Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)

[Thomas W. Riker]

Nachdem 11 MdBs der LINKE ausgetreten sind und Mitglieder des BSW sind, gibt es eine Sonntagsfrage mit einer potentiellen Wagenknecht-Partei:
Union 29 %
AfD 17 %
SPD 15 %
"BSW" 14 %
Grüne 12 %
FDP 5 %
LINKE 4 %
Sonstige 4 %
Schwankungsbreite 2,9 %

Möglich wäre als einzige Zweiparteien-Koalition nur knapp Union-AfD möglich.
Nötig würde dann wohl die sog. "Kenia-Koalition" Union-SPD-Grüne mit 56 % und dann etwa 60 % der Mandate.

In den östlichen Bundesländern wäre ein Regieren gegen "BSW" und AfD u. U. unmöglich.
Evtl. wären Union und LINKE zu gemeinsamen Koalitionen genötigt.

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte

[Achilles]

Ich bezweifle, dass BSW aus dem Stand das Potenzial hat, auf 14 % zu kommen. Klar gibt es noch genug Alt-Kommunisten und Ultralinke, die sich die DDR zurückwünschen – kein Wunder bei dieser Ampel-Regierung. Ich gehe aber davon aus, dass die aktuellen Zahlen unter dem Einfluss des Hypes um die neue Partei zustande gekommen sind. Auch Frau Wagenknecht kocht nur mit Wasser, und ob die Umfragewerte in einem halben Jahr noch ähnlich hoch sind, bleibt abzuwarten.

[DragoMuseveni]

Bis zur nächsten Wahl vergeht noch viel Zeit.
Ich halte es für eine schlechte Idee, sich jetzt auf Wahlumfragen zu fixieren.

Die größte politische Auswirkung des neuen Bündnisses ist jetzt schon eingetreten:
Abgeordneten der Partei "DIE LINKE" (die trotz des Namens keinen Alleinvertretungsanspruch auf die politische Linke behaupten kann) im Bundestag haben die Partei verlassen.
Das hat einige Konsequenzen, u. a. ist nach der Geschäftsordnung des Bundestages eine Mindestanzahl an abgeordneten notwendig für bestimmte Tätigkeiten wie Stellen von Anträgen oder Erlangung von Fraktionsstatus.
Diese Partei hat eigentlich auch nicht genug Zweitstimmen, um die 5%-Hürde zu überwinden. Sie ist im Bundestag aufgrund der Grundmandatsklausel und auch dieser Einzug ist nun gefährdet.

[Enas Yorl]

Umfragen die auf der "Erwartungshaltung" gegenüber einer Partei basieren die es noch gar nicht gibt, nehme ich nicht ernst. Erwartungshaltung ist immer ein schlechter Indikator, für das spätere Verhalten von Menschen wenn die Realität eingesetzt hat.

[Dominion]

Hm... Ich fand "Die Linke" nie wirklich richtig Links, also im Sinne von anderen Linken Parteien wie KPD, DKP, SGP, MLPD etc.pp. Die Linke war eher eine Weichgespülte SPD, von damals in den 70er/80er Jahren.. Die Linke hatte noch Sozialistischen Anspruch, also irgendwie jedenfalls.: Doch die Linke entfernte sich immer von dem was sie eigentlich war. Nun also die Spaltung mit Wagenknecht, die meiner Ansicht nach noch mehr in die Mitte tendiert und nur noch "halb-Links" ist, so in der Art...

Eine Echte Linke kraft scheint es nicht mehr zu geben.. Ja Das BSW wird mehr zulauf bekommen, aber ob das wirklich den ärmsten der Armen hilft ? mal sehen... Ich unterstelle keine schlechten Absichten. Wir werden ja sehen was daraus wird...

