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    #61
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen

    Na und? Ein Anwalt kann Abmahnschreiben produzieren, da sind 20€/h geradezu lachhaft!
    Na und?

    Ein Anwalt, der von Abmahnschreiben lebt, wird nicht nur seinen Ruf ruinieren und zudem auf ein recht gefährdetes Gewerbe setzen (man lese etwa NJW hierzu im Beitrag von Prof. Dr. Christianssen), sondern muss, im Gegensatz zum Standard-Nicht-Akademiker, auch alles aus eigener Tasche bezahlen.

    Jaja, 400 Euro für einen 60 minütigen Auftritt vor Gericht im Rahmen einer Pflichtverteidigung klingen auch ganz toll. Aber da wird dann vergessen, dass da erstmal die Hälfte bei Steuern und Abgaben hängen bleibt, und von Privatversicherung und Unterhaltskosten für das Büro etc.pp. hat da auch noch niemand gesprochen.
    Und Pflichtverteidigugnen hat man übrigens auch nicht am "laufenden" Band, sondern grade in den ersten 2-3 Jahren nur 3-5 im Monat (wenn es hochkommt! Man muss sich auch erstmal etablieren als Anwalt).

    Anwälte sind nur deshalb "Topverdiener", weil sie die Möglichkeit haben, in angloamerikanischen Großkanzleien wie Freshfields-Deringer mit 100.000 Euro EInstiegsgehalt zu beginnen.
    Aber auf wieviel % das zutrifft, kannst du dir ja ausmahlen (ist dann halt, wie Max zu Recht anführt, der Ackermann-Statistik-Effekt).

    Und von irgendwelchen armen Ärzte-"Schweinen", die für nen Appel und nen Ei Überstunden im Krankenhaus schieben, brauchen wir auch nicht reden.

    Und wie hoch war nochmal das durchschnittliche Brutto(!) Einkommen eines BWLers? 30.000 Euro?

    Oder was bitte soll ich als "Akademiker" zu der ehemaligen Schülerin meines Jahrgangs sagen, die mit Erreichen des Abiturs in die Lehre beim Finanzamt gegangen ist und nun seit 2 Jahren bezahlter Lehre auf 600 Euro Basis als fertige Kraft da in der Sachbearbeitung sitzt und 1500 Euro netto Einstieg verdient + in 2 Jahren wohl verbeamtet wird sowie ihre erste kräftige Gehaltserhöhung bekommt?

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      #62
      Zitat von Seether
      Na und?
      Kurz gesagt: Ein Schwarzarbeiter kann mit illegaler Tätigkeit niemals das Niveau eines Akademikers, der sein kriminelles Potential ausschöpft, erreichen.

      Oder was bitte soll ich als "Akademiker" zu der ehemaligen Schülerin meines Jahrgangs sagen, die mit Erreichen des Abiturs in die Lehre beim Finanzamt gegangen ist und nun seit 2 Jahren bezahlter Lehre auf 600 Euro Basis als fertige Kraft da in der Sachbearbeitung sitzt und 1500 Euro netto Einstieg verdient + in 2 Jahren wohl verbeamtet wird sowie ihre erste kräftige Gehaltserhöhung bekommt?
      Was für eine Ausbildung hat sie denn gemacht? Nennt sich das nicht zufällig auch "Studium"? Oder für welche Laufbahn wird die gute verbeamtet?
      können wir nicht?

      macht nix! wir tun einfach so als ob!

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        #63
        Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
        Kurz gesagt: Ein Schwarzarbeiter kann mit illegaler Tätigkeit niemals das Niveau eines Akademikers, der sein kriminelles Potential ausschöpft, erreichen.



        Was für eine Ausbildung hat sie denn gemacht? Nennt sich das nicht zufällig auch "Studium"? Oder für welche Laufbahn wird die gute verbeamtet?
        Irrelevant, wie es ich schimpft. Sie ist in Brühl auf die Bundesdeutsche Ausbildungsschule des Bundes gegangen. Sie hat Geld während der Ausbildung bekommen, was bei *keinem* regulären Universitätsstudium der Fall ist; tatäschlich müssen 90% Westdeutschen Studenten Gebühren zwischen 500-700 Euro im Semester zahlen und sich nebenbei noch mit Zusatzkosten abmühen, man denke etwa an die Instrumentaria im Medizinbereich oder die ungeheure Menge an Literatur in Jura; auch sind, wo wir grade bei Jura sind, noch nicht die 1800 Euro für Repititorien genannt worden, die 80% aller Jurastudenten besuchen. Ähnliche Reps gibts übrigens auch in einem Light-Fach wie BWL; ist dir aus deiner Studienzeit vielleicht auch mal begegnet. Aber da BWL ja eher übersichtlich ist, wird es da natürlich nicht in Anspruch genommen.

