Zitat von Sinclair_
Beitrag anzeigen
Natürlich sind Banken, die nur mit Hilfe von massiven staatlichen Hilfen überhaupt überleben können, "wettbewerbsunfähig" und damit "überflüssig". Die Unternehmen müssten laut liberalen Theorien untergehen, "wettbewerbsunfähige Unternehmen [müssten aus dem Markt] verdrängt [werden]".
Die Aussage, dass es zu viele Banken gibt, beruht dann einfach darauf, dass der vorhandene Markt für die vorhandenen Banken zu klein ist - und sie deshalb ja versuchen mit allen möglichen windigen Unsinn trotzdem Profit zu machen. Und das ist ja grandios in die Hose gegangen, weshalb ja jetzt massive staatliche Hilfen u.a. für die HRE und Commerzbank (inkl. der aufgekauften Dresdner Bank und damit indirekt auch der Allianz Versicherung) "notwendig" wurden. HRE und Commerzbank waren ja genau nicht "gesund". Genauso wie Opel/GM alles andere als "gesund" waren. Die Probleme dort waren auch nicht neu, sondern schon seit Jahren lange vor der Krise bekannt. Deshalb ist es ja so unkonsequent, wenn Karstadt nichts bekommen soll - Opel, HRE und Commerzbank z.B. aber schon.
Eine konsequente Logik wird es hier auch nicht geben.
Das gilt ja insgesamt für Wettbewerb und Risiko. Da stimmt halt in allen Fällen die Ideologie nicht mit der Realität überein, weshalb es laufend widersprüchliche Aussagen geben wird.
Ein Beispiel: Fusionen werden erlaubt, weil nur so die Konzerne die entsprechende Grösse haben, um sich gegen ihre Konkurrenten behaupten zu können. Dadurch wird aber natürlich die Konkurrenz vermindert, weil die Anzahl der Konkurrenten reduziert wird. Die Kartellbehörden sind so einfach nur lächerliche Alibi-Vereine.
Anderes Beispiel sind eben die Banken. Nach den Erfahrungen mit der Weltwirtschaftskrise wurden die meisten Bankenpleiten verhindert - und dadurch gab es natürlich keine "Marktbereinigung" (die natürlich auch die Konkurrenz weiter vermindert hätte, aber so gab es einen angeblich unzulässigen staatlichen Eingriff).
Kommentar