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SPD wieder auf Linkskurs

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    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    So wie das darüber klingt AfD.
    Was klingt da bitte nach AfD?

    Mal wieder die alte Nummer "Mehr soziale Gerechtigkeit" ausgraben, ist zumindest rhetorisch nicht verkehrt. Das hat man in den letzten drei Wahlkämpfen irgendwie nicht mehr gehört. Inhaltlich klingen Forderungen nach höheren Löhnen vernünftig. Aber da muss man sehen, was dahinter steckt. Im Moment scheint der Schulz-Effekt vor allem auf Kosten des bevorzugten Koalitionspartners B'90/Grüne zu wirken, was nicht im Sinne der SPD sein kann.

    Das mittelfristige strategische Ziel der SPD sollte sein, mit aller Macht die Linkspartei totzutreten. Andernfalls wird es keine Mehrheit gegen die Union geben und auf Dauer-GroKo können wir alle verzichten. Da hat auch die SPD erkennbar keinen Bock drauf, selbst wenn sie mal den Senior-Partner stellen dürfte.

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      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
      Was klingt da bitte nach AfD?
      .
      Zunächst einmal, lag ich ja falsch mit der Annahme. Also sorry Vere Athor, hab das falsch interpretiert.
      Aber die Enttäuschung über "die Politiker" und das pauschale Misstrauen klingen für mich in der Undifferenziertheit bes Vortrags sehr nach Lügenpresse, "die da oben" und Allparteienkartell. Die "Tagegeldaffäre" wird eigentlich nur in völkischen Foren diskutiert. Da ist es 2014 dem Report aus Mainz gelungen, den von mir sehr geschätzten von Arnim sagen zu lassen, dass Schulz evtl. Geld bezogen hat, dass ihm nicht zusteht (ethisches Problem) und er evtl. nicht rechtskräftig verzichtet hat und das dann ein Täuschung wäre (weiteres ethisches Problem). Dass Schulz das Geld legal bezogen hat, weil ein EU-Parlamentspräsident eben jeden Tag Tagegeld beziehen darf und das (anders als bei allen anderen EU-Parlamentariern) unabhägnig von der Parlamentsarbeit oder -Präsenz legal ist, wird da natürlich verschwiegen. Es geht bei der "Tagegeldaffäre" um zwei Spekulationen, darüber ob Schulz evtl. legal was gemacht, das ein Geschmäckle hat.
      Es ist im Prinzip nicht der Rede wert, dass Schulz nun auf Übergangsgeld verzichtet hat, passt zudem zu seiner Behauptung er habe schon im April 2014 im Wahlkampf auf Tagegeld verzichtet. Der Hinweis auf die Agenda 2010 kommt mir auch komisch vor. Wo hat Schulz denn da zu gestimmt?
      Auch die Darstellung er hätte die SPD Spitzenfunktionen angestrebt, nachdem er in Europa nichts mehr werden konnte ist grenzwertig. Schulz ist sicher nicht der Machiavellist, der im Hintergrund gegen Gabriel was gemacht hat. Gabriel hat die Spitzenämter an Schulz herangetragen. Schulz hat nie vergessen, dass Schröder 2003 den Martin durch den Siggi ersetzen wollte, nachdem der Siggi Niedersachsen an den Freund vom Herrn Maschmeier verloren hat. Gabriel hat Schulz damals informiert und Schröder gesagt, dass er sowas nicht mache. Schulz ist nicht blöd.

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        "Die lügen alle und sind gegen uns" ist zwar ein wichtiges rhetorisches Aushängeschild der AfD, aber umgekehrt ist nicht jeder, der Sprüche, die in diese Richtung gehen, gleich mal AfD-Wähler. Also mal etwas langsam mit den jungen Pferden (oder wie der Spruch geht). Das ist doch generell eines sehr beliebte Ansicht über unsere Volkstreter.

