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Bundespräsidentenwahl 2017

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    #76
    Es ist nichts neues und ich finde es auch nicht schlimm, aber es ist mMn auch ein Zirkus - und sogar ein größerer als bei einer Direktwahl. Da würden wir wenigstens durch einen Wahlkampf mitbekommen, was die Kandidaten ihrer Meinung nach für das Amt qualifiziert. So wird doch nur versucht, uns die Kandidaten über prominente Wahlmänner schmackhaft zu machen, so nach dem Motto "Wenn Promi XY den gut findet und für den wählt, dann ist der schon ok, macht euch mal keine Sorgen."

    LG
    Whyme
    "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
    -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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      #77
      Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
      So wird doch nur versucht, uns die Kandidaten über prominente Wahlmänner schmackhaft zu machen, so nach dem Motto "Wenn Promi XY den gut findet und für den wählt, dann ist der schon ok, macht euch mal keine Sorgen."
      Na ja. Es ist ja sehr en vogue zu glauben, dass Politiker "den Wähler" für komplett retardiert halten, aber im Großen und Ganzen ist das wohl nicht so. Insofern sind die nett lächelnden Damen und Herren in den feinen Anzügen sicher nicht der Meinung, dass ein Otti Fischer und eine Olivia Jones die zur Auswahl stehenden Kandidaten beliebter machen. Den meisten Leuten dürften das Amt des Bundespräsidenten, der Amtsinhaber und das Wahlprozedere relativ wurscht sein.

      Also wenn da jetzt nur noch so Paradiesvögel reingewählt würden in die Bundesversammlung, fände ich das auch sehr befremdlich. Aber so, wie das bisher gehandhabt wurde, ist für mich alles im Rahmen. Immerhin weiß ich jetzt, wer Olivia Jones ist.

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        #78
        Olivia Jones bzw. Oliver Knöbel ist nun auch kein willkürlicher Z-Promi sondern schon seit 10 Jahren in der Politik aktiv und war auch schon bei der Hamburger Bürgerschaftswahl als Kandidat aufgestellt. Das ist weitaus weniger überraschend und willkürlich als die diversen anderen Promis (z.B. Frank Elstner) bei denen jetzt nicht viel von deren politischen Aktivitäten bekannt ist die sie irgendwie für die Wahl logisch erscheinen lassen.
        Define irony: a bunch of idiots dancing on a plane to a song made famous by a band that died in a plane crash.

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          #79
          Wie zu erwarten wurde heute Frank-Walter Steinmeier zum 16. Bundespräsidenten gewählt, mit 931 Stimmen und somit großer Mehrheit.
          Wahl zum Bundespräsidenten
          Steinmeier zum Bundespräsidenten gewählt

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            #80
            Zitat von Stargamer Beitrag anzeigen
            Das ist weitaus weniger überraschend und willkürlich als die diversen anderen Promis (z.B. Frank Elstner) bei denen jetzt nicht viel von deren politischen Aktivitäten bekannt ist die sie irgendwie für die Wahl logisch erscheinen lassen.
            Über politische Aktivitäten muss ich auch nichts wissen. Jemand, der zB mal wegen einer Lebensrettung das Bundesverdienstkreuz erhielt und später dadurch vielleicht auch die Ehre, an der Bundesversammlung teilzunehmen, ist mir (in diesem Zusammenhang) genauso lieb wie Showpromis, die irgendwann mal ein paar politische Statements rausgelassen haben.

            Edit: Wenngleich ich eingestehe, dass Farbtupfer wie Olivia Jones das ganze besonders auflockern.

            Zitat von Marschall Q Beitrag anzeigen
            mit 931 Stimmen und somit großer Mehrheit
            nur 931? Bei der parteiübergreifenden Unterstützung hätte ich mehr erwartet.

            Es zeigt aber wenigstens, dass die BP Wahl tatsächlich eine freie Wahl ist, und nicht eine vorab ausgeklüngelte Farce, wie manche unken.
            Zuletzt geändert von xanrof; 12.02.2017, 16:42.
            .

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              #81
              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen

              nur 931? Bei der parteiübergreifenden Unterstützung hätte ich mehr erwartet.

