Nein, es geht nicht um eine Buchbesprechung über das Werk des alten Spengler- der Titel sollte nur schön reißerisch sein.
Es geht um Folgendes: Wir erinnern uns sicher noch alle an das Ende des Kalten Krieges vor knapp 20 Jahren(ok, vielleicht nicht persönlich). Nachdem die Sowjetunion auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt war, verkündete ein wackerer amerikanischer Politologe aus seinem Elfenbeinturm das "Ende der Geschichte".
Der Westen -das hieß bei ihm die liberalen Demokratien- habe gewonnen, das wars.
Die allgemeine Tendenz ging allerdings bereits damals in eine andere Richtung.
Rückblickend lässt sich sagen, dass der Westen am Anfang des 20.Jahrhunderts, nach über 3 Jahrhunderten Kolonialisation und 2 industrieller Revolutionen, tatsächlich diesen Planeten beherrschte. 2. Weltkriege, eine zügig verlaufende Dekolonialisierung und 3. Jahrzehnte beachtlichen Wirtschaftswachstums mehrere asiatischer Staaten später, sieht die Situation jedoch etwas anders aus. Sinnbildlich ließe sich die Verteilung von Wolkenkratzern hernehmen. Musste ein Freund dieser imposanten Riesenbauten in den 30'er Jahren noch in die Vereinigten Staaten reisen (vorzugsweise nach New York), so müsste er sich heutzutage auf die arabische Halbinsel oder nach Asien begeben. Lediglich der Chicagoer Sears Tower schafft es dort noch, sich in den Top 10 zu halten.
Sinnbild beiseite, noch immer hat der Westen ein Vorrangstellung betreffend Wirtschaftsgröße und militärischer Stärke, doch der Vorsprung schwindet. China könnte sich bis zur Mitte des Jahrhunderts zur größten Wirtschaftsmacht des Planeten entwicklen, noch vor den USA.
Indien könnte dann, so einige Prognosen, bereits an 3. Stelle kommen, vor Japan und dem südamerikanischen Shooting Star Brasilien. Europäische Einzelstaaten hätten hier deutlich das Nachsehen.
Die weitere Machtverschiebung kann man allerdings auch heute schon beobachten, etwa als man in Folge der Finanzkrise einsah, dass eine wirksame Reaktion auf diese, ohne die Einbeziehung der Schwellenländer der G20 nicht mehr möglich ist. Good Bye G7/G8.
Nur nebenbei angemerkt: Demographisch sieht es, insbesondere für den europäischen Arm der atlantischen Gemeinschaft, ebenfalls nicht gut aus.
Das alles wird Folgen haben, die uns Westlern mitunter nicht gefallen werden. Ob Demokratie, Menschenrechte, Proliferationskontrolle, oder Bekämpfung des Klimawandels- all diese Dinge liegen dem Rest der Welt (aus teilweise verständlichen Gründen) nicht so sehr am Herzen wie uns. Der Westen hat aber auf diesen Gebieten nicht mehr die Stärke dem Rest der Welt seine Vorstellungen aufzuzwingen. Weder China noch Indien interessiert es bsp. , wenn aus dem Westen die Mahnung erklingt, man möge doch bitte bitte mit Zucker obendrauf seine CO2-Emissionen reduzieren. Zugegeben, der Ehrhard hätte bei einer solche Bitte in den 50'er Jahren auch nur gelacht, aber China ist mit seinen 1.3 Mrd. wachstumshungrigen Bürgern, die bereits jetzt mehr CO2 in die weite Welt hinausblasen als die Brüder und Schwester von Uncle Sam, eine andere Dimension. Nimmt man aufsteigende Nationen wie Indien, Indonesien oder Brasilien hinzu, wirken die Bemühungen des Westens, der beim kümmerlichen Kyoto nicht mit mal mit einer Stimme sprechen konnte, wie eine Farce.
Anderes Beispiel: Nichtverbreitung von Atomwaffen. Mit dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) gelang es lange Zeit, weitere Staaten von der Bombe abzuhalten. Somit waren Atomwaffen, mit Ausnahme von China und der Sowjetunion, in den Händen westlicher Regierungen konzentriert. Bei Israel guckte man gerne weg und die nichtnuklearen Natopartner konnten zufrieden sein im Ernstfall, nukleare Teilhabe sei Dank, auch den ein oder anderen Knallfrosch auf den Gegner schmeißen zu dürfen.
Doch dann öffneten sich plötzlich die Pforten des Atommacht-Clubs. Es traten ein: Indien, Pakistan und Nordkorea, der Iran ist ebenfalls auf dem Sprung. Zumindest mit dem indischen Arsenal hat der Westen (hier die USA) inzwischen seinen Frieden geschlossen- auch dies ein Dammbruch.
Müssen wir uns auf Grund der relativen Machtabnahme des Westens damit abfinden, dass unsere schönen und liebgewonnenen Konzepte irgendwann dort landen, wo die Sowjetunion (siehe Beitragsanfang) schon vor zwei Jahrzehnten landete: auf dem Müllhaufen der Geschichte?
Oder besteht doch noch Hoffnung? Stehen wir vor dem Untergang oder der Renaissance des Abendlandes? Oder ist es gar nicht so schlimm, wenn die Welt etwas mulitpolarer wird?