        Wir sehen also: Sie hat 2 Jahre lang jeden Monat 600 Euro verdient (= 14.400 Euro), ist dann auf 1500 Euro netto sicher übernommen worden seit weiteren 2 Jahren (36.000 Euro). Und was steht am Ende? Ein "Verwaltungsdiplom" und 50.400 Euro Guthaben.
        (Und jetzt bitte keine Spitzfindigkeiten darüber, wieviel Literatur sie kaufen musste und wieviel der durchschnittliche Jura - oder Medizinstudent).

        Nach 4 Jahren habe ich *null* Euro verdient, *null* Euro in die Sozialversicherung eingezahlt, bin noch immer im Studium, habe keine sichere Aussicht auf Verbeamtung, habe im Gegensatz zu ihr 8 Semester lang 700 Euro Studiengebühren bezahlt, hunderte Euro für Literatur ausgegeben, muss mich nun zur Vorbereitung des 1. Staatsexamens EN JAHR LANG in ein Repititorium für 1800 setzen (währenddessen ich mich NICHT exmatrikulieren darf = nochmal 1400 Studiengebühren), und habe dann einen Abschluss (Diplom-Jurist), mit dem ich nichts anfangen kann, da ich erst noch das 2. Staatsexamen machen muss.
        Das beudetet, wenn ich es auf die bisherigen abgeleisteten 4 Jahre beschränke: Allein 5600 Euro an Kosten für die Studiengebühren und nichts auf der Guthabenseite.


        Im Vergleich zu meiner Bekannten "Verwaltungsfachfrau" ist das nach 4 Jahren eine Diskrepanz von
        50.400 + 5.600 Euro = 56.000 Euro !!!!!

        So. Rechnen wir jetzt noch mit ein, dass ich ein weiteres Jahr immatrikuliert bleiben und mich zu Rep anmelden muss, ergibt das:
        Bei mir: weitere 3.200 Euro Miese,
        bei Ihr: 18.000 Plus.

        Gesamtergebnis also nach 8 Semestern Studium + 1 Jahr lang Vorbereitung Staatsexamen (nochmal: Noch immer kein Berufseinstieg):

        77.200 Euro Diskrepanz zu ihren Gunsten.

        Und Weihnachtsgeld und so habe ich bei ihr jetzt nicht mal mit einberechnet.
        Im Übrigen habe ich jetzt ihre Angaben nicht überprüft; sie hat wenig Grund mich anzulügen. Sollte es aber weniger sein real, besteht immernoch eine gewaltige Diskrepanz.

        Noch was?

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          #64
          Zitat von Seether Beitrag anzeigen
          Sie hat Geld während der Ausbildung bekommen, was bei *keinem* regulären Universitätsstudium der Fall ist;
          Dafür gibt es ja die Berufsakademien und die dualen Studiengänge.

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            #65
            Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
            Dafür gibt es ja die Berufsakademien und die dualen Studiengänge.
            Die Dualität, die sich in einer starken Verzahnung von theoretischen und praktischen
            Studieninhalten ausdrücken soll, führt bei mehr als 60 Prozent aller derzeit dual
            Studierenden zu keinem berufsqualifizierenden Abschluss in einem anerkannten
            Ausbildungsberuf.


            IGMetall Analyse zu dualen Studiengängen, 2006/2007.

            "Die DIHK lehnt duale Studienmodelle ohne überzeugende betriebliche Ausbildung,
            die curricular verankert ist – aus Sicht der Industrie- und Handelskammern – ab.
            Aus der Perspektive der Kammern muss der betriebliche Rahmen im praxisintegrierenden
            dualen Studium nach Umfang und Inhalt erweitert werden, um zu einer beruflichen
            Befähigung zu führen. Dies könnte aber nur auf Kosten des theoretischen
            Studienteils geschehen. Der kann aber wegen der geforderten Bachelorabschlüsse
            nicht herabgesetzt werden"


            DIHK Jahresbericht 2002, um mal die andere Seite zu nennen.

