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Türkei: Generelle und tagespolitische Entwicklung
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Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigenNa dann erklär mir mal wie das an einem Wochenende von statten gehen soll. Auch in der Türkei haben Behörden am Samstags und Sonntags geschlossen. Ist ein ganz schöner Aufwand, all die Mitarbeiter aus ihrem Wochenendurlaub zu klingeln.Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
Dr. Sheldon Lee Cooper
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Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenIch glaube, da hast Du etwas missverstanden. Die Europäische Union ist eine politische Vereinigung und nirgendwo schriftlich auf den europäischen Kontinentalsockel beschränkt.
Politische Bildung und Geografie zählten schon in der Schule nicht zu meinen Lieblingsfächern. Mir ist die Materie zu trocken, ehrlich gesagt.
Nichtsdestotrotz führen zumindest die Gegner eines Türkeibeitritts u.a. das von mir aufgebrachte Argument ins Feld.
Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenAusnahmen gibt es bereits mit Mayotte in Afrika und Französisch-Guayana in Südamerika, die als Teil des französischen Staatsgebietes auch dazu gehören. In Französisch-Polynesien ist die Situation kompliziert. Die Bewohner der Inseln sind französische Staatsbürger und somit auch EU-Bürger, aber die Inselgruppe selbst gehört nicht zur Union.
Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenDänemark wiederum liegt nur mit dem kleinsten Teil seines Staatsgebietes in der EU. Grönland hatte sich damals in einer Abstimmung explizit gegen eine Mitgliedschaft in der EG ausgesprochen (das andere "Grexit"). Sie wollten einfach nicht, aber die Möglichkeit stand ihnen offen.
Ich weiß allerdings nicht, ob der Austritt aus der damaligen EWG mit der Bedeutungsschwere eines heutigen EU-Austritts vergleichbar ist.
Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenÄhnliche Fehlvorstellungen höre ich oft im Zusammenhang mit den Falkland-Inseln, von denen viele Laien behaupten, sie müssten doch zu Argentinien gehören, weil sie viel näher an der argentinischen als an der britischen Küste liegen.
OT: Ich habe gesehen, dass neben Serbien nun auch alle anderen Teilrepubliken des ehemaligen Jugoslawien, inklusive des Kosovo, zumindest potenzielle Beitragskandidaten sind (Albanien nicht zu vergessen). Sollten sie dereinst Einlass in die Union finden, wird den EU-Kommissaren bei ihrem Unterfangen schwelende Animositäten in Schach zu halten nie langweilig werden, schätze ich. (Kroatien und Slowenien sind bereits Mitglied.)n
»Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)
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Zitat von Viola Beitrag anzeigenPolitische Bildung und Geografie zählten schon in der Schule nicht zu meinen Lieblingsfächern. Mir ist die Materie zu trocken, ehrlich gesagt.
Nichtsdestotrotz führen zumindest die Gegner eines Türkeibeitritts u.a. das von mir aufgebrachte Argument ins Feld.
Zitat von ViolaDu hast Zypern vergessen.
Zitat von ViolaIst da der Wunsch der Vater des Gedankens oder meintest Du Brexit?
Ich weiß allerdings nicht, ob der Austritt aus der damaligen EWG mit der Bedeutungsschwere eines heutigen EU-Austritts vergleichbar ist.
Beim grönländischen Austritt hatten auch Rechtspopulisten mit ihrer rückwärtsgewandten und noch im Mittelalter verhafteten Ideologie eine Volksabstimmung für sich entscheiden können, die dann drei Jahre später in einem Vertrag auch umgesetzt wurde. Die grönländischen Rechten hatten ein Problem damit gehabt, dass europäische Fischereiflotten von ihrem vertraglichen Recht Gebrauch machten, vor der grönländischen Küste zu fischen. Auch die durch EWG-Verträge gestützte Entwicklung grönländischer Bodenschätze durch ausländische Unternehmen war den Rechten ein Dorn im Auge. Jetzt haben sie wieder alles selbst unter Kontrolle, aber dafür ist Grönland heute eine arme Region, weil ihnen Arbeitsplätze und Investitionen entgangen sind.
