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Thilo Sarrazin - ein Phänomen?

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    Es entspricht selbstverständlich dem Sinn des Grundgesetzes, dass Art. 79 auch nicht änderbar ist. Das habe ich durchaus auch andeuten wollen und letztendlich darauf hinaus, dass Gedankenspielereien nichts weiter sind als das. Und war Art. 1 (1) anbetrifft, so hat das BVG erst im Februar festgestellt, dass die gängige Hartz IV Gesetzgebung dagegen verstößt. Die Vorschläge von Sarrazin tun das natürlich auch.
    Republicans hate ducklings!

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      Zitat von transportermalfunction
      Zum Beispiel finde ich, dass einige von Sarrazins Vorschlägen, wie man mit Hartz-IV-Empfängern umzugehen hat, die Menschenwürde verletzen.
      Das ist sowieso ein interessanter Punkt. Manche schreiben einer hypothetischen Sarrazin-Partei ja ein enormes Wählerpotential zu. Dabei wäre ich mal gespannt, wie andere Punkte eines solchen hypothetischen Parteiprogramms (z.B. der Umgang mit Hartz-IV Empfängern), sich dann wieder auf die Zustimmung auswirken würden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dann von den Zahlen, die teilweise in den Raum gestellt worden sind (bis zu 20%), ziemlich schnell nicht mehr viel übrig wäre.
      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
      -Cpt. Jean-Luc Picard

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        Bei Hartz 4 Empfängern scheint das GG ausgesetzt zu sein. Siehe auch Sarrazin, der ja auch munter hetzt oder auch andere Politiker:

        - alle stroh dumm
        - leben in Saus und Braus
        - können nicht richtig heizen und sollen in kalter Wohnung sitzen
        - dürfen ihren unmittelbaren Wohnort nicht verlassen
        - sind alle faul
        - rauchen, saufen, nehmen Drogen, sind Spielsüchtig (lest mal bei Gulli den Essensmarken Thread)
        - Zwangsarbeit
        - keine freie Wohnungswahl (Zwangsumzüge)
        usw.

        Minarettenausrufe sind genauso Lärm und nervig für Ungläubige wie dieses blöde Kirchengedongel.

        Und wegen Sarrazin, er war Finanzsenator, als der Bau und die Kosten für einen Moscheebau in Berlin-Pankow genehmigt wurde, wo nur ein paar Muslime (6 Familien) wohnten und es von überall Proteste gab, da völlig unnötig.

        Was hat Sarrazin übrigens gegen türkische Gemüsehändler? Denn die hat er ja auch schon beleidigt. Obwohl diese Leute hart arbeiten und Geld verdienen und Steuern zahlen.

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          Ein toller Artikel, der dem "kleinen Mann", vom Hartz4er bis hin zum täglich 10 Stunden arbeitenden Malocher aus dem Herzen sprechen sollte:

          mobil.morgenpost.de

          Sarrazin spricht den Deutschen aus dem Herzen
          Sonntag, 5. September 2010 09:45 - Von Cora Stephan

          Die große Zustimmung, die Thilo Sarrazin erfährt, hat handfeste Gründe. Er allein traute sich, die Wahrheit auszusprechen. Über das Sozialsystem, über diejenigen die es schamlos ausnutzen und über die, die das alles bezahlen müssen - analysiert die Publizistin Cora Stephan.

          Wenn Deutschland ein Einwanderungsland werden will, muss es noch üben. Mit einer „Debattenkultur“, in der Fernsehmoderatoren als heilige Inquisition den freien Gedankenaustausch brutal unterbinden, mit einer politischen Führung, die sich untertänigst bei allen entschuldigt, die sich von ausgeübter Meinungsfreiheit womöglich beleidigt fühlen könnten, ist jedenfalls kein Staat zu machen. Das lockt keine Fachkraft zu uns – und die Deutschen selbst, die man ja so eigentlich nicht mehr nennen darf, fühlen sich der Political Correctness geopfert. Wenn wir schon vom guten Ruf Deutschlands reden, dann hat ihm nicht Thilo Sarrazin den Rest gegeben, sondern Politik und öffentliche Meinung.

