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    Zitat von Skollo Beitrag anzeigen
    Zum Thema Es gibt genug Arbeit: Sicher, es gibt in der Tat genug Arbeit ...

    Fazit: Es gibt vermutlich genau so viele freie Stellen wie Arbeitssuchende, aaaber ... Freie Stellen und Arbeitssuchende passen nicht zusammen.
    Woher kommt eigentlich immer der Gedanke, das es (mehr als) genug freie Stellen für alle Arbeitslosen gäbe? In den Nachrichten hört man meist nur von Schließungen, Stellenabbau und Entlassungen und das in recht heftigem Umfang. Bei Stellenzuwachs hingegen sind oftmals schon Neueröffnungen von Betrieben und damit einher gehende 100 oder 1000 freie Stellen eine Top-Nachricht und Mega-Schlagzeile wert. Das ist irgendwie ein Missverhältniss, was mich nicht gerade dazu verleiten würde, davon auszugehen, das es genug Stellen gibt.

    Dazu noch reicht ein Blick beim Arbeitsamt in die Berichte, um zu sehen, wieviele freie Stellen so ganz offiziell (inklusive aller Fakestellen von Zeitarbeitsfirmen) gemeldet wurden und wieviele offizielle* Arbeitslose dem gegenüber stehen, und das ist ziemlich weit weg von einem 1:1 Verhältnis, zu Ungunsten der Arbeitslosen versteht sich.

    Womit also begründest du oder all die anderen deine Meingung, das es genug freie Stellen gäbe?


    *nach Arbeitsamtzählweise versteht sich
    Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.

    Welten brechen auseinander, Formationen nicht.

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      Für die Leute, die immer wieder behaupten, dass es ja mehr Stellen gibt als Arbeitslose oder zumindest ein 1:1 Verhältnis, genügt ein Blick in die BILD Zeitung und auf die Seite der Agentur für Arbeit, um zu "wissen", wo der Dackel läuft.

      Da das Gehirn aber so nutzlos ist, dass es nicht eingeschaltet wird zum nachdenken und weiter recherchieren, bleibt es bei dieser Meinung und diese wird bei jeder passenden Gelegenheit ausgeplaudert.

      Meldungen wie Schlecker ist pleite, K & M ist in Inso, Praktiker ist in Geldnöten etc. werden dabei gefließlich ausgeblendet. Man denkt einfach nicht mehr nach, dass es z.B. bei Schlecker nicht nur die Verkäuferinnen erwischt hat, sondern auch die Zulieferer und die Arbeiter in den Lagern (irgendwer muss ja die Ware in die LKWs laden) etc. wird ja bewusst verschwiegen, aber wenn man sich wirklich mal Gedanken drum machen würde (was viele ja nicht mal wollen), weiß man, dass es bergab geht.

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        Die Wahrnehmung kann aber auch durch solche "Nachrichten" extrem verzerrt werden. Wenn eine bekannte Firma Pleite geht, fallen auf einem Schlag viele Stellen weg und das ist eine Nachricht wert. Firmengründungen erfolgen aber meist auf einem niedrigen Niveau. Der Anstieg ist da eben langsam und kontinuierlicher und eben keine Nachricht wert.

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          Stellenabbau oder Firmenpleiten werden nur bei großen Firmen erwähnt. Kündigungen im öffentlichen Dienst oder in kleinen Firmen werden hingegen nicht erwähnt.

          Neu geschaffene Stellen bei großen Firmen werden erwähnt, bei kleinen Firmen hingegen nicht.

          Insoweit ist es theoretisch eine 1:1 Situation. Aber letztendlich gehen mehr Firmen pleite und es werden mehr Leute erwerbslos, als dass neue Stellen geschaffen und besetzt werden. (Ich rede von sozialversicherungspflichtigen Stellen.)

          Aus der Statistik schafft man aber Leute, die
          - in Praktika gepresst werden
          - die Sanktionen an der Backe haben, und seien es nur 10 %
          - die einen Nebenjob haben
          - alle Aufstocker
          - jeder, der in irgendeiner Maßnahme hockt und sei es das 100ste Bewerbungstraining
          - alle, deren Anträge noch nicht oder verspätet bearbeitet worden sind/werden
          - alle, die zwar arbeitslos gemeldet sind, aber keine Leistungen beziehen
          - alle, die arbeitslos sind, aber nicht beim Amt gemeldet sind
          - alle, die kurzfristig oder längerfristig Arbeitsunfähig sind
          usw

          Die Tricksereien sind doch nun wirklich hinreichend bekannt.

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            Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen

            Neu geschaffene Stellen bei großen Firmen werden erwähnt, bei kleinen Firmen hingegen nicht.

            Insoweit ist es theoretisch eine 1:1 Situation. .
            Nein. Und zwar weil zwar hin und wieder viele Stellen auf einen Schlag wegfallen aber nur selten viele Stellen auf einen Schlag neu besetzt werden.

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              Amazon neues Logistikzentrum - wurde erwähnt
              dieses eine neue große Callcenter - wurde erwähnt
              etc.

              Also wenn große Firmen Stellen schaffen, wird das bekannt gemacht.

              Und wenn kleine Firmen Stellen abbauen oder anbauen, halt nicht. Egal ob von der einen oder anderen Seite.

              Es entstehen nicht mehr Stellen, als wegfallen. Viele Vollzeitstellen werden auch in 400 Euro Jobs umgewandelt, somit kann man das auch nicht als Schaffung von Stellen zählen.

              Bleibt aber dabei: Es gibt nicht genug offene Stellen. Egal wo!!!

