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    Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
    Ich sage es offen: Ich habe Politikwissenschaft studiert und kenne niemanden der als Redenschreiber für Politiker arbeitet. Das ist auch nicht das typische Berufsbild eines Politikwissenschaftlers, also deine Bekannten haben die entweder Unfug erzählt oder wissen selber nicht so genau was sie sagen.
    Möglich.


    Political science - Wikipedia, the free encyclopedia

    Psychology - Wikipedia, the free encyclopedia

    Ich denke das ist einfacher so, als der (vermutlich fruchtlose) Versuch es dir zu erklären.
    Worüber haben wir geredet? Sozialwissenschaften, oder? Politische Wissenschaft ist da ein ganz anderes Thema.

    Interessante Betrachtungsweise, nur begründet hast du sie noch nicht.
    In der Geschichte hatte keine Gesellschaftsform je dauerhaften Bestand.

    Das ist aber die einzige Aussage die du treffen kannst, wenn du nur deinenMeinung als Maßstab nimmst, ohne dir erforderliche Kenntnisse anzueignen.
    Ich kann nicht über alles Bescheid wissen, aber mit der entsprechenden Lektüre darüber kann ich mir zumindest eine Meinung bilden.

    Ich nehme einfach mal, dass du einfach gar keinen Ahnung hast von Indien.
    Ein wenig schon.

    Aber um es kurz zu machen: Ich bin nicht nur Politikwissenschaftler, nein ich habe auch noch das Regionalgebiet Südasien studiert als Spezialisierung.
    Indien in den ersten 4 Jahrzehnten seines Bestehens war eine Planwirtschaft "demokratisch sozialistischer" Ausrichtung. Liberalisierungen in der Wirtschaft sind erst in den letzten 17 Jahren getätigt worden. Noch heute haben die Planungskommission und die Finanzkommission erheblichen Einfluss.
    Ah, also gab es mal einen demokratischen Sozialismus, aber jetzt offenkundig nicht mehr. Warum wohl? Kann es sein, dass man in Indien eine Lektion gelernt hat? Nämlich die, das der Kaptialismus die Gesellschaft trotz seiner Fehler besser voranbringt?

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      Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
      Worüber haben wir geredet? Sozialwissenschaften, oder? Politische Wissenschaft ist da ein ganz anderes Thema.
      Politikwissenschaft IST eine Sozialwissenschaft!!!


      Ich kann nicht über alles Bescheid wissen, aber mit der entsprechenden Lektüre darüber kann ich mir zumindest eine Meinung bilden.
      Ja, dann LIES die entsprechende Lektüre!!!


      Ein wenig schon.
      Ja?

      Ah, also gab es mal einen demokratischen Sozialismus, aber jetzt offenkundig nicht mehr. Warum wohl? Kann es sein, dass man in Indien eine Lektion gelernt hat? Nämlich die, das der Kaptialismus die Gesellschaft trotz seiner Fehler besser voranbringt?
      Es wäre an dieser Stelle unmöglich dir genau die Situation in Indien auseinanderzusetzen.
      Trotzdem kurz: Die Politik der 50er bis 90er Jahre hat im Prinzip die Grundlage für den Aufstieg der indischen Wirtschaft gesorgt. Die momentanen Auswüchse in Indien sind allerdings nicht unumstritten oder ein Segen (->Selbstmorde unter Bauern, Landenteignungen etc.).
      Im Übrigen schließen sich Marktwirtschaft und Sozialismus nicht aus, und diesen Weg versuchte Indien zumindest zu gehen.
      Möp!

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        Zitat von Oliver Hansen
        Dann werden sie eben damit leben müssen, dass Die Linke als verfassungsfeindlich betrachtet wird.
        Bis jetzt können sie das anscheinend ganz gut.

        Zitat von Oliver Hansen
        Eine Frage: Siehst du dich selbst als Linken?
        Gute Frage. Was meinst du damit? Wenn du damit meinst, ob ich ein Anhänger der Linkspartei bin, dann nein. Ich bin nur dagegen, die Partei zu dämonisieren. Das extremistische Elemente gibt, ist klar, aber es gibt eben auch Pragmatiker und Sozialdemokraten. Außerdem ist die Partei einfach Realität, und man sollte sich inhaltlich und mit ihren Positionen außeinandersetzen, anstatt ständig auf der DDR rumzureiten.

