Das "Bürgertum" besteht ja nicht aus reichen Nichtstuern, sondern aus unzähligen Selbstständigen, Handwerkern, Facharbeitern, gehobenen Angestellten etc., mit Eigenheim und BMW in der Garage. Die tragen den Staat, weil sie eben nicht wie die Reichen mit ihrer Kohle ins Ausland abhauen können.
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Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigenDas "Bürgertum" besteht ja nicht aus reichen Nichtstuern, sondern aus unzähligen Selbstständigen, Handwerkern, Facharbeitern, gehobenen Angestellten etc., mit Eigenheim und BMW in der Garage. Die tragen den Staat, weil sie eben nicht wie die Reichen mit ihrer Kohle ins Ausland abhauen können.Deine Aufzählung besteht aus einer Mischung von Angehörigen der Arbeiterklasse und des alten Kleinbürgertums sowie Angehörige der neuen Mittelschichten. Für diese Leute macht auch die neue Regierung keine Politik - die macht Politik für das Großbürgertum.
Nur kann die Regierung darauf bauen, dass Teile der Arbeiterklasse, Mittelschichten und Kleinbürgertums sich selbst mit dem Großbürgertum identifizieren - und deshalb meinen, dass die Regierung auch was für sie machen würde. Nur ist dies ein Irrtum - und zwar ein vermeidbarer, wenn man sich an die Politik der Regierung Kohl erinnern würde.Resistance is fertile
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Zitat von max Beitrag anzeigenDie gehören aber nicht zum BürgertumDeine Aufzählung besteht aus einer Mischung von Angehörigen der Arbeiterklasse und des alten Kleinbürgertums sowie Angehörige der neuen Mittelschichten.
Für diese Leute macht auch die neue Regierung keine Politik - die macht Politik für das Großbürgertum.
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Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigenWenn man schon dieses alberne Klassenschema verwendet, dann sollte man es schon den aktuellen Umständen anpassen. Ein Facharbeiter hat mit dem kohleverschmierten, ausgebeuteten Bergarbeiter des 19. Jahrhunderts nur noch sehr wenig zu tun.
Ironisch an deiner Aussage ist, dass die Aufteilung in Klassen sich in den letzten Jahrzehnten verschärft hat, weil die soziale Mobilität (insbesondere in Bezug auf Aufstieg) stark reduziert wurde - siehe z.B. die soziale Selektion im heutigen Bildungswesen.
Die FDP steht ja im Endeffekt für die Partei, die am krassesten auf Klassenkampf setzt: sie ist die Partei, die Klassenkampf für das Grossbürgertum betriebt. Natürlich nennt sie das nicht so, was ja auch ziemlich dumm wäre, wenn man für eine winzige Minderheit, die bei Wahlen keinerlei Rolle spielt, Politik macht. Deshalb setzt sie auf die, die sich selbst für Unternehmer halten (und diesen Begriff mit dummerweise mit Kapitalisten gleichsetzen) und eben "Bürger" halten, sowie auf die Karrieristen, die darauf hoffen, mal selbst in privilegierte Positionen zu kommen.
Dazu benutzt die FDP noch vage Begriffe wie "Leistungsträger" und verspricht diesen Steuersenkungen, was dann manche, die mit ihren sinkenden Löhnen unzufrieden sind, falsch verstehen und meinen, dass auch sie profitieren könnten. Dabei wird ihnen die FDP höhere Sozialabgaben, Verbrauchssteuern und Leistungskürzungen bei Gesundheit, Rente etc. (die sie dann durch zusätzliche Versicherungen kompensieren müssen) reinwürgen.
Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigenDas Problem ist eben, dass die wahren staatstragenden Elemente nicht mal eben ihr Geld oder sich selbst ins Ausland schaffen können, andererseits aber genug zu verlieren haben, so dass mit größeren Aufständen nicht zu rechnen ist -> das perfekte Ausbeutungsopfer.Natürlich sind es Leute, von denen kaum positive Veränderungen ausgehen werden, da sie überwiegend aufgrund ihrer Privilegien zu konservativen Sichtweisen neigen - und sich damit natürlich selbst schaden, weil sie damit ein System stützen, was nun mal vom Grossbürgertum beherrscht wird und natürlich auch in dessen Interesse funktioniert.
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Zitat von max Beitrag anzeigenAusbeutungsopfer stimmt auch, wobei diese Leute teilweise ja auch Privilegien und damit einen besseren Lebensstandard als andere Teile der Bevölkerung haben. Du hast dich ja nicht auf Leute bezogen, denen es jetzt besonders schlimm geht
Das unterscheidet sie sowohl vom HarzIV-Empfänger als auch vom reichen Erben und Börsenspekulaten.
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Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigenDer entscheidende Punkt ist: Diese Menschen arbeiten und schaffen Werte.
Das unterscheidet sie sowohl vom HarzIV-Empfänger als auch vom reichen Erben und Börsenspekulaten.
Es gibt in der heutigen wirtschaftlichen Struktur nicht genügend Stellen, von denen man auch leben kann - es selbst dann nicht genügend Stellen, wenn man die mitzählt, von denen man nicht leben kann (d.h. der mittels Hartz IV subventionierte Niedriglohnsektor - von den Subventionen profitieren natürlich die, die so weniger Lohnkosten haben, also nicht die Hartz IV-Empfänger).
Die Empfänger von Hartz IV sind in ihrer überwältigenden Mehrheit nicht freiwillig in dieser Lage. Sie haben auch keinen Vorteil, im Gegenteil, sie leben in Armut und diese wurde durch die letzten Regierungen ja auch noch verschärft. Sie selbst haben praktisch keinen Einfluss auf die Gestaltung der gesellschaftlichen Umstände, die dieses Elend verursachen.
