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    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Die Zusammenlegung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe, wodurch Sozialhilfeempfänger vom Arbeitsamt mit Fortbildungsmaßnahmen gefördert werden können,
    Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Man hätte Sozialhilfeempfänger auch fördern können ohne diese Gelder zusammenzulegen.

    die Flexibilisierung der Zeitarbeit (auch Bestandteil der Hartz-Gesetze), wodurch hundertausende neue Stellen entstanden sind, die Tatsache, dass man nicht ewig und drei Tage Anspruch auf 50% seines letzten Gehaltes hat.
    Du stellst hier als Fakt da was heftigst umstritten ist. Es gibt sehr viele Ökonomen die sagen, dass diese Arbeitsplätze ohnehin entstanden währen, durch normale Schwankungen des Marktes und die Zeitarbeit richtige Arbeitsplätze vernichtet hat. Super Ergebnis.
    Ich war ja fast versucht da konkrete Beispiele aus meinem Umfeld zu nennen wo Zeitarbeit einen festen Job verhindert hat, aber das währe wohl vergebene Liebesmühe.

    Arbeitslosengeld 2 ist dafür da um Leute besser erpressen zu können und Zeitarbeit damit Unternehmen weniger Lohn für den gleichen Job bezahlen können. Für andere Zwecke machen beide einfach keinen Sinn.
    Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
    "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
    "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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      Zitat von Slowking
      Du stellst hier als Fakt da was heftigst umstritten ist. Es gibt sehr viele Ökonomen die sagen, dass diese Arbeitsplätze ohnehin entstanden währen, durch normale Schwankungen des Marktes und die Zeitarbeit richtige Arbeitsplätze vernichtet hat. Super Ergebnis.
      Du machst ja auch nichts anderes, wenn du behauptest, dass diese Arbeitsplätze ohnehin durch konjunkturelle Schwankungen entstanden wären. Dass die Firmen lieber Zeitarbeit in Anspruch nehmen, als einen festen Job zu schaffen, ist ja auch nachvollziehbar, wenn man den neuen Festeingestellten dann unter Umständen nur Mühsam wieder los wird. Per se ist Zeitarbeit ja keineswegs rentabler für Firmen, da sie ja nicht nur das Gehalt, sondern auch noch Leasinggebühren an die Leihfirma zahlen müssen. Oftmals wäre es sogar billiger, einfach jemanden einzustellen.

      Zitat von Slowking
      Arbeitslosengeld 2 ist dafür da um Leute besser erpressen zu können und Zeitarbeit damit Unternehmen weniger Lohn für den gleichen Job bezahlen können. Für andere Zwecke machen beide einfach keinen Sinn.
      Arbeitslosengeld 2 ist eigentlich sozialer als die alte Regelung. Wenn man im Niedriglohnsektor beschäftigt war, hat man mit der alten Regelung (53% des letzten Gehalts) wohl weniger gehabt als heute mit Hartz-IV, während Leute, die vorher ein gutes Gehalt gehabt haben, sich nie dazu herablassen mussten, irgendeine andere Tätigkeit anzunehmen. Ich kann jetzt nichts tolles daran finden, wenn die Solidargemeinschaft bis zum Rentenalter dafür aufkommen muss, den Lebenstandard eines arbeitslosen Ingenieurs aufrecht zu erhalten. Dafür müssen dann ja auch Niedriglöhner aufkommen, die Sozialabgaben zahlen.

      Was die anderen Argumente angeht, dass natürlich enormer Lohndruck nach unten besteht und das Firmen die Zeitarbeit nutzen, um Leute weniger zu bezahlen, das ist sicher richtig, aber die richtigen Antworten darauf wären ein Mindestlohn und ein "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" Gesetz, und sicher keine Regelung, die einem bis zum Rentenalter ein fettes Arbeitslosengeld auf Kosten der Solidargemeinschaft sichert.
      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
      -Cpt. Jean-Luc Picard

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        Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
        Die Zusammenlegung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe, wodurch Sozialhilfeempfänger vom Arbeitsamt mit Fortbildungsmaßnahmen gefördert werden können, die Flexibilisierung der Zeitarbeit (auch Bestandteil der Hartz-Gesetze), wodurch hundertausende neue Stellen entstanden sind, die Tatsache, dass man nicht ewig und drei Tage Anspruch auf 50% seines letzten Gehaltes hat.
        Was ist den hiervon für den Durchschnittsbürger positiv?