              Es zeigt aber wenigstens, dass die BP Wahl tatsächlich eine freie Wahl ist, und nicht eine vorab ausgeklüngelte Farce, wie manche unken.

              Also, ich teile Deine Ironie () nicht, ich finde es einfach ein Trauerspiel, eine Verhohnepiepelung der Bürger, eben eine Farce.

              Schon im November lautete eine Zeitungsüberschrift (in etwa): Steinmeier wird(!) neuer Bundespräsident. Kein Wort darüber, daß das Grundgesetz dazu eine Wahl vorsieht, deren Ausgang eigentlich offen sein sollte. Aus meiner Sicht haben sich die Medien damit ganz forsch über den demokratischen Prozeß hinweggesetzt beziehungsweise ihn für nicht beachtenswert, für vernachlässigbar erklärt (die demokratische Ordnung ist vernachlässigbar??). Ja, warum dann überhaupt noch eine Wahl, dann kann man den Bundespräsidenten doch gleich einfach ernennen, zumal, was soll daran eigentlich noch Wahl sein, wenn 900 der 1200 Wahlabgeordneten schon vorher verkünden, Frank Walter Steinmeier zu wählen, dann ist es doch eigentlich nichts anderes mehr als eine Ernennung.

              Ich bin gänzlich einer Meinung mit einem Leserbrief der Tageszeitung, der die Veranstaltung als "Kasperlestheater" abstrafte.
              Recht hat der Schreiber!
              Traurig!

              Traumwaldschrat

              (#40)

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                #82
                Zitat von Traumwaldschrat Beitrag anzeigen


                Also, ich teile Deine Ironie () nicht, ich finde es einfach ein Trauerspiel, eine Verhohnepiepelung der Bürger, eben eine Farce.

                Schon im November lautete eine Zeitungsüberschrift (in etwa): Steinmeier wird(!) neuer Bundespräsident. Kein Wort darüber, daß das Grundgesetz dazu eine Wahl vorsieht, deren Ausgang eigentlich offen sein sollte. Aus meiner Sicht haben sich die Medien damit ganz forsch über den demokratischen Prozeß hinweggesetzt beziehungsweise ihn für nicht beachtenswert, für vernachlässigbar erklärt (die demokratische Ordnung ist vernachlässigbar??). Ja, warum dann überhaupt noch eine Wahl, dann kann man den Bundespräsidenten doch gleich einfach ernennen, zumal, was soll daran eigentlich noch Wahl sein, wenn 900 der 1200 Wahlabgeordneten schon vorher verkünden, Frank Walter Steinmeier zu wählen, dann ist es doch eigentlich nichts anderes mehr als eine Ernennung.
                Die Wahl des Bundespräsidenten wurde im Sinne und nach den Regeln des Grundgesetzes abgehalten. Die Wahl des Bundespräsidenten soll nach dem Willen der Verfassungsschreiber und nach den Erfahrungen der Weimarer Republik eben keine basisdemokratische Wahl sein. Es soll keinen Dualismus, keine Konkurrenz zwischen Präsident und Parlament geben. Daher gab es schon immer mal Ergebnisse von über 70%. Schon der erste Bundespräsident wurde mit über 80% gewählt. Auch von Weizsäcker, wurde stets mit über 80% zum Präsidenten gewählt. Er hatte einmal einen grünen Gegenkandidaten einmal gar keinen Gegner. Weiß nicht, was da dieses Jahr besonders schlecht gelaufen sein soll. Die Union und die Grünen haben es nicht gepackt einen grünen Realo aufzustellen. Da müssen se halt irgendwann umschwenken und Steinmeier unterstützen. Alles völlig okay. Und alles nicht undemokratisch. Nach GG sind die Parteien Organe der politischen Willensbildung.

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                  #83
                  Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                  Die Wahl des Bundespräsidenten soll nach dem Willen der Verfassungsschreiber und nach den Erfahrungen der Weimarer Republik eben keine basisdemokratische Wahl sein. Es soll keinen Dualismus, keine Konkurrenz zwischen Präsident und Parlament geben.
                  Ja, eben! Deswegen könnte man ihn doch gleich ERNENNEN! Dann könnte man sich den (finanziellen) Aufwand einer Bundesversammlung sparen.