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          Tibo dafür diskutieren wir ja Ich gebe zu, eine so negative Auflistung ist provokant und auch in direkten Diskussionen wird mir vorgeworfen, ich sehe alles immer nur negativ. Und in der Tat scheine ich wieder der Muffi-Schlumpf zu sein, wenn ich die sehr positive Aufnahme von Schulz in meiner Umgebung so ansehe.

          Aus meiner Sicht ist die Personalie Schulz als Kanzlerkandidat wie schon erwähnt ein Verzweiflungsakt der SPD, um vor allem Merkel-Unzufriedene zu ziehen. In der Bundespolitik hat Schulz schon geraume Zeit keine Rolle mehr gespielt und ist damit ein "blank slate", dem man wieder etwas positives abgewinnen (bzw. darauf projizieren) kann. Politik lebt ja primär davon, dass die Wahrnehmung in die richtige Richtung läuft. Zu seiner Haltung: Er scheint immer ein harter Befürworter der Agenda 2010 gewesen zu sein (selbst in Interviews von 2013 äussert er sich noch so).

          Dass hier Strategie dahinter ist, ist nichts aussergewöhnliches. Es wäre ja enttäuschend, wenn eine Partei keinen Plan hat. Und Schulz als Person hat ja auch Karriereziele. Aber ich muss diesen Plan nicht gut finden. Und der Person selbst bringe ich keine gesteigerte Sympathie entgegen, denn einen "Vorschuss" bekommt gerade in der Politik bei mir nur jemand, der mehr bringt als die üblichen lauwarmen Sprechblasen. Wie schon erwähnt hat die SPD bei mir einen schlechten Stand, den "Linkskurs" nehme ich dieser Konstellation von massgeblichen Personen nicht ab.

          EDIT: Übrigens ist selbst die Konkordanzverwöhnte Schweiz nicht vor so etwas gefeit: Es wird hier ob dem "fatalen Versagen" bei der Unternehmensteuerreform III offen gemunkelt, dass hier Frau Widmer-Schlumpf mit einer Kampagne zum rechten Zeitpunkt dem Herrn Maurer eins reinwürgen konnte für vergangene Kränkungen.
          Zuletzt geändert von Vere Athor; 14.02.2017, 12:11. Grund: EDIT eingefügt
          The cake is a lie. Always.

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            Ich kann den Popularitätsschub für die SPD überhaupt nicht nachvollziehen. Gut, jeder Kandidat ist besser als Gabriel, aber Schulz ist in meinen Augen nur um Nuancen besser. Er hat sich immer hinter das Projekt Agenda 2010 gestellt, das für mich der Kardinalfehler der SPD war. Das er irgendetwas ändern will, ist bisher nicht erkennbar. Ein Wahlprogramm existiert noch nicht, wobei das bei der SPD üblicherweise ja nicht die Tinte wert ist, mit der es geschireben wurde.
            Das ist wohl mehr ein Griff nach dem Strohhalm, ein letztes Auflodern vor dem Verlöschen ...
            "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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              Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
              . Er hat sich immer hinter das Projekt Agenda 2010 gestellt, das für mich der Kardinalfehler der SPD war. Das er irgendetwas ändern will, ist bisher nicht erkennbar. Ein Wahlprogramm existiert noch nicht, wobei das bei der SPD üblicherweise ja nicht die Tinte wert ist, mit der es geschireben wurde.
              Ich sehe das im Punk Herr schulz und SPD genauso. Besonderer Kritikpunkt ist auch bei mir die Agenda 2010. Das bis bis jetzt fehlenden Inhalte des Wahlprogramms der SPD, bzw auch die ausweichenden oder unkonkreten Äußerungen lassen die SPD für mich momentan auch in keinem besseren Licht erstrahlen, obwohl ich dem Grundgedanken der Sozialdemokratie nicht abgeneigt bin.


