Gibt's eigentlich auch *gute* Politiker

[prince]

Eine Hetzjagd auf die ach so bösen Juristen zu beginnen, weil diese ihre Arbeit machen bzw sich in artverwandten Bereichen tummeln scheint mir doch etwas übertrieben

Finde ich nicht, es gibt viel zu viele Juristen in diesem Land.

Wo das hin führt kann man bei Geschichten wie dem Abmahnunwesen und der allgemeinen Klagewut gut beobachten.

In Amerika ist es sogar noch schlimmer, dort kann man ja seinen Burgerbrater erfolgreich verklagen weil er einem heißen Kaffee verkauft hat..
Es gibt Firmen die sich aufgrund der Gefahr irrwitziger Entschädigunszahlungen aus den USA zurück gezogen haben.

In Deutschland sind wir nicht ganz so weit, aber die Bestrebungen gehen eindeutig dahin, jede Lebensäußerung rechtlich zu regeln.

Immer im Hinterkopf behalten, Juristen leisten überhaupt keinen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand, sie leben davon ihn abzuschöpfen ( um nicht nicht das Wort aussaugen zu benutzen )

Ich wette unserem Land würde es besser gehen wenn 80 Prozent der Juristen sofort einen anderen Job ergreifen würden.

Wir haben in diesem Land ja einen riesen Haufen solcher unproduktiver Menschen, die die arbeitenden Bevölkerung mit durchfüttern muss.

[Makrovirus]

Das ist doch wohl irgendwie daneben. Juristen bieten einfach eine ganz normale Dienstleistung an, genauso wie viele andere Leute auch. Außerdem ist es solange Gesetze/Verträge im Streitfall vor einem Gericht (also von Juristen) verhandelt werden, nur sinnvoll die vorher schonmal von Juristen durchchecken zu lassen, sonst lässt man sich nämlich auf unkalkulierbare Risiken ein.

[maestro]

In Deutschland sind wir nicht ganz so weit, aber die Bestrebungen gehen eindeutig dahin, jede Lebensäußerung rechtlich zu regeln.

Immer im Hinterkopf behalten, Juristen leisten überhaupt keinen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand, sie leben davon ihn abzuschöpfen ( um nicht nicht das Wort aussaugen zu benutzen )

Wir haben in diesem Land ja einen riesen Haufen solcher unproduktiver Menschen, die die arbeitenden Bevölkerung mit durchfüttern muss.

Jaja, was man nicht versteht, ist automatisch unproduktiv und saugt Wohlstand aus. Aber wehe, man kommt selbst mal in Rechtsstreitigkeiten und hat vermeintlich Anspruch auf Geld. Da können dann auf einmal nicht genug Verhältnisse gesetzlich geregelt sein.

Ich finde solche pauschalierenden Ideen, alles was einen nicht direkt betrifft als unproduktiv, faul und wohlstandsschädigend zu bezeichnen ziemlich bedenklich. Es sei denn, man kommt auf einmal selbst in die Situation, dass der Chef mal nicht Gehalt zahlen will oder keine Unterhaltszahlungen mehr kommen usw.

[newman]

Irgendwie finde ichs seltsam, dass diejenigen, die gerne mehr Staat sähen oder zumindest nicht weniger wollen, Juristen für unnütz halten. Wie soll denn das gehen, mehr Staatskontrolle, mehr Regulierungen aber bitte ohne Gesetze oder wenigstens ohne Jemanden, welcher die Gesetze kennt.

[Phoenow]

Immer im Hinterkopf behalten, Juristen leisten überhaupt keinen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand

Also das kann man so beim besten Willen nicht sagen. Juristen sind letztendlich dazu da, den Gesellschaftsvertrag, den unsere Gesetze darstellen zu interpretieren und entsprechend zwischen den Mitgliedern dieser Gesellschaft zu vermitteln. Das ist letztendlich eine sehr essentielle Aufgabe, die gerade in einem Rechtsstaat wahrgenommen werden muss.
Dass das ganze extreme Blüten hervorbringen kann steht auf einem anderen Blatt, ändert jedoch nichts an der prinzipiellen Wichtigkeit von Juristen als gesellschaftlichen Vermittlern.

