Zitat von Chloe
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Ich verstehe das so, dass die bestehende Diktatur lieber beibehalten werden soll. Im Hinblick auf Mubarak wurde dies im Parallelthread auch explizit geäußert. "Mubarak muss bleiben und gut ists", hieß es da. Also: Besser Diktatur, auch unter Inkaufnahme von Folterungen, als Demokratie.
Hier ging es, soweit ich begreife, nur darum, klarzustellen, dass die Einführungen von Demokratie nicht zwangsweise das Ende von Folterungen nach sich zieht, sondern vielmehr auch dazu beitragen kann, Folterungen, Verfolgungen und Exekutionen zu vermehren. Ohne einer entsprechenden Verfassung, die die Menschenrechte garantiert, und Staatsgewalten, die sich an diese Verfassung gebunden fühlen, haben Minderheiten in einer religiösfundamentalistischen Demokratie wahrscheinlich nicht viel zu lachen.
Ich schließe das daraus, dass laut UN-Konvention die Menschenrechte für alle Menschen zu gelten haben. In einer Diktatur tun sie das nicht. Aber vielleicht kannst du mir ja erklären, wie die Haltung, dass sie für einige doch nicht gelten sollen, damit vereinbar ist.
Um den Bogen wieder zum Thema zu schlagen: Inwieweit religiöse Fundamentalisten ein Gespür für die UN-Menschenrechtscharta haben und bereit sind, Andersgläubige mit demselben Respekt zu behandeln wie ihresgleichen, steht nunmal leider in Zweifel. Ein solches Gespür ist aber essenziell für eine funktionierenden Demokratie. Zweifel am Glücken dieser Sache ist deshalb imho vollauf angebracht. Und sowas muss man auch diskutieren können, ohne die allbekannten hetzerischen Schlagworte.
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