Barack Obama - 1. und 2. Amtszeit - SciFi-Forum

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Barack Obama - 1. und 2. Amtszeit

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    Es hätte von Anfang an so einfach sein können, wäre nur der richtige Mann schon früher dran gewesen. Von Politikern sollte man ja eigentlich kein Fan sein, aber vor solchen, vor denen man Respekt hat, darf man guten gewissens Achtung zeigen. Obama ist so einer. Nach 2008 vielleicht auch 2009 wieder mein persönlicher "Mensch des Jahres".

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      Was ich nicht so verstehe, ist, warum die Polen sich so mimosenhaft betupft geben. Sie sind Mitglieder der NATO und stehen damit automatisch unter deren Schirm bei einem allfälligen Angriff aus Russland. Das gilt unabhängig davon, ob nun in Polen ein paar Abfangraketen stehen oder nicht. Und selbst deren Anwesenheit erhöht doch die Sicherheit Polens gegenüber Russland in keiner Weise. Die Abfangraketen sind und waren nie gegen das russische Arsenal gerichtet (das ist rein technisch nicht möglich), das heisst, eine russische Invasion Polens hätte die Sicherheit der USA bezüglich Russland gar nicht tangiert (nur die Sicherheit gegenüber dem Iran, aber Polen fürchtet sich ja nicht vor dem Iran...) - sie können also auch nicht als zusätzliche "Motivation" für die USA dienen, Polen Sicherheitsgarantien vor Russland zu geben.

      Es ist hingegen klar, dass der Rückzug vom Raketenschild unilateral erfolgen muss - sonst würde Obama den Eindruck erwecken, er würde ein Sicherheitselement der US-Verteidigung gegen Konzessionen eintauschen. Nun basiert der Entscheid aber offiziell auf einer Sicherheitsanalyse. Jegliche Hoffnungen bezüglich russischer Kooperation sind damit von vorn herein das: Hoffnungen, nicht einmal offiziell ausgesprochen. Ein cleverer Schachzug.
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        Ich hab jetzt eigentlich keine große Lust das zu diskutieren.
        Warum sich Polen so verhält wie es sich verhält wird in meinen Artikeln zu genüge dagelegt.
        Polen - und nicht nur Polen- hat Angst davor das Obama sie für Russland opfert. Damit ist nicht der große Krieg gemeint sondern Geopolitik.
        Obama demonstriert mit seinem Zug das Moskau nur laut genug keifen muss um in Osteuropa zu bekommen was es will. Obama demonstriert das ihn die demokratischen Osteuropäischen Länder und bestehende Staatsverträge scheißegal sind und er stattdessen einen diffusen und vollkommen naiven Annäherungskurs mit Russland fährt.
        Man kann lang über die technischen Begründungen Obamas streiten (persönlich halte ich sie für großen Unfug) aber das verkennt das wahre Problem.
        Polen fühlt sich verraten und alleingelassen. Man hat im Irak und Afghanistan den Kopf hingehalten um privilegierte Beziehungen mit den USA etablieren zu können. Die Nato ist ihnen nicht genug, sie wollen sich so eng wie nur möglich an Amerika binden damit Russland niemals wieder wird Einfluss nehmen können.
        Obama hat diese Hoffnungen mit seiner Entscheidung vollkommen zerschlagen. Das gelinde gesagt wenig demokratische Russland ist ihm wichtiger als das freie Osteuropa. Obama erkennt mit seiner Entscheidung russischen Einfluss in Osteuropa ausdrücklich an. Er demonstriert gegenüber dem Kreml das er schwach und nachgiebig ist.
        Und noch schlimmer, er wird daraus keinen Vorteil ziehen können. Er hat nichts gewonnen, Osteuropa verloren und Russland deutlich gemacht das er deren Einflussbereich anerkannt. Klasse Aktion das.
        Die geostrategischen Implikationen dieser Entscheidung werden langfristig gesehen fatal sein. Einem Staat, der seine Verbündeten nach einem Regierungswechsel trotz bestehender Verträge im Regen stehen lässt kann nicht getraut werden.
        Hast du die letzte Stratfor-Mail "Misreading the Iranian Situation" gelesen? Les, die mal, insbesondere den letzten Abschnitt über Obama und frage dich wie die Situation jetzt aussieht.
        Obama verspielt im horrenden Tempo sein geopolitisches Kapital und das kann ganz übel ausgehen.
        Zwar nicht gleich in Osteuropa aber in andere Regionen sehr wohl.