[prince]

Irgendwie finde ichs seltsam, dass diejenigen, die gerne mehr Staat sähen oder zumindest nicht weniger wollen, Juristen für unnütz halten. Wie soll denn das gehen, mehr Staatskontrolle, mehr Regulierungen aber bitte ohne Gesetze oder wenigstens ohne Jemanden, welcher die Gesetze kennt.

Ich finde Juristen nicht per se überflüssig, aber die Anzahl die wir haben auf jeden Fall.
Schon mal den Begriff Wasserkopf gehört ?

Der ist gewachsen als es mit Deutschland aufwärts ging, da konnten diese überflüssigen überflüssigen Berufsgruppen sich über alle einnisten und ihre eigenen Biotope einrichten.
Die Folge ist, das wir unsere Wirtschaft in einen Gestrüpp von Regeln und Vorschriften ersticken, mit dem nur noch die Großen, die sich eigene Rechtsabteilungen leisten können klar kommen.

Es ist heute doch gar nicht mehr möglich, einen Tag gar keinen Rechtsverstoß zu begehen, über so was sind schon viele gestolpert und eine Menge kleine Firmen ruiniert worden.

Heute können wir uns diesen Filz einfach nicht mehr leisten, wenn hier nicht radikal aufgeräumt wird fährt das Land brutal an die Wand !

Dummerweise sind die Leute die das tun müssten ja nun diejenigen, die am meisten vom bestehenden System profitieren.

Ich finde nicht nur das 80 Prozent aller Juristen überflüssig sind, auch 80 Prozent aller Gesetze könnten gestrichen werden ohne das es irgend einem auffallen würde.

Und natürlich müsste eine Steuerreform her, mein Wunsch wäre totale Abschaffung aller Steuern ausser Einkommens- und ggf. Mehrwersteuer.
Flattax und KEINE AUSNAHMEN !
Die beiden Steuern müssten dann natürlich entsprechend steigen, aber im Endeffekt wäre das billiger.

Wer bräuchte da noch einen Steuerberater ?

Man wird ja noch träumen dürfen...
Aber so was ist nicht möglich, bevor nicht das ganze Land in Trümmern liegt.

[maestro]

Ich finde nicht nur das 80 Prozent aller Juristen überflüssig sind, auch 80 Prozent aller Gesetze könnten gestrichen werden ohne das es irgend einem auffallen würde.

Mal daran gedacht, dass Gesetze auch DIR mal Recht geben könnten und DIR Anspruch auf etwas gewährleisten? Du lebst und arbeitest unter dem Schutz der Gesetze. Ich möchte nicht das Gejammer hören, wenn mal solche Gesetze weg fallen würden.

Und natürlich müsste eine Steuerreform her, mein Wunsch wäre totale Abschaffung aller Steuern ausser Einkommens- und ggf. Mehrwersteuer.
Flattax und KEINE AUSNAHMEN !

Im Gegensatz zu deinen ständigen Pauschalurteilen ist das eine konkrete und durchaus praktikable Idee. Gesetze sind ja i.d.R. nicht in Stein gemeißelt und sicherlich sind einige überflüssig und veraltet. Und sicherlich muss man diskutieren, dass z.B. Steuergesetze extrem viel Geld kosten (durch Steuerausfälle, Durchsetzungskosten, ...). Aber spar dir doch einfach die Schimpferei auf die vermeintlich bösen Juristen.

[Pythas]

Leider hatte ich gestern keine Zeit hier reinzuschauen aber die Diskussion wurde ja ohnehin ad absurdum getrieben .
Ich will eigentlich nur soviel dazu loswerden: Eine Gesellschaft, in der man nach gewissen Regeln zu leben hat muss es auch immer Personen geben, die sicherstellen, dass diese Regeln auch eingehalten werden. Das tun Juristen.

[Valdorian]

Zitat von Pythas
Ich will eigentlich nur soviel dazu loswerden: Eine Gesellschaft, in der man nach gewissen Regeln zu leben hat muss es auch immer Personen geben, die sicherstellen, dass diese Regeln auch eingehalten werden. Das tun Juristen.

Also hauptsächlich tun das Richter. Richter sind zwar alle Juristen, aber nicht alle Juristen sind Richter. Die meisten Juristen geben sich wohl eher die beste Mühe, das Recht so gut wie möglich zu verdrehen. Nichtsdestotrotz hast du natürlich absolut recht. Ohne ausgebildete Juristen gäbe es auch keinen Rechtsstaat und auch keine Rechtssicherheit.