        Die Zusammenlegung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe ist ja wohl kaum ein Vorteil, wenn es mit Kürzungen von Leistungen einher geht.

        Mehr Förderung gibt es dadurch auch nicht - nur mehr Sanktionen, viele davon wurden ja überhaupt erst mit Hartz IV eingeführt. Und diese Sanktionen bedeuten überwiegend, dass man kaum mehr was zum Überleben hat - von Leben kann man da sowieso nicht reden.

        Zeitarbeit ist kein Vorteil, sondern ein massives Problem. Es sind Arbeiter 2. Klasse entstanden, die schlechter bezahlt werden und weniger Rechte haben - und deren Entlassung nicht einmal in der Arbeitslosenstatistik auftaucht. Diese Leute hätten auch fest eingestellt und vernünftig bezahlt werden können, da es ja offensichtlich Bedarf für Arbeitskräfte gab. Die SPD hat den Kapitalisten lediglich die Möglichkeit gegeben, noch mehr Profite auf Kosten der Arbeiter zu machen (wofür sich ja z.B. Clement mit diversen hochbezahlten Aufsichtsratsposten hat bezahlen lassen).

        Und was ist daran positiv, wenn man nicht mehr 50% (nur!? das wäre schon schlimm genug!) seines letzten Gehalt bekommt? Das bedeutet ja überwiegend ein Abrutschen in absolute Armut (also nicht nur relative!).

        Die SPD ist für den grössten und schlimmsten Sozialabbau der Geschichte der BRD verantwortlich und alleine dadurch hat sie es schon mehr als verdient, dass sie Hunderttausende an Mitglieder und zehn Millionen Wähler verloren hat.
        Resistance is fertile
        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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          Zitat von max
          Zeitarbeit ist kein Vorteil, sondern ein massives Problem. Es sind Arbeiter 2. Klasse entstanden, die schlechter bezahlt werden und weniger Rechte haben - und deren Entlassung nicht einmal in der Arbeitslosenstatistik auftaucht.
          Und das liegt daran, dass man auf ein "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" Gesetz verzichtet hat, wie es in anderen Ländern durchaus üblich ist, nicht an der Zeitarbeit an sich. Im übrigen ist man in der Regel bei der Zeitarbeitsfirma fest angestellt und hat genau denselben Kündigungsschutz wie alle anderen Arbeitnehmer auch.

          Zitat von max
          Und was ist daran positiv, wenn man nicht mehr 50% (nur!? das wäre schon schlimm genug!) seines letzten Gehalt bekommt? Das bedeutet ja überwiegend ein Abrutschen in absolute Armut (also nicht nur relative!).
          Ganz einfach: Wenn man vorher schon im Niedriglohnsektor gearbeitet hat, hat man mit 50% seines letzten Gehaltes weniger als Hartz IV (ca. 350 Euro plus Miete und Nebenkosten, also ca. 650-700 Euro). Für alle diese Leute bedeutet, dass sie mit Hartz IV mehr bekommen als vorher. Wenn man natürlich vorher gut verdient hat, bedeutet es eine enorme Einschränkung, aber ich kann jetzt nicht erkennen, warum man z.B. als ehemals gutverdienender Ingenieur das Recht haben sollte, bis zum Rentenalter bequem auf Kosten der Solidargemeinschaft von 50% des letzten Gehaltes zu leben. Das zahlen ja dann auch alle Niedriglöhner mit. Insofern kann ich nicht erkennen, warum man Niedriglöhner in Haftung nehmen sollte, um Leuten aus der oberen Mittelschicht ein bequemes Leben in Arbeitslosigkeit zu ermöglichen.
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            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
            Und das liegt daran, dass man auf ein "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" Gesetz verzichtet hat, wie es in anderen Ländern durchaus üblich ist, nicht an der Zeitarbeit an sich. Im übrigen ist man in der Regel bei der Zeitarbeitsfirma fest angestellt und hat genau denselben Kündigungsschutz wie alle anderen Arbeitnehmer auch.
            Dieser Verzicht war schon ein bewusster Bestandteil des Gesetzes. Und es macht natürlich einen Unterschied, ob der eigentliche Auftraggeber einen von einem Tag auf den anderen herausschmeissen kann - und man dann wieder woanders arbeiten muss. Es gibt eine Reihe von guten Dokumentationen, die gut zeigen, wie furchtbar die Folgen für die Betroffenen sind.