              Kommentar


                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                Amazon neues Logistikzentrum - wurde erwähnt
                dieses eine neue große Callcenter - wurde erwähnt
                etc.
                Ja, es ist nur sehr sehr viel unwahrscheinlicher, dass eine große Firma schlagartig neue Stellen schafft. Der Untergang großer Firmen ist da viel wahrscheinlicher und bemerkenswerter.
                Die meisten Firmen wachsen langsam und bauen nach und nach Stellen auf.

                Kommentar


                  Man muss aber auch dazusagen wie z.b Amazon in Leipzig. Bekommt Amazon Geld vom Arbeitsamt. Umgenauer zusein bezahlt das Arbeitsamt denen eine weile die Lohn nebenkosten.
                  Und das finde ich den falschen weg. Das der Staat so arbeitsplätze kauft.
                  Oft ist es so das Firmen leute einstellt wenn die Gelder alle sind. Werden die befristeten Verträge nicht Verlängert. Und es werden neue Leute eingestellt wo es wieder Förder geldergibt
                  Wenn das Universum gerecht wäre würden uns all die schlechten dinge wiederfahren die wir verdient hätten!

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                    Oder man lässt sich wie Amazon die Leute für 1 Monat kostenlos arbeiten via Maßnahme. (Maßnahme: 1 Monat, Arbeitsvertrag: 3 Monate)

                    Wenn es bei Firmen mehr Aufträge gibt, holt man sich Zeitarbeiter. Siemens z.b. hat über 1/3 solcher Billiglöhner über Zeitarbeitsfirmen.

                    Krankenhäuser übrigens auch und da ja die Höchstdauer des Einsatzes gemäß AÜG gestrichen wurde, dürfen die jetzt z.B. auch 5 Jahre beschäftigt werden, ohne dass sie übernommen und besser bezahlt werden müssen.

                    Kommentar


                      Arbeiten gehn zahlt sich auf lange Sicht wirtschaftlich und psychisch nicht mehr aus, zu Haus bleiben kommt auf lange Sicht eh billiger

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                        Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                        Oder man lässt sich wie Amazon die Leute für 1 Monat kostenlos arbeiten via Maßnahme. (Maßnahme: 1 Monat, Arbeitsvertrag: 3 Monate)

                        Wenn es bei Firmen mehr Aufträge gibt, holt man sich Zeitarbeiter. Siemens z.b. hat über 1/3 solcher Billiglöhner über Zeitarbeitsfirmen.

                        Krankenhäuser übrigens auch und da ja die Höchstdauer des Einsatzes gemäß AÜG gestrichen wurde, dürfen die jetzt z.B. auch 5 Jahre beschäftigt werden, ohne dass sie übernommen und besser bezahlt werden müssen.

                        Ja das ist Traurige Realität in Deutschland. Aber die Regierung tut nicht viel um sowas entgegen zu wirken.
                        Wenn das Universum gerecht wäre würden uns all die schlechten dinge wiederfahren die wir verdient hätten!

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                          Das schlimme ist auch, dass diejenigen, die bei Amazon vorher rausgeflogen sind, weil sie es nicht geschafft haben, durch Druck etc, die haben noch eine Sanktion an die Backe bekommen. Mir sind da mehrere Fälle bekannt. Sie hätten das zustandekommen eines Arbeitsverhältnisses verhindert etc.

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                            Zitat von DJSun1981 Beitrag anzeigen
                            Arbeiten gehn zahlt sich auf lange Sicht wirtschaftlich und psychisch nicht mehr aus, zu Haus bleiben kommt auf lange Sicht eh billiger
                            Wie man auf diesen Schwachsinn kommt würde mich brennend interessieren.
                            Vor allem der letzte Teil, das es "billiger" wäre.
                            ...reality.sys corrupted, restart universe...

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                              Zitat von Skollo
                              Hartzer
                              Ich nehme an, dass wird das neue Unwort des Jahres.

                              Die gesetzlich definierte Arbeitslosenquote ist seit der Hartz-IV-Reform stetig gesunken. Selbst die Krise aus dem Jahr 2009 hat den deutschen Arbeitsmarkt nicht so sehr geschadet, wie vermutet wurde. Es gibt somit schon einen Hartz-IV-Effekt. Erwerbslose sind schneller bereit sich selbst eine Arbeit zu suchen und auch für die Arbeit umzuziehen, als noch vor der Reform.

                              Das bedeutet aber auch, dass viele Menschen zwei Arbeiten nachgehen müssen, das eine Arbeit nicht genügend Gehalt einbringt. Das ist gerade in Bayern ein Phänomen. Mit dem Alg II Satz kann man in teilen Bayerns nicht leben, da die Lebenshaltungskosten zu hoch sind. Das ist auch ein Grund warum die Arbeitslosenquote bei ca. 5% liegt.

                              Ausserdem gibt es grosse regionale Unterschiede. Fachkräftemangel herrscht für einige Berufe bundesweit, wohingegen in anderen Berufsgruppen Engpässe in nur einigen Regionen auftreten oder es eben in einigen Regionen Deutschlands kaum Arbeitsangebote gibt.
                              ____________________

                              Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

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                                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                                Das schlimme ist auch, dass diejenigen, die bei Amazon vorher rausgeflogen sind, weil sie es nicht geschafft haben, durch Druck etc, die haben noch eine Sanktion an die Backe bekommen. Mir sind da mehrere Fälle bekannt. Sie hätten das zustandekommen eines Arbeitsverhältnisses verhindert etc.
                                Fürs Amt ist man sowieso der Hauptschuldige wenn es mit nem Vertrag nicht klappt.

                                Und so Firmen wie Amazon kann man auch dazu sagen das es ne art Moderne Sklaverrei ist.
                                Wenn das Universum gerecht wäre würden uns all die schlechten dinge wiederfahren die wir verdient hätten!

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