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              #66
              Mir kommen die Tränen, du armer, armer, armer Jurist. Es ist schon schlimm dann im kalten zu stehen und sich einem rauen markt mit discountpreisen ausgesetzt zu sehen, der von Jahr zu Jahr schrumpft. </sarcasm>

              Ausserdem drängt sich mir so langsam der Eindruck auf, dass Du was gegen BWLer hast (falls du mich damit ärgern wolltest: ich habe kein BWL studiert). Hatten die die hübscheren Kommilitonen, oder woher rührt das?
              können wir nicht?

              macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                #67
                Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                Mir kommen die Tränen, du armer, armer, armer Jurist. Es ist schon schlimm dann im kalten zu stehen und sich einem rauen markt mit discountpreisen ausgesetzt zu sehen, der von Jahr zu Jahr schrumpft. </sarcasm>

                Ausserdem drängt sich mir so langsam der Eindruck auf, dass Du was gegen BWLer hast (falls du mich damit ärgern wolltest: ich habe kein BWL studiert). Hatten die die hübscheren Kommilitonen, oder woher rührt das?
                Na, haben wir dich entlarvt?

                Keine Argumente mehr? Sehr schade, dass Du dich, nachdem ich dir eine plausible BeispielRechnung vorgelegt habe, um zu zeigen, dass es "Akademikern gar nicht so tufte geht" (und hierbei natürlich seriöser Weise meinen eigenen Studiengang herangezogen habe, damit ich auch sicher weiß, wovon ich spreche), von dir mit Scham, Spott und totaler Missachtung meiner Argumente "belohnt" werde.

                Eventuell solltest Du dir einfach mal eingestehen, dass deine heile "Akademikern geht es immer gut" -Welt so nicht ganz existiert.

                Und wenn dir meine Rechnung "zu egozentrisch" ist, weil zu Jurabezogen, kannst Du dir ähnliche Gedanken zu Medizin (HumanM, Dentisten, VeterinärM), Physik, Mathematik, Bilologie und anderen Naturwissenscahftlichen Fächern machen, sowie deren Studiumsdauer und "Laufzeit bis zum 1. effektiven Nettolohn" sowie dessen Höhe. Und von "Orchideenfächern" bzw. Geisteswissenschaften/Sprachen reden wir natürlich auch erst gar nicht.

                Im Übrigen finde ich es einfach amüsant und traurig zu gleich, wie jemand wie du, der sonst für jede fundierte Diskussion zu haben ist, sofort persönlich beleidigend, herabwürdigend und sprachlich unangemessen wird, sobald sein eigener Standpunkt mal widerlegt wurde.

                Ich habe mir Mühe gemacht, mit Argumenten und plausiblen Beispielen zu arbeiten, von dir kommt lediglich Polemik in Kombination mit Sarkasmus, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, Gegenbeispiele zu nennen.

                Dieses Niveau sagt eigentlich alles. Wenn du nicht in der Lage bist, sachlich weiter zu argumentieren, möchte ich dich bitten, in ein anderes Forum zu wechseln.

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                  #68
                  Wie Bitte? Du heulst mir hier was vor, dass dir dein Studium mit 77k Euro entgangener Einnahmen zu teuer war und willst ernstgenommen werden? Das schlägt dem Fass den Boden aus! Frag doch mal deine Bekannte, wie viel ihre Chefs (studierte Juristen, jede Wette!) verdienen! Natürlich wird dir niemand etwas schenken, aber das war dir jawohl schon vor dem Studium klar!
                  können wir nicht?

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                    #69
                    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                    Frag doch mal deine Bekannte, wie viel ihre Chefs (studierte Juristen, jede Wette!) verdienen!
                    Diese Chefs sind aber nur eine kleine Minderheit der Akademiker und auch der Juristen. Die meisten Akademiker werden nie reich, sondern bleiben Angehörige der Arbeiterklasse. Und als solche gehören sie zu den Verlierern der Wirtschafts- und Sozialpolitik der letzten Bundesregierungen.