          Was bitte ist von einem Land zu halten, dessen Elite das Hantieren mit Zahlen als „unmenschlich“ und „gefühlskalt“ empfindet? Wo eine Landesministerin verkündet, sie kenne ihre Migranten, die müsse man halt mit „kultursensibler Sprache“ und menschlicher Wärme „in die Mitte“ nehmen? Wo der Bundespräsident die Integration für eine Frage der Teilnahme an „Integrationskursen“ hält und wo in einem seriösen Blatt wie der „Zeit“ gefordert wird, wichtige Debatten nicht während des Ramadan zu führen, weil „Menschen mit Migrationshintergrund“ dann andere Sorgen hätten? Da lachen doch die Hühner. Und die Inder.

          AUSLÄNDER MIT NATURWISSENSCHAFTLICH-TECHNISCHER BILDUNG WERDEN NICHT GELOCKT

          Wer seinen Kopf benutzt, weiß, dass man in diesem Land viel für die Integration der Hinzugekommenen getan hat und dass nun auch mal die anderen dran sind. Die Wahrheit ist den Menschen zuzumuten. Denn das Grundproblem, das Thilo Sarrazin anspricht, ist ja nicht neu: Bislang haben die Anreize überwogen, die einen Zuzug nicht in Arbeit, sondern in das Sozialsystem attraktiv machen. Ausländer mit jener so dringend benötigen naturwissenschaftlich-technischen Intelligenz, die hier etwas werden und gestalten wollen, lockt das nicht.

          (...).

          Man fasst es nicht. Müssten wir nicht langsam mal über die Kriterien diskutieren, die über Zuzug entscheiden sollten? Sofern noch jemand kommen mag? Müssten wir nicht endlich damit beginnen, ein Einwanderungsland zu werden?

          Übrigens: Wir sind schon weiter, als die politische Betulichkeit es wahrnimmt. Das selbstbewusste Auftreten der Vorzeigemuslimas in der Debatte um Sarrazin hat gezeigt, dass jemand mit Migrationshintergrund längst nicht mehr das Opfer ist, das man umhätscheln muss. Auch wenn sie sich gerne beleidigt geben: Falsche Rücksichtnahme auf ein so starkes Gegenüber ist nicht nötig.
          __________________

          Am besten den kompleten Artikel lesen, das beste kommt nämlich noch. ;

          Das gefettete habe ich gefettet, weil Herr Sarrazin keineswegs dem RUf unseres Landes geschadet hat, sondern ganz im Gegenteil. Unter Juden ist er trotz seiner Genthesen sogar ein Held:

          (...)Am politischen Lynchmord am Politiker hat sich selbst die Bundeskanzlerin beteiligt, weil die Erwähnung des jüdischen Gens "inakzeptabel" sei. In Deutschland gibt es keine Gene, genauso wie es in der UdSSR "keinen Sex" gab.

          Verständnis für die Antisemitismus-Vorwürfe an Sarrazin hat in Israel indes niemand. Wer die Existenz von genetisch bedingten Ähnlichkeiten von Ethnien leugnet, ist entweder unwissend, oder ein Heuchler, oder beides, wie es bei den meisten Systemlingen in der deutschen Politik und den Medien der Fall ist. In den von Sarrazin aufgezeigten, eigentlich längst belegten, Zusammenhängen ist weder Rassismus noch Antisemitismus zu entdecken - in der gemeinsamen durch Islamisten und Systempolitik betriebenen Lynchjustiz gegen ihn aber ein weiterer Beweis für den katastrophalen Zustand der ehemals mächtigen Kulturnation.


          Das große Tamtam und das große Brüskiertsein gibt es nur in Deutschland. Der Rest Europas inklusive Israel hat unlängst kapiert.

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            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Oh, ein konkretes Beispiel, auf das man sogar eingehen kann. Butter beim Fisch. Und, hat das jetzt wehgetan?
            Nein.

            Lärmschutz hat ja newman gestern auch schon angebracht. Letztendlich ist das natürlich eine Hintertür, aber ich hätte im übrigen auch keine Lust, in Hörweite einer Moschee mit Ausrufer zu wohnen. Genauso wie ich es ablehnen würde, wenn die katholischen Kirchen auf die Idee kämen, morgens um 6 zum Frühgottesdient zu läuten.
            Du musst auch berücksichtigen, was der Muezzin da eigentlich ausruft: Er ruft das islamische Glaubensbekenntnis in die Welt raus. Die Kirchenglocken schlagen oft genug auch nur, um die Zeit anzuzeigen. Oder eben um zum Gebet zu rufen. Sie werten aber keine andere Religion ab.