            Wie gesagt: man hat so Arbeiter 2. Klasse geschaffen, die selbst massiven Stress ausgesetzt sind und von anderen Arbeitern als Bedrohung gesehen werden - weil diese ja fürchten, auch durch Leiharbeiter ersetzt zu werden bzw. dann selbst Leiharbeiter zu werden.

            Es ist nicht nur ein Geschenk an die Kapitalisten gewesen, sondern auch eine menschliche Katastrophe für die Betroffenen.
            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
            Ganz einfach: Wenn man vorher schon im Niedriglohnsektor gearbeitet hat, hat man mit 50% seines letzten Gehaltes weniger als Hartz IV (ca. 350 Euro plus Miete und Nebenkosten, also ca. 650-700 Euro).
            Und damals konnte man keine Sozialhilfe beantragen? Man kann heute mit ALG I auch unter den Satz von ALG II fallen und deshalb dann eben das beantragen, was früher Sozialhilfe war!

            Im übrigen hat die Regierung Schröder massiv daran gearbeitet, dass der Niedriglohnsektor ausgeweitet wird - und halbwegs gut bezahlte Stellen durch unsichere Beschäftigung ersetzt wird.
            Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
            aber ich kann jetzt nicht erkennen, warum man z.B. als ehemals gutverdienender Ingenieur das Recht haben sollte, bis zum Rentenalter bequem auf Kosten der Solidargemeinschaft von 50% des letzten Gehaltes zu leben.
            Erstens ist dies doch nur ein typisches Vorurteil gegenüber Arbeitslosen: die Behauptung, dass sie gar nicht arbeiten wollten. Und zweitens sehe ich immer noch nicht, wo hier der Vorteil für die meisten Menschen sein sollte - die ja durch diese Massnahme weniger Arbeitslosengeld erhalten!
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              Zitat von max
              Dieser Verzicht war schon ein bewusster Bestandteil des Gesetzes. Und es macht natürlich einen Unterschied, ob der eigentliche Auftraggeber einen von einem Tag auf den anderen herausschmeissen kann - und man dann wieder woanders arbeiten muss.
              Also da würde mich mal ein Beleg interessieren. Ich würde sagen, das war schlicht und einfach handwerklicher Pfusch. In anderen Ländern funktioniert das doch auch. Oder haben die bösen Kapitalisten da weniger Macht, die Regierung fernzusteuern?
              Und was die Tatsache angeht, dass man in der Zeitarbeit öfter mal den Arbeitsplatz wechselt, was soll daran schlimm sein? Ich würde es begrüßen, nicht mein Leben lang denselben Müll machen zu müssen, sondern immer mal wieder was neues kennen zu lernen.

