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Die Zukunft von Hartz IV

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    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Das die "soziale Schere" immer weiter auseinanderklappt, scheint von einigen Entscheidungsträgern (die von Lobbyisten beeinflusst werden) so gewollt zu sein. So bricht die Gesellschaft auseinander.
    Den Neoliberalismus sehe ich als gescheitert an.
    Naja, wenn das Ziel neoliberaler Politik die Zweiklassengesellschaft ist, dann sind diese Geier doch auf dem richtigen Weg. Aufhalten will sie ja offenbar keiner. Statt dessen reden ihnen Einige sogar noch nach dem Mund, weil sie den ganzen Blödsinn glauben, den ihnen Politik, RTL und Bildzeitung suggerieren.

    Das schlimme ist ja, dass diese Politik eben gerade nicht scheitert, wie sie es rein ethisch betrachtet eigentlich müsste. Das sieht man ja sehr gut daran, dass wir derzeit von Schwarz-Gelb regiert werden. Gruseliger geht es doch kaum noch.

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      Auf Telepolis gibt es eine treffende Anaylse der eigentlichen Implikationen von Hartz IV und des Zusammenhangs zwischen Hartz IV und Niedriglohn:
      TP: Hartz IV und der hausgemachte Niedriglohnsektor

      Ich bin gespannt, ob die SPD irgendwann in ihrer Geschichte mal zugeben wird, dass sie mit der Agenda 2010 einen kapitalen Bock geschossen hat. (Ich glaube aber nicht, dass sie die Kraft dazu haben wird.)

      Währenddessen phantasiert Westerwelle von "sozialistischen Zügen" und "spätrömischer Dekadenz" ... Was für Pillen nimmt der Mann eigentlich?
      "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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        Was mich bei dieser ganzen Lohnabstandsdebatte so furchtbar ankotzt: Seit wann ist es eigentlich normal, dass eine Familie mit drei Kindern von einem einzelnen Arbeitnehmer ernährt werden können muss?

        Das impliziert doch die Forderung (in Zusammenhang mit der aktuellen Debatte), dass jede Arbeit, egal welche, ca. 2000€ Netto einbringen muss, solange man nur 40h arbeitet.
        Also ein Netto Stundenlohn von 12,50€. Wenn man sich mal die Mindestlohnzahlen ansieht, dann ist doch dieses Beispiel immer geeignet zu behaupten, dass ein Arbeitnehmer weniger bekommt, als ein Sozialhilfeempfänger....
        können wir nicht?

        macht nix! wir tun einfach so als ob!

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          Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
          Was mich bei dieser ganzen Lohnabstandsdebatte so furchtbar ankotzt: Seit wann ist es eigentlich normal, dass eine Familie mit drei Kindern von einem einzelnen Arbeitnehmer ernährt werden können muss?
          Davon ausgehend, dass wenigstens eins der Kinder noch ganztäglich betreut werden muss (ergo noch nicht alle zur Schule oder in den Kindergarten gehen) MUSS sich jemand um die Kinder kümmern. Wer außer den Eltern kommt da in Frage?

          Tagesmütter, Kindermädchen, Babysitter, etc. kosten Geld (das nicht alle haben), Großeltern und andere Verwandte wohnen nicht immer in Reichweite (und sind teilweise selber noch Berufstätig).

          Wenn man will, dass die Kinder eine vernünftige Erziehung genießen, dann braucht man dafür Eltern, die sich schwerpunktmäßig um die Kinder kümmern können und nicht selbst den größten Teil des Tages arbeiten (und damit die Kinder allein lassen). Wozu das führt hat sicher jeder hier schonmal miterlebt, oder?