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          Ist das aber nicht sowieso sehr naiv von Polen?
          Die glauben doch nicht allen ernstes, dass sie zwischen den USA und Russland im Notfall für eine der beiden Seiten irgendeine Bedeutung hätten.

          Da wäre es für Polen wesentlich klüger sich in der EU und mit seinen europäischen Alliierten gut zu stellen, denn die haben im Gegensatz zur fernen USA echte Interessen an einem Aufstieg Osteuropas, die über Machtspielerein mit Russland hinausgehen.

          Kommentar


            Hmmm, ich mag mich irren, aber ich glaube, im Fernsehen gestern einen polnischen Politiker reden gesehen zu haben, der Obamas Entscheidung begrüßt. Vor allem äußerte er sich, dass die Art und Weise wie Bush den Polen den Rakentschild aufdrücken wollte, ganz und gar nicht geschmeckt hätte und er Obamas Art sehr schätze.

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              Zitat von newman Beitrag anzeigen
              Da wäre es für Polen wesentlich klüger sich in der EU und mit seinen europäischen Alliierten gut zu stellen, denn die haben im Gegensatz zur fernen USA echte Interessen an einem Aufstieg Osteuropas, die über Machtspielerein mit Russland hinausgehen.
              Westeuropa hat sicherlich kein gesteigertes Interesse an Osteuropa wenn es sich dafür mit Russland gut stellen kann.

              Zitat von Sinclair
              Hmmm, ich mag mich irren, aber ich glaube, im Fernsehen gestern einen polnischen Politiker reden gesehen zu haben, der Obamas Entscheidung begrüßt. Vor allem äußerte er sich, dass die Art und Weise wie Bush den Polen den Rakentschild aufdrücken wollte, ganz und gar nicht geschmeckt hätte und er Obamas Art sehr schätze.
              Und? Polen ist eine Demokratie, da gibt es viel Strömungen. Die Regierung Polens sieht das anders.

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                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                Westeuropa hat sicherlich kein gesteigertes Interesse an Osteuropa wenn es sich dafür mit Russland gut stellen kann.
                Westeuropa hat ein Interesse, dass es Osteuropa gut geht, alleine schon um das Lohnniveau so weit zu steigern, dass keine Arbeitsplätze in den Osten abwandern, um den Export in die nach wie vor ausbaufähigen und damit wachstumsfähigen Ostländer abgreifen zu können und besser als die Bedrohung direkt vor der deutschen Grenze zu haben ist ein osteuropäischer Puffer allemal...

                Russland spielt da ja nur marginal eine Rolle, es muss halt politisch dafür gesorgt werden, dass das Gas fließt und Russland darf nicht mehr auf die Idee kommen dürfen Diplomatie mit Panzern durchzuführen.

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                  Zitat von newman Beitrag anzeigen
                  Russland spielt da ja nur marginal eine Rolle, es muss halt politisch dafür gesorgt werden, dass das Gas fließt und Russland darf nicht mehr auf die Idee kommen dürfen Diplomatie mit Panzern durchzuführen.
                  Jaja, erklär das denen Mal. 2008 demonstrierten sie in Georgien ja das sie das so noch nicht gaaaanz verstanden haben. Aber das wird schon noch.
                  Oder vielleicht auch nicht wenn man sich den Umgang mit der Ukraine mal anschaut.

                  Begreift endlich mal das Russland sein Spiel spielt und nicht auf unsere Regeln eingehen wird. Es will und wird seine Interessen durchsetzen, Druck ausüben wann und wie es ihnen beliebt, am Gashahn drehen wie es ihnen einfällt und Panzer schicken wann und wo es ihnen richtig erscheint.
                  Die Geschichte hat nicht 1990 aufgehört, auch in Europa nicht.
                  The great game goes on.

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                    Eben deshalb muss es ja eigentlich Ziel sei Osteuropa stärker an die alten EU-Staaten zu binden, die Energieabhängigkeit von Russland so schnell wie möglich zu mildern und Russland dann schnellstmöglich unser Hinterteil zu zeigen.

                    Bei aller Völkerverständigung - wir sollten unsere (diplomatische) Nähe doch lieber bei unseren Nachbar und den USA suchen und nicht bei Russland.
                    Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                    Makes perfect sense.

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                      Zitat von Ch'ReI
                      Ich hab jetzt eigentlich keine große Lust das zu diskutieren.
                      Warum tust dus dann?

