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    Regenwald-Polizei?

    Also wenn das folgende eher in andere Threads zum Thema Umweltschutz oder Regenwald-Probleme gehört, dann bitte ich vielmals um Verzeihung.

    Gestern kam im Fernsehen auf Phoenix so ein Thementag zu Südamerika. Themen waren natürlich Armut, die Rohstoffe vor Ort und unter anderem eben auch der tropische Regenwald und die enorme Abholzung mit Folgen für die Menschheit. Besonders erstaunlich für mich war, dass ein Großteil der Abholzung erlaubt ist, aber nur bestimmte Holzsorten. Das organisierte Verbrechen hat allerdings viele illegale Sägewerke gebaut und scheint fast unaufhaltbar. Nun gibt es einige lokale Umweltschützer, die ihr Leben riskieren und im Sinne einer Exekutive eben immer Kontrollen machen und schon oft unter Anschlägen leiden mussten.

    Nun zu meiner Idee: Wäre es nicht in vielerlei Hinsicht sinnvoll Bundeswehr oder ein paar Blauhelme in genau diese Gebiete zu schicken, um das ganze ein wenig besser kontrollieren zu können? Natürlich sind die meisten Amazonas-Staaten bettelarm und profitieren von Bestechungen der Mafia, aber auch besonders weil Wahlen anstehen könnte man das doch als bedeutenden Schritt für gemeinsamen und solidarischen Umweltschutz sehen oder traut ihr das Frau Merkel nicht zu?

    Ich habe auch nur begrenzt Wissen über die derzeitigen Aufgaben oder die Notwendigkeit der Bundeswehr und wenn deswegen meine Idee nicht realistisch ist, dann sei mir das auch verziehen, ansonsten wünsche ich fröhliches Diskutieren.
    Zuletzt geändert von flagros; 31.12.2008, 10:19.
    "Früher war alles besser, da waren Wunschzettel noch keine Erfüllungszettel und der Weihnachtsmann gehörte nicht Coca Cola, er war unpolitisch!"

    #2
    Zitat von flagros Beitrag anzeigen
    Also wenn das folgende eher in andere Threads zum Thema Umweltschutz oder Regenwald-Probleme gehört, dann bitte ich vielmals um Verzeihung.

    Gestern kam im Fernsehen auf Phoenix so ein Thementag zu Südamerika. Themen waren natürlich Armut, die Rohstoffe vor Ort und unter anderem eben auch der tropische Regenwald und die enorme Abholzung mit Folgen für die Menschheit. Besonders erstaunlich für mich war, dass ein Großteil der Abholzung erlaubt ist, aber nur bestimmte Holzsorten. Das organisierte Verbrechen hat allerdings viele illegale Sägewerke gebaut und scheint fast unaufhaltbar. Nun gibt es einige lokale Umweltschützer, die ihr Leben riskieren und im Sinne einer Exekutive eben immer Kontrollen machen und schon oft unter Anschlägen leiden mussten.

    Nun zu meiner Idee: Wäre es nicht in vielerlei Hinsicht sinnvoll Bundeswehr oder ein paar Blaumänner in genau diese Gebiete zu schicken, um das ganze ein wenig besser konrollieren zu können? Natürlich sind die meisten Amazonas-Staaten bettelarm und profitieren von Bestechungen der Mafia, aber auch besonders weil Wahlen anstehen könnte man das doch als bedeutenden Schritt für gemeinsamen und solidarischen Umweltschutz sehen oder traut ihr das Frau Merkel nicht zu?