        Wenn du meinst, ob ich politisch eher links stehe, dann tendenziell ja, obwohl ich ja schon erwähnt habe, dass viele Positionen, die einen in Deutschland zum Linken machen, nicht eigentlich links sind. Zum Beispiel bin ich für Mindestlohn und Vermögensteuer, aber andererseits auch dafür, dass sich der Staat aus der Wirtschaft eher heraushalten und nur die Rahmenbedingungen setzen sollte, und ich bin auch dafür, dass die sozialen Sicherungssysteme eine Grundsicherung, nicht aber eine Lebensstandardsicherung bieten sollten.
        "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
        -Cpt. Jean-Luc Picard

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          Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
          Bis jetzt können sie das anscheinend ganz gut.


          Gute Frage. Was meinst du damit? Wenn du damit meinst, ob ich ein Anhänger der Linkspartei bin, dann nein. Ich bin nur dagegen, die Partei zu dämonisieren. Das extremistische Elemente gibt, ist klar, aber es gibt eben auch Pragmatiker und Sozialdemokraten. Außerdem ist die Partei einfach Realität, und man sollte sich inhaltlich und mit ihren Positionen außeinandersetzen, anstatt ständig auf der DDR rumzureiten.

          Wenn du meinst, ob ich politisch eher links stehe, dann tendenziell ja, obwohl ich ja schon erwähnt habe, dass viele Positionen, die einen in Deutschland zum Linken machen, nicht eigentlich links sind. Zum Beispiel bin ich für Mindestlohn und Vermögensteuer, aber andererseits auch dafür, dass sich der Staat aus der Wirtschaft eher heraushalten und nur die Rahmenbedingungen setzen sollte, und ich bin auch dafür, dass die sozialen Sicherungssysteme eine Grundsicherung, nicht aber eine Lebensstandardsicherung bieten sollten.
          Du, wir haben mehr Übereinstimmungen als du denkst .

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            In der Geschichte hatte keine Gesellschaftsform je dauerhaften Bestand.
            Der Kommunismus bzw der Urkommunismus ist sogar die älteste und langlebigste Gesellschaftsform der Menschheitsgeschichte. Noch heute leben Eingeborene Stämme in Amazonien in Klassenlosen Stammesgruppen mit gemeindschaftsbesitz.

            Das beweist deutlich das der Mensch dazu fähig ist und es nur noch dran liegt die ganze Geschichte an moderne Verhältnisse anzupassen.
            GOTTLOS GLÜCKLICH.... Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben.

            Niveau ist keine Hautcreme - und Stil kein Teil vom Besen!

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              Zitat von Darth-Xanatos Beitrag anzeigen
              Der Kommunismus bzw der Urkommunismus ist sogar die älteste und langlebigste Gesellschaftsform der Menschheitsgeschichte. Noch heute leben Eingeborene Stämme in Amazonien in Klassenlosen Stammesgruppen mit gemeindschaftsbesitz.
              Seit der Jungsteinzeit besteht Arbeitsteilung. Die von dir angesprochenen Stämme in Südamerika leben heute noch so wie in der Steinzeit. Das soll auch ihr gutes Recht sein, wir sollten sie tatsächlich in Ruhe lassen und ihnen nicht die Zivilisation aufzwängen.

              Das beweist deutlich das der Mensch dazu fähig ist und es nur noch dran liegt die ganze Geschichte an moderne Verhältnisse anzupassen.
              Er war es, als die Notwendigkeit dazu bestand. Heute brauchen wir die Arbeitsteilung, und mit Arbeitsteilung geht eben eine Klassengesellschaft einher, immer. Wir müssen nur den vernünftigen Ausgleich zwischen den Klassen suchen und nicht ihre Abschaffung. Ich sagte ja: sozialistische Elemente können dem Liberalismus guttun, sogar sehr gut. Aber eine sozialistische oder gar kommunistische Gesellschaft ist unmöglich. Tatsächlich waren die sozialen Gegensätze im Ostblock teilweise sogar größer als im Westen. Auch George Orwells (ja ich weiß, dass er Sozialist war) Animal Farm zeigt das auf.