            Ich habe außerdem auch die ganze Zeit auf ein Beispiel aus Bayern gewartet. Bayern hat sich ja auch auf gesetzlichen Umwegen über den Beschluss des BVG hinsichtlich der Kreuze/Kruzifixe in Schulen hinweggesetzt, was das BVG dann um des lieben Friedens Willen auch stillschweigend toleriert hat. Dieses Thema ist ja auch wieder verhältnismäßig aktuell.
            Das meine ich persönlich z. B. mit dem Schutz unserer Kultur. Das Kreuz an der Wand gehört hier in Bayern einfach dazu. Woanders in Deutschland kann man das sicher anders sehen, für Bayern ist es ein Stück Identität.

            Ja, das GG ist durchaus flexibel und hat auch noch einige nicht mehr ganz zeitgemäße, schwammige Formulierungen, wie z.B. das "Sittengesetz".
            Das BGB verbietet auch z. B. sittenwidrige Verträge, gültige Verträge sind nach "Treu und Glauben" auszulegen etc. Schwammige Rechtsnormen müssen immer mit Leben gefüllt werden. Heute ist das Sittengesetz nicht mehr dasselbe wie vor 30 oder 40 oder eben gar 60 Jahren.

            Damit Änderungen an den Artikeln 1 bis 20 aber durchgehen, kommt es auf die Begründung an. Ich wage doch sehr zu bezweifeln, dass "Bevorzugung der deutschen Kultur" eine hinreichende Begründung darstellen würde. Zwischen dem Verdacht auf eine schwere Straftat und der Zugehörigkeit zu einer "nicht-deutschen" Religion besteht ein signifikant großer Unterschied. Du kannst auch nicht mit dem Beispiel des Lauschangriffs kommen und damit begründen, dass man ja z.B. auch das Recht auf körperliche Unversehrheit abschaffen könnte.
            Du brauchst die Art. 1 oder 20 gar nicht zu ändern, um die Religionsfreiheit anders interpretieren zu können. Du brauchst eigentlich am GG gar nichts zu ändern, wie gesagt kann das schon im Rahmen bestehender Gesetze geschehen. Man kann aber z. B. durchaus den Schutz von Kultur und Tradition in das GG aufnehmen. Dadurch wird das Fremde nicht ab- sondern das Eigene nur aufgewertet.


            .
            EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

            Oliver Hansen schrieb nach 15 Minuten und 40 Sekunden:

            Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
            Meiner Meinung nach ist die Vermischung bestehende Kulturen ein zwingender Aspekt der sozialen "Evolution", um es mal so zu nennen. Kulturen werden gegeneinander stehen, so wie wir es derzeit im Iraq und Afghanistan erleben. Sie werden aber auch zusammenwachsen und diesbezüglich liefert gerade die 2. und 3. Generation von Einwanderern in Europa den Beweis, so wie auch in den USA die Einwanderer und deren Nachkommen das belegen. Keiner sagt, dass dieses nicht mit Reibungen verbunden ist, dieses Thema zeigt das deutlich. Nur genauso musst du dich selbst mal ehrlich fragen, was die sogenannte "Identität" deutscher Kultur denn an Relevanz für die Zukunft bedeutet. Was definiert überhaupt "Deutsche Identität"? Außerhalb der schon hier benannten religiösen Anteile würde mich interessieren, was genau du noch darunter als "Deutsch" siehst.
            Ich sage es mal ganz offen: Zur Kultur gehören z. B. Musik, Literatur, Film, Theater und vieles mehr. Sicher vermischen sich Kulturen, und bei den meisten das ist auch ganz nett und schön. Ich persönlich finde bloß, dass die nahöstliche Kultur uns nicht gerade sehr bereichert. Ich sagte es schon mal: Viele Deutschtürken sind total türkeinationalistisch, finden die deutsche Kultur minderwertig, halten uns für ungläubige Schweine- und Kartoffelfresser etc. Und bei solchen Leuten sage ich persönlich mir einfach: Was habt ihr dann noch hier verloren? Diesen Leuten gehört einfach Au revoir gesagt und fertig.

