Nordkorea: Neues aus dem Land des "Geliebten Führers"

[blueflash]

Beim Angriff auf den Irak hatten die US-Streitkräft bislang jedesmal die Initiative - sie konnten praktisch ungestört ihre Truppen in sicheren Aufmarschgebieten sammeln und die gewünschte Feuerkraft zur gewünschten Zeit am gewünschten Ort haben. Ein solcher Vorteil fällt bei einem zufälligen Konflikt aus - beide Seiten starten die üblichen "Oh Gott wir haben Krieg" Pläne, die aber aufgrund der räumlichen Nähe maximal die Brigadestäbe erreichen, bevor die ersten Stäbe ausgelöscht werden, dann geht erstmal alles im allgemeinen Chaos unter. Das ganze dann mit tausenden toten Soldaten und 100000 toten Zivilisten. Herzlichen Glückstrumpf.

[Nighthawk_]

Das ist aber fast genauso platt.
Erstmal muss dem Krieg eine Phase der Mobilmachung vorausgehen. Die Nordkoreaner stehen nicht seit 50 Jahren abfahrbereit an der Grenze.
Eine Mobilmachung bekommt der Süden dann selbstverständlich mit und kann dann gnaz routiniert die längst vorbereiteten und längst an deine Brigadestäbe weitergegebenen Verteidigungsplänen in die Tat umsetzen.
Der Verweis darauf, das die US-Truppen kein Aufmarschgebiet hätten geht zudem ins Leere.
Es werden eh keine US-Truppen am Boden gebraucht werden. Zumindest nicht im größeren Ausmaß.
Das was momentan noch in Korea steht und zwei, drei BCTs die sich ohen Probleme irgendwo im tieferen Süden sammeln können.
Den Rest erledigen die Südkoreaner die nicht erst groß aufmarschieren müssen, schließlich findet der Krieg in ihrer Haustüre statt.
Air Force Geschwader lassen sich schnell und ungestört verlegen. Wahrscheinlich gehen die dann nach Japan.

[blueflash]

Ach Cmdr, wie schön, dass du das besser weisst...

Die Nordkoreaner brauchen natürlich Zeit um eine Offensive zu starten, aber glaubst Du ernsthaft, beide Parteien einigen sich auf eine friedliche Mobilmachungsphase? Die haben die jeweiligen Aufmarschgebiete samt C3 Strukturen in Ari Reichweite. Und so eine Alarmmobilisierung von stationären Ari- und Infanterietruppen dauert schlimmstenfalls 24h. Wenn es da einen Krieg gibt, dann gibt es erstmal jede Menge Chaos, bevor auch nur ein einzelnes Panzerregiment zielgerichtet losmaschiert.

[Nighthawk_]

Ach Cmdr, wie schön, dass du das besser weisst...

Ja Gott weißt du, ich halte generell wenig von Meinungsmonopolen.

Die Nordkoreaner brauchen natürlich Zeit um eine Offensive zu starten, aber glaubst Du ernsthaft, beide Parteien einigen sich auf eine friedliche Mobilmachungsphase?

Das ist bei Kriergerischen Auseinandersetzungen ziemlich der Regelfall.
Kriege aus dem Stand zu führen ist eher unüblich.

Du schlägst also konkret vor den Krieg ohne Mobilmachungsphase mit strategischen Angriffen auf die Südkoreanischen Grenztruppen zu beginnen.
Was soll das bringen?
Sicher, du wirst hier großen Schaden anrichten. Bestreite ich nicht.
Aber was dann? Der Krieg ist nicht gewonnen nur weil man einen Überraschungsschlag an der Grenze zu stande brachte.
Aus dem Stand ist man ohne vorhergehende Mobilisierung kaum in der Lage tiefe Einbrüche in Südkoreanisches Gebiet zu erzielen.
Bis Nordkorea die eigenen Truppen geordnet über die Grneze vorstoßen lassen kann ist die Südkoreanische Armee und Luftwaffe auch kampfbereit.

Wenn du tatsächlich eine Überraschung erreichen kannst wirst du größere Verluste verursachen können, den Krieg gewinnst du damit nicht.

[blueflash]

Du schlägst also konkret vor den Krieg ohne Mobilmachungsphase mit strategischen Angriffen auf die Südkoreanischen Grenztruppen zu beginnen.
Was soll das bringen?

Wo habe ich denn etwas vorgeschlagen? Ich sage nur, was passieren würde. Die dort massierten Truppen werden nicht auf einen ausgefeilten Angriffsbefehl warten. Es wird Grenzgefechte geben und daraus wird sich ein chaotisches Draufhauen entwickeln. Die Gegner stehen einfach zu dicht beieinander für Formationsaufmärsche.

[Nighthawk_]

Wo habe ich denn etwas vorgeschlagen? Ich sage nur, was passieren würde.

Dann eben das.

Die dort massierten Truppen werden nicht auf einen ausgefeilten Angriffsbefehl warten. Es wird Grenzgefechte geben und daraus wird sich ein chaotisches Draufhauen entwickeln. Die Gegner stehen einfach zu dicht beieinander für Formationsaufmärsche.

Zwischen den Grenztruppen freilich.
Es steht aber nicht die komplette Armee mobilisiert an der Grenze.
Im Falle des Falles würde sich die Reserven im rückwärtigen Gebiet formieren und dann eben sehr wohl geordnet vorrücken.