Es geht um Folgendes: Wir erinnern uns sicher noch alle an das Ende des Kalten Krieges vor knapp 20 Jahren(ok, vielleicht nicht persönlich). Nachdem die Sowjetunion auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt war, verkündete ein wackerer amerikanischer Politologe aus seinem Elfenbeinturm das "Ende der Geschichte".
Der Westen -das hieß bei ihm die liberalen Demokratien- habe gewonnen, das wars.
Die allgemeine Tendenz ging allerdings bereits damals in eine andere Richtung.
Rückblickend lässt sich sagen, dass der Westen am Anfang des 20.Jahrhunderts, nach über 3 Jahrhunderten Kolonialisation und 2 industrieller Revolutionen, tatsächlich diesen Planeten beherrschte. 2. Weltkriege, eine zügig verlaufende Dekolonialisierung und 3. Jahrzehnte beachtlichen Wirtschaftswachstums mehrere asiatischer Staaten später, sieht die Situation jedoch etwas anders aus. Sinnbildlich ließe sich die Verteilung von Wolkenkratzern hernehmen. Musste ein Freund dieser imposanten Riesenbauten in den 30'er Jahren noch in die Vereinigten Staaten reisen (vorzugsweise nach New York), so müsste er sich heutzutage auf die arabische Halbinsel oder nach Asien begeben. Lediglich der Chicagoer Sears Tower schafft es dort noch, sich in den Top 10 zu halten.
Sinnbild beiseite, noch immer hat der Westen ein Vorrangstellung betreffend Wirtschaftsgröße und militärischer Stärke, doch der Vorsprung schwindet. China könnte sich bis zur Mitte des Jahrhunderts zur größten Wirtschaftsmacht des Planeten entwicklen, noch vor den USA.
Indien könnte dann, so einige Prognosen, bereits an 3. Stelle kommen, vor Japan und dem südamerikanischen Shooting Star Brasilien. Europäische Einzelstaaten hätten hier deutlich das Nachsehen.
Die weitere Machtverschiebung kann man allerdings auch heute schon beobachten, etwa als man in Folge der Finanzkrise einsah, dass eine wirksame Reaktion auf diese, ohne die Einbeziehung der Schwellenländer der G20 nicht mehr möglich ist. Good Bye G7/G8.
Nur nebenbei angemerkt: Demographisch sieht es, insbesondere für den europäischen Arm der atlantischen Gemeinschaft, ebenfalls nicht gut aus.
Das alles wird Folgen haben, die uns Westlern mitunter nicht gefallen werden. Ob Demokratie, Menschenrechte, Proliferationskontrolle, oder Bekämpfung des Klimawandels- all diese Dinge liegen dem Rest der Welt (aus teilweise verständlichen Gründen) nicht so sehr am Herzen wie uns. Der Westen hat aber auf diesen Gebieten nicht mehr die Stärke dem Rest der Welt seine Vorstellungen aufzuzwingen. Weder China noch Indien interessiert es bsp. , wenn aus dem Westen die Mahnung erklingt, man möge doch bitte bitte mit Zucker obendrauf seine CO2-Emissionen reduzieren. Zugegeben, der Ehrhard hätte bei einer solche Bitte in den 50'er Jahren auch nur gelacht, aber China ist mit seinen 1.3 Mrd. wachstumshungrigen Bürgern, die bereits jetzt mehr CO2 in die weite Welt hinausblasen als die Brüder und Schwester von Uncle Sam, eine andere Dimension. Nimmt man aufsteigende Nationen wie Indien, Indonesien oder Brasilien hinzu, wirken die Bemühungen des Westens, der beim kümmerlichen Kyoto nicht mit mal mit einer Stimme sprechen konnte, wie eine Farce.
Anderes Beispiel: Nichtverbreitung von Atomwaffen. Mit dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) gelang es lange Zeit, weitere Staaten von der Bombe abzuhalten. Somit waren Atomwaffen, mit Ausnahme von China und der Sowjetunion, in den Händen westlicher Regierungen konzentriert. Bei Israel guckte man gerne weg und die nichtnuklearen Natopartner konnten zufrieden sein im Ernstfall, nukleare Teilhabe sei Dank, auch den ein oder anderen Knallfrosch auf den Gegner schmeißen zu dürfen.
Doch dann öffneten sich plötzlich die Pforten des Atommacht-Clubs. Es traten ein: Indien, Pakistan und Nordkorea, der Iran ist ebenfalls auf dem Sprung. Zumindest mit dem indischen Arsenal hat der Westen (hier die USA) inzwischen seinen Frieden geschlossen- auch dies ein Dammbruch.
Müssen wir uns auf Grund der relativen Machtabnahme des Westens damit abfinden, dass unsere schönen und liebgewonnenen Konzepte irgendwann dort landen, wo die Sowjetunion (siehe Beitragsanfang) schon vor zwei Jahrzehnten landete: auf dem Müllhaufen der Geschichte?
Oder besteht doch noch Hoffnung? Stehen wir vor dem Untergang oder der Renaissance des Abendlandes? Oder ist es gar nicht so schlimm, wenn die Welt etwas mulitpolarer wird?
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