            OK, also US-Filme, das IPad, Windows, McDonalds, Coke, Soaps im Fernsen, Gerichtssendungen, CSI, usw....
            Vieles davon ist Plunder, ja.

            Wer entscheidet denn, was bereichernd ist und was nicht?
            Also ich liebe es in Kreuzberg oder Neukölln im Teehaus abzuhängen und bei Back Gammon Zeit gehen zu lassen und die "deutsche" Hektik mal aussenvor zu lassen. Überhaupt habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Leute viel entspannter in diesen Umgebungen sind. Ja ich weiß, subjektiv, aber dennoch eine Beobachtung die ich sicherlich mit vielen anderen teile.
            Wir müssen uns halt auch mit nicht so schönen Anteilen von Kulturen auseinander setzen. Der Bettler auf der Straße gehört nicht minder zur deutschen Kultur wie die Bayreuther Festspiele, oder?
            Das kann ja sein und ich freue mich für dich, wenn du eine so positive Erfahrung gemacht hast. Von den Duzenden Türken, die ich bislang kennengelernt habe gibt es nur 3, denen ich was positives abgewinnen konnte, der Rest hat sich stets so danebenbenommen dass ich froh war als ich sie nie wieder sehen musste.

            Doch tut es.
            Sollte es nicht ein Bestandteil "deutscher Kultur" sein, jede Religion gleichwertig zu schützen und deren Ausübung gleichwertig zu garantieren? Würde mich glatt ein wenig stolz machen!
            Man soll jede Religion in ihrer Ausübung schützen, ja. Man muss aber nicht jeder volle Sichtbarkeit im öffentlichen Raum zugestehen.
            Zuletzt geändert von Oliver Hansen; 07.09.2010, 12:32. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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              Der Managerkreis der Friedrich Ebert-Stiftung hat Sarrazin aus dem Vorstand geworfen


              SPD-Organisation wirft Sarrazin aus Vorstand


              Der Managerkreis der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung verzichtet auf Thilo Sarrazin: Der umstrittene Bundesbank-Vorstand, der den Managerkreis mitgegründet hatte, fliegt aus dem Vorstand der Organisation.
              Managerkreis - SPD-Organisation wirft Sarrazin aus Vorstand - Berlin Aktuell - Berliner Morgenpost - Berlin

              Kommentar


                Man kann die Menschen verstehen. Ich habe jetzt mal was von Schari'a-Gerichten in England gehört, und da dachte ich mir wirklich WTF!!!!

                Es mag eine Minderheit sein, die den Islamismus vorantreibt. Aber die Nazis waren auch eine Minderheit.

                Kommentar


                  Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                  Du musst auch berücksichtigen, was der Muezzin da eigentlich ausruft: Er ruft das islamische Glaubensbekenntnis in die Welt raus. Die Kirchenglocken schlagen oft genug auch nur, um die Zeit anzuzeigen. Oder eben um zum Gebet zu rufen. Sie werten aber keine andere Religion ab.
                  Und wenn dort das aktuelle Kinoprogramm gesungen werden sollte, hat das den Staat nicht zu interessieren. Dass sich Anhänger diverser Religionen für was Besseres halten, ist nix neues. Lärmschutz sollte, wenn das als Auflage gemacht wird, auch tatsächlich den Zweck des Lärmschutzes erfüllen und nicht wie du es möchtest zur hintergründigen Diskriminierung vorgeschoben werden. Die tatsächliche Lärmbelästung scheint sich jedenfalls in Grenzen zu halten, wenn z.B. a) nur einmal die Woche ausgerufen wird oder b) die Lautstärke nicht die eines leisen Radios übersteigen darf. Bahn und Flughäfen sind deutlich lauter. Beim Ausbau des Augsburger Flughafens jedenfalls nimmt man den Lärmschutz nicht so genau.
                  Flughafen Augsburg - Willkommen auf www.fluglaerm-augsburg.de
                  Wie oft darf der Ruf aus den Lautsprechern der Minarette erklingen?: Rendsburger Moschee kündigt Schallgutachten für Ruf des Muezzin an - Kieler Nachrichten - Kreis Rendsburg-Eckernförde
                  Wie oft darf der Ruf aus den Lautsprechern der Minarette erklingen?: Rendsburger Moschee kündigt Schallgutachten für Ruf des Muezzin an - Kieler Nachrichten - Kreis Rendsburg-Eckernförde