                      Obama demonstriert mit seinem Zug das Moskau nur laut genug keifen muss um in Osteuropa zu bekommen was es will.
                      Keinesfalls. Der Raketenschild gegen den Iran war noch nie nötig und wird es in nächster Zukunft auch nicht werden. Obama demonstriert höchstens, dass er bereit ist, auch mal eine politisch mutige Entscheidung zu treffen, wenn eine Neuanalyse der Situation dies nahelegt.

                      Die Nato ist ihnen nicht genug, sie wollen sich so eng wie nur möglich an Amerika binden damit Russland niemals wieder wird Einfluss nehmen können.
                      Die Abwehrraketen dienen diesem Ziel aber nicht. Russland könnte Polen besetzen, und es könnte sich für die USA darauf als sehr viel günstiger herausstellen, Abwehrraketen in einem anderne Land aufzustellen als die Russen wieder aus Polen zu vertreiben. Diese Hoffnungen waren von Anfang an unbegründet und illusorisch.

                      Einem Staat, der seine Verbündeten nach einem Regierungswechsel trotz bestehender Verträge im Regen stehen lässt kann nicht getraut werden.
                      Jetzt sei mal nicht so hysterisch. Von "im Regen stehen lassen" kann keine Rede sein. Die Abwehrraketen dienten dem Schutz der USA vor Angriffen aus dem Iran. Basta. Weder Russland noch Polen spielen in dieser Sache eine Rolle. Man kann den Abwehrraketen einen gewissen symbolischen Wert zugestehen, aber das heisst umgekehrt auch, dass deren Abzug keinerlei realpolitische Bedeutung hat, nur symbolische. Darüber müsste man hinwegkommen müssen. Und man wird auch.

                      Hast du die letzte Stratfor-Mail "Misreading the Iranian Situation" gelesen?
                      Hab ich. Ich finde es interessant zu sehen, dass Stratfor meine Einschätzung des iranischen Atomprogrammes teilt. Aber das ist eine andere Sache.
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                        Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                        Warum tust dus dann?
                        Das darfst du dir schon selbst überlegen.

                        Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                        Keinesfalls. Der Raketenschild gegen den Iran war noch nie nötig und wird es in nächster Zukunft auch nicht werden. Obama demonstriert höchstens, dass er bereit ist, auch mal eine politisch mutige Entscheidung zu treffen, wenn eine Neuanalyse der Situation dies nahelegt.
                        Was Obama demonstriert habe ich schon erläutert.
                        Und hinsichtlich Notwendigkeit. Natürlich ist der Schild weder heute noch morgen nötig. Aber übermorgen.
                        Und der springende Punkt dabei ist, das der Schild auch nicht von heute auf morgen gebaut werden kann. Das ist ein jahrelanges Unterfangen. Bis dann das Ding mal steht existieren auch die entsprechenden Iranischen Raketen.
                        Wenn es Obama dann tatsächlich nur um den Fortschritt der Iraner gegangen wäre hätte er auch verkünden können er verzögere das Projekt um zwei, drei Jahre weils nicht schneller gehen muss.
                        Aber nein, er stampf es komplett ein. Das zeigt deutlich das der Verweis auf die Fähigkeiten des Irans nur vorgeschoben ist und es Obama um Russland und nichts sonst ging.

                        Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                        Die Abwehrraketen dienen diesem Ziel aber nicht. Russland könnte Polen besetzen, und es könnte sich für die USA darauf als sehr viel günstiger herausstellen, Abwehrraketen in einem anderne Land aufzustellen als die Russen wieder aus Polen zu vertreiben. Diese Hoffnungen waren von Anfang an unbegründet und illusorisch.
                        Due verkennst ein wenig die Lage. Es geht nicht nur um lediglich 10 Ground based interceptors. Sondern für Polen um eine amerikanische RaketenBASIS mit allem drum und dran.
                        Es war ja geplant die Basis noch entsprechend mit taktischen BMD-Systemen zu schützen. Dies hätte bedeutet dauerhaft amerikanische Soldaten auf polnischen Gebiet zu stationieren. Und es hätte die Russen bei einem egal wie unwahrscheinlichen Angriff auf Polen gezwungen sich unmittelbar und direkt mit amerikanischen Truppen auseinanderzusetzen.
                        Amerika mag sich leicht absetzen wenn irgendwo ein Krieg ausbricht. Wenn Russland aber amerikanische Patriot oder THAAD Einheiten ausschaltet sieht die Sache schon mal ganz anders aus.
                        Und jetzt noch der Kniff für Polen in diesem ganzen Deal: Mit amerikanischen Truppen auf ihrem Gebiet werden die Russen garnicht versuchen können gegenüber Polen irgendwie aggressiv zu werden.