[Pythas]

Also hauptsächlich tun das Richter. Richter sind zwar alle Juristen, aber nicht alle Juristen sind Richter. Die meisten Juristen geben sich wohl eher die beste Mühe, das Recht so gut wie möglich zu verdrehen. Nichtsdestotrotz hast du natürlich absolut recht. Ohne ausgebildete Juristen gäbe es auch keinen Rechtsstaat und auch keine Rechtssicherheit.

Sowohl Richter, als auch Staatsanwälte und normale Anwälte dienen der Wahrheitsfindung und der Umsetzung der Gesetze. Das nur auf Richter zu beschränken ist schlicht eine falsche Annahme.

[newman]

Wo kein Kläger, da kein Richter.

Und auch so ist es wichtig, dass beide Seiten einen Juristen besitzen. Man kann nicht erwarten, dass der Richter Telepath oder allwissend ist, genauso nicht, dass die jeweiligen Parteien von sich aus bis ins Detail wissen welche Rechte ihnen zustehen und was sie dem Richter vorzeigen müssen, um eine Entscheidung für sich zu erhalten.

[Valdorian]

Zitat vonn Pythas
Sowohl Richter, als auch Staatsanwälte und normale Anwälte dienen der Wahrheitsfindung und der Umsetzung der Gesetze. Das nur auf Richter zu beschränken ist schlicht eine falsche Annahme.

In der Theorie vielleicht. Die Realität sieht anders aus.

[newman]

In der Theorie vielleicht. Die Realität sieht anders aus.

Die Theorie schaut doch, bezogen auf Strafverfahren, so aus:

Der Staatsanwalt nimmt eine einseitige Position als Teil der Exekutive/Anklage ein.

Der Verteidiger nimmt eine einseitige Position für seinen Klienten ein.

In dem der Richter sowohl die beiden Extreme gehört hat und zusätzlich Gutachter, Polizei, was auch immer angehört und die Beweise sich angesehen hat, ist er in der Lage sich ein Bild davon zu machen, was womöglich der Realität am nähsten kommt.
Das hat etwas wunderbar dialektisches. Man hört sich erst alle Pros, dann alle Kons an und entscheidet dann, was wahrscheinlich der Realität entspricht.

[prince]

Mal daran gedacht, dass Gesetze auch DIR mal Recht geben könnten und DIR Anspruch auf etwas gewährleisten? Du lebst und arbeitest unter dem Schutz der Gesetze. Ich möchte nicht das Gejammer hören, wenn mal solche Gesetze weg fallen würden.

Ich habe dieses "Recht" leider in meinem persönlichen Umfeld schon erleben dürfen, da wurden Leute für den Verkauf ganz legal erworbener Waren auf hunderte und tausende Euro abgemahnt, oder weil sie was im Impressum vergessen haben , oder weil sie ein Bild aus dem Internet verwendet haben und und und...na ja , von irgendwas müssen die Rechtsverdreher ja leben.
Mir kann keiner erzählen dass das irgendwas mit Gerrechtigkeit zu tun hat, da gehts ausschliesslich um Abzocke.
Und im familiären Umfeld wurde jemand übel mit Hilfe eines Notar über den Tisch gezogen, der
hat sich natürlich hinterher ganz einfach raus winden können.
Eine Krähe...das kennt man ja.

[newman]

Ich habe dieses "Recht" leider in meinem persönlichen Umfeld schon erleben dürfen, da wurden Leute für den Verkauf ganz legal erworbener Waren auf hunderte und tausende Euro abgemahnt, oder weil sie was im Impressum vergessen haben , oder weil sie ein Bild aus dem Internet verwendet haben und und und...na ja , von irgendwas müssen die Rechtsverdreher ja leben.

Ich frage mich ob die Wut da bei den Juristen an der richtigen Stelle ist. Am Ende war es wahrscheinlich das Unternehmen, welchem das Bild gehörte, welches sich sein Recht einklagen möchte und sowohl abschrecken wie auch abkassieren möchte, ist es die Musikindustrie, die Jagd auf böse Downloader macht, sind es die Abgeordneten, die überhaupt erst diese Gesetze erlassen.
Juristen sind hier ja nur die Mittelsmänner.