                  Und dann zur „Leitkultur „im GG:
                  Wie soll das aussehen? „Die deutsche Tradition steht unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes?“
                  Vorweg: Ein solcher Zusatz wäre a) ein Armutszeugnis bzw. ein Ausdruck von Minderwertigkeitskomplexen, die eigene Kultur vor "fremden Einflüssen" auf diesem Wege schützen zu wollen. Also ob sowas jemals irgendwo funktioniert hätte.
                  Es gibt keine einheitliche deutsche „Leitkultur“, um mal diese Diskussion aus der Mottenkiste zu holen. Wir haben noch nicht einmal eine Mehrheitsreligion in diesem Land. Wir können froh sein, dass sich Katholiken und Protestanten (und Co.) nicht mehr an die Gurgel gehen, wie das noch nach dem zweiten Weltkrieg der Fall war. Ostfriesen haben mit Holländern sicher mehr gemein als mit irgendeiner bayerischen Bergbevölkerung, wo an jeder Ecke ein Kreuz steht und drei mal die Woche Prozessionen stattfinden. Diese haben in gelebten Katholizismus dann wiederum mehr mit Polen gemein als mit Ostfriesen oder Hamburgern. Deutschlands Einheit ist ein historischer Zufall und hätte auch ganz anders aussehen können. Sogar Bismarck hatte keine Lust auf die Süddeutschen.
                  Ansonsten haben wir den westlichen Lebensstandard, der sich nur marginal von anderen Ländern unterscheidet. Eine solche Kultur bzw. das „Schutzgut“ deines Liebeszusatzes muss also erstmal künstlich definiert werden.
                  Alternativ bliebe dann "Regionale Traditionen und Besonderheiten stehen unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes".
                  Sollen dann bayerische Bankangestellte das Recht einklagen können, im Dirndl oder in der Lederhose zu arbeiten? Soll ein Ostfriese das Recht einklagen können, auf der Bank auf plattdeutsch beraten zu werden, weil das die traditionelle Sprache seiner Region ist? Wer bestimmt und überwacht, was die regionale deutsche Kultur ist? Gerichte? Heimatvereine? Was hast du noch zur Kultur gezählt? Musik, Literatur, Film, Theater - klar, die müssen auch unter den besonderen Schutz des Grundgesetzes gestellt werden. 50% der Theaterstücke müssen in Mundart aufgeführt werden, 50% des Radioprogramms müssen in deutscher Sprache sein.
                  Käseglockenprotektionismus dieser Art würde zu einem kulturellen Stillstand und auf längere Sicht sogar Rückschritt führen. Mit "Schutz" der Tradition nimmt man sich auch die Chance auf eine Weiterentwicklung, weil dass GG eben einen beliebigen Zeitpunkt zum Schutzgut erklären müsste. Das würde Stillstand bedeuten.
                  Aber dein Beitrag zeigt es sehr deutlich, dir geht es letztendlich um ein Diskriminierungshintertürchen. Parallelgesellschaften lassen sich jedenfalls durch Verfassungs- und Gerichtsprotektionismus nicht verhindern. Dass in Deutschland (außerhalb des Südens vielleicht) z.B. kaum noch jemand in die Kirche geht, ebensowenig.
                  Republicans hate ducklings!

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                    Zitat von endar Beitrag anzeigen
                    Und wenn dort das aktuelle Kinoprogramm gesungen werden sollte, hat das den Staat nicht zu interessieren. Dass sich Anhänger diverser Religionen für was Besseres halten, ist nix neues. Lärmschutz sollte, wenn das als Auflage gemacht wird, auch tatsächlich den Zweck des Lärmschutzes erfüllen und nicht wie du es möchtest zur hintergründigen Diskriminierung vorgeschoben werden. Die tatsächliche Lärmbelästung scheint sich jedenfalls in Grenzen zu halten, wenn z.B. a) nur einmal die Woche ausgerufen wird oder b) die Lautstärke nicht die eines leisen Radios übersteigen darf. Bahn und Flughäfen sind deutlich lauter. Beim Ausbau des Augsburger Flughafens jedenfalls nimmt man den Lärmschutz nicht so genau.
                    Flughafen Augsburg - Willkommen auf www.fluglaerm-augsburg.de
                    Wie oft darf der Ruf aus den Lautsprechern der Minarette erklingen?: Rendsburger Moschee kündigt Schallgutachten für Ruf des Muezzin an - Kieler Nachrichten - Kreis Rendsburg-Eckernförde
                    Wie oft darf der Ruf aus den Lautsprechern der Minarette erklingen?: Rendsburger Moschee kündigt Schallgutachten für Ruf des Muezzin an - Kieler Nachrichten - Kreis Rendsburg-Eckernförde