[cowboy bebop]

Ich denke ja, dass BSW viele Protestwähler abbekommen kann, die mit der CDU seit Jahren sowieso als auch nun mit der aktuellen Regierung derbe unzufrieden sind und der AfD eigentlich die Proteststimmegeben wollten, aber eben nicht rechts sind, sondern eigentlich eher links tendierten. Da sehe ich eher den unzufriedenen Osten. Es ist nicht lange her, da haben viele im Osten links gewählt, auch weil sie mit der CDU nichts anfangen konnten und die SPD durch die ganzen GroKos einfach sich nicht mehr großartig von der CDU unterschied. Durch die ganzen schwierigen Krisenzeiten zuletzt will man halt was anderes und das konnte in der letzten Zeit dann nur die AfD bieten, die einige Entscheidungen der letzten Jahre gerne wieder rückgängig machen will und weil die eigentliche Linke mittlerwiele Themen (das berühmte gender-Thema) in den Vordergrund stellt, die niemanden real was bringen. Jetzt haben sie mit BSW aber eine Alternative zur AfD, die auch einiges der CDU und SPD und auch der Grünen revidieren wollen, halt einen andere Politik fahren wollen als all die Jahre des Bückens vor Großkonzern- und US-Interessen. Glaube schon, dass BSW der AfD also einige Anteile abjagen kann und dazu einen guten Teil der Linkswähler, die von der Linken enttäuscht sind/wurden sowies einige SPD-Wähler, die den jetzigen Kurs der SPD zusammen mit den Grünen einfach furchtbar finden. Ich denke, es wird schwer für die Linke, überhaupt noch in den Bundestag zu kommen.

[Thomas W. Riker]

Die Partei ist jetzt von 45 Personen gegründet worden und in ein paar Wochen gibt es einen Parteitag.
BSW - fVuG hat etwa 1,4 Mio € auf dem Konto.
Bei einer Forsa-Umfrage würde die Partei von 27 bei gefragten 2000 gewählt werden.
Bei der Europa-Wahl gibt es keine 5 Prozent Hürde. Da könnte es für 1 Sitz reichen.

[DefiantXYX]

Die Parteigründung ist doch das beste was passieren konnte.
Bei anständigen Wahlen sollten jetzt weder Linke noch dieses komische Konstrukt auf 5% kommen, somit wäre man diese völlig überflüssigen Spinner zumindest im Parlament los.
Reicht doch wenn Frau Wagenknecht in Talkshows ihre selbstgefällige Darstellung abliefert.

[burpie]

Die Parteigründung ist doch das beste was passieren konnte.
Bei anständigen Wahlen sollten jetzt weder Linke noch dieses komische Konstrukt auf 5% kommen, somit wäre man diese völlig überflüssigen Spinner zumindest im Parlament los.
Reicht doch wenn Frau Wagenknecht in Talkshows ihre selbstgefällige Darstellung abliefert.

Wagenknecht wird 2025 deutlich über 5% kommen. Keine Ahnung, welchen "Spinnern" Du Deine Stimme gibst, aber Linke und AfD-Protestwähler, denen die AfD zu rechts ist, könnten sich, gerade im Osten, dort wiederfinden.

[Infinitas]

auch wenn nicht alles Meinungskonform ist halte ich Sahra Wagenknecht für eine gute Rhetorikerin , Ihr Kleidungsstil erinnert, wenn auch nach eigenen Angaben unbeabsichtigt etwas an Rosa Luxemburg. Die Linke hat zum einen SED Dinosaurier und zum anderen war Sie sich innerlich regelmäßig uneins. Ökonomisch und sozialpolitisch ist die Wagenknecht Partei gar nicht so fern ab von der Linken, jedoch wird sie sich, denke ich, noch sehr viel deutlicher als Protestpartei inszenieren, was zumindest eine echte Alternative zur AfD ergeben könnte. Letzteres liegt auch Wagenknechts bisherigen Redestil sehr nahe. Eine Partei benötigt jedoch meiner Meinung mehrere gute Rhetoriker und nicht nur ein/ne Leitpolitiker/in, wobei ich teils schon verstehen kann, wenn Wagenknecht den ein oder anderen polarisiert, ich stelle dabei jedoch auch die Frage nach persönlichem Nutzen und Sinn für reale Politik und stelle mir insbesondere seit B90/Die Grünen auch immer vor, wie es denn mit dem Grundidealmissmuts einer Protestpartei aussähe, wenn sie denn in einer Regierungsverantwortung stünde.

