitet man sich auch inzwischen unter den Parteien.
                            Aber nun mal nicht darüber ob das Urteil höhere Regelsätze GEfordert hat.
                            Kleiner aber feiner Unterschied
                            Das die Regelsätze nach Bedarf ermittelt werden müssen und man sie nicht aus der Luft greifen kann kritisiere ich auch überhaupt nicht.
                            Ich maße mir allerdings auch nicht an abschließend darüber zu urteilen ob die Hartz-Kommission damals ausreichende Arbeit geleistet hat. Fest steht aber, das die Regelsätze nicht ausgewürfelt wurden sondern einen realen Hintergrund haben.
                            Und bei aller Beachtung des Einzelfalls: Am Ende muss ein System rauskommen das von den Behörden auch gestemmt werden kann.
                            Was schon jetzt alles andere als einfach ist, auch wenn es niemanden interessiert.

                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Eine Verallgemeinerung ist sicher nötig. Natürlich brauchen wir einheitliche Regelsätze und Obergrenzen für die Unterkunftskosten.
                            Aber das Personal im öffentlichen Dienst besitzt genug Fachkenntnis, um auch einzelfallbezogen, gemäß pflichtgemäßen Ermessen, rechtlich korrekte Entscheidungen fällen zu können, nur trauen die Politiker es ihrem Fachpersonal offenbar nicht mehr zu.
                            Oder warum dieses stumpfsinnige SGB II?
                            Entscheidungen zu fällen? Na aber sicher doch.
                            Die deutsche Bürokratie regelt alles, aber auch alles bis in kleinste Detail.
                            Wenn es sein muss mit den Erläuterungen zur Erklärung der Ausführungsbestimmungen der Verordnung zum eigentlichen Gesetz.
                            Der Entscheidungsspielraum des Deppen der das dann nach außen vertreten darf ist gering, sehr gering.
                            Was aber auch nicht mal so falsch ist, schließlich muss Wilkür in der Entscheidungsfindung so gering wie möglich gehalten werden.

                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Also, ich habe im öffentlichen Dienst rund 1.100 € netto verdient und musste dafür richtig reinklotzen. Das Bild vom faulen Beamten, der vor lauter langeweile Kaffee trinkt entspricht nach meiner Erfahrung nicht der Realität. Tatsächlich wird immer mehr Arbeit auf immer weniger Mitarbeiter verteilt. Das Ganze nennt sich Verwaltungsreform.
                            Man muss einfach ehrlich sein und sagen: Es gibt beides, kommt auf darauf an wo du hinkommst. Und nicht immer ist das Arbeitsvolumen konstant.

                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Werden eigentlich die hohen Herren, die nachweislich Steuergelder verschwenden, zur Rechenschaft gezogen?
                            Wer in der freien Wirtschaft versehentlich bei seinem Unternehmen einen finanziellen Schaden von sagen wir mal 1.000 € verursacht, bekommt eine Abmahnung, obwohl klar ist, dass er den Fehler nicht absichtlich gemacht hat. Falls sich das wiederholt, wird er gekündigt.
                            So sollte man mit den Leuten, die Steuergelder verschwenden auch umgehen. Das empfände ich als gerecht.

                            Auf die sinnlosen ARGE-Maßnamen bin ich ja schon eingegangen. Da sehe ich auch noch Sparpotential.
                            Natürlich ist das Sparpotential. Das wäre auch die erste staatliche Einrichtung die Effizient und Wirtschaftlich arbeitet.
                            Aber da kannst du nicht die Mitarbeiter der Verwaltungen für verantwortlich machen. Die können es auch nicht ändern


                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            1500 € sind ein traumhafter Verdienst. Wenn ich wieder Arbeit finde, so dürfte die Vergütung eher bei 900,- bis 1.000 € liegen und das ist schon optimistisch gedacht.

                            Bist Du der Meinung, das 359 € plus Unterkunftkosten ausreichen?
                            Natürlich sind 1500€ bar auf die Hand traumhaft. Würdest du noch arbeiten gehen wollen wenn du das monatlich für nix bekommen würdest?
                            Als Putze für ein paar hundert Euro zusätzlich?
                            Überleg es dir gut, sonst nennt Slowking die asozial und dergleichen...
                            Ob 359€ ausreichen? Ausreichen für was? Zum Überleben sicherlich. Kommt drauf an was du sonst noch so Ansprüche hast.

                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Da verstehe ich jetzt Deine Logik nicht. Wie soll den für jeden Einzelnen genug Arbeit da sein, wenn nicht genug für alle da ist?
                            Das ist ein wenig unglücklich formuliert, aber man kann es schon erkennen: Nur weil es nicht genug Arbeit für Alle gibt bedeutet das nicht das jeder Einzelne auch Arbeitslos bleiben muss. Jeder Einzelne hat die Chance einen Job zu ergattern. Solange offene Stellen vorhanden sind geht das.