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            Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
            Was mich bei dieser ganzen Lohnabstandsdebatte so furchtbar ankotzt: Seit wann ist es eigentlich normal, dass eine Familie mit drei Kindern von einem einzelnen Arbeitnehmer ernährt werden können muss?
            Von deinem Bsp ausgehend frage ich mich, wieviel für dich denn genug Einkommen für eine 5 köpfige Familie wäre.
            Und v.a. wer verdient alleine (!) schon 3200€ brutto (da kommt man in AUT auf ca 2000€ netto)!?

            edit: übrigens habe ich heute im Telex (glaube ich wars) gelesen, dass die FDP ob des Urteils bereits niedrigere Sätze fordern, getreu dem was endar prophezeit hat)
            Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
            Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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              Zitat von Draco90831
              Wenn man will, dass die Kinder eine vernünftige Erziehung genießen, dann braucht man dafür Eltern, die sich schwerpunktmäßig um die Kinder kümmern können und nicht selbst den größten Teil des Tages arbeiten (und damit die Kinder allein lassen). Wozu das führt hat sicher jeder hier schonmal miterlebt, oder?
              Ich war seit dem 6. Lebensjahr allein zu Hause. Eltern waren arbeiten Hat mir überhaupt nicht geschadet, im Gegenteil.
              Naturgemäß müssen Kleinkinder betreut werden. Gut erzogene Kinder müssen nicht permanent bewacht werden.
              Es ist eine typisch konservative Mentalität die Frau nach Hause an den Herd zu schicken, komisch dass das, wenn es um H4 geht, von allen Lagern gefordert wird.

              Zitat von Eye-Q
              Von deinem Bsp ausgehend frage ich mich, wieviel für dich denn genug Einkommen für eine 5 köpfige Familie wäre.
              Ich denke, dass 2000€ + Kindergeld eine angemessene Basis sind. Mehr ist natürlich immer schön, aber damit sollte man hinkommen.

              Und v.a. wer verdient alleine (!) schon 3200€ brutto (da kommt man in AUT auf ca 2000€ netto)!?
              Diese Einkommen gibt es zwar, aber sie als Mindestlohn anzusehen, finde ich sehr, sehr fragwürdig.
              können wir nicht?

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                Pu, bei Kindern Mindestlohn festsetzen tu ich mir schwer, weil ich eben keine Ahnung habe wie es bei bzw. mit Kindern mit Ausgaben aussieht. Wenn ich aber davon ausgehe, dass 1000€ (netto) für EINE Person gerade noch genug sind über die Runden zu kommen (ich gehe mal von mir aus, denn meine Fixkosten betragen ca 550€/Monat, also Whg, Strom/Gas usw, und dann Nahrungsmittel 2-300€/Monat, bleiben gerade noch 150-200€ für Öffis, Kino, soziales Leben usw und ich bin schon recht sparsam - im übrigen haben in meinem Freundeskreis einige Fixkosten von 800€ und mehr! Ich habe zB mit meiner Whg halt echt verdammt viel Glück gehabt), finde ich 2000 für eine 5 köpfige Familie echt verdammt eng kalkuliert.
                Im übrigen habe ich ja irgendwo ne Gehaltsaufschlüsselung für AUT, muss ich mal suchen.
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                  Ich muss mich korrigieren. Nach heutigem Recht wird Hartz IV Empfängern das Kindergeld angerechnet. Damit kommt eine 5 köpfige Familie dann (wenn man das Urteil ernstnimmt) zwar immer noch auf ca. 2000€ Sozialtransfer, aber der einzelne Angestellte darf dann nur noch 1400€ Netto bekommen, damit er weniger hat. Also ein Nettolohn von ca. 8,75€.
                  Das ist zwar in diesem konkreten Fall immer noch eine Menge, aber als Mindestlohn schon eher durchsetzbar.
                  können wir nicht?

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                    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                    Ich war seit dem 6. Lebensjahr allein zu Hause. Eltern waren arbeiten Hat mir überhaupt nicht geschadet, im Gegenteil.
                    Naturgemäß müssen Kleinkinder betreut werden. Gut erzogene Kinder müssen nicht permanent bewacht werden.
                    Ja, das "gut erzogen" ist der Knackpunkt.

                    Das eine Kind kannst du mit sechs zuhause lassen und es wird sich lesend oder fernsehend selbst beschäftigen (und ob das so ideal ist, darüber könnten wir uns jetzt auch noch streiten). Das andere verwüstet dir aus Langeweile die Wohnung und macht ein paar Feuerchen. (Übertreibung wurde als bewustes Stilmittel eingesetzt, bevor jetzt wieder gemeckert wird)
                    Von den Eskapaden mancher Teenager gar nicht erst zu reden, wenn die Eltern mal nicht zuhause sind.