                    Und dann zur „Leitkultur „im GG:
                    Wie soll das aussehen? „Die deutsche Tradition steht unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes?“
                    Vorweg: Ein solcher Zusatz wäre a) ein Armutszeugnis bzw. ein Ausdruck von Minderwertigkeitskomplexen, die eigene Kultur vor "fremden Einflüssen" auf diesem Wege schützen zu wollen. Also ob sowas jemals irgendwo funktioniert hätte.
                    Es gibt keine einheitliche deutsche „Leitkultur“, um mal diese Diskussion aus der Mottenkiste zu holen. Wir haben noch nicht einmal eine Mehrheitsreligion in diesem Land. Wir können froh sein, dass sich Katholiken und Protestanten (und Co.) nicht mehr an die Gurgel gehen, wie das noch nach dem zweiten Weltkrieg der Fall war. Ostfriesen haben mit Holländern sicher mehr gemein als mit irgendeiner bayerischen Bergbevölkerung, wo an jeder Ecke ein Kreuz steht und drei mal die Woche Prozessionen stattfinden. Diese haben in gelebten Katholizismus dann wiederum mehr mit Polen gemein als mit Ostfriesen oder Hamburgern. Deutschlands Einheit ist ein historischer Zufall und hätte auch ganz anders aussehen können. Sogar Bismarck hatte keine Lust auf die Süddeutschen.
                    Ansonsten haben wir den westlichen Lebensstandard, der sich nur marginal von anderen Ländern unterscheidet. Eine solche Kultur bzw. das „Schutzgut“ deines Liebeszusatzes muss also erstmal künstlich definiert werden.
                    Alternativ bliebe dann "Regionale Traditionen und Besonderheiten stehen unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes".
                    Sollen dann bayerische Bankangestellte das Recht einklagen können, im Dirndl oder in der Lederhose zu arbeiten? Soll ein Ostfriese das Recht einklagen können, auf der Bank auf plattdeutsch beraten zu werden, weil das die traditionelle Sprache seiner Region ist? Wer bestimmt und überwacht, was die regionale deutsche Kultur ist? Gerichte? Heimatvereine? Was hast du noch zur Kultur gezählt? Musik, Literatur, Film, Theater - klar, die müssen auch unter den besonderen Schutz des Grundgesetzes gestellt werden. 50% der Theaterstücke müssen in Mundart aufgeführt werden, 50% des Radioprogramms müssen in deutscher Sprache sein.
                    Käseglockenprotektionismus dieser Art würde zu einem kulturellen Stillstand und auf längere Sicht sogar Rückschritt führen. Mit "Schutz" der Tradition nimmt man sich auch die Chance auf eine Weiterentwicklung, weil dass GG eben einen beliebigen Zeitpunkt zum Schutzgut erklären müsste. Das würde Stillstand bedeuten.
                    Aber dein Beitrag zeigt es sehr deutlich, dir geht es letztendlich um ein Diskriminierungshintertürchen. Parallelgesellschaften lassen sich jedenfalls durch Verfassungs- und Gerichtsprotektionismus nicht verhindern. Dass in Deutschland (außerhalb des Südens vielleicht) z.B. kaum noch jemand in die Kirche geht, ebensowenig.
                    1. Es hat den Staat sehr wohl zu interessieren, was da ausgerufen wird. Aus einem einfachen Grund: Der Muezzin ruft das islamische Glaubensbekenntnis. Dieses macht jeden Andersdenkenden grundsätzlich mal öffentlich zum "Ungläubigen". Es missachtet alles, worauf dieser Staat und seine Kultur beruhen, auch wenn du es nicht gern hörst. Und damit hat der Staat jedes Recht das einzuschränken.