                        Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                        Jetzt sei mal nicht so hysterisch. Von "im Regen stehen lassen" kann keine Rede sein. Die Abwehrraketen dienten dem Schutz der USA vor Angriffen aus dem Iran. Basta. Weder Russland noch Polen spielen in dieser Sache eine Rolle.
                        Tja, das ist eben falsch. Das ist so für dich (und Obama).
                        Aber Geopolitik ist vieeel komplexer. Polen ist der Iran scheißegal. Für sie ist die Basis ein Ausdruck amerikanischer Bündnistreue. Und Russland sind die iranischen Raketen auch scheißegal. Genauso wissen sie das die 10 GBIs ihnen mal eben garnichts antun können. Aber sie wollen keine amerikanischen Truppen in einem Gebiet das sie als ihre Einflusszone deklarieren.
                        So siehts aus. Und da kannst du oder Obama sich jetzt lang hinstellen und behaupten es ginge ja nur um iranische Raketen die irgendwann jenseits 2015 existieren. Das ist für euch richtig. Für Polen aber nicht. Und Russland auch nicht.
                        Wer das nicht verstehen und anerkennen will ist naiv und ein gutes Stück weit arrogant.
                        Sehs mal so: Glaubst du ernsthaft der liebe Bush wollte das Raketenschild aufstellen weil er Europa vor iranischen Raketen sichern wollte? Natürlich nicht. Bush & Co sahen im Raketenschild ein Mittel die Osteuropäer als sehr enge Verbündete Amerikas zu gewinnen.
                        Und das Trampel aus Chicago hat diesen wunderen Ansatz jetzt in seinen grenzenlosen Naivität plattgewalzt.

                        Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                        Man kann den Abwehrraketen einen gewissen symbolischen Wert zugestehen, aber das heisst umgekehrt auch, dass deren Abzug keinerlei realpolitische Bedeutung hat, nur symbolische. Darüber müsste man hinwegkommen müssen. Und man wird auch.
                        Geopolitik ist zu einem guten Teil Symbolpolitik. Wahrnehmungen zählen.
                        Ein einfaches Beispiel. Russland will einen Natostaat angreifen. Was ist von entscheidender Bedeutung? Die Wahrnehmung Russlands bezüglich der Frage ob die Nato über so einer Situation den dritten Weltkrieg ausbrechen lassen wird oder die tatsächliche Realpolitische Lage diesbezüglich?
                        Natürlich ersteres. Wenn Russland meint die Nato wird hinter dem fraglichen Staat stehen und darüber den totalen Krieg führen wird es nicht angreifen. Wenn Russland aber glaubt wahrzunehmen das die Nato nicht bedingungslos dazu bereit ist wird es womöglich zuschlagen. Und dann haben wir den Salat. Was wir dann tatsächlich machen hilft uns kein Stück mehr weiter.
                        Wie gesagt, Beispiel. Ich sag nicht das Russland Polen angreifen wird, aber so funktioniert Geopolitik über Wahrnehmungen.
                        Und Symbolpolitik sind integraler Bestantteil unserer Möglichkeiten Wahrnehmungen des Anderen zu lenken und zu kontrollieren.
                        Überleg dir mal was Obama mit seiner kleinen Aktion gegenüber Russland und Osteuropa (aber auch Iran, Nordkorea, Israel, etc etc) demonstriert hat.

                        Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                        Hab ich. Ich finde es interessant zu sehen, dass Stratfor meine Einschätzung des iranischen Atomprogrammes teilt. Aber das ist eine andere Sache.
                        Wohl wahr.

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                          Was Obama demonstriert habe ich schon erläutert.
                          Ja, du hast deiner Privatmeinung Ausdruck verliehen.

                          Und der springende Punkt dabei ist, das der Schild auch nicht von heute auf morgen gebaut werden kann.
                          Nicht von heute auf Morgen, nein. Aber wenn es sein muss, ist das schnell gebaut. Man hat Erfahrungen mit solchen Dingen, etwa in Alaska. Wenn es sein muss, würde ich schätzen, dass eine solche Basis innerhalb eines Jahres voll einsatzbereit ist.