              Frank Walter Steinmeier ist ja nun Bundespräsident, wir werden sehen ob es tatsächlich ein letztes aufbäumen ist.Jedenfalls wurden banale Weckrufe, auch von Seiten der SPD wohl nicht vernommen. Wie von Vere Athor bereits erwähnt hat die SPD seit z:B Agenda 2010 sämtliche Vertauensvorschüsse aufgebraucht auch gehe ich aus dem momentanen stand nicht von einem Linkskurs der SPD aus.

              Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
              "Die lügen alle und sind gegen uns" ist zwar ein wichtiges rhetorisches Aushängeschild der AfD, aber umgekehrt ist nicht jeder, der Sprüche, die in diese Richtung gehen, gleich mal AfD-Wähler. Also mal etwas langsam mit den jungen Pferden (oder wie der Spruch geht). Das ist doch generell eines sehr beliebte Ansicht über unsere Volkstreter.
              So ist es
              Zuletzt geändert von Infinitas; 14.02.2017, 21:05.
              Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                Der Postillon hat vor einigen Jahren schon die eigentliche Taktik der SPD erkannt:
                Die rot-grüne Regierungskoalition hat die umstrittenen Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 in den Jahren 2003 bis 2005 nur eingeführt, damit die SPD heute die Möglichkeit hat, gegen Niedriglöhne und Altersarmut zu kämpfen. Das ergaben Recherchen des Postillons. Offenbar hatten Schröder und seine damaligen Weggefährten Angst, es gäbe für künftige Sozialdemokraten keine Themen mehr, wenn sie selbst sozialdemokratische Politik gemacht hätten.

                Leider stimmt das auch heute noch ...
                "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                  Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                  Der Postillon hat vor einigen Jahren schon die eigentliche Taktik der SPD erkannt:
                  Die rot-grüne Regierungskoalition hat die umstrittenen Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 in den Jahren 2003 bis 2005 nur eingeführt, damit die SPD heute die Möglichkeit hat, gegen Niedriglöhne und Altersarmut zu kämpfen. Das ergaben Recherchen des Postillons. Offenbar hatten Schröder und seine damaligen Weggefährten Angst, es gäbe für künftige Sozialdemokraten keine Themen mehr, wenn sie selbst sozialdemokratische Politik gemacht hätten.

                  Leider stimmt das auch heute noch ...
                  Entweder eine Zeitungsente oder die SPD ist noch dämlicher als ich dachte.

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                    Zitat von roughman Beitrag anzeigen
                    Entweder eine Zeitungsente oder die SPD ist noch dämlicher als ich dachte.
                    Der Postillon ist eine Satire-Postille ...
                    "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                      Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen

                      Der Postillon ist eine Satire-Postille ...

                      Danke für die Info, jetzt macht der Artikel mehr Sinn ^^
                      Nachdem ich nicht aus Deutschland komme, kenne ich nur eine Handvoll deutscher Zeitungen
                      und der Postillon war mir kein Begriff.

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                        Ich betrachte die aktuelle Entwicklung unter Schulz mit Interesse.
                        Das es eine andere wird wie unter Gabriel ist zwar nicht garantiert aber zumindest möglich.

                        Größte Fragen in der Sache sind für mich, ob dem Reden auch Taten folgen werden, wenn die Möglichkeit besteht. Dies war bei der SPD in Vergangenheit leider alles andere als üblich

                        Zum anderen Hoffe ich, dass die SPD unter Schulz endlich den Mut aufbringt, Fehler in der Agenda 2010 zuzugeben indem gemachte Fehlkonstrukte beseitigt und durch tatsächlich helfende Systeme ersetzt werden.

                        Wie gesagt, ich betrachte die SPD zur Zeit mit großem Interesse und werde mal abwarten was im kommenden Wahlkampf alles kommen wird.
                        Drum hab ich mich der Magie ergeben,
                        Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
                        Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
                        Daß ich erkenne, was die Welt - Im Innersten zusammenhält!