                    2. Komisch, als ich genau das Argument mit Bekleidungsvorlieben etc. gegen das Kopftuch angeführt habe wurde ich fertiggemacht, jetzt bringst du genau dasselbe Argument. Ja, genau das ist es nämlich: Es gibt notwendige Normen, die für den Arbeitsplatz gelten und an die sich jeder zu halten hat.

                    3. Weiterentwicklung kann es auch geben, wenn der Staat seine Kultur besonders schützt. Wie heißt es so schön? Tradiition ist nicht Bewahren der Asche sondern Weitergabe des Feuers.

                    Kommentar


                      Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                      1. Es hat den Staat sehr wohl zu interessieren, was da ausgerufen wird. Aus einem einfachen Grund: Der Muezzin ruft das islamische Glaubensbekenntnis. Dieses macht jeden Andersdenkenden grundsätzlich mal öffentlich zum "Ungläubigen". Es missachtet alles, worauf dieser Staat und seine Kultur beruhen, auch wenn du es nicht gern hörst. Und damit hat der Staat jedes Recht das einzuschränken.
                      Das ist doch einfach lächerlich. Jede Religion hat Passagen, Texte etc, die in diese Richtung ausgelegt werden.

                      Auch die katholische Kirche hat immer noch große Schwierigkeiten mit dem Prinzip der Menschenrechte und der Demokratie. Das ist alles "moderner Realitivismus" und in sehr katholischen Staaten kommt es auch immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen, z.B. Polen:
                      Nooke sieht Menschenrechte in Polen in Gefahr - Politik - International - Handelsblatt.com

                      Das erfüllt mich auch mit Abscheu, aber ich lasse da dennoch die Kirche im Dorf.

                      2. Komisch, als ich genau das Argument mit Bekleidungsvorlieben etc. gegen das Kopftuch angeführt habe wurde ich fertiggemacht, jetzt bringst du genau dasselbe Argument. Ja, genau das ist es nämlich: Es gibt notwendige Normen, die für den Arbeitsplatz gelten und an die sich jeder zu halten hat.
                      Du kennst meine Einstellung zur Kopftuchfrage gar nicht, weil ich mich dazu nicht geäußert habe. Dass du es komisch findest, dass andere Menschen eine andere Meinung haben ich, ist nicht mein Problem, deutet aber auf eine gewisse habituelle Blockade hin.

                      3. Weiterentwicklung kann es auch geben, wenn der Staat seine Kultur besonders schützt. Wie heißt es so schön? Tradiition ist nicht Bewahren der Asche sondern Weitergabe des Feuers.
                      Am besten entwickelt sich eine Kultur dann weiter, wenn sich der Staat weitgehend heraushält. Die deutsche Gesellschaft schafft das schon ganz alleine. Dass BVG braucht in diesem Bereich keine neuen Aufgaben.
                      Aber wie gesagt, du scheinst ja über diesen Umweg sowieso nur die Religionsfreiheit von Minderheiten einschränken zu wollen.
                      Republicans hate ducklings!

                      Kommentar


                        Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                        1. Es hat den Staat sehr wohl zu interessieren, was da ausgerufen wird. Aus einem einfachen Grund: Der Muezzin ruft das islamische Glaubensbekenntnis. Dieses macht jeden Andersdenkenden grundsätzlich mal öffentlich zum "Ungläubigen". Es missachtet alles, worauf dieser Staat und seine Kultur beruhen, auch wenn du es nicht gern hörst. Und damit hat der Staat jedes Recht das einzuschränken.

                        2. Komisch, als ich genau das Argument mit Bekleidungsvorlieben etc. gegen das Kopftuch angeführt habe wurde ich fertiggemacht, jetzt bringst du genau dasselbe Argument. Ja, genau das ist es nämlich: Es gibt notwendige Normen, die für den Arbeitsplatz gelten und an die sich jeder zu halten hat.

                        3. Weiterentwicklung kann es auch geben, wenn der Staat seine Kultur besonders schützt. Wie heißt es so schön? Tradiition ist nicht Bewahren der Asche sondern Weitergabe des Feuers.
                        1. Ach, und bei Kirchenglocken werden die "Ungläubigen"/"Andersgläubigen" nicht belästigt? Alle halbe Stunde dieses blöde Gebimmel... Als Ungläubiger haste echt die Arschkarte gezogen, vor allem in Bayern.