Ich glaube auch nicht, dass die türkischen Bemühungen eines EU-Beitritts tatsächlich ernst gemeint sind. Vielmehr scheint es mir, als würde Erdogan diese Perspektive seinem Volk wie eine Karotte vor die Nase halten und bei jedem absehbaren Scheitern der Gespräche der EU die Schuld in die Schuhe schieben. Parallel dazu nutzt er europäische Rechte wie das auf Religionsfreiheit und die Kopftuchurteile insbesondere deutscher Gerichte als Vorwand für die Abschaffung des Laizismus in der Türkei. Da kann er dann immer sagen: "Seht ihr, wir passen uns euch doch an!""En trollmand! Den har en trollmand!"
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Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenIch wollte mich auf Beispiele konzentrieren, die unzweifelhaft außerhalb Europas liegen. Zypern entlarvt man nicht ohne geologisches Spezialwissen.
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Ich denke nicht das die Türkei in die EU und ich denke auch nicht, dass sie das möchte. Zumindest nicht die Politik. Vor allem im Moment steht Erdogan doch ziemlich auf Kriegsfuß mit Deutschland und der EU. Wäre da nicht die Allianz gegen den IS, dann würde es vermutlich noch viel dunkler aussehen bei den Beziehungen. Aber vielleicht kommt es ja auch wieder so, dass keiner was von den Problemen wissen will und irgendwie schaffen sie es dann doch noch in die EU.
Ein Punkt ist mir dabei übrigens die Tage nach dem Putsch wieder aufgefallen: Die Welt ist groß darin, Erdogan zu kritisieren und als Diktator zu beschimpfen. Es hagelt Kritik und Reden darüber, dass in der Türkei Rechte und Freiheiten abgebaut werden und das Erdogan sein Land mit eiserner Faust regiert. Ich werde mich nicht dazu hinreißen lassen, diese Tatsache zu beurteilen. Ich habe zwar eine Meinung über Erdogan und ich bin nicht einverstanden mit dem was er tut, aber ich bin genrell vorsichtig damit, jemanden als Diktator zu bezeichnen. Dennoch: als es zu dem Putsch kam, stand die gesamte Welt auf einmal hinter Erdogan und hat sich mit ihm solidarisiert. Sicherlich ist ein Putsch gegen eine demokratisch gewählte Regierung keine gute Idee und ist in DEN MEISTEN Fällen zu verurteilen, ich finde es dann aber doch etwas scheinheilig, wie sich dann auf einmal alle mit der Türkei solidarisieren und Erdogan ihre Unterstützung ausprechen.
Vielleicht war es ja sogar genau so geplant? Denn man kann über Herr Erdogan denken was man möchte, dumm ist er nicht. Im Gegenteil, er ist ein sehr intelligenter und unberechenbarer Führer.Liebe Grüße,
Ben
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Zitat von Tibo Beitrag anzeigenDas alles bestätigt doch, das was ich sage. Es ist falsch, was Spidy gesagt hat. Es wurden nicht 2700 Richter verhaftet. Weißt du warum in deiner Aufzählung aus der Welt die Polizisten zweimal vorkommen? Einmal sind es 100 einmal 7899. Sind das evtl. einmal Militärpolizisten?
Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Zitat von shootingstar Beitrag anzeigenWarum wollten die Putschisten eigentlich den Umsturz?
Also was konkret hat denen an der Politik von Erdogan nicht gepasst? Erdogan scheint doch eher der Law and Order Typ zu sein, das müsste doch Militärs eigentlich ganz gut gefallen.Zuletzt geändert von Infinitas; 20.07.2016, 19:57.Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Normalerweise sieht sich das Militär in der Türkei als der Hüter der Demokratie nach westlichem Vorbild und der Trennung von Kirche und Staat. Erdogan dagegen scheint im Moment eher damit beschäftigt die Demokratie Stück für Stück zu demontieren. (Hat wohl zu viel "Putin" gesehen.) Außerdem hat er die Macht des Militärs beschnitten und das ist wohl auch einigen von ihnen sauer aufgestoßen.
*Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
*Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*Indianische Weisheiten
Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)
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Zitat von Noir Beitrag anzeigenAußerdem hat er die Macht des Militärs beschnitten und das ist wohl auch einigen von ihnen sauer aufgestoßen.
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Stimmt. Mea culpa - aber es ist heiß hier umter'm Dach.Ich hab auch die Überlegung nicht erwähnt, dass die am Putschversuch beteiligten Generäle Erdogan eventuell zuvorkommen und die Macht an sich reißen wollte, bevor der sie absetzt.