              Zitat von max
              Und damals konnte man keine Sozialhilfe beantragen? Man kann heute mit ALG I auch unter den Satz von ALG II fallen und deshalb dann eben das beantragen, was früher Sozialhilfe war!
              Und war die Sozialhilfe damals höher als jetzt das ALG II?
              Zitat von max
              Erstens ist dies doch nur ein typisches Vorurteil gegenüber Arbeitslosen: die Behauptung, dass sie gar nicht arbeiten wollten. Und zweitens sehe ich immer noch nicht, wo hier der Vorteil für die meisten Menschen sein sollte - die ja durch diese Massnahme weniger Arbeitslosengeld erhalten!
              Das ist kein Vorurteil, das ist Logik und gesunder Menschenverstand. Wenn ich als arbeitsloser Ingenieur mehr Arbeitslosenhilfe bekomme als in einem Job, dann fange ich den Job logischerweise nicht an sondern lebe weiter von Arbeitslosenhilfe. Das ist keine Faulheit, sondern eine rationale und logische Entscheidung. Der Vorteil liegt auch nicht bei denen, die weniger bekommen, sondern bei allen anderen, die das bezahlen sollen. Wie gesagt, ich kann immer noch keinen Grund erkennen, warum eine Arbeitlosenhilfe nicht eine Grundsicherung sondern eine Lebensstandardsicherung sein soll.
              "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
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                Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                Ich würde sagen, das war schlicht und einfach handwerklicher Pfusch.
                Du ignorierst, was Schröder insgesamt für eine Politik gemacht hat. Da war ja nur nicht dieses Gesetz zur Förderung besonders krasser Ausbeutung (Leiharbeit), sondern auch der massive Sozialabbau der Hartz-Gesetze, die Erhöhung der Verbrauchssteuern und die parallele Senkung der Gewinnsteuern etc. - kurz eine massive Umverteilung zu den Reichen.
                Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                Und was die Tatsache angeht, dass man in der Zeitarbeit öfter mal den Arbeitsplatz wechselt, was soll daran schlimm sein?
                Das kann alle paar Wochen, alle paar Tage passieren. D.h. nirgends kann man sich eingewöhnen. Du solltest mal schauen, ob du entsprechende Dokus, z.B. auf Arte, sehen kannst. Da siehst, was dies für üble Bedingungen sind und wie die die Leute fertig machen.
                Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                Und war die Sozialhilfe damals höher als jetzt das ALG II?
                Ich sprach von Aufstocken
                Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                Das ist kein Vorurteil, das ist Logik und gesunder Menschenverstand.
                Nein, die meisten Menschen wollen lieber Arbeit - alleine schon deshalb, weil dadurch Anerkennung bekommen können, während sie ohne Arbeit laufend kritisiert und abgewertet werden. Aber natürlich kann Arbeit auch befriedigend sein - nur gilt dies natürlich nicht für den Billiglohnsektor, Leiharbeit und andere beschissene Arbeitsverhältnisse und - jobs. Also für die Arbeitsverhältnisse, die unter Schröder besonders gefördert wurden (wie auch unter Kohl und Merkel).
                Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                Wenn ich als arbeitsloser Ingenieur mehr Arbeitslosenhilfe bekomme als in einem Job, dann fange ich den Job logischerweise nicht an sondern lebe weiter von Arbeitslosenhilfe.
                Das spricht aber dafür, dass die Stellen zu niedrig bezahlt werden! Und wenn dies der Fall ist, ist dies alleine schon das viel grössere Problem!

                Wir haben ja eine starkes Sinken der Löhne gesehen, die Brutto-Löhne sind im grossen Umfang viel zu niedrig. Und dies hat Schröder gefördert, z.B. mit den Hartz-Gesetzen und der Leiharbeit.
                Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                Der Vorteil liegt auch nicht bei denen, die weniger bekommen, sondern bei allen anderen, die das bezahlen sollen.
                Erstens müssen die meisten dies jetzt mit sinkenden Löhnen bezahlen, weil so viele bereit sind, für weniger Lohn zu arbeiten und so die Löhne abgesenkt wurden.