Die Kapitalisten dagegen leben im krassen Überflüss und profitieren massiv so von den Umständen, die sie selbst gestalten.
Die Parteien, die in den letzten Jahrzehnten die Bundesregierung gestellt haben, haben die Klassengegensätze verschärft und Klassenkampf für das Grossbürgertum gemacht - um auf den Rücken der Mehrheit der Gesellschaft den Kapitalismus durch Umverteilung des produzierten Reichtums am Laufen zu halten.Resistance is fertile
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Zitat von maxWenn man bei diesem Wort nur an den klassischen Industriearbeiter denkt... Aber das ist nun mal Unsinn.
Und dass für diese Menschen keine Politik gemacht wird, ist einfach falsch. Denk mal an die Erhöhung des Kinderfreibetrags letztlich!können wir nicht?
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Zitat von blueflash Beitrag anzeigenDann ist deine "Arbeiterpropaganda" aber fehl am Platz. Denn dann gehören z.B. angestellte Ärzte und Apotheker aber auch Manager zur Arbeiterklasse (alle zahlen Lohnsteuer).
Bei der Lohnsteuer werden ja auch primär Bezieher mittlerer Einkommen relativ gesehen höher belastet - zu den hohen Einkommen hin steigt die Steuer nicht mehr sehr stark, während die Abschreibemöglichkeiten stark zunehmen. Und natürlich fallen die Sozialabgaben weg.Resistance is fertile
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Was ist denn für Dich "nicht viel" oder "mittleres Einkommen"? Die Masse der Lohnsteuer dürfte von Arbeitnehmern mit dem Einkommensniveau BAT 2a aufwärts kommen. Also auf dem Niveau von Akademikern.
Ist das deiner Meinung nach "nicht viel"?können wir nicht?
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Zitat von max Beitrag anzeigenWobei man das ja hätte wissen können, wenn man an sich an die massive Zunahme der Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit kombiniert mit Sozialabbau und Umverteilungspolitik zu den Reichen unter der letzten Union/FDP-Regierung erinnern würde. Die angebliche wirtschaftliche Kompetenz dieser Parteien wurde ja schon damals klar widerlegt.
Wenn die Leute wirklich aufgeklärt werden würden für wenn z.B. die FDP Politik betreibt, würde diese Partei an der 5 % Hürde scheitern.
Man sollte in diesem Zusammenhang natürlich nicht die mediale neoliberale Propaganda vergessen, z.B. durch die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft",
die sicherlich auch einige Wähler beeinflusst.
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Zitat von blueflash Beitrag anzeigenWas ist denn für Dich "nicht viel" oder "mittleres Einkommen"? Die Masse der Lohnsteuer dürfte von Arbeitnehmern mit dem Einkommensniveau BAT 2a aufwärts kommen. Also auf dem Niveau von Akademikern.
Ist das deiner Meinung nach "nicht viel"?
Das ist jetzt keine Kritik an dir: vielleicht liegt diese Einschätzung daran, dass du ein Brandenburg (richtig?) aufgewachsen bist, wo in vielen Bereichen furchtbar niedrige Löhne gezahlt werden. Berüchtigt sind die ja z.B. die Löhne von Friseurinnen... Im Vergleich dazu ist BAT 2a natürlich viel, aber das sind winzige Beträge im Vergleich zu dem Einkommen von Kapitalisten. Und nur so nebenbei: heute bekommt man in vielen Bereichen des öffentlichen Dienst bei gleichen Voraussetzungen (Studium, Promotion) nicht mehr BAT 2a, sondern z.B. E13 und das ist weniger. Das Lohnniveau im öffentlichen Dienst wird - im Gegensatz zu den Vorurteilen - laufend gesenkt. Und insgesamt ist das Lohnniveau auch deutlich gesenkt wurden (wenn auch in der Privatwirtschaft durchschnittlich nicht so stark wie im öffentlichen Dienst), was manche wohl zu seltsamen Einschätzungen in Bezug auf hohe Löhne (für "Arbeitnehmer") verleitet.
Aber das gehört ja auch zu den Folgen der Politik der letzten Jahrzehnten, die den Lebensstandard der grossen Mehrheit senkt.Resistance is fertile
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Zitat von maxNö, das ist nicht viel. Das war einmal das ein für normale "Arbeitnehmer" mittleres Lohnniveau, zahlreiche Industriearbeiter haben mehr verdient - und verdienen wohl auch heute noch oft mehr.können wir nicht?
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Zitat von blueflash Beitrag anzeigenEin (nur mal so als beispiel) Einstiegsgehalt als Informatiker liegt im Schnitt bei 50 - 60k €, wann war das denn mal ein "mittleres" Einkommen?Resistance is fertile
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Gast
Zitat von Cordess Beitrag anzeigenEs liegt aber auch an Leuten wie SF-Junky, die schon für uns die Meinung festlegen, in dem sie sagen, daß z.B. die Piraten eine Protestpartei sein würden.
Frage:
Wie kommt er eigentlich darauf das die Piraten eine Protestpartei sein würden?
Und warum sind die Grünen und die CDU nicht auch eine Protestpartei?
So nach dem Motto: Man wählt sie nur, um zu protestieren.
Im übrigen bin ich inzwischen nicht mehr der Ansicht die PP wäre eine reine Protestpartei.Zuletzt geändert von Gast; 07.02.2010, 13:05.
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Zitat von blueflash Beitrag anzeigenKannst Du diese Einschätzung auch mit Zahlen untermauern? Ein (nur mal so als beispiel) Einstiegsgehalt als Informatiker liegt im Schnitt bei 50 - 60k €, wann war das denn mal ein "mittleres" Einkommen? Welcher Industriearbeiter bekommt denn mehr (in dem Alter!)?.
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