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                Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                Tatsächlich waren die sozialen Gegensätze im Ostblock teilweise sogar größer als im Westen. Auch George Orwells (ja ich weiß, dass er Sozialist war) Animal Farm zeigt das auf.
                Beleg(e)?
                Oder ist Animal Farm dein Beleg...
                Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

                Kommentar


                  Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                  Tatsächlich waren die sozialen Gegensätze im Ostblock teilweise sogar größer als im Westen. Auch George Orwells (ja ich weiß, dass er Sozialist war) Animal Farm zeigt das auf.
                  Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                  Beleg(e)?
                  Oder ist Animal Farm dein Beleg...
                  Ich möchte mich mal gerne in diese Diskussion mit einmischen.
                  Oliver zieht ja den Ostblock als Beispiel heran, dass es dort eben auch große Soziale Unterschiede gibt. Doch war der vermeindliche Ostblock doch nicht wirklich kommunistisch! Stalin hatte vieles versaut und hat die Bereitschaft des Volkes gnadenlos für sich ausgenutzt. Was Orwell in diesem Film ja zeigt, ist, dass keine Gesellschaft vor der Ausnutzung durch Stärkere geschützt.
                  Am beispiele von Animal Farm lässt sich das auch gut Zeigen: Die Tiere sind das Proletariat, die arbeitende Bevölkerung, der Bauer ist quasi Romanov , und das kleine rosa Schweinchen ist Lenin. Das kleine rosa schweinchen will nur gutes und hat das wollende Vieh auf seiner Seite, doch das rosa Schweinchen wird durch das böse schwarze Schweinchen verdrängt, also Stalin. Und seit Stalin ist auch die ganez UdSSR kein sozialistisch/kommunistisches Land mehr, wewegen ich auch den ostblock nicht grad als Beispiel für Kommunismus nehmen würde, sondern eher als Beispiel, dass er jetzt noch nicht funktioniert!
                  @ Eye-Q
                  leider hat oliver recht, doch auch ich bin der Ansicht, dass der Kommunismus die beste Gesellschaftsform ist.
                  ~~:::Battlestar Galactica:::~~~

                  InterStella - Foren-RPG

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                    Nein nein, ich habe mal einem Buch über populäre Irrtümer gelesen, dass im Ostblock die Lohnunterschiede tatsächlich wesentlich höher waren als im kapitalistischen Westen.

                    Kommentar


                      Ich möchte nicht hämisch wirken, aber für Sinclair_ hier noch ein Beispiel, wie ein seriöses Zitat aussieht:

                      "Sozialismus muss so attraktiv sein, dass man die Leute nicht einmauern muss."
                      - Sahra Wagenknecht, 25.08.08, im Interview mit der Süddeutschen Zeitung auf die Frage, ob der Mauerbau richtig war. Quelle: Süddeutsche.de
                      Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
                      Stalter: "Nope, it's all bad."

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                        Zitat von Eye-Q
                        Beleg(e)?
                        Da braucht es keine Belege. Das ist eine einfach zu erkennende Tatsache. Wer Menschen schon von Gesetzes wegen in ungleiche Gruppen einteilt, erzeugt damit eindeutig größere soziale Unterschiede, als der, der das nicht tut.
                        Nehmen wir dazu nur mal als Beispiel die Frage der höheren Schulbildung.
                        können wir nicht?

                        macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                          Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                          Nein nein, ich habe mal einem Buch über populäre Irrtümer gelesen, dass im Ostblock die Lohnunterschiede tatsächlich wesentlich höher waren als im kapitalistischen Westen.
                          Ein bisschen genauer? Das Buch würde mich interessieren.

                          Das ist jetzt ein bisschen komplexer als lediglich zu schreiben, dass die Lohnunterschiede höher waren. Ich vermute, dass du dich auf jene beziehst die zB Mitglied in der Partei waren und noch weiter höher jene die irgendwelche "obere" Posten inne hatten.
                          Tatsache ist aber, dass der Kaufkraftüberhang im Ostblock allgemein höher war. Denn erstens waren, wie gemeinhin bekannt, Konsumgüter knapp, und zweitens viele Sachen von so schlechter Qualität, so dass vieles nicht gekauft wurde und das Geld nicht ausgegeben wurde. Insofern lässt sich schwer sagen, ob die Lohnunterschiede gross waren, weil das kein Kriterium war, wenn man das Geld nur begrenzt ausgeben konnte.
                          Hinzu kommt bzw kam, dass jene die wirklich viel mehr Geld hatten, im Gegensatz zu heute, zumindest mehr oder weniger heimlich mit dem Geld ein "fettes" leben führten. Wenn, dann war es halt ein offenes Geheimnis, aber Protzerei oder dergleichen gabs nicht.

