Zitat von Bynaus
Ich stimme uebrigens deiner Analyse zu, und gehe insofern einen Schritt weiter, dass ich einerseits sage, dass das Konzept der unterschiedlichen Geschwindigkeiten spaetestens mit der Osterweiterung (ohne vorher beschlossene Verfassung) ohnehin langfristig erforderlich wird, und dass ich andererseits gar nichts gegen dieses Konzept habe.
Ich war unlaengst auf einer Diskussion mit dem tuerkischen Botschafter in Oesterreich, und die war recht seltsam. Der Botschafter hat damit begonnen, alle Argumente aufzulisten, die gegen einen Tuerkeibeitritt sprechen, und dann versucht, sie eins nach dem anderen zu entkraeften.
Und es lassen sich viele Argumente gegen einen Beitritt finden. Ich gehe auch davon aus, dass die Vertiefung der EU mit der Tuerkei nochmal schwieriger wird.
Aber was ist so schlecht an der aktuellen EU? Die vier Grundfreiheiten sind vielleicht nicht alleinseligmachend, aber sie sind doch ziemlich gut. Wenn da mit der Zeit mehr oder weniger alle "zivilisierten" europaeischen Laender mitmachen, ist das imho schon mal fuer sich eine tolle Sache.
Wenn manche/viele/die meisten Laender weiter gehen wollen, warum nicht? Koennen sie jederzeit, tun sie ja auch (Schengen, Waehrung).
Was mir in der Diskussion zumindest in Oe abgeht, sind die positiven Aspekte eines Beitritts - hier im Thread wurden sie ja teilweise schon genannt. Fuer mich sind drei Gruende am wichtigsten:
.) Die wachsende, gut ausgebildete, unternehmerische Bevoelkerung - wenn in der derzeitigen EU in ein paar Jahrzehnten der Anteil an jungen Menschen massiv zurueckgehen wird, werden wir uns ueber jeden tuerkisch(staemmig)en EU-Buerger freuen.
.) Das aktuelle Wirtschaftswachstum, dessen Stabilisierung durch die unmittelbare Beitrittsperspektive und die bessere Mitpartizipation an diesem Wachstum durch einen Beitritt der Tuerken zur EU.
.) Meine durchwegs positiven Erfahrungen in dem Land und mit seinen Leuten
Zum Abschluss moechte ich noch auf Denkanstoesse aus diesem Thread verweisen:Ueberdehnung der EU
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