                Zweitens traf dieses Gesetz eben primär nicht hoch bezahlte ehemalige Ingenieure, die dann mit Arbeitslosengeld in Luxus leben, sondern haufenweise Leute, die die auch mit Arbeitslosengeld nicht gut gelebt hätten, aber durch die neuen Gesetzeslage direkt in die Armut stürzten, wenn sie arbeitslos wurden.
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                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                The only general I like is called strike

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                  Zitat von max
                  Das kann alle paar Wochen, alle paar Tage passieren. D.h. nirgends kann man sich eingewöhnen. Du solltest mal schauen, ob du entsprechende Dokus, z.B. auf Arte, sehen kannst. Da siehst, was dies für üble Bedingungen sind und wie die die Leute fertig machen.
                  Das sind Auswüchse, die man bekämpfen muss. Deswegen muss man die Zeitarbeit nicht verteufeln. Solche Auswüchse gibt es auch bei Leute, die ganz normal festangestellt sind.

                  Zitat von max
                  Ich sprach von Aufstocken
                  Das kann man heute auch.

                  Zitat von max
                  Nein, die meisten Menschen wollen lieber Arbeit - alleine schon deshalb, weil dadurch Anerkennung bekommen können, während sie ohne Arbeit laufend kritisiert und abgewertet werden. Aber natürlich kann Arbeit auch befriedigend sein - nur gilt dies natürlich nicht für den Billiglohnsektor, Leiharbeit und andere beschissene Arbeitsverhältnisse und - jobs.
                  Ja, es ist schon hart, wenn man als ehemals gutverdienender Ingenieur keinen Job auf dem Niveau mehr findet. Ich kann nur trotzdem keinen Grund dafür erkennen, warum die Solidargemeinschaft jetzt verpflichtet sein sollte, dem Ingenieur eine Lebenstandardsucherung zu zahlen und keine Grundsicherung.

                  Zitat von max
                  Das spricht aber dafür, dass die Stellen zu niedrig bezahlt werden! Und wenn dies der Fall ist, ist dies alleine schon das viel grössere Problem!

                  Wir haben ja eine starkes Sinken der Löhne gesehen, die Brutto-Löhne sind im grossen Umfang viel zu niedrig. Und dies hat Schröder gefördert, z.B. mit den Hartz-Gesetzen und der Leiharbeit.
                  Das ist in der Tat ein Problem. Die richtige Antwort darauf wäre ein Mindestlohn, aber keine Lebenstandardsicherung für Spitzenverdiener.

                  Zitat von max
                  Zweitens traf dieses Gesetz eben primär nicht hoch bezahlte ehemalige Ingenieure, die dann mit Arbeitslosengeld in Luxus leben, sondern haufenweise Leute, die die auch mit Arbeitslosengeld nicht gut gelebt hätten, aber durch die neuen Gesetzeslage direkt in die Armut stürzten, wenn sie arbeitslos wurden.
                  Ich weiß, dass das hart ist. Man kann auch durchaus darüber nachdenken, ob die Hartz-Sätze nicht zu niedrig sind. Dennoch ist es vernünftig, dass man nach einer gewissen Zeit der Arbeitslosigkeit nur noch eine Grundsicherung bekommt.
                  "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
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                    In erster Linie sollte man bei Hartz4 erstmal Gruppierungen schaffen. Es kann nicht angehen das jemand der 40 Jahre gearbeitet hat und aufgrund z.b. vom Alter einfach schlechte Chancen auf dem Markt haben, das gleiche kriegen wie Leute, die ausser Kinder kriegen nie nen Finger krumm gemacht haben! Und davon gibts genug. Gleiches gilt für die Jugend die nicht mal den Arsch hoch kriegen um einen Schulabschuss zu bekommen. Was erwarten die denn dann von den Arbeitgebern? Da steht keiner und wartet auf sie. Die störts auch nicht vom Staat zu leben bzw das die 359€ Lebensunterhalt ja eigentlich nicht wirklich viel sind.

                    Diese Leute kosten den Steuerzahler und dem Staat ein vermögen, leisten bzw haben aber nie etwas für die Gesellschaft geleistet und auch nicht vor. Bevor jetzt schreit das man mit Kind eben schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, dem Stimme ich zu. Kenne ebenfalls Mütter die sich bemühen und manchmal echte Hürden vor sich haben (Punkt Betreuungsplätze). Allerdings gebe ich jemanden, der mit 23 schon 2 Kinder hat und gerade mal mit Mühe den Schulabschluss vorzuweisen hat, schon eine Mitschuld an seiner Situation. Denn schließlich wird man nicht mal eben so Schwanger und Schwanger heißt auch nicht, dass es gut ist alles links liegen zu lassen. In anderen Ländern bekommen die Leute nicht soviel Geld in den Arsch geblasen nur weil sie es geschafft haben ein Kind zu zeugen...