                          2blueflash: "dazu braucht es keiner Belege" stellen keine gute Ausgangslage für eine Diskussion dar. Kann jeder sagen "es ist so und aus und du musst es glauben". Und "einfach" ist auch nichts.
                          Wer Menschen schon von Gesetzes wegen in ungleiche Gruppen einteilt, erzeugt damit eindeutig größere soziale Unterschiede, als der, der das nicht tut.
                          Nehmen wir dazu nur mal als Beispiel die Frage der höheren Schulbildung.
                          Da sitze ich auf der Leitung. Meinst du die ideologische Einteilung diverser Gruppen?
                          Und den Zusammenhang mit der Schuldbildung verstehe ich im Moment auch nicht.
                          Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                          Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                            In der DDR wurde der Zugang zu höherer Bildung von Staats wegen quotiert. Als Kind der "Intelligenz" hatte man keine Chance (ausser Armee). Da waren die sozialen Ungleichheiten gesetzlich vorgeschrieben.
                            können wir nicht?

                            macht nix! wir tun einfach so als ob!

                            Kommentar


                              Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                              Ein bisschen genauer? Das Buch würde mich interessieren.
                              Ich habe mir das Buch gerade rausgesucht. Es handelt sich um das "Lexikon der Populären Irrtümer", Artikel "Ungleichheit":

                              Die Autoren dieses Wörterbuches verdienen als Hochschullehrer rund 80 % mehr als ihre Mitarbeiter; als einer davon einmal als Gastprofessor in der VR China weilte, mußte er sich sagen lassen, dass chinesische Professoren das drei- bis sechsfache ihrer Assistenten beziehen.
                              Noch grotesker waren die Unterschiede der Realeinkommen in der ehemaligen Sowjetunion: Dort verdiente ein mittlerer Parteifunktionär in einem Industriebetrieb real (Anm.: Alle Vergünstigungen wie Datscha, Dienstwagen etc. eingerechnet) mehr als das fünfzigfache eines Fließbandarbeiters, verglichen mit einem Faktor 4 bis 5 für vergleichbare Funktionen in westlichen Industrienationen
                              .

                              Tatsächlich waren die Lohnunterschiede also im Ostblock de Facto weit größer als im Westen.

                              Das ist jetzt ein bisschen komplexer als lediglich zu schreiben, dass die Lohnunterschiede höher waren. Ich vermute, dass du dich auf jene beziehst die zB Mitglied in der Partei waren und noch weiter höher jene die irgendwelche "obere" Posten inne hatten.
                              Tatsache ist aber, dass der Kaufkraftüberhang im Ostblock allgemein höher war. Denn erstens waren, wie gemeinhin bekannt, Konsumgüter knapp, und zweitens viele Sachen von so schlechter Qualität, so dass vieles nicht gekauft wurde und das Geld nicht ausgegeben wurde. Insofern lässt sich schwer sagen, ob die Lohnunterschiede gross waren, weil das kein Kriterium war, wenn man das Geld nur begrenzt ausgeben konnte.
                              Hinzu kommt bzw kam, dass jene die wirklich viel mehr Geld hatten, im Gegensatz zu heute, zumindest mehr oder weniger heimlich mit dem Geld ein "fettes" leben führten. Wenn, dann war es halt ein offenes Geheimnis, aber Protzerei oder dergleichen gabs nicht.
                              Danke für das Feedback. Ich habe es jetzt eben eingestellt und du kannst dir ein Bild machen.

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                                Gleichheit in der Verteilung ist kein Maß für den Wohlstand einer Gesellschaft.
                                Es mag subjektiv, psychologisch verständlich sein, dass man sich immer mit dem Nachbar vergleicht, aber das kann auf politischer Seite ziemlich katastrophale Auswirkungen zur Folge haben. Es geht nicht darum Armut gleich zu verteilen, sondern es muss politisches Hauptziel sein Armut so weit wie möglich zu verhindern (ausreichend hohe Mindestlebensstandards) und gerechte Möglichkeiten zum sozialen Aufstieg zu schaffen (Chancengleichheit).

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