                    Man kann nicht pauschal sagen, das Kinder ab einem bestimmten Alter reif genug sind um alleine gelassen zu werden. Bei manchen ist es mit der Volljährigkeit noch nicht so weit, wenn ich mich mal in der Nachbarschaft, Verwandtschaft und im erweiterten Freundeskreis umschaue.
                    Mal davon abgesehen dass das auch einen beschissenes Bild von den eigenen Eltern erzeugen kann, wenn die dauernd weg sind, egal ob es zur Arbeit oder sonstwo ist.
                    Und last but not least kann das zu einem völlig falschen Verständnis von Erziehung führen, das man zukünftigen Elterngenerationen mitgibt ("Ist ja okay, die Blagen alleine zu lassen, meine Eltern haben's ja nicht anders gemacht.").

                    Es ist eine typisch konservative Mentalität die Frau nach Hause an den Herd zu schicken, komisch dass das, wenn es um H4 geht, von allen Lagern gefordert wird.
                    Und in dem konkreten Fall geht der grundsätzliche Beißreflex gegen alles "Konservative" auch mal nach hinten los. JEMAND muss sich kümmern, ob Frau, Mann oder Verwandtschaft. Ob man da jetzt eine Frau oder einen Mann "an den Herd" stellt ist letztlich Haarspalterei.

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                      Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
                      ...
                      Und in dem konkreten Fall geht der grundsätzliche Beißreflex gegen alles "Konservative" auch mal nach hinten los. JEMAND muss sich kümmern, ob Frau, Mann oder Verwandtschaft. Ob man da jetzt eine Frau oder einen Mann "an den Herd" stellt ist letztlich Haarspalterei.
                      Nun, in anderen europäischen Staaten gibt es zum Beispiel ausreichende Angebote mit ganztägiger Kinderbetreuung. Das schadet den Kindern offensichtlich auch nicht.
                      In der Beziehung ist Deutschland natürlich Entwicklungsland.
                      "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                        Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                        Nun, in anderen europäischen Staaten gibt es zum Beispiel ausreichende Angebote mit ganztägiger Kinderbetreuung. Das schadet den Kindern offensichtlich auch nicht.
                        In der Beziehung ist Deutschland natürlich Entwicklungsland.
                        Ist natürlich eine Möglichkeit, wenn sowas staatlich gestützt wird, damit das Angebot auch von jedem wahrgenommen werden kann. Und die Betreuer/-innen müssen qualifiziert und zahlreich genug sein, um sich um die Kinder zu kümmern.

                        Das Problem entsteht dann meist da, wo einzelne Kinder besondere Bedürfnisse haben und die Betreuer/-innen überfordern (ich habe eine Freundin, die sich da Berufsbedingt und aus eigener Erfahrung ein wenig auskennt). Letztendlich gibt es keinen völligen Ersatz für echte, individuelle Betreuung durch die Personen, die das Kind am besten kennen: Die Verwandten und Eltern.

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                          Zitat von Draco90831
                          Ja, das "gut erzogen" ist der Knackpunkt.

                          Das eine Kind kannst du mit sechs zuhause lassen und es wird sich lesend oder fernsehend selbst beschäftigen (und ob das so ideal ist, darüber könnten wir uns jetzt auch noch streiten). Das andere verwüstet dir aus Langeweile die Wohnung und macht ein paar Feuerchen. (Übertreibung wurde als bewustes Stilmittel eingesetzt, bevor jetzt wieder gemeckert wird)
                          Von den Eskapaden mancher Teenager gar nicht erst zu reden, wenn die Eltern mal nicht zuhause sind.

                          Man kann nicht pauschal sagen, das Kinder ab einem bestimmten Alter reif genug sind um alleine gelassen zu werden. Bei manchen ist es mit der Volljährigkeit noch nicht so weit, wenn ich mich mal in der Nachbarschaft, Verwandtschaft und im erweiterten Freundeskreis umschaue.
                          Mal davon abgesehen dass das auch einen beschissenes Bild von den eigenen Eltern erzeugen kann, wenn die dauernd weg sind, egal ob es zur Arbeit oder sonstwo ist.
                          Und last but not least kann das zu einem völlig falschen Verständnis von Erziehung führen, das man zukünftigen Elterngenerationen mitgibt ("Ist ja okay, die Blagen alleine zu lassen, meine Eltern haben's ja nicht anders gemacht.").
                          Wir reden hier von schulpflichtigen Kindern. Eine Halbtagsstelle wäre also in jedem Fall drin. Ein 6 jähriges Kind muss man IMO grundsätzlich soweit erzogen haben, dass es eben nicht die Wohnung abfackelt oder, wenn doch, wenigstens in der Lage ist, Hilfe zu holen. Idealerweise sitzt das Kind dann natürlich nicht den ganzen Tag zu Hause rum (habe ich allerdings sehr gerne gemacht), sondern hat auch Freunde zum Spielen.
                          Ansonsten gibt und gab es sowas wie den Schulhort.

