SPD in der Opposition - Chance oder Todesurteil?

[Chloe]

Die Frage nach Hitler zielt doch im Zusammenhang mit dieser Untersuchung offensichtlich darauf ab, ob Leute eine autoritäre, Andersdenkenden gegenüber ausgrenzende Staatsführung unterstützen würden. Insofern finde ich sie durchaus geeignet und die Antwort darauf in der Hinsicht auch aussagefähig.

Insgesamt scheint mir die Studie nach dem ersten Drüberlesen durchaus solide gemacht.

Edit: Übrigens sind die Grünen jetzt auch bei Emid bundesweit auf 22 Prozent, SPD bei 27 Prozent. FDP bei 5.

http://www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm

Die Forsa-Umfragen mögen in der Höhe etwas daneben liegen, der Trend stimmt jedenfalls.

[Slowking]

Man die Deutschen merken langsam, dass sie nicht gesetzlich dazu verpflichtet sind eine der "großen" Parteien zu wählen. Das ich das noch erleben darf. o.O

[Chloe]

Noch ein Nachtrag:

Wieviel Zuspruch derzeit ökologische Themen finden, zeigt eine weitere Forsa-Erhebung: 26 Prozent der Bundesbürger könnten sich vorstellen, die Umweltschutzorganisation Greenpeace zu wählen, wenn sie eine Partei wäre. Die größte Zustimmung würde eine Greenpeace- Partei bei Anhängern der Grünen finden. Hier liegt der Wert bei 39 Prozent. Am niedrigsten ist der Zuspruch mit 16 Punkten bei Anhängern der Union.

Umfrage: Rekordtief für Schwarz-Gelb - Service - sueddeutsche.de

Greenpeace Deutschland wird übrigens heute 30 Jahre alt. Glückwunsch an die Organisation.

[Gast]

Die derzeitigen Verwerfungen im Parteiensystem sind wirklich beeindruckend, um nicht zu sagen erschreckend. Die spannende Frage dabei ist für mich, wie sich das langfristig entwickeln wird. Geht die Verwerfung weiter und wird nach der nächsten Wahl, wenn tatsächlich wieder Rot-Grün (oder Grün-Rot ) regiert, die Linkspartei den Traumaufstieg erleben und die Grünen stürzen dann zurück ins Bodenlose, so wie derzeit die FDP? Oder wird sich die politische Landschaft wieder einigermaßen einpendeln. Dass wir statt zweier Volksparteien und einiger Themenparteien einige mehr oder weniger mittelgroße Parteien haben?

Dass für die Grünen der Pfeil auch mal wieder nach unten zeigen wird, ist jedenfalls klar wie Klosbrühe, spätestens wenn sie wieder im Bund regieren. Die Frage ist, ob es der große Absturz wird oder nicht...

[Slowking]

Naja so wies jetzt aussieht wirds ohne Linkspartei nicht für eine Regierung reichen und ich bezweifle auch irgendwie mal, dass sich das bis zur nächsten Wahl ändern wird, es sei denn die FDP macht so weiter und donnert selbst bei der nächsten Wahl noch unter die 5% Hürde. Bin ja mal gespannt wie die SPD damit umgehen wird.

[Iliakan]

Die SPD ist die falsche Partei. Das hat die Vergangenheit gezeigt.

mfg
Il

VVC

[Jolly]

Warum ist doch einfach: Nein.
Denn ohne die Judenvernichtung wäre da auch noch die Behinderten-, Schwulen und politisch andersdenkenden Vernichtung gewesen.
Zudem war er offensichtlich unfähig einen Krieg vernünftig zu führen. Ein großer Staatsmann sieht anders aus.

Und vergiß bitte nicht die hunderttausende Polnischen und Russischen Kriegsgefangenen die er hat Verhungern lassen in den Kriegsgefangenenlagern.


.
EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Jolly schrieb nach 1 Minute und 24 Sekunden:

Die SPD ist die falsche Partei. Das hat die Vergangenheit gezeigt.

mfg
Il

VVC

Und die CDU/CSU-FDP die richtigen?

[Amaranth]

Die SPD ist die falsche Partei. Das hat die Vergangenheit gezeigt.

Wenn die Vergangenheit eines gezeigt hat, dann, dass CDU, CSU, FDP, SPD, Grüne (ich hab was gegen Wendehälse, vor Jahren hätten sie mir noch gefallen), etc. einfach nicht für die Regierung taugen. Aber irgendwas muss man ja wählen, ich würde eher die SPD wählen denn mich garnicht beteiligen, danach käme der CDU, CSU und FDP Mist... Wo ich die Grünen einordnen würde, ist mir relativ unklar

Aber dann nenn doch mal eine Partei, die so unglaublich besser als die SPD ist. Und erzähl mal großartig, was die Vergangenheit gezeigt hat.

[philippjay]

Habe mir bezgl SPD einige Gedanken in der Vergangenheit gemacht, und bin persönlich zu dem Schluss gekommen, dass es absolut berechtigterweise verdammenswert ist, was die rot-grüne Regierung auf den Weg gebracht hat, Stichwort Agenda 2010.