    Ich habe auch nur begrenzt Wissen über die derzeitigen Aufgaben oder die Notwendigkeit der Bundeswehr und wenn deswegen meine Idee nicht realistisch ist, dann sei mir das auch verziehen, ansonsten wünsche ich fröhliches Diskutieren.
    Wenn der Regendwald nich so gigantisch wäre, wäre das sicher eine gute idee, aber so eine große Fläche ist kaum zu überwachen
    Chaos Universe

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      #3
      Ich finde die Idee nicht so gut. Die Regenwälder sind zwar von globaler Bedeutung, aber in erster Linie unterliegen sie der Kontrolle der jeweiligen Staaten. Es wäre unangebracht, dass sich europäische Staaten in diese Angelegenheiten einmischen. Uns in Europa geht es gut, wir müssen nicht um unsere Existenz fürchten und wenn wir mit dem Finger auf Südamerika zeigen und sagen: "Die zerstören unsere Regenwälder, das müssen wir verhindern", dann ist das nicht der richtige Ansatz. Vielmehr wäre es richtiger, diese Staaten in ihrer Entwicklung zu unterstützen, damit sie vielleicht von selbst die Abholzung reduzieren.
      Bei uns gibt es auch genug Umweltsünden. Und wenn sich dann ein Staat einmischen würde, der auf der anderen Seite der Erdkugel liegt, dann würden wir das wohl auch nicht so ernst nehmen.
      "You Maniacs! You blew it up!
      Ah, damn you! God damn you all to hell!"
      --Cmdr. George Taylor
      Planet of the Apes (1968)

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        #4
        Zitat von flagros Beitrag anzeigen
        Nun zu meiner Idee: Wäre es nicht in vielerlei Hinsicht sinnvoll Bundeswehr oder ein paar Blauhelme in genau diese Gebiete zu schicken, um das ganze ein wenig besser kontrollieren zu können? Natürlich sind die meisten Amazonas-Staaten bettelarm und profitieren von Bestechungen der Mafia, aber auch besonders weil Wahlen anstehen könnte man das doch als bedeutenden Schritt für gemeinsamen und solidarischen Umweltschutz sehen oder traut ihr das Frau Merkel nicht zu?
        Das wäre kein Schritt in Richtung Umweltschutz, schon gar kein solidarischer, sondern ein Schritt in Richtung Eskalation der dortigen sozialen Konflikte.

        Viel effizienter wäre es, etwas gegen die Armut dort zu tun - und gegen den Vertrieb von Waren (Holz, Soya etc.) nach Europa. Diese Regenwälder werden ja primär zugunsten des Bedarfs in Europa (u.a. auch USA) abgeholzt - nicht für den Bedarf in den Ländern selbst.
        Resistance is fertile
        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
        The only general I like is called strike

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          #5
          Da heißt es dann wohl: Deutsche kauft nicht bei McDonald's.

          Wenn jeder etwas darauf achten würde, wo er einkauft bzw. wo das Zeug herkommt, dann würde das schon viel helfen. Nur scheitert das dann wieder an "Geiz ist geil".
          When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

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            #6
            Wenn der Regendwald nich so gigantisch wäre, wäre das sicher eine gute idee, aber so eine große Fläche ist kaum zu überwachen
            Wie lange noch ? Bewachen wir irgendwann nicht einen Regenwald, sondern einen Tröpchenhain ?

            Das Problem ist tatsächlich erheblich. Schon in den 80ern und 90ern gab es Wiederaufforstungsprogramme, die auch funktioniert hätten. Blöderweise wuchs die Bevölkerung seitdem. Reicher ist sie leider nicht geworden.

            Es ist inzwischen wohl richtig, dass wir in Europa nicht mehr viel tun können, um die Zerstörung aufzuhalten. Brasilien versucht gerade ein Energieproblem in den Griff zu bekommen. Dort werden enorme Flächen gerodet um einerseits Zuckerrohr anzubauen Bio-Ethanol aus Brasilien: Umweltschutz oder Umweltschmutz? - Südamerika Blog wobei das auf dieser Seite noch deutlich unterschätzt wird, zum anderen erweitern Rinderzüchter ihre Herden und Weiden. Sicher, es gibt Schutzprogramme, doch eigenartigerweise sind davon nur arme Kleinbauern betroffen.
            Brasilien wird ein Global-Player. Was wollen wir dagegen tun ? Sie liefern dem kapitalistischen Markt doch nur das, was er verlangt.
            Können wir noch irgendetwas tun ? Nun ja, ist hier jemand, der eine neue, unerschöpliche Energiequelle entwickelt, sich ein paar Jahrzehnte gegen die bestehenden Energieriesen durchsetzen und sein Produkt auf den Markt bringen kann ? Falls nicht, sieht´s düster aus.
            Ein weiters Problem sind Minengesellschaften. Lange unbeachtet entstanden hier Monopolgiganten wie BHP Billiton oder Rio Tinto.
            Die sind absolut fähig und willens alle Regenwälder der Welt komplett umzugraben. Oder traut denen jemand Umweltbewußtsein zu ?