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                          Wolfgang Koschnik zeigt sehr deutlich, dass das Gerede von "Gerechtigkeit" bei der SPD nichts weiter als Gelaber ist:

                          Auch seiner weiteren Kritik am Parteiunwesen kann ich nur zustimmen.
                          "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                            Finde es sehr tendenziös.
                            Die repräsentativen Demokratien unserer Zeit kennen ein Institut, das alle Zeitgenossen pausenlos preisen, das Institut des "Hoffnungsträgers". Martin Schulz ist ohne jeden Zweifel ein Hoffnungsträger - so wie François Hollande einer war, als er im Protest gegen seinen Vorgänger gewählt wurde, der übrigens bei seiner Wahl auch einer war. Heute ist keiner von beiden mehr einer. Keiner von ihnen kann es sich mehr leisten, vor ihren Wählern zu erscheinen - so sehr haben sie abgewirtschaftet. Peer Steinbrück war auch für kurze Zeit ein großer Hoffnungsträger so wie Frank-Walter Steinmeier, als er für das Kanzleramt kandidierte.
                            Das ist das verbindende Merkmal aller Hoffnungsträger aller Zeiten: Sie waren einmal ungemein beliebt. Wahre Strahlemänner. Es ist das unausweichliche Merkmal aller Strahlemänner, dass ihr Glanz alsbald nur noch matt glänzt und dann endgültig bröckelt, wenn sie mit der alltäglichen politischen Realität in Berührung kommen. Hoffnungsträger sind stets Leute, deren Ruf so schnell ruiniert ist, dass kaum noch jemand sich daran erinnern mag, dass sie mal Hoffnungsträger waren.
                            Da wird jemand wie Hollande, der eigentlich nie Euphorie auslöste zum Hoffnungsträger hochstilisiert. Hollande hatte im ersten Wahlgang keine 30% im zweiten waren es gut 50. Da würde ich als prominentes Beispiel eines Hoffnungsträgers eher Obama nehmen, aber dann passt halt nicht mehr das Herr Koschik allen Hoffnungsträgern unterstellt. Ich hätte gerne mal ne Schlagzeile, die Hollande einen Hoffnungsträger nennt. (außer für die SPD ,solche Schlagzeilen gab es)

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                              Das Witzige ist, dass Hollande, wenn man ihn mit seinen Vorgängern bis Mitterrand vergleicht, noch immer der beste Amtsträger war und trotzdem ist er unten durch beim französischen Volk.
                              Dazu muss sich der (anfangs) als Favorit gehandelte Kanditat der nächsten Wahl, schon jetzt Korruptionsvorwürfe an den Kopf werfen lassen,...

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                                Zitat von Physicus91 Beitrag anzeigen
                                Ich betrachte die aktuelle Entwicklung unter Schulz mit Interesse.
                                Zum anderen Hoffe ich, dass die SPD unter Schulz endlich den Mut aufbringt, Fehler in der Agenda 2010 zuzugeben indem gemachte Fehlkonstrukte beseitigt und durch tatsächlich helfende Systeme ersetzt werden.
                                Nun - diese, Deine Hoffnung, hat sich offenbar erfüllt.
                                Allerdings erklärt er deutlicher als jeder Spitzengenosse vor ihm, dass das beharrliche Festhalten seiner Partei an der Agenda 2010 der Vergangenheit angehört. Sein beiden wichtigsten Sätze an diesem Tag von Bielefeld gehen so: "Auch wir haben Fehler gemacht." Und: "Wichtig ist: Wenn Fehler erkannt werden, müssen sie korrigiert werden."
                                Außerdem will er wohl gegen die befristeten und/oder schlecht bezahlten Arbeitsverhältnisse im Dienstleistunggewerbe vorgehen und Älteren arbeitslos gewordenen Menschen das Arbeitslosengeld länger zahlen.

                                http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1135442.html

                                Beobachten wir das Ganze also länger und hoffen wir, dass seinen Worten auch Taten folgen werden. Es würde mich freuen, denn wenn er's jetzt versaut, dann hat die SPD beim Wähler verschissen bis in die Steinzeit und zurück.
                                *Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
                                *Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
                                Indianische Weisheiten
                                Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)

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