                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Wie hoch sollten die Regelsätze Deiner Meinung denn sein? So, wie bisher, geringer oder höher?
                            Ich halte die jetzigen Regelsätze für angemessen würde mich jedoch grundsätzlich von diesen Sätzen wegbewegen wollen.
                            Mehr Sach- und Dienstleistungen für lau für Bedürftige anstatt Kohle bar auf die Hand.

                            Kommentar


                              Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                              Du hast aber Unrecht. Bei einem garantierten Grundeinkommen würden viele Leute nicht mehr arbeiten. Sowas kann keine Gesellschaft sich leisten.
                              Das hängt doch von der Höhe des Grundeinkommens ab und davon, wie hoch der Arbeitslöhne sind.
                              Was hälst Du von der Idee der negativen Einkommenssteuer?


                              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                              Jetzt häng dich doch nicht an dem albernen Bier oder der Zigarette auf. Das war eine Bemerkung auf deine 29 Euro für ne Fahrkarte der Deutschen Bahn die man sich nun wirklich leicht querfinanzieren könnte.
                              Nun, es ist ja so, dass diese Fahrkarte nicht durch den Regelsatz abgedeckt ist, also müsste man sie sich buchstäblich vom Mund absparen. Eine andere Möglichkeit wäre, den Regelsatz pauschal zu erhöhen.
                              Es muss doch definiert sein, was über den Regelsatz finanziert werden soll. Bewerbungskosten sind da jedenfalls nicht mit inbegriffen.


                              Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
                              Ganz ehrlich?
                              Also ich komme mit H4 nicht über die Runden. Und wenn ich noch weniger ausgebe, bin ich bei Wasser und Brot!
                              Fahrkarten verkneif ich mir, Fahrrad is kostenlos!
                              Das kann ich sehr gut nachvollziehen.
                              Der Regelsatz ist einfach zu knapp bemessen, oder sollte ich besser sagen: willkürlich festgelegt?

                              Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
                              2,5 Jahre arbeitslos, weit mehr Bewerbungen als die ARGE sehen will(ARGE will erbärmliche 5 als Standard, ich schreib mind. 15..wenns geht)
                              Antworten: 10 von ca. 500+ Bewerbungen
                              Bewerbungsgespräche: 1
                              Soviel zum Thema bemühen wie die ARGE es will!
                              Die glauben, es reichen 5 pro Monat.. also 60 im Jahr..dat is doch garnix!
                              Es werden nur 52 Bewerbungen (wenn ich eine Pauschale von 5,- € pro Bewerbung zugrunde lege) auf Antrag übernommen (wenn die Haushaltslage der hiesigen ARGE es zulässt), alles darüber muss man selber finanzieren.
                              Daraus folgere ich, dass Du dir die Bewerbungen buchstäblich vom Mund absparst.

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                                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                                Das kann ich sehr gut nachvollziehen.
                                Der Regelsatz ist einfach zu knapp bemessen, oder sollte ich besser sagen: willkürlich festgelegt?

                                Es werden nur 52 Bewerbungen (wenn ich eine Pauschale von 5,- € pro Bewerbung zugrunde lege) auf Antrag übernommen (wenn die Haushaltslage der hiesigen ARGE es zulässt), alles darüber muss man selber finanzieren.
                                Daraus folgere ich, dass Du dir die Bewerbungen buchstäblich vom Mund absparst.
                                Jeder Blinde mit Krückstock kann sehen, das diese "Berechnungstheorie" von Vorne bis hinten nicht stimmt.
                                Was man davon alles bezahlen soll, traumhaft. Und dabei rauche ich nichtmal. ironischerweise ist mehr Geld fürs "Rauchen und Saufen" vorgesehen als für Versicherungen/Haushaltsgeräteersatz und Schuhe.. so als Beispiel.
                                Wenn mir die Waschmachiene hops geht oder was anders wichtiges, muss ich bei der Familie schnorren gehen.
                                Kommentar der ARGE zu dem Problem: das ist im Regelsatz enthalten, müssen sie halt sparen!

                                Wnn man immer ne schicke Bewerbungsmappe nimmt(die eh nur zerknickt oder garnicht zurückkommt), dann landet man bei weit mehr als 5,-Euro.
                                Zwangsweise nehme ich so oft es geht E-mail-Bewerbungen(wenn diese erwünscht sind).
                                Und wenn ich mal das Problem habe, die ARGE-Quote für Bewerbung nicht mit sinnvollen Bewerbungen erfüllen zu können, hilft schonmal das Telefon aus.
                                Aber die Pauschale überschreite ich jeden Monat.
                                >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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