[HiroP]

Das Szenario ist doch eher folgendes:

Die nordkoreanische Angriffsarmee formiert sich und versucht die Grenze aufzubrechen.
Südkorea reagiert entsprechend und ordnet die Verteidigung neu.

Entscheidend ist in diesem Fall, wie stark die sichere Luftüberlegenheit der Südkoreaner und US-Amerikaner die Angriffstruppen der Nordkoreaner zu dezimieren vermag.
Was die gepanzerten Verbände angeht, würde ich sagen: größtenteils bis total.

Wahrscheinliches Ergebnis: Angriff gestoppt.

[Enas Yorl]

LOL, schon komisch das solche Threads eigentlich immer auf militärische Sandkastenspiele hinauslaufen. Warum erstellt ihr eigentlich nicht einen eigenen Thread für solche Kriegsszenarien? Dann gäbe es wenigstens einen Platz für solche Offtopic-Simulationen.

[Captain Geneva]

Jaja, letztens hat Nordkorea ja offen gedroht, Südkorea in eine Schuttwüste zu verwandeln... Der Imperator liegt immer noch im Krankenbett.... Mich würde interessieren, wie es jetzt weitergehen soll. Eine Demokratisierung auf kurze Sicht kann ich mir nicht vorstellen, aber was soll das langfristig daraus werden?

[Atahualpa]

Demokratisierung bringt den Kapitalismus und das kann heutzutage schon eine Drohung sein

[EREIGNISHORIZONT]

Jaja, letztens hat Nordkorea ja offen gedroht, Südkorea in eine Schuttwüste zu verwandeln... Der Imperator liegt immer noch im Krankenbett....

Angebllich solls ihm ja wieder besser gehen.
Der hat garantiert zu viel Chips gefressen beim Schauen seiner Videos. Der soll Unmengen an Filmen haben.

Schon pervers, da hungert ein ganzes Volk und der Kerl sammelt Videos. Widerlich!

[Kopernikus]

LOL, schon komisch das solche Threads eigentlich immer auf militärische Sandkastenspiele hinauslaufen. Warum erstellt ihr eigentlich nicht einen eigenen Thread für solche Kriegsszenarien? Dann gäbe es wenigstens einen Platz für solche Offtopic-Simulationen.

Wen man es mit Geisteskranken größenwahnsinnigen vom Schlage Kim Yong Il oder auch Mahmūd Ahmadī-Nežād zu tun hat, kann es nicht schaden sich über die militärischen Gesichtspunkte Gedanken zu machen. Ich gehe allerdings eher davon aus, das nach dem in absehbarer zeit zu erwartenden Ableben des "Geliebten Führers" eine Militärjunta die Herrschaft übernehmen wird und das Land dann notgedrungen Stück für Stück öffnet. Ich bin mir ziemlich sicher, das es den führenden Militärs klar ist, das ihr Land vor dem Abgrund steht und diese rot gefärbte Pseudo-Theokratie keine Überlebenschance hat. Aber eine kurzfristige Demokratisierung und Wiedervereinigung mit dem Süden wird es garantiert nicht geben, zumal es auch Südkorea klar ist, das sie das wirtschaftlich ruinieren würde. Deutschland hat ja im kleineren Maßstab demonstriert, was passiert, wenn man eine jahrzehntelang etablierte Diktatur von heute auf morgen abschafft und Demokratie von oben herab verordnet, ohne über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen nachzudenken. Den Fehler in einem wesentlich größeren Umfang zu wiederholen wäre ziemlich dämlich und für so blöd halte ich die Südkoreaner eigentlich nicht.

[Space Marine]

Nordkorea: Grenze nach China geschlossen - Ausland - FOCUS Online

Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.
Meiner Meinung nach wollen die Machthaber im Land des Lächelns - wer auch immer das gerade ist - einfach nur den Decken draufhalten, damit das Ganze stabil bleibt.
Aber es sich mit seinem einzigen Gönner zu verscherzen?
Nicht sehr rational.

[EREIGNISHORIZONT]

Aber es sich mit seinem einzigen Gönner zu verscherzen?
Nicht sehr rational.

Na ja, die Güterzüge fahren noch.
Aber merkwürdig ist das in der Tat. Auch das China seine Truppen an der Grenze verstärkt. Sicherlich ist davon auszugehen, daß China mehr weiß, als der Rest der Welt.

Mich würde es nicht wundern, wenn in Pjöngjang ein Machtkampf hinter den Kulissen statt findet mit ungewissen Ausgang.

[Nighthawk_]

Um ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen:
Kim Jong-il hatte Mitte August wahrscheinlich einen schweren Schlaganfall erlitten von dem er sich nicht wirklich erholen konnte.
Die Folge davon ist jetzt, das die Nachfolger versuchen sich in die richtige Stellung zu bringen und darüber ein Machtkampf ausgebrochen ist.
Die komplette Abschottung nach außen ist da für das kommunistische Land nur eine natürliche Reaktion.
China bereitet sich derweilen genauso wie Südkorea auf mögliche Szenarien vor.
Ich halte es aber für unwahrscheinlich das sich das Land nach der möglichen Abdankung oder dem Tod Kim Jong-ils nicht sehr schnell konsolidiert und einen Nachfolger präsentiert.
Aber man kann nie wissen und angesichts des WMD-Arsenals Nordkoreas gilt nun mal better safe than sorry.

Zur Nachfolge siehe:
Leadership Succession Recent Developments - Democratic People's Republic of Korea (DPRK)