                  --------------


                  Im Übrigen wäre Alexander Hold meiner Meinung nach der bessere, vielleicht auch überzeugendere Bundespräsident geworden.

                  Daß sich Frank Walter Steinmeier zum Bundespräsidentenkandidat bereiterklärte, fand ich daneben. Zwar kenne ich seine Reputationen als Außenminister nicht, aber ich denke mir, es wäre besser gewesen, hätte er dieses Amt mindestens bis zum Amtsende innebehalten. Ich habe schon den Eindruck, daß er sich für das Bundespräsidentenamt verschwendet hat.

                  Christoph Butterwegge , der mir durch die berechtigte Kritik an der Agenda 2010 und besonders den Hartz-Reformen positiv auffiel, sollte als Parteiloser sich dringend mit einer Partei versöhnen und mit seinem politischen Sachverstand lieber handfeste und tatkräftige Politik als Politiker im Bundestag machen, anstatt seine Kompetenzen im Grüß-August-Amt zu vergeuden.

                  Alexander Hold dagegen wäre für mich die Idealbesetzung des Bundespräsidentenamtes gewesen, weil ihm, so las es sich in der Tageszeitung, es ein echtes, ehrgeiziges und angagiertes Anliegen gewesen wäre, als Bundespräsident den Bürgern die Politik näherzubringen. Besonders geeignet wäre er aus meiner Sicht deswegen gewesen, weil er als Lokalpolitiker für die bundespolitische Bühne noch unverbraucht gewesen wäre.

                  (Und die anderen beiden Kandidaten finde ich persönlich vernachlässigbar)

                  Aber nein, es hatte nicht sollen sein.

                  Mensch, ein Allgäuer Urbazi als Bundespräsident, das wäre schon urig gewesen!

                  Vielleicht hätte er als Süddeutscher in der Ferne sogar, im Gegensatz zu seinen letzten Vorgängern, im Schloß Bellevue gewohnt?


                  Traumwaldschrat

                  (#44)

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                    #84
                    Zitat von Traumwaldschrat Beitrag anzeigen

                    Ja, eben! Deswegen könnte man ihn doch gleich ERNENNEN! Dann könnte man sich den (finanziellen) Aufwand einer Bundesversammlung sparen.


                    Wer ist "man"? Eine Gruppe ausgewählter Menschen aus Kultur, Politik, Sport, Wirtschaft und anderen Teilen des öffentlichen Lebens?

                    Kommentar


                      #85
                      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                      Wer ist "man"? Eine Gruppe ausgewählter Menschen aus Kultur, Politik, Sport, Wirtschaft und anderen Teilen des öffentlichen Lebens?
                      Wer?
                      Ach so, ähm, tja... so sehr interessiert mich die Materie dann doch nicht, aber gut, wenn ich mir schnell was aus den Fingern saugen soll:

                      Ich hatte nicht mitbekommen, wer damals Frank Walter Steinmeier vorgeschlagen hatte und wer als erster von dieser Idee begeistert war, aber es waren wohl die, die sowieso am häufigsten in Nachrichten erwähnt werden, also die "Politprominenz", die wahrscheinlich identisch ist mit dem innersten Zirkel der Politik, wenn man es mal so sagen will, also die Regierung mit ihren Ministern und die Parteivorstände, vielleicht noch die Fraktionsvorsitzenden.

                      Wenn die drei, Regierung, Parteispitzen, Fraktionsvorstände, sich zusammengerauft hätten und an denjenigen, der von Amts wegen den neuen Bundespräsidenten bestätigen soll, hingetreten wären mit der Aussage: "Frank Walter Steinmeier soll neuer Bundespräsident werden", dann wäre das doch auch nicht undemokratischer gewesen als dieses Kaschperlestheater namens Bundesversammlung.

                      Wenn zwanzig, dreißig, vierzig sich zusammenraufen und einen Bundespräsidenten ernennen ist der Unterschied für mich nicht so bedeutend, wenn 1200 Wahlleute sich zusammenklüngeln und absprechen, wer zu gewinnen hat.


                      Traumwaldschrat

                      (#45)

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                        #86
                        Na ja, aber zum Trost können sich ja dann im September 60 Millionen Teutsche zusammenklüngeln und absprechen, wer die neue Regierung stellt.

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