Nordkorea: Neues aus dem Land des "Geliebten Führers"

[Eye-Q]

Man verzeihe mir meinen Ausflug und dem Wagnis mal die km lange Posts bestimmter User zu unterbrechen. Ich hatte das zumindest mal als kleine Auflockerung der hitzigen Gefechte angesehen.

Also mittlerweile denke ich ja fast, dass das Regime kurz vor dem Ende steht. Ist ja fast "lächerlich" wie die sich gebärden und dann auch noch für Forderungen stellen. Gerade jetzt würde ich nicht mit denen reden und nicht mal reagieren - allerdings keine Sanktionen o.ä. verhängen. Das würde die wahrscheinlich noch mehr ärgern.

[Makaan]

Aber was soll die Weltgemeinschaft denn sonst anstellen, um zu zeigen, dass man Atomwaffentests nicht bewilligt in dieser Region?

Die Alternative zu wirtschaftlichen Sanktionen heisst Einmarschieren und Bombardieren, und das will ehrlich gesagt auch niemand.

Und wenn die Weltgemeinschaft nicht die Sanktionen durchzieht, machen sie sich ja eben nur lächerlich. Ein bisschen jammern und mit dem Finger böse wackeln, aber dann gar nichts tun? Das verhilft der Weltgemeinschaft auch nicht viel dazu, ernstgenommen zu werden.

Es wäre irgendwie noch schön, wenn das kommunistisch-diktatorische Regime in Nordkorea genauso wie die der alten DDR friedlich zusammenbrechen würde und die beiden koreanischen Völker wieder vereint sein würden.

Nur haben wir im Gegensatz zur alten DDR eine wesentlich unberechenbarere und militaristischere Regierung hocken in Pjöngjang, die sich zu Recht von allen Seiten verlassen und bedroht sieht.

[Eye-Q]

Die Weltgemeinschaft, wobei diese Bezeichnung dem nicht gerecht wird, macht sich schon längstens lächerlich.
Damit meine ich aber nicht, dass sie sich unfähig zeigt etwas zu erreichen, sondern (eigentlich) so einige Staaten der Erde an der Situation erheblich dazu beigetragen haben. Wurde irgendwo in diesem und iranischen Thread schon öfter meinerseits angesprochen. Im nachhinein zeigen sich natürlich alle erschüttert und zeigen auf den bösen Buh-Mann...

Im übrigen denke ich, dass ein widervereinigtes (Nord)Korea, abgesehen von den wirtschaftlichen Problemen wie sich anhand der dt. Vereinigung zeigt, eine ideologische Zeitbombe hinterlassen würde, wiederum ähnlich zu den ganzen Neonazis in Ostdeutschland. Aber das gehört auch nicht zu dem Thema - back to topic.

[OG_Batman]

Die Weltgemeinschaft, wobei diese Bezeichnung dem nicht gerecht wird, macht sich schon längstens lächerlich.
Damit meine ich aber nicht, dass sie sich unfähig zeigt etwas zu erreichen, sondern (eigentlich) so einige Staaten der Erde an der Situation erheblich dazu beigetragen haben. Wurde irgendwo in diesem und iranischen Thread schon öfter meinerseits angesprochen. Im nachhinein zeigen sich natürlich alle erschüttert und zeigen auf den bösen Buh-Mann...

Im übrigen denke ich, dass ein widervereinigtes (Nord)Korea, abgesehen von den wirtschaftlichen Problemen wie sich anhand der dt. Vereinigung zeigt, eine ideologische Zeitbombe hinterlassen würde, wiederum ähnlich zu den ganzen Neonazis in Ostdeutschland. Aber das gehört auch nicht zu dem Thema - back to topic.

Naja das die Weltgemeinshaft oder nennen wir sie beim Namen UNO nen Witz ist zeigt doch schon dass ein Staat(China oder Russland) ständig Nö sagen egal was man vorschlägt,nur weil sie Angst haben das der Ami dann genau an der Grenze sitzt.

Und Korea hat keine faschistische oder national-sozialistische Vergangenheit wie,Deutschland,Italien.Ich denke eher das dar ganz schöne wirtschaftliche Probleme kommen werden.Denn die DDR hatte für ihre Verhältnisse sehr gute Infrastrukturen,gesunde und genährte(meine damit sie verhungerten nicht) Bevölkerung.Aber NK dagegen ist unsere Wiedervereinigung ne kleine Flaute gewesen.

[max]

Und wenn die Weltgemeinschaft nicht die Sanktionen durchzieht, machen sie sich ja eben nur lächerlich. Ein bisschen jammern und mit dem Finger böse wackeln, aber dann gar nichts tun? Das verhilft der Weltgemeinschaft auch nicht viel dazu, ernstgenommen zu werden.