            Da kämen dann wieder wir ins Spiel. Wollen wir mobil sein ? Wie steht man in Deutschland da, wenn man keinen Führerschein macht ? Wollen wir produktiv sein ? Mal wieder neuer Exportweltmeister ? Dazu braucht es Rohstoffe und Energie. Und, wenn wir dazu bereit wären zu verzichten, wie überzeugen wir die Chinesen und Inder davon das gleiche zu tun ?
            Ich seh schwarz

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              #7
              Zitat von Makrovirus Beitrag anzeigen
              Nur scheitert das dann wieder an "Geiz ist geil".
              Oder daran, dass es sehr viele Leute gibt, die sich schlicht nichts anderes leisten können. In Zeiten der Wirtschaftskrise und wachsender Armut macht McDonad's Rekordgewinne.

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                #8
                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                Oder daran, dass es sehr viele Leute gibt, die sich schlicht nichts anderes leisten können. In Zeiten der Wirtschaftskrise und wachsender Armut macht McDonad's Rekordgewinne.
                Dass ein Metzger deutlich teurer ist als McD gebe ich ja zu, man braucht aber auch nicht jeden Tag 200g Fleisch.
                When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

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                  #9
                  Das ist allerdings richtig. Die Frage ist, was man dagegen machen könnte. Einfuhrverbote? Oder Zölle/Steuern, um das Zeug so teuer zu machen, dass man es sich nur noch einmal die Woche leisten kann, so wie in den "guten alten Zeiten"? Fleischquoten einführen?

                  Freiwillig wird die breite Masse ihr Konsumverhalten nicht ändern.

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                    #10
                    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                    Das ist allerdings richtig. Die Frage ist, was man dagegen machen könnte. Einfuhrverbote? Oder Zölle/Steuern, um das Zeug so teuer zu machen, dass man es sich nur noch einmal die Woche leisten kann, so wie in den "guten alten Zeiten"? Fleischquoten einführen?

                    Freiwillig wird die breite Masse ihr Konsumverhalten nicht ändern.
                    Das passiert von ganz alleine. Die Chinesen werden zunehmend auch Rindviecher essen wollen und schon gehen die Preise nach oben. Dem Regenwald hilft das natürlich nichts.
                    When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

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                      #11
                      Zitat von Makrovirus Beitrag anzeigen
                      Das passiert von ganz alleine. Die Chinesen werden zunehmend auch Rindviecher essen wollen und schon gehen die Preise nach oben.
                      Mittelfristig mag das stimmen, aber erhöhter Verbrauch wird zwangsläufig zu erhöhter Produktion führen, wodurch man am Ende wieder genauso weit wäre.

                      Wenn ich so drüber nachdenke, erscheint mir eine Fleischquote gar nicht mal so dämlich. Man könnte eine EU-weite Höchstmenge einführen, wie viel Fleisch produziert und eingeführt werden darf; mit entsprechend saftigen Strafen bei Missachtung natürlich, sonst endet das Ganze noch wie die Milchquote. Ein- und Ausfuhren sollte man ohnehin stark einschränken. Ich sehe nicht ein, warum Nahrungsmittel und Essen über die halbe Welt gekarrt werden müssen.

                      Dem Regenwald hilft das natürlich nichts.
                      Zumindest für mich gilt, dass ich bei solchen Maßnahmen natürlich an den Regenwald und damit Umweltschutz und die Allgemeinheit denke. Es ist schließlich nicht Aufgabe des Staates, seine Bürger zu gesunder Ernährung zu zwingen.