[DefiantXYX]

Wagenknecht wird 2025 deutlich über 5% kommen. Keine Ahnung, welchen "Spinnern" Du Deine Stimme gibst, aber Linke und AfD-Protestwähler, denen die AfD zu rechts ist, könnten sich, gerade im Osten, dort wiederfinden.

Mit "anständigen" Wahlen meinte ich sowas wie eine Bundestagswahl, keine abgehängten Grenzregionen im Osten, wo ganz besonders abenteuerliche Konstellationen möglich sind.
Wenn ich heute wählen müsste geht das wohl nur noch über das Ausschlussprinzip, wobei das auch dazu führen könnte, dass ich es ganz bleiben lassen. Wir werden sehen, wie viele sich bundesweit blenden lassen.

auch wenn nicht alles Meinungskonform ist halte ich Sahra Wagenknecht für eine gute Rhetorikerin

Bis man mal genauer hinhört oder die x-ten ausreden leid ist. Sie ist ja leider Gottes gern gesehener Gast bei Markus Lanz und in der Tat versteht es kaum eine Person besser nichts zu sagen, oder einfach nur das zu sagen, was gerade am besten zieht.
Klassiker: Krieg in der Ukraine sofort einstellen, Menschenleben retten. Und dann? Kommt nichts mehr...aber Hauptsache mal was gesagt was jeder befürwortet.

[The Martian]

Aber es funktioniert in gewissen Grenzen halt. Wagenknecht gehörte auch in der Linkspartei schon nicht zu denen, die eine Regierungsbeteiligung ernsthaft angestrebt haben. Also braucht sie nicht mehr. Die hat sich in der Opposition doch ganz gut eingerichtet, mit regelmäßigen TV-Auftritten und dem Verkauf von Büchern.

Und das ist dann auch der Unterschied zu den Grünen, die Infinitas angesprochen hat. Die verstehen sich nämlich nicht als Protestpartei/Fundamentalopposition, sondern als Partei, die etwas verändern will und dafür Regierungsbeteiligungen braucht, mit allem was dazu gehört.

Speziell im Osten macht BSW Regierungsbildungen dann noch schwieriger, wenn die CDU rein rechnerisch entweder mit der AfD oder BSW koalieren müsste, um eine Minderheitsregierung zu vermeiden. Freuen kann sich darüber dann nur die AfD, denn je schlechter das politische System funktioniert, desto näher sieht man sich da der Machtergreifung 2.0.

[Kaff]

Die Forschungsgruppe Wahlen hat das BSW in die aktuelle Umfrage aufgenommen und da kommt man bereits auf 4% (nicht schlecht für eine neue Partei). Allerdings sieht es eher aus, als ob es zu Lasten der Ampel & CDU geht und nicht zur AfD. Also ich würde sagen: das ging nach hinten los. (https://www.wahlrecht.de/umfragen/politbarometer.htm)

Zum Thema an sich: bin kein Fan der Wagenknecht, auch wenn ich auf dem politischen Spektrum eher links stehe. Ich denke, sie ist eine selbstverliebte Populistin, die wie The Martian schon sagte, es sich lieber in der Opposition gemütlich macht. Find auch schade, dass sich Fabio DiMasi dieser Partei angeschlossen hat, der ja gerade im Bezug auf Wirecard durch seine toughe Aufklärungsarbeit überzeugte.

Das wäre jetzt eine gute Idee, für die Linke sich neu aufzustellen und für einen demokratischen und gesellschaftlichen Wandel in der Arbeitswelt einzustehen. Aber da sieht es eher düster aus.

[Thomas W. Riker]

Bei derzeit so wenigen Mitgliedern, wird es schwer sich in allen Bundesländern aufzustellen, um dort bei der Europawahl wählbar zu sein. Ohne 5 Prozenthürde wären dann dort ein paar Sitze erreichbar.

Ich hoffe auch, dass die Linke in Zukunft pragmatischer ist ohne die frühere kommunistische Plattform.

[The Martian]

Ich hoffe auch, dass die Linke in Zukunft pragmatischer ist ohne die frühere kommunistische Plattform.

Wenn man sich die neue Ausrichtung so anguckt, fragt man sich aber auch, wo da das Alleinstellungsmerkmal sein soll. Die Grünen gibt's schon.