Die UN ist doch bereits ein Witz. Da ändern doch auch das Verbot des Exports von Luxusgütern an Nordkorea nichts mehr dran. Das liegt nicht nur daran, dass Russland und China manches blocken, sondern auch daran, dass die USA haufenweise Initiativen wie den Internationalen Gerichtshof behindert haben und nicht daran gehindert wurden, Angriffskriege durchzuführen. Man braucht sich nicht zu wundern, wenn einzelne Staaten das Völkerrecht und den Atomwaffensperrvertrag ignorieren (selbst und im Umgang mit verbündeten Staaten) und dann andere Staaten atomar aufrüsten. Es ist halt so, dass Politik Folgen hat - und eben nicht nur die, die man gerne hätte, sondern auch die, die von den Gegner dieser Politik prognostiziert wurden. Auch wenn dies zumindest die Anhänger des westlichen Imperialismus ungerne hören, weil sie ja die Konsequenzen nicht tragen wollen.

Das geht ja teilweise so weit, dass Leute wie Cmdr. Ch`ReI den Einsatz von Massenvernichtungswaffen (und damit Massenmord) ausdrücklich unterstützen und diese als Präzisionswaffen darstellen. Auch wenn es klar sein sollte, dass Strahlung nicht auf den eigentlichen Einschlagsort beschränkt ist. Na ja, vielleicht hat die krimininelle Desinformationspolitik der CSU nach Tschernobyl die Folge gehabt, dass manchen nicht einmal klar ist, auf welche Entfernung es noch erhebliche Auswirkungen gibt. Wobei es natürlich auch daran liegen könnte, dass sich manche für Ereignisse, die nur ein paar Jahre zurückliegen, nicht interessieren - insbesondere, wenn sie nicht in ihr Weltbild der chirugischen Militärschläge passen.

[Sandswind]

Naja das die Weltgemeinshaft oder nennen wir sie beim Namen UNO nen Witz ist zeigt doch schon dass ein Staat(China oder Russland) ständig Nö sagen egal was man vorschlägt,nur weil sie Angst haben das der Ami dann genau an der Grenze sitzt.

Die Lösung für dieses Problem kann aber nicht sein, dass man es meckernd akzeptiert, dass die UNO übergangen wird. Vielmehr muss man solche Themen immer wieder vor den Sicherheitsrat bringen, um aufzuzeigen, dass er das einzige Forum ist, das die Weltgemeinschaft für solche Fragen hat. Und wenn die Regeln dort, wie das momentan der Fall ist, nicht mehr zeitgemäss sind, muß man halt daran arbeiten sie zu ändern. Alles andere wäre Resignation, und am Ende freuen sich nur Leute wie Kim-Jong-Dings...

[OG_Batman]

Klar sollte man es nicht meckernd akzeptieren aber wer sitzt denn im Sicherheitsrat?? Genau China und Russland.

[Sandswind]

Klar sollte man es nicht meckernd akzeptieren aber wer sitzt denn im Sicherheitsrat?? Genau China und Russland.

Sehr scharfsinnig beobachtet.

Nein, im Ernst: Es sagt ja keiner, dass es leicht wäre, die UNO zu reformieren und dem Sicherheitsrat die Handlungsfähigkeit zukommen zu lassen, die für genau solche Situationen nötig und sinnvoll wäre. Man muß aber wenigstens konstant an solchen Reformen arbeiten, anstatt zu resignieren.

[max]

Nein, im Ernst: Es sagt ja keiner, dass es leicht wäre, die UNO zu reformieren und dem Sicherheitsrat die Handlungsfähigkeit zukommen zu lassen, die für genau solche Situationen nötig und sinnvoll wäre. Man muß aber wenigstens konstant an solchen Reformen arbeiten, anstatt zu resignieren.

Eine solche Reform würde erfordern, dass insgesamt der Sicherheitsrat mit der Veto-Funktion für Großmächte abgeschafft wird. Nur bei der heutigen gesellschaftlichen Struktur (Diktaturen oder kaum demokratischen Einfluss auf die Regierungen) in vielen Staaten und den typischen Bestechungsversuchen (man muss nur mal schauen, wer teilweise für Resolutionen der USA stimmt) reicht ja selbst die Abschaffung des Sicherheitsrats nicht. Dazu kommt noch, dass die UN Mittel bräuchte, um gegen Gross- und Supermächte das Völkerrecht und die Menschenrechte durchzusetzen. Da reicht es auch nicht, wenn z.B. die USA oder China kein Veto mehr einlegen können. Da bräuchte es keineswegs nur eine Reform der UN, um eine funktionierende UN zu haben.

