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Thilo Sarrazin - ein Phänomen?

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    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Das ist fast schon komisch. Wenn man weiß, was eine kriminelle Karriere und "Entsozialisierung" bei Jugendlichen mehr befeuert als alles andere.

    Der Knast.
    Dann frage ich mich nur, wie gestiegene Jugendkriminalität mit immer selteneren Gefängnisaufenthalten zusammen passt?

    Die Aussage "Gefängnisse fördern kriminelle Karrieren" scheint also grundsätzlich nicht korrekt zu sein, auch wenn sie Menschen wie Du wie ein Schild vor sich hertragen. Ist ja auch einfacher, kurze und knackige Falschaussagen in den Raum zu werfen, als sich tatsächlich in einer Diskussion mit dem Thema auseinander setzen zu müssen.

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      Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
      Irrelevant, die Gesellschaft muss vor Verbrechern geschützt werden und genau dafür ist der Knast da. Man kann natürlich auch coole Sozialarbeiter losschicken etc, aber das ist Prävention und keine Strafe. Straftäter müssen bestraft werden und die Gesellschaft muss vor ihnen geschützt werden - simpel.
      Straftäter, vor allem solche, die Leute umgebracht haben, Vergewaltigt haben, würde man am liebsten in der heutigen "Gesellschaft" eine goldene Statue schenken.

      Aber andere, die eine eigene Meinung haben und womöglich noch diese Meinung öffenltich sagen, würde man am liebsten die Todesstrafe geben.

      Typisch Diktatur

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        Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
        Irrelevant, die Gesellschaft muss vor Verbrechern geschützt werden und genau dafür ist der Knast da. Man kann natürlich auch coole Sozialarbeiter losschicken etc, aber das ist Prävention und keine Strafe. Straftäter müssen bestraft werden und die Gesellschaft muss vor ihnen geschützt werden - simpel.
        Man kann aber nicht jeden Raufbold und Geldbeutelklauer unendlich lang einsperren. Also wird das Konzept an der einen oder anderen Stelle wohl mal so etwas wie Resozialisierung beinhalten müssen, auch wenn du und andere das noch so gerne als "liberalen Sozialromantiker-Schwachsinn" abtun.

        Da hätte ich außerdem eh mal zwei Fragen:

        1. Wie stark ist die Jugendkriminalität in den letzten, sagen wir mal fünf bis zehn Jahren angestiegen?

        2. Wann wurde zuletzt das Strafmaß verändert?

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          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Man kann aber nicht jeden Raufbold und Geldbeutelklauer unendlich lang einsperren. Also wird das Konzept an der einen oder anderen Stelle wohl mal so etwas wie Resozialisierung beinhalten müssen, auch wenn du und andere das noch so gerne als "liberalen Sozialromantiker-Schwachsinn" abtun.
          Ich bin mir sicher, du würdest dann diese Leute gerne bei dir zu Hause aufnehmen und sie selber "resozialisieren". Natürlich auf deine Kosten und deiner Zeit.

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            Zitat von DJSun1981 Beitrag anzeigen
            Ich bin mir sicher, du würdest dann diese Leute gerne bei dir zu Hause aufnehmen und sie selber "resozialisieren". Natürlich auf deine Kosten und deiner Zeit.
            Verfolgt dieses dumme Gelaber auch irgendeinen Zweck?

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              Es geht nicht nur um Jugendkriminalität.

              Ein Vergewaltiger bekommt, wenn es hoch kommt und besonders brutal war, vielleicht 5 Jahre. Bei der 2/3 Regelung kommt er bei guter Führung nach knapp 3 Jahren wieder raus.

              Ein Kinderschänder kriegt auch ca. 5-6 Jahre und Therapie und wenn er noch Kinder gequält und getötet hat, Sicherheitsverwahrung, aber auch nur dann und auch erst, seit es die neue Regelung gibt. Täter kriegt kostenlose Therapie, Opfer muss zusehen, wo es das Geld herkriegt für sowas.

              Einer beleidigt dich übelst, schmeißt einen 3 kg Stein nach dir, der dich verfehlt, weil du gerade noch zur Seite springen kannst. Täter bedroht dich und deine Familie und zwar so übel, dass er noch vor der Verhandlung eine einstweilige Verfügung kriegt (wenn ich euch in die Finger kriege, schlage ich euch tot), dass er sich dir nicht nähern darf. Die Strafe für die Bedrohung, Steinwurf, Beleidigung ist dann eine Geldstrafe von 2.000 Euro.



              Nur 3 Beispiele von Erwachsenenstraftaten.

              Gerecht? Gerecht ist anders.


              Anderes Scenario: 3 Typen überfallen jungen Mann und wollen ihn zusammenschlagen. Der wehrt sich und verletzt in Notwehr einen der 3 Männer. Wer kriegt die höchste Strafe? Das Opfer, weil es sich heftig gewehrt hat und nach Meinung des Gerichts übertrieben - gegen 3 Täter!!!

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                Zitat von Edward_Grove Beitrag anzeigen
                Dann frage ich mich nur, wie gestiegene Jugendkriminalität mit immer selteneren Gefängnisaufenthalten zusammen passt?
                Dann frage ich mich, woher du diese Beobachtung hast und wie valide sie ist.
                Es ist weder so, dass der Strafvollzug an Jugendlichen einem Ideal entspräche (das schwer zu definieren und schwerer zu realisieren ist), noch dass die Jugendkriminalität gestiegen wäre (nach meinem Wissen sogar im Gegenteil).

                Hingegen scheint es gesunder Menschenverstand zu diktieren, dass das Aussperren eines jungen Menschen aus der Gesellschaft (Ausbildung, Umgang mit anderen, Erfahrung von Wertschätzung des eigenen Lebens etc.) und das Einkerkern mit anderen Kriminellen das Selbst- und Weltbild nicht eben positiv beeinflusst. Psychologen (also professionelle, abseits vom Stammstisch) bestätigen diese Problematik.

                Kommentar


                  Du meinst wahrscheinlich den Fall Sven G. hier aus München, der einen der Angreifer mit einem sog. Neck-Knive in den Hals gestochen hat. Ja, der Fall war eigentlich Notwehr.

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                    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                    Dann frage ich mich, woher du diese Beobachtung hast und wie valide sie ist.
                    Es ist weder so, dass der Strafvollzug an Jugendlichen einem Ideal entspräche (das schwer zu definieren und schwerer zu realisieren ist), noch dass die Jugendkriminalität gestiegen wäre (nach meinem Wissen sogar im Gegenteil).

                    Hingegen scheint es gesunder Menschenverstand zu diktieren, dass das Aussperren eines jungen Menschen aus der Gesellschaft (Ausbildung, Umgang mit anderen, Erfahrung von Wertschätzung des eigenen Lebens etc.) und das Einkerkern mit anderen Kriminellen das Selbst- und Weltbild nicht eben positiv beeinflusst. Psychologen (also professionelle, abseits vom Stammstisch) bestätigen diese Problematik.
                    Jugendliche kriegen eine Ausbildung, wenn sie eine schwere Straftat begehen.

                    Jugendlichen, die keine Straftat begehen, passiert es, dass sie keine Ausbildung finden.

                    Was ist mit Jugendlichen, bei denen der Versuch der Resozialisierung fehl schlägt und die durch die Strafe nur noch mehr aufgestachelt sind, anderen zu schaden? Sei es Verprügeln, Mordandrohung und ähnliches.

                    Ist es wirklich egal, dass es weitere Opfer gibt, wenn der Täter nicht weggesperrt wird? Resozialisierung, egal zu welchem Preis?

                    Kommentar


                      Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                      Resozialisierung, egal zu welchem Preis?
                      Hallo Strohmannkrieger!
                      Davon redet keiner, das verlangt kein Schwein. Einsperren um jeden Preis ist Thema und Forderung einiger freundlicher Leute hier.
                      MfG

                      Kommentar


                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        Hallo Strohmannkrieger!
                        Davon redet keiner, das verlangt kein Schwein. Einsperren um jeden Preis ist Thema und Forderung einiger freundlicher Leute hier.
                        MfG
                        Wer Resozialisierung von Mördern und Kinderschändern fordert, nimmt weitere Opfer in Kauf.

                        Kommentar


                          Wenn ich mal einen kurzen Einwurf zum Thema "Sarrazin" wagen darf - es gibt eine neue Studie mit dem Titel "Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand", herausgegeben von der Humboldt-Universität. Sie setzt sich mit seinem Kapitel "Zuwanderung und Integration" auseinander und mit seinen dort zitierten Statistiken (die angeblich noch niemand bestritten hat).

                          Abrufbar ist sie hier:

                          Kommentar


                            Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                            Wer Resozialisierung von Mördern und Kinderschändern fordert, nimmt weitere Opfer in Kauf.
                            Solange sie selbst davon nicht betroffen sind, fordern sie es. Ansonsten würden sie am liebsten allen die Todesstrafe geben.

                            Kommentar


                              Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                              Wer Resozialisierung von Mördern und Kinderschändern fordert, nimmt weitere Opfer in Kauf.
                              Keiner fordert, dass Leute, die du dir offenbar unter "Mörder" und "Kinderschänder" vorstellst, wieder auf freien Fuß sollen. Aus welchem deiner Nasenlöcher ziehst du und andere nur immer wieder diese Behauptung?

                              Und wenn du mir nicht glaubst, lies nach: Das war jetzt auch gar nicht Thema; es ging um Jugendliche, die weder Kinder missbraucht noch getötet haben. Also lass deine "Mörder und Kinderschänder" bitte mal kurz eingesperrt und lass sie Buße tun.

                              Zitat von DJSun1981 Beitrag anzeigen
                              Solange sie selbst davon nicht betroffen sind, fordern sie es. Ansonsten würden sie am liebsten allen die Todesstrafe geben.
                              Gratuliere! Du hast das Prinzip erkannt!
                              (Für andere: Dass nämlich Rechtsprechung nicht von blinden, dummen Rachegelüsten geleitet sein sondern etwas intelligenter funktionieren sollte.)


                              .
                              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                              VerkorksterKirk schrieb nach 5 Stunden, 29 Minuten und 16 Sekunden:

                              Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                              Wenn ich mal einen kurzen Einwurf zum Thema "Sarrazin" wagen darf - es gibt eine neue Studie mit dem Titel "Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand", herausgegeben von der Humboldt-Universität. Sie setzt sich mit seinem Kapitel "Zuwanderung und Integration" auseinander und mit seinen dort zitierten Statistiken (die angeblich noch niemand bestritten hat).

                              Abrufbar ist sie hier:
                              http://edoc.hu-berlin.de/oa/articles...bhddRzVWd2.pdf
                              Vielen Dank - die Studie ist angesichts der Debatte nachgeradezu senstationell.

                              Es ließe sich aufgrund der Statistik und der Zahlen, die Sarrazin mit seinem buchhalterischen Charme des Märyterers so beschwört, das Gegenteil seiner Thesen formulieren: Nicht "die Türken" etc. sind integrations- und lernunwillig, sondern die "deutsch-Deutschen" weigern sich, sie zu "integrieren".

                              In Sachen "Strafe" wird auch kurz ausgeführt, wie wichtig "soziokulturelle Erfahrungen" und erlebte Gewalt in der Familie sind, um einen Menschen zum Verbrecher werden zu lassen. Was logisch ist, aber wohl nicht jedem klar.
                              Zuletzt geändert von VerkorksterKirk; 06.01.2011, 18:57. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                                Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                                Es geht nicht darum, ob sie sich ändern können, es geht darum, ob ihre Tat aus menschlicher Perspektive irgendwie "vergebbar" ist.
                                "Vergebung" ist was für Religiöse und interessiert mich in diesem Zusammenhang NULL. Die Frage ist, wie man Verbrechen verhindert und wie man mit Verbrechern umgeht. Und da spielt es sehr wohl eine Rolle, ob jemand sich ändern kann oder nicht.
                                Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                                Er hat die Eltern von Jakob von Metzler und die Polizei nach seiner Verhaftung glauben lassen, dass der kleine Junge irgendwo in einer vergrabenen Holzkiste oder einem Loch elendig krepiert und hat es soweit getrieben, dass die Polizei sich nicht mehr anders zu helfen wusste als ihm Gewalt anzudrohen, um ihn zu zwingen, den Aufenthaltsort seines Opfers zu verraten (ich stufe das übrigens tatsächlich unter Notwehr/Nothilfe ein, weil es hier nicht um einen üblichen Fall von Folter geht). Dieser Mann hatte dann noch die Stirn, bis zum EuGHMR zu ziehen wegen dem, was man ihm angeblich "angetan" hat.
                                Folter ist nun mal ebenfalls eine Straftat und jemand, der Folter androht, gehört natürlich ebenso dafür verurteilt.
                                Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                                Wer Resozialisierung von Mördern und Kinderschändern fordert, nimmt weitere Opfer in Kauf.
                                Wer die Resozialisierung verweigert, ist selbst jemand, der keinerlei Interesse an den Rechten anderer hat, d.h. selbst jemand, der andere zu Opfern macht.

                                Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                                Ob ein spezieller Mensch sich ändern wird oder nicht lässt sich nuneinmal wissenschaftlich nicht prognostizieren. Selbst wenn: Welche Wahrscheinlichkeit würde man denn als Restrisiko dulden?
                                Deshalb halte ich die Sicherheitsverwahrung auch für eine schwere Grundrechtsverletzung - nur weil jemand meint, dass jemand wieder gefährlich werden könnte, kann man doch noch lange nicht jemand lebenslang die Freiheit nehmen.

                                Natürlich ist es schlimm, wenn jemand erneut z.B. mordet. Aber die meisten Morde werden nun mal nicht von Serientätern verübt, sondern innerhalb von Familien, Beziehungen und dem engen Bekanntenkreis. Und haben meist nicht die Ursache in einer psychologischen Störung des Täters, sondern in konkreten Umständen (womit ich keineswegs sagen will, dass diese die Tat rechtfertigen).

                                Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                                Zum Thema "Rache": Die Vergeltung im deutschen Strafrecht hat durchaus einen der Rache ähnlichen Anteil: Ansonsten müssten z.B. reiche Steuerhinterzieher keine hohen Strafen, sondern nur die hinterzogenen Steuern plus Zinsen zurückzahlen.
                                Nein, die Begründung für die Bestrafung ist meistens, dass jemand daraus lernen soll, dass die Aktion falsch war. Die Steuern müsste der Steuerhinterzieher ja sowieso zahlen, d.h. es ist fraglich, ob dann jemand darüber nachdenkt, dass er etwas falsch gemacht haben könnte.

                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Prinzipiell stimme ich dem zu, aber speziell bei Kinderschändern (um die es hier ja auch schon ging) ist es eben so, dass diese sich nicht dazu entschieden haben, pädophil zu sein. Genausowenig wie sich jemand entscheidet, homo- oder heterosexuell zu sein.
                                Es gibt aber durchaus erfolgreiche Ansätze Kinderschändern zu helfen, solchen Taten nicht zu begehen.

                                Dazu ist die Aussage sehr fragwürdig - schliesslich sind Pädophile sehr wohl in Bezug auf die Auswahl ihrer Sexualpartner gestört - was ja wohl kaum für die Wahl zwischen homo- und heterosexuell gilt.
                                Resistance is fertile
                                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                                The only general I like is called strike

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