                    Und da geht es nicht um Jammern, sondern darum, dass manche nur ihre Karriereträume sehen und die Realität - eben sinkender Lebensstandard für die grosse Mehrheit - nicht wahrnehmen. Es ist ja schön für diese Träumer, wenn sie selbst dann ihre Träume realisieren können und nicht betroffen sind - aber das ändert nun mal nichts daran, dass der Grossteil der Gesellschaft sehr wohl betroffen ist.
                    Resistance is fertile
                    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                    The only general I like is called strike

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                      #70
                      Ich glaube mal gehört zu haben, dass ca. 10 - 20% der Juristen eine Beamtenlaufbahn im höheren Dienst erreichen. Eine kleine Minderheit ist das bestimmt nicht.
                      können wir nicht?

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                        #71
                        Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                        Ich glaube mal gehört zu haben, dass ca. 10 - 20% der Juristen eine Beamtenlaufbahn im höheren Dienst erreichen. Eine kleine Minderheit ist das bestimmt nicht.
                        Die grosse Mehrheit erreicht aber dann offensichtlich nicht den höheren Dienst

                        Und Beamte im höheren Dienst sind auch keineswegs reich, sind gehören halt dann zu den Mittelschichten und nicht mehr zu Arbeiterklasse.
                        Resistance is fertile
                        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                        The only general I like is called strike

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                          #72
                          Zitat von max
                          Die grosse Mehrheit erreicht aber dann offensichtlich nicht den höheren Dienst
                          Sondern werden partner in Kanzleien, werden Staatsanwälte/Richter, machen sich selbstständig usw. Ich habe jedenfalls noch keinen Anwalt kennengelernt, der nicht diese 77k schnell rausholen würde.

                          Zitat von max
                          Und Beamte im höheren Dienst sind auch keineswegs reich, sind gehören halt dann zu den Mittelschichten und nicht mehr zu Arbeiterklasse.
                          Ach weisst Du, deine Definition von reich ...
                          Jedenfalls verdienen die genug um die 77k von Seethers Bekannter schnell reinzuholen.
                          können wir nicht?

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                            #73
                            Zitat von blueflash
                            Sondern werden partner in Kanzleien, werden Staatsanwälte/Richter, machen sich selbstständig usw. Ich habe jedenfalls noch keinen Anwalt kennengelernt, der nicht diese 77k schnell rausholen würde.
                            Das machen die 10% der Juristen, die mit einem Prädikatsexamen abschneiden. Die restlichen 90% können gucken wo sie bleiben.
                            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                            -Cpt. Jean-Luc Picard

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                              #74
                              Laut dt. Juristenbund liegt das durchschnittliche (!) Einstiegsgehalt eines Juristen bei 2220 Euro netto, durchschnittliches Einstiegsalter 27. Lebensjahr.

                              Das sind durchschnittlich nur um die 700 Euro mehr, als meine Bekannte seit dem 21./22. Lebensjahr verdient, und zwar ohne Gehaltserhöhung und ohne ihre Aussicht auf Verbeamtung - was dann automatisch zu Zuschlägen führt (etwa Fam.Z), günstigere Tarife bei Versicherungen einschließt, Haftpflichterleichterungen mit sich bringt, sowie in der Regel Zusatzpauschalen für Arbeitswege etc.beinhaltet.

                              Zudem beudeten 2220 Euro netto "im Durchschnitt" eben auch, dass es nach oben und unten Raum gibt.

                              Und wenn man sich klar macht, dass Freshfields-Deringer für nicht unter 90.000 Euro/Jahr einstellen, wird auch offensichtlich, dass ein ziemlich großer Teil der Juristen sehr lange unter den 2220 Euro leben muss.

                              Und genau so sieht es übrigens auch für die Masse der Akademiker aus, denn Juristen gehören tendenziell immernoch im Durchschnitt zu den Besserverdienern der Akademikergarde, unabhängig davon, wie sehr mir Blueflash nun wieder Jammerei unterstellen wird.

                              Unabhängig von dem Umstand, dass wir am Juristen-Modell wieder das eher obere Gehaltsende der Akademiker absondieren, gibt es eben noch all jene Universitätsstudenten, die wesentlich weniger verdienen. Nochmal: Ich denke, von Fächern wie Byzantinisik, Germanistik, Philosophie oder Sozialwissenschaften/Politik (etc. pp.) auf Dilpom brauche ich gar nicht erst reden.

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                                #75
                                Na und? Du suchst Dir eine gut verdienende Angestellte mit Ausbildung auf FH Niveau heraus und vergleichst sie womit - genau mit dem unterdurchschnittlich verdienenden Akademiker. Das ist hahnebüchen.
                                können wir nicht?

                                macht nix! wir tun einfach so als ob!

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