                    Es ist schwer Arbeit zu bekommen, aber gerade in den jungen Jahren muss man eben schon sehen den besten Weg zu nehmen. Und das fängt beim Schulabschluss an und geht weiter über Ausbildung oder Studium. Von nichts kommt nichts. Bei mir klingelt auch keiner am Monatsende und schenkt mir was. Nur was soll die Regierung und Politik gegen solche Leute machen? Ich bin dafür die Hartz4 Sätze hier zu kürzen, wenn man einfach nicht erkennt das der betroffende irgendwas macht um weiter zu kommen und was zu ändern. Es gibt durchaus sehr viele Förderangebote vom Staat...nur nutzen muss man sie.
                    my props

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                      Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                      Was die anderen Argumente angeht, dass natürlich enormer Lohndruck nach unten besteht und das Firmen die Zeitarbeit nutzen, um Leute weniger zu bezahlen, das ist sicher richtig, aber die richtigen Antworten darauf wären ein Mindestlohn und ein "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" Gesetz, und sicher keine Regelung, die einem bis zum Rentenalter ein fettes Arbeitslosengeld auf Kosten der Solidargemeinschaft sichert.
                      Nein sicher nicht.. Eine Lösung wäre ein garantiertes Grundeinkommen für alle. Damit würde Verwaltung abgebaut, die Arbeitsämter könnten endlich wieder das machen wozu sie eigentlich da sind: vermitteln anstatt Stasi 1.5 zu spielen (Stasi 2.0 gehört Schäuble), und Arbeit die gebraucht wird wird wieder anständig bezahlt weil die Leute nicht erpressbar sind.
                      Und das tolle: Das ganze wäre billiger als unser jetziger Sozialstaat.
                      Der einzige Nachteil daran ist, dass Menschen die keine Angst haben nicht mehr so leicht zu kontrollieren sind. Ohne diese Angst würde sich die masse der Bevölkerung vielleicht fragen was Politiker und Vorstände überhaupt zu ihren Positionen qualifiziert. Das will man antürlich mit allen mitteln vermeiden, also erwähnt man das garantierte Grundeinkommen nciht einmal. Nichtmal die Linkspartei.

                      (ich hätte zu so ziemlich allem in deinen Posts was zu sagen, aber das würde wohl zu weit führen, also belasse ich es bei diesem Statement. Darin wirst du wohl sowieso einiges abzuarbeiten haben. )

                      @Dr.McKay
                      Dir ist schon klar, dass deine Kritkpunkte größtenteils von usnerem maroden Schulsystem kommen und keine der Regierungen der letzten 20 Jahre da wirklich was dran getan hat, außer hier und da mal Farbe drauf zu klatschen, oder?
                      Zuletzt geändert von Slowking; 03.11.2009, 18:53.
                      Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                      "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
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                        Zitat von Slowking Beitrag anzeigen

                        @Dr.McKay
                        Dir ist schon klar, dass deine Kritkpunkte größtenteils von usnerem maroden Schulsystem kommen und keine der Regierungen der letzten 20 Jahre da wirklich was dran getan hat, außer hier und da mal Farbe drauf zu klatschen, oder?
                        Ist ja auch ziemlich einfach zu sagen 'schuld ist das Schulsystem'. Es stimmt, unseres ist wirklich mies. Ohne Frage. Aber es zwingt dann doch noch keinen dazu ohne Abschluss dazustehen oder es mit 5 gerade so zu schaffen, denn noch hat jeder hier die gleichen Chancen was die Schule angeht. Nur wenn die Jugend absolutes desinteresse an allem hat, dann würde auch das beste Schulsystem dort versagen. Im Arbeitsleben bekommt man auch nicht alles auf den Tisch gelegt, man muss sich dafür schon bemühen (z.b. auch in Punkto Bewerbungen, Weiterbildung etc). Ein wenig Ehrgeiz und Zielstrebigkeit sollte man doch an den Tag legen, ansonsten muss man sich wundern das es für nichts reicht. Sorry aber jeder, auch Schüler, ist für seinen Weg mitverantwortlich und kann nicht immer alles nur auf andere Schieben. Das gilt für die ganze Gesellschaft, denn diese Einstellung a la die anderen sind Schuld bzw das System, findet man leider sehr oft.
                        my props