                          Mal abgesehen davon: Wenn Mama und Papa das zwote und dritte Kind basteln ist das erste doch auch mal für ein paar Stunden unebaufsichtigt, oder wird da neuerdings ein Babysitter für eingestellt?
                          können wir nicht?

                          macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                            Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                            Wir reden hier von schulpflichtigen Kindern.
                            Eine Halbtagsstelle wäre also in jedem Fall drin.
                            Eben nicht nur. Berufstätige Eltern nehmen AFAIK eher selten die "Auszeit" vom Job, um sich bis zum Schulater durchgehend um das Kind zu kümmern.

                            Ein 6 jähriges Kind muss man IMO grundsätzlich soweit erzogen haben, dass es eben nicht die Wohnung abfackelt oder, wenn doch, wenigstens in der Lage ist, Hilfe zu holen. Idealerweise sitzt das Kind dann natürlich nicht den ganzen Tag zu Hause rum (habe ich allerdings sehr gerne gemacht), sondern hat auch Freunde zum Spielen.
                            Eben davon kannst du nicht ausgehen. Nicht jedes Kind ist gleich "pflegeleicht". Und nicht alle Eltern gleich konsequent/wirksam in ihrer Erziehung.

                            Mal abgesehen davon: Wenn Mama und Papa das zwote und dritte Kind basteln ist das erste doch auch mal für ein paar Stunden unebaufsichtigt, oder wird da neuerdings ein Babysitter für eingestellt?
                            Die Libido der Eltern, die wirklich mit schöner Regelmäßigkeit acht (und mehr) Stunden am Tag und das fünf Tage die Woche "basteln" möchte selbst ich nicht haben.

                            Im Ernst, eine Stunde hier und da oder macht nicht so viel aus, als wenn das wirklich täglich der Fall ist.

                            Aber mal ganz davon abgesehen: Die ursprüngliche Fragestellung "Warum sollte es so sein?" ist ja auch etwas komisch. Es ging ja schonmal so (als die Rolle der "Mutter am Herd" noch verbreiteter war). Klar, Zustände ändern sich und so, aber in diesem Fall sollte man schonmal anmerken, dass das nicht zwingend in Ordnung sein muss. Gestiegene Lebenserhaltungskosten, sinkende Löhne, was auch immer, von ungefähr kommt es ja nicht, dass heutzutage plötzlich beide Eltern arbeiten müssen (bzw. sollten), wo früher ein Elternteil gereicht hat.

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                              Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                              edit: übrigens habe ich heute im Telex (glaube ich wars) gelesen, dass die FDP ob des Urteils bereits niedrigere Sätze fordern, getreu dem was endar prophezeit hat)
                              Na dann weiß man ja schon, welcher Partei das Volk und ihre Aufgabe nicht am Herzen liegt!
                              >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                                Habe gerade nachgeschaut und es handelt sich nicht um die FDP, sondern CDU, sorry:
                                Hartz-IV-Urteil: Unions-Arbeitnehmer fordern niedrigere Regelsätze - Nachrichten Politik - WELT ONLINE
                                In der Union wird nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes der Ruf nach einer Kürzung des „Hartz IV“-Regelsatzes von 359 Euro laut. „Das Bundesverfassungsgericht hat nicht gesagt, dass die 'Hartz IV'-Sätze zu niedrig sind“, sagte der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe in der Unions-Bundestagsfraktion, Peter Weiß (CDU), der „Frankfurter Rundschau“. „Eine Reform sollte aus meiner Sicht zu niedrigeren Regelsätzen führen.“
                                Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                                Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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