[Nighthawk_]

Und einer solchen Reform würden die betreffenden Länder niemals zustimmen.
Womit man wieder am Anfang und beim Kernproblem wäre.
Man kann die UN nicht dahingehend reformieren, das sie wirklich handlungsfähig wäre. Nicht Heute, nicht Morgen, nicht in Hundert Jahren, vielleicht mal irgendwann danach - wenn es sie dann noch gibt.
Heutzutage ist die UN auf diesem Gebiet schlicht ineffizient und nicht geeignet Entscheidungen zu erwirken. Man kann die Probleme nicht lösen, das Werkzeug Sicherheitsrat ist nicht zu gebrauchen.
Wer dann jammert das viele Länder den Sicherheitsrat und die ganze UN im Zweifelsfall übergehen verschließt sich der Tatsache, dass die UN zwar dafür zuständig wäre, jedoch einfach nicht in der Lage sind zu handeln.
Ein grundsätzliches Strukturproblem das auf absehbare Zeit nicht gelöst werden kann.

[Eye-Q]

Wer dann jammert das viele Länder den Sicherheitsrat und die ganze UN im Zweifelsfall übergehen verschließt sich der Tatsache, dass die UN zwar dafür zuständig wäre, jedoch einfach nicht in der Lage sind zu handeln.

Wer jammert oder sich dann verächtlich äussert á la "seht ihr, die bringen nichts zustande" sind genau die die daran (Mit)Schuld sind! Erinnert mich an die EU, in Brüssel wird etwas ("unpopuläres") beschlossen, mit der Zustimmung der Nationalstaaten und zu Hause sagens dann "die bösen in Brüssel"... Genauso läufts halt in der UNO.

edit: ach ja, ausserdem habe ich im Teletext vorher gelesen, dass Bush NK warnte, dass wenn der ...Geheimdienst... bestätigen sollte, dass NK Waffen (A-Material) an die Quaida oder andere Terroristen liefern sollte, dass ein Kriegsgrund wäre (so oder so ähnlich)... Na dann hoffen wir mal, dass die USA nur säbelrasseln und deswegen der ...Geheimdienst... nicht zum Einsatz kommt

[Nighthawk_]

Wer jammert oder sich dann verächtlich äussert á la "seht ihr, die bringen nichts zustande" sind genau die die daran (Mit)Schuld sind!

Also, ähm, ich jammere auch und kann mir nicht vorstellen für diese Scheise verantwortlich zu sein
Freilich hängen die mit drin. Der Punkt aber ist das es keiner anpacken kann – es gibt keine durchführbare Lösung um die UN handlungsfähig zu machen.

Erinnert mich an die EU, in Brüssel wird etwas ("unpopuläres") beschlossen, mit der Zustimmung der Nationalstaaten und zu Hause

Die Nationalstaaten zu Hause haben in viel zu vielen Fällen überhaupt keine Wahl mehr. Sie müssen das tun was Brüssel sagt. Was ich da in der Verwaltung alles mitkriege...

edit: ach ja, ausserdem habe ich im Teletext vorher gelesen, dass Bush NK warnte, dass wenn der ...Geheimdienst... bestätigen sollte, dass NK Waffen (A-Material) an die Quaida oder andere Terroristen liefern sollte, dass ein Kriegsgrund wäre (so oder so ähnlich)...

jaa, das ging aber in die Richtung, das man dann ganz ganz scharfe Sanktionen gegen Nordkorea verhängen würde die dann wirklich mal Umgesetzt und auch Effekt haben sollten denn man will den Konflikt ja nicht eskalieren... *blubb*
Heißt im Endeffekt das im Falle des Falles rein gar nichts passiert.

[max]

Mal was zu den Hintergründen:

Neue IMI-Studie zu Nordkorea

Die soeben erschienene IMI-Studie "ESKALATION MIT ANSAGE: NORDKOREA UND DIE US-ZIELE IN OSTASIEN" setzt sich mit der US-amerikanischen Nordkorea-Politik und den US-Interessen in diesem Kontext auseinander. Entgegen der zumeist vorgebrachten Interpretation kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass das eigentliche Ziel der Bush-Administration nicht darin besteht einen Regimewechsel zu forcieren, sondern den vor ihrem Amtsantritt überaus erfolgreich eingeleiteten Entspannungsprozess auf der koreanischen Halbinsel auf Jahre hinaus zu untergraben und die Konfrontation mit Nordkorea auf hohem Niveau zu perpetuieren. Denn nur die Verlängerung der nordkoreanischen Krise" ermöglicht es den USA ihre Truppenpräsenz in Südkorea, die aufgrund des Entspannungsprozesses von Seoul zunehmend in Frage gestellt worden war, dauerhaft erhalten zu können. Da diese Truppen aber für die Eindämmung des "Strategischen Rivalen" China (George W. Bush) von zentraler Bedeutung sind, musste diese Präsenz in Form einer gezielten Eskalation des Konfliktes erneut legitimiert werden, wie sich aus anhand von US-Strategiepapieren plausibel begründen lässt:

IMI-Studie 2006/08
Eskalation mit Ansage: Nordkorea und die US-Ziele in Ostasien

http://www.imi-online.de/2006.php3?id=1431

20.10.2006, Jürgen Wagner

[Tordal]

Das es momentan einige interessante Entwicklungen gibt, möchte ich diesen Thread mal wieder nach oben ziehen. Denn bei den 6-Parteien Gesprächen in Peking gibt es anscheinend erste Erfolge zu vermelden.
Zumindest sind es in diesem Konflikt die ersten diplomatischen Fortschritte seit Jahren.

Nordkorea will Atomprogramm stoppen

Die Marathonverhandlungen zum umstrittenen nordkoreanischen Atomwaffenprogramm haben erstmals zu einem Erfolg geführt. Nordkorea erklärte sich zum schrittweisen Abbau seines Atomprogramms bereit - und erhält im Gegenzug Energiebeihilfen. Das teilten die Chefunterhändler mit.


Innerhalb von 60 Tagen soll bereits der erste Reaktor abgeschaltet werden. Für die Schließung seines Atomreaktors in Yongbyon wird der verarmte stalinistische Staat umgehend 50.000 Tonnen Rohöl als Soforthilfe erhalten. Weitere Hilfen in einem Umfang von 950.000 Tonnen Rohöl sollen folgen, wenn die Atomanlagen untauglich gemacht worden sind.
IAEO darf im Land kontrollieren

Der chinesische Verhandlungsführer Wu Dawei las auf der Abschlusssitzung aus der gemeinsamen Erklärung, die von allen Teilnehmerstaaten - den beiden koreanischen Staaten, den USA, China, Japan und Russland - angenommen wurde. Nordkorea wird auch wieder Inspekteure der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) ins Land lassen. Es soll ferner sein gesamtes Atomprogramm offen legen. Strittig ist hier ein Programm zur Anreicherung von Uran, dessen Existenz Pjöngjang bestreitet.


Die USA und Nordkorea vereinbarten die Aufnahme bilateraler Verhandlungen, um ungelöste Probleme in ihren Beziehungen mit dem Ziel einer Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu lösen. Beide Länder wollten daraufhin hinarbeiten, dass Nordkorea von der US-Liste der Staaten genommen werde, die den Terrorismus unterstützen. In fünf Arbeitsgruppen sollen Details beim Abbau des Atomprogramms, Wirtschaftshilfen, eine Normalisierung der Beziehungen sowie ein Friedensvertrag für die koreanische Halbinsel diskutiert werden.

Nordkorea hatte im vergangenen Jahr einen atomaren Sprengsatz getestet und war dafür von den Vereinten Nationen mit Sanktionen belegt worden. Selbst der engste Verbündete China hatte verärgert reagiert.
Japan: "Nur der erste Schritt"

Trotz der Erfolgsschritte dämpfte der japanische Außenminister Taro Aso die Erwartungen hinsichtlich der Tragweite der Vereinbarung. Ein Abkommen allein bedeute noch nicht, dass der Konflikt beigelegt sei: "Das ist nur der erste Schritt, und wir müssen sehen, ob konkrete Schritte folgen", sagte Aso in Tokio.

tagesschau.de

[KennerderEpisoden]

Nordkorea: Neues aus dem Land des "Geliebten Führers"

Überraschenderweise ist diesem prominenten Mitglieder der "Achse des Bösen" (George W.) bzw. dem "Vorposten der Tyrannei (Condi) noch kein einziger Thread gewidmet- bis jetzt!

Die große Frage, die man sich zur Zeit hinsichtlich des Landes des selbst ernannten "Geliebten Führers" stellt, ist: Wo steckt der "Geliebte Führer"?
Der letzte öffentliche Sichtung von Kim Jong-il geht auf den 14. August zurück, selbst die große Militärparade zum Gründungstag besuchte er nicht. Mittlerweil wird mächtig gemunkelt, ob Kim schwer erkrankt oder gar bereits tot sei.

Von offizieller nordkoreanischer Seite wird -wenig überraschend- bekundet, es gäbe kein Problem. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap bringt mit Berufung auf südkoreanische Geheimdienste eine Hirnblutung oder einen ähnliche Anfall als Erklärung vor.

Angenommen die Sache ist wirklich ernst, was passiert dann mit dem nordkoreanischen Regime, welche Auswirkungen hätte es auf die Region und das nordkoreanische Atomprogramm?

Es darf spekuliert werden...

Spekulationen über Kim Jong Il: Südkorea bereitet sich auf Führungswechsel im Norden vor - Ausland - Politik - FAZ.NET