Zitat von flatorc
Beitrag anzeigen
Es gibt ein ganz einfaches Problem bei diesem Ansatz: er scheitert am fehlenden Besitz. Der Konsument entscheidet nicht über