Und Gülen - seinen ehemaligen und jetzt in den USA lebenden Mitstreiter - hab ich auch nicht erwähnt, so der denn etwas damit zu tun haben sollte...
Edit:
Generäle waren es wohl nicht, die hauptsächlich beteiligt waren. Ich hab irgendwo gelesen, dass es eher die aus der "zweite Reihe" in der Hirarchie waren, die den Putschversuch unternommen haben sollen.*Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
*Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*Indianische Weisheiten
Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)
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Zitat von Noir Beitrag anzeigenStimmt. Mea culpa - aber es ist heiß hier umter'm Dach.Ich hab auch die Überlegung nicht erwähnt, dass die am Putschversuch beteiligten Generäle Erdogan eventuell zuvorkommen und die Macht an sich reißen wollte, bevor der sie absetzt.
Und Gülen - seinen ehemaligen und jetzt in den USA lebenden Mitstreiter - hab ich auch nicht erwähnt, so der denn etwas damit zu tun haben sollte...
Edit:
Generäle waren es wohl nicht, die hauptsächlich beteiligt waren. Ich hab irgendwo gelesen, dass es eher die aus der "zweite Reihe" in der Hirarchie waren, die den Putschversuch unternommen haben sollen.
- Ex-Luftwaffenchef Akin Öztürk und der Kommandeur der türkischen Marine, Veysel Kosele.
In der Nacht auf Samstag versuchte das türkische Militär mit einem Putsch die Macht in der Türkei an sich zu reißen. Doch dieser Versuch scheiterte. Seit dieser Nacht soll der Kommandeur der türkischen Marine, Veysel Kosele, verschwunden sein. Und mit ihm 14 Schiffe.
In der Nacht auf Samstag haben Teile des türkischen Militärs versucht, bei einem Putsch die Macht in der Türkei an sich zu reißen. Der Putsch scheiterte. Es folgte eine Welle von Festnahmen. Tausende wurden aus Ämtern enthoben. Die Verantwortung für den Putsch schreibt die türkische Regierung unter anderem dem Ex-Luftwaffenchef Akin Öztürk zu. In diesem Zusammenhang sorgt eine Meldung nun für besondere Aufmerksamkeit, denn: Seit dem Putschversuch in der Nacht auf Samstag ist der Kommandeur der türkischen Marine, Veysel Kosele, verschwunden. Und mit ihm 14 Schiffe. Das berichtet unter anderem die Zeitung „Independent“. Unklar ist bisher, auf welcher Seite Kosele steht. War er mit beteiligt an dem Putsch und befindet sich nun auf der Flucht – oder zählt er zu den Unterstützern von Staatschef Erdogan und wird womöglich von geflüchteten Putschisten festgehalten? Die 14 Schiffe waren zum Zeitpunkt des Putsches auf dem Agäischen und Schwarzen Meer unterwegs. Die Besatzungen scheinen bisher jedoch keinen Versuch unternommen zu haben, mit dem Festland in Kontakt zu treten. Stattdessen werden nun Vermutungen laut, die Schiffe seien auf dem Weg nach Griechenland. Bereits am Samstag waren einige Militäroffiziere mit einem Helikopter in das Nachbarland geflohen.Zuletzt geändert von Infinitas; 20.07.2016, 21:27.Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Zitat von Infinitas Beitrag anzeigenJa das ist mir auch ins Auge gestochen als ich den Artikel gelesen habe. Ich kann da auch, wie du nur Vermutungen anstellen, weswegen ich ja pauschal darauf hingewiesen habe das man hier Zahlen lieber erstmal nicht auf die Goldwage legt. Ich sehe diese Artikel als eine Schätzung mit Teilweise unzureichender Information.
Noir, ich wollte dich da nur ergänzen. Michael Rubin (neo- konservativer amerikanischer Nahost-Experte) hat schon im März einen viel beachteten Artikel "Could ther be a coup in turkey?" für AEI (neo konservativer Think Tank) verfasst. Evtl. haben die Militärs, die geputscht haben auch ihr Standing bei der Weltgemeinschaft unterschätzt. Am Ende haben sie die wesltiche Welt und das Volk erstmal dazu gebracht sich hinter und sogar vor Erdogan zu stellen. Das war sicher nicht der Plan.
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Zitat von Tibo Beitrag anzeigenNaja, wenn ich was schätze würde ich niemals 7899 schätzen. Das klingt schon so als lägen exakte Zahlen vor.
Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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