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                        #12
                        Eines wollte ich noch etwas deutlicher machen. Die eigentliche Frage war doch: BW oder Blauhelme zum Schutz der Wälder einzusetzen.
                        Mal angenommen, die souveränen Staaten des grünen Erdgürtels empfänden das nicht als Herabwürdigung, so müssten diese Schutztruppen den Wald ja an sich vor uns selbst und unserer Gier schützen.
                        Lobbyisten machen dort wie hier Politik und Gesetze. Damit ist die Rodung nichteinmal illegal. Der Einsatz von Soldaten wäre es dann aber.
                        Wie auch immer. Die Industrienationen würden doch keine Soldaten entsenden, um ihre eigenen Ressourcen zu kappen. Brasiliens Auto-Industrie stellt schon seit langem Ethanol-Motoren her. Damit möchten die auf den Weltmarkt. Ob sie´s schaffen oder nicht, das Ethanol wird man kaufen. Den Rest regelt der Ach-Sooo-Wundervolle Markt.

                        Wirtschaftlich betrachtet gibt es global keine Grenzen mehr. Ich denke schon vor 1990 waren die recht dünn.

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                          #13
                          Zitat von Treveler Beitrag anzeigen
                          Mal angenommen, die souveränen Staaten des grünen Erdgürtels empfänden das nicht als Herabwürdigung, so müssten diese Schutztruppen den Wald ja an sich vor uns selbst und unserer Gier schützen.
                          Meistens werden Truppen für das Gegenteil genutzt. Die Regierung nennt zu den möglichen Zielen, für die die Bundeswehr eingesetzt werden kann, die Sicherung von Rohstoffen

                          Es macht keinen Sinn da den Einsatz von Militär oder Polizei zu überlegen. Es geht um ein wirtschaftliches Problem. Einerseits um die Frage, von was die Leute dort leben sollen. Andererseits die Frage, wie man nachhaltig wirtschaften kann. Der "Markt" (also die Grosskonzerne) werden da natürlich nichts selbst regeln - ausser die stärkere Ausbeutung der Ressourcen.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                          The only general I like is called strike

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                            #14
                            Nachhaltig wirtschaften ?!?! Geht das überhaupt noch ?
                            Du meinst also globale Kontrolle ? Dazu müssten die sich aber erstmal einigen können. Klappt ja kaum auf EU-Ebene.

                            Meistens werden Truppen für das Gegenteil genutzt. Die Regierung nennt zu den möglichen Zielen, für die die Bundeswehr eingesetzt werden kann, die Sicherung von Rohstoffen
                            Ist mir nicht bekannt. Steht tatsächlich so irgendwo ? Auch im Ausland ?

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                              #15
                              Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                              Oder daran, dass es sehr viele Leute gibt, die sich schlicht nichts anderes leisten können. In Zeiten der Wirtschaftskrise und wachsender Armut macht McDonad's Rekordgewinne.
                              So günstig finde ich Mc Donald's aber nun wirklich auch nicht. Etwas mehr als 5 Euro für ein Maxi Menü, von dem man nicht einmal richtig satt wird. Vom selben Geld bekomm ich auch anderswo etwas und zwar besseres.
                              Ich war z.B. gestern mal wieder beim Chinesen um die Ecke, 6 Euro für einen Teller, auf den man beim Buffet so viel drauf kippen kann wie man nur will. Davon wird man dann im Gegensatz zum Mc Donald's sogar länger als 1 Stunde satt und hat mit etwas Willen sogar die Möglichkeit sich etwas halbwegs ausgewogenes, abwechslungsreiches zusammenstellen.
                              Für das, was du für ein kleines Cola bezahlst bekommst im Supermarkt oder Getränkehändler bestimmt mindestens 1 1/2 Liter. Also die Ausrede ohne Mc Donald's bekämen die Armen nichts zum Essen kann ich nicht glauben, auch Mc Donald's hat bestimmt eine ganz schöne Gewinnmarge und ist imho nicht so billig wie vielen eingeredet wird.

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