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                          Es hat eben nicht jeder die gleiche Chance was Schule angeht. In keinem anderen westeuropäischen Land sind deine Bildungsaussichten so stark an den Status deiner Eltern gekoppelt wie in Deutschland.
                          Das theoretisch jeder die gleiche Chance hat hilft uns bei einer praktischen Diskussion, darüber wie wir Deutschland wieder auf die Beine bringen können, nunmal nicht weiter.
                          Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                          "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
                          "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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                            Zitat von Slowking
                            Nein sicher nicht.. Eine Lösung wäre ein garantiertes Grundeinkommen für alle. Damit würde Verwaltung abgebaut, die Arbeitsämter könnten endlich wieder das machen wozu sie eigentlich da sind: vermitteln anstatt Stasi 1.5 zu spielen (Stasi 2.0 gehört Schäuble), und Arbeit die gebraucht wird wird wieder anständig bezahlt weil die Leute nicht erpressbar sind.
                            Bedingungsloses Gundeinkommen ist ja erstmal nur ein Schlagwort. Es gibt da ja verschiedenen Modelle. Welches meinst du denn? Ich persönlich hätte auch nichts gegen ein solches bedingungsloses Grundeinkommen, allerdings halte ich den Mindestlohn fürs erste für das einfacher durchzusetzenden und realistischere Instrument (Realistischer in dem Sinne, dass es tatsächlich kommt, nicht bezogen auf die theorethische Realisierbarkeit).
                            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                            -Cpt. Jean-Luc Picard

                            Kommentar


                              Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
                              Es hat eben nicht jeder die gleiche Chance was Schule angeht. In keinem anderen westeuropäischen Land sind deine Bildungsaussichten so stark an den Status deiner Eltern gekoppelt wie in Deutschland.
                              Das theoretisch jeder die gleiche Chance hat hilft uns bei einer praktischen Diskussion, darüber wie wir Deutschland wieder auf die Beine bringen können, nunmal nicht weiter.
                              Aha. Und auf was baust du diese Aussage auf? Ich hatte, mit wie ich denke stinknormalen Eltern, die freie Schulwahl. Mein Weg führte von Real über Haupt zur Fachhochschule. Diesen Umweg verdanke ich aber wesentlich mir und meinen Mitmenschen, nicht dem Schulsystem. Btw Deutschland, man mags kaum glauben, auch in USA oder Kanada bekommt man nichts geschenkt. Auch wenn das kanadische Bildungssystem mittlerweile das deutsche wohl überholt hat.

                              Aber sorry, das ist OT und ein anderes Thema. Also zurück zur SPD.

                              Übrigends mit dem 'alles ist mies und Schuld ist immer das System' bringt man das Land sicher auch nicht auf die Beine. Wo bleiben denn die Gegenvorschläge die mehr beinhalten als z.b. 'Schulsystem ist blöd'?
                              my props

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                                Zitat von Dr.McKay Beitrag anzeigen
                                Übrigends mit dem 'alles ist mies und Schuld ist immer das System' bringt man das Land sicher auch nicht auf die Beine. Wo bleiben denn die Gegenvorschläge die mehr beinhalten als z.b. 'Schulsystem ist blöd'?
                                Wo bleiben denn die Vorschläge, die mehr beinhalten als z.b. "die Schüler sind zu doof ?"
                                Fear is temporary, regrets are forever.

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