                        2. Yoah, die Kopftücher find ich jetzt auch nicht schön. Wenn sie allerdings freiwillig getragen werden und die Frau nicht total unterdrückt wird und sie einfach nur sie selbst sein will, warum nicht. Ich muss ja auch die Punks, die Glatzen, die Rocker, die Penner, die Schlipsträger, die Hip Hopper etc. ertragen.

                        3. Welche Kultur ist deutsch? Theater? Gibts und da wird von der Politik der Rotstift angesetzt, ja auch vom Sarrazin, als der noch Finanzsenator war. Kino ebenso, Freibäder sowieso... die große Kindereinrichtung in Berlin (FEZ) hatte diesen Sommer mächtig zu kämpfen, um überhaupt das Ferienprogramm anbieten zu können. Ging nur dank ein paar Sponsoren, dass es überhaupt ging. Obwohl es deutlich weniger war als die Jahre zuvor. So 2/3 bis 3/4 weniger als vor 2 Jahren definitiv.

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                          Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                          1. Es hat den Staat sehr wohl zu interessieren, was da ausgerufen wird. Aus einem einfachen Grund: Der Muezzin ruft das islamische Glaubensbekenntnis. Dieses macht jeden Andersdenkenden grundsätzlich mal öffentlich zum "Ungläubigen". Es missachtet alles, worauf dieser Staat und seine Kultur beruhen, auch wenn du es nicht gern hörst. Und damit hat der Staat jedes Recht das einzuschränken.
                          Auch wenn es dir schwer fällt das zu glauben, die Religions- und Meinungsfreiheit schützt solche Äußerungen. Jeder Mensch in Deutschland, hat das Recht seinen Glauben für den einzig wahren zu halten, und dies auch öffentlich kund zu tun (solange er dafür die Lärmvorschriften einhält).
                          Die kruden Begründungen mit denen du Religions- und Meinungsfreiheit einschränken willst, bieten erst einmal umgesetzt, jede Menge Raum für weiteren Missbrauch. Gegen welche Gefahr für die deutsche Kultur, wird man dann wohl die Freiheit einschränken?
                          Ich muss nur wenige Kilometer fahren, um die Sonderverwaltungszone Hongkong zu verlassen, um dann mit eigenen Augen zu sehen, wie ein Staat zum besten der Bevölkerung Religionen und freie Meinungsäußerung unterdrückt. Und diese Büchse der Pandora, willst du in Deutschland wirklich öffnen?
                          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                          Dr. Sheldon Lee Cooper

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                            Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                            Ich muss nur wenige Kilometer fahren, um die Sonderverwaltungszone Hongkong zu verlassen, um dann mit eigenen Augen zu sehen, wie ein Staat zum besten der Bevölkerung Religionen und freie Meinungsäußerung unterdrückt. Und diese Büchse der Pandora, willst du in Deutschland wirklich öffnen?
                            Ja, wenn der Muezzin nicht mehr die Ungläubigen verbellen darf, stehen wir bereits mit einem Fuß in der Diktatur der braunen Sumpfler.

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                              Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                              Ja, wenn der Muezzin nicht mehr die Ungläubigen verbellen darf, stehen wir bereits mit einem Fuß in der Diktatur der braunen Sumpfler.
                              Du sprichst mir aus der Seele.

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                                Achso, und noch ein Nachtrag:

                                Ist ja schön und gut, dass der Muezzin die Konvertierung aller anderen Religionen zum Islam fordern darf, weil das freie Meinungsäußerung sei (laut euch).

                                Mal so rein hypothetisch:

                                Wenn ich mich aber morgen Mittag auf den Bahnhofsplatz stelle und ausrufen würde, das Judentum sei eine veraltete Religion, glaube an den falschen Gott (nämlich eben nicht an den Messias Christus) und seine Mitglieder sollen doch bitte alle ihren rückständigen Glauben aufgeben und konvertieren, werde ich wahrscheinlich Anzeigen wegen Volksverhetzung von irgendwelchen linken Multikulti-Freaks sammeln dürfen (wobei der Straftatbestand ja nicht erfüllt ist, offensichtlich. Aber das wäre ja egal. ^^).

                                Das wäre dann recht heuchlerisch, gell.

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