Von den Wurzeln der SPD war da nicht mehr allzuviel zu erkennen, wirft der CDU immer Wirtschaftslobbyismus vor, ist aber selber keinen Deut besser.
Auch, dass Schröder danach zu Gasprom gegangen ist, hat da ein übles Gschmäckle.

ABER:
Generell empfinde ich persönlich den Aspekt der Sozialdemokratie als wichtig und erhaltenswert in dem Sinne, dass bei allem Contra, was die SPD berechtigterweise in den letzten Jahren und Monaten erfahren hat, es wichtig ist, dass wir so eine Partei hier bei uns haben.

[Chloe]

Generell empfinde ich persönlich den Aspekt der Sozialdemokratie als wichtig und erhaltenswert in dem Sinne, dass bei allem Contra, was die SPD berechtigterweise in den letzten Jahren und Monaten erfahren hat, es wichtig ist, dass wir so eine Partei hier bei uns haben.

Sehe ich auch so. Aber dazu muss die SPD dringend die Wähler zurückgewinnen, die zur Rentnerpartei weggelaufen sind.

Das Problem ist ein bisschen, dass man im Moment nicht weiß, was man kriegt, wenn man die SPD wählt, weil sie in so vielen Punkten selber zerstritten ist. Bei der Rente mit 67 wissen sie nicht ob hüh oder hott, bei der Integration ist die Basis anderer Meinung als die Spitze, Hartz IV haben sie selbst mit verbrochen, in Stuttgart haben sie die brilliante Strategie, für das Projekt und gleichzeitig für einen Volksentscheid zu sein...

Also für die Landtagswahl sehe ich schwarz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Baden-Württemberger einen 37-jährigen, der praktisch bisher kein Profil hatte, als Ministerpräsidenten wollen, noch dazu mit einer Partei, die keine klare Haltung hat, was sie in Sachen S21 will.

[philippjay]

Sehe ich auch so. Aber dazu muss die SPD dringend die Wähler zurückgewinnen, die zur Rentnerpartei weggelaufen sind.

Das Problem ist ein bisschen, dass man im Moment nicht weiß, was man kriegt, wenn man die SPD wählt, weil sie in so vielen Punkten selber zerstritten ist. Bei der Rente mit 67 wissen sie nicht ob hüh oder hott, bei der Integration ist die Basis anderer Meinung als die Spitze, Hartz IV haben sie selbst mit verbrochen, in Stuttgart haben sie die brilliante Strategie, für das Projekt und gleichzeitig für einen Volksentscheid zu sein...

Das sehe ich auch so.
Momentan präsentiert sich die SPD sehr wankelmütig und unsicher.
Und meiner Meinung nach ist immer noch nicht geklärt, wie die SPD mit der Linken umgeht.

[Kid]

Sehe ich auch so. Aber dazu muss die SPD dringend die Wähler zurückgewinnen, die zur Rentnerpartei weggelaufen sind.

Diese sogenannte Rentnerpartei oder SED-Nachfolger ist inzwischen die einzige Partei, die für mehr Arbeitnehmerrechte kämpft, und nicht wie die SPD erklären will, wieso man aufgrund der Globalisierung hart erkämpfte Rechte beschneidet.

Wir haben dank der SPD schon wieder Branchen wo es faktisch die 60-Stunden-Woche gibt, weil man so lange arbeiten muss um einigermaßen gut zu leben, wie z.B. in der Zeitarbeit oder im Security-Gewerbe.

Und da werd ich sicher nicht die an die Linken abgewanderte Basis verdammen, sondern viel eher Schröder, Steinmeier, Clement und die restliche neoliberale Bande.

[Chloe]

Wo habe ich die abgewanderte Basis verantwortlich gemacht?

[Kid]

Wo habe ich die abgewanderte Basis verantwortlich gemacht?

Wenn du so gegen die Linken zeterst kannst du ja deren Basis auch nicht für besonders voll nehmen.

Ne Partei definiert sich für mich über ihre Ziele, und die sind bei der Linken zurzeit so, wie sie bei der SPD sein sollten. Also denunzier ich sie nicht als "Rentnerpartei" (was das auch immer heißen mag), sondern akzeptiere sie im Parteiensystem.

[Chloe]

Das Durchschnittsalter dieser Partei beträgt 62,5 Jahre. Das mit Abstand höchste Durchschnittsalter unter allen Bundestagsparteien. Das ist es, was "Rentnerpartei" heißen soll.

Bedauerlich finde ich, was die Basis betrifft, dass die Leute allen Ernstes zu glauben scheinen, dass das Schlaraffenland, das ihnen die Linkspartei da verspricht, tatsächlich mit einer Millionärssteuer und einer Erhöhung von ein paar anderen Steuern finanzierbar ist. Und dass ihnen nicht klar ist, wieviele von diesen grandiosen Vorschlägen unweigerlich vom BVerfG gekippt würden.

Ich verstehe ja, dass man von der SPD enttäuscht ist. Aber ein Minimum gesunden Menschenverstand sollte man sich doch bewahren. Andernfalls kann man auch den Weihnachtsmann wählen.

Und was soll ich von den 29 Prozent der Linkswähler halten, für die eine Sarrazin-Partei wählbar ist? Der höchste Prozentsatz unter allen Parteien?