                          Und jetzt noch der Kniff für Polen in diesem ganzen Deal: Mit amerikanischen Truppen auf ihrem Gebiet werden die Russen garnicht versuchen können gegenüber Polen irgendwie aggressiv zu werden.
                          Mal ganz ehrlich: sowohl du als auch ich wissen, dass die Russen in der gegenwärtigen und nahzukünftigen Geostrategischen Lage nicht in Polen einmarschieren wollen oder können, ohne sich auf einen vernichtenden Konflikt mit der NATO einzulassen. Ob da jetzt noch ein paar Amerikaner in Polen rumstehen oder nicht ändert daran gar nix.

                          Für sie ist die Basis ein Ausdruck amerikanischer Bündnistreue.
                          Eben, sag ich ja. "Ausdruck". Symoblische Geste. Eine Symbolische Geste zurück zu nehmen mag schmerzen, aber es ändert grundsätzlich nichts an der geostrategischen Situation.

                          Insofern ist meine ursprüngliche Frage beantwortet: Das Wehklagen in der polnischen Presse hat mit Liebesenzug zu tun. An der Politik Polens wird sich aber real nichts ändern, vielleicht wird es ein paar kosmetische Änderungen am Einsatz in Afghanistan geben, wenn Wähler beruhigt werden müssen.

                          Aber sie wollen keine amerikanischen Truppen in einem Gebiet das sie als ihre Einflusszone deklarieren.
                          Die Einflusszone wurde definitiv beschnitten, als Polen der NATO beitrat. Die Russen sind nicht dumm: sie wissen, dass sie nicht die Kraft haben, Macht in eine imaginäre Einflusszone zu projezieren, zumindest dort wo dieses Gebiet von strategischer Wichtigkeit für die NATO ist. Das russische Gezeter war genau das: Gezeter, und wenn die Basis zur Wahrung der amerikanischen Interessen wirklich nötig wäre, wäre sie gebaut worden, Gezeter hin oder her. Aber der Punkt ist: sie ist unnötig. Dass die Aufgabe dieser Pläne Russland gefällt, heisst nicht, dass dass es deswegen falsch wäre, so zu handeln.

                          Bush & Co sahen im Raketenschild ein Mittel die Osteuropäer als sehr enge Verbündete Amerikas zu gewinnen.
                          Richtig. Schliesslich brauchte man Verbündete in der "Coalition of the willing", deren Namen nicht automatisch an den Südpazifik erinnert, die zudem - im Gegensatz zu den Westeuropäern - auch Truppen liefern um den Irak zu besetzen.

                          Siehs doch so: Welches Interesse haben die USA, im Osteuropa Verbündete zu finden? Was wollen sie dort? Richtig. Die USA haben keinerlei unmittelbare Interessen in Osteuropa. Also kann man dieses zweifelhafte und strategisch sinnlose Bush-Geschenklein auch wieder zurücknehmen.

                          Wahrnehmungen zählen.
                          Wahrnehmungen, ja, nicht Symbole. Die Wahrnehmung eines Staates, der eine ernsthafte Geopolitik betreibt, wird mit Sicherheit nicht von Symbolen allein bestimmt.

                          Wie gesagt, Beispiel. Ich sag nicht das Russland Polen angreifen wird
                          Und genau darum geht es hier. Und deshalb ist der ganze Trubel, den der Rückzug in Osteuropa ausgelöst hat, letztlich ein Sturm im Wasserglas. Womit feststeht, dass Obama völlig richtig gehandelt hat.
                          Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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                            Aber Obama baut den Raketenschild doch...Bloss nicht in der ursprünglichen Konfiguration.



                            The administration’s new four-phase plan would deploy existing SM-3 interceptors using the sea-based Aegis system in 2011, then deploy an improved version in 2015 both on ships and on land. Rather than the 10 bigger interceptors originally envisioned for Poland, there could be 40 to 50 of the smaller missiles on land by then and more on ships. A more advanced version would be deployed in 2018 and yet another generation in 2020, the latter with more capacity to counter intercontinental missiles.
                            The interceptors Mr. Bush wanted to put in Poland would not have been deployed until 2018, officials said. The SM-3 missiles have had eight successful tests so far, and were used to shoot down a satellite, although critics said the missiles have not had to cope with the sort of decoys enemies might use. Instead of the sophisticated radar proposed for the Czech Republic, officials said they would rely more on a limited version in Turkey or the Caucasus, as well as satellites and newly developed airborne sensors.
                            Eine Erinnerung ihres Atlantisbeauftragten:
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                              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                              Nicht von heute auf Morgen, nein. Aber wenn es sein muss, ist das schnell gebaut. Man hat Erfahrungen mit solchen Dingen, etwa in Alaska. Wenn es sein muss, würde ich schätzen, dass eine solche Basis innerhalb eines Jahres voll einsatzbereit ist.
                              Ein Jahr halte ich für sehr optimistisch. Aber der springende Punkt ist das Obama sich das hätte zunutze machen können indem er hätte ankündigen können das Projekt zu verschieben.
                              Tat er aber nicht.

                              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                              Mal ganz ehrlich: sowohl du als auch ich wissen, dass die Russen in der gegenwärtigen und nahzukünftigen Geostrategischen Lage nicht in Polen einmarschieren wollen oder können, ohne sich auf einen vernichtenden Konflikt mit der NATO einzulassen. Ob da jetzt noch ein paar Amerikaner in Polen rumstehen oder nicht ändert daran gar nix.
                              So eine Basis steht auch noch in 10, 20 Jahren. Wenn dir 1985 jemand gesagt hat wie die Welt 2005 aussieht, was hättest du wohl gesagt?
                              Und ich glaube die Story von 1928 in München hab ich auch schon einmal gepostet.
                              Wir wissen nicht was die Zukunft bringt. Sicherlich stellt sich die Situation heute so da wie du sie beschreibst. Aber es wird nicht so bleiben.

                              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                              Eben, sag ich ja. "Ausdruck". Symoblische Geste. Eine Symbolische Geste zurück zu nehmen mag schmerzen, aber es ändert grundsätzlich nichts an der geostrategischen Situation.
                              Doch. Weil du mit dieser Geste Freund und Feind etwas mitteilst.
                              Deine Handlungen werden interpretiert und auf Basis dieser Beobachtungen wird gehandelt.

                              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                              Die Einflusszone wurde definitiv beschnitten, als Polen der NATO beitrat. Die Russen sind nicht dumm: sie wissen, dass sie nicht die Kraft haben, Macht in eine imaginäre Einflusszone zu projezieren, zumindest dort wo dieses Gebiet von strategischer Wichtigkeit für die NATO ist. Das russische Gezeter war genau das: Gezeter, und wenn die Basis zur Wahrung der amerikanischen Interessen wirklich nötig wäre, wäre sie gebaut worden, Gezeter hin oder her. Aber der Punkt ist: sie ist unnötig. Dass die Aufgabe dieser Pläne Russland gefällt, heisst nicht, dass dass es deswegen falsch wäre, so zu handeln.
                              Nö, sie sind nicht unnötig. Du hast noch nicht ganz begriffen das Obama keine Politik macht die den Vereinigten Staaten gut tut.

                              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                              Richtig. Schliesslich brauchte man Verbündete in der "Coalition of the willing", deren Namen nicht automatisch an den Südpazifik erinnert, die zudem - im Gegensatz zu den Westeuropäern - auch Truppen liefern um den Irak zu besetzen.

                              Siehs doch so: Welches Interesse haben die USA, im Osteuropa Verbündete zu finden? Was wollen sie dort? Richtig. Die USA haben keinerlei unmittelbare Interessen in Osteuropa. Also kann man dieses zweifelhafte und strategisch sinnlose Bush-Geschenklein auch wieder zurücknehmen.
                              Die USA brauchen Verbündete. Auch und gerade treue Verbündete die Truppen stellen wenn es mal nicht sonderlich beliebt ist. Und das ist jetzt nur die militärische Komponente
                              Amerika kann seine Interessen nicht alleine durchsetzen wenn es meint alle Willigen im Regen stehen lassen zu können.

                              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                              Wahrnehmungen, ja, nicht Symbole. Die Wahrnehmung eines Staates, der eine ernsthafte Geopolitik betreibt, wird mit Sicherheit nicht von Symbolen allein bestimmt.
                              Nicht alleine. Aber es ist eben ein wesentlicher Bestantteil.

                              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                              Und genau darum geht es hier. Und deshalb ist der ganze Trubel, den der Rückzug in Osteuropa ausgelöst hat, letztlich ein Sturm im Wasserglas. Womit feststeht, dass Obama völlig richtig gehandelt hat.
                              Er hat nichts gewonnen, rein garnichts. Sondern nur Nachteile eingehandelt. Wir können jetzt lang und breit darüber streiten wie gravierend diese Nachteile sind, aber unterm Strich ist das Ergebnis in jedem Fall negativ.
                              Dementsprechend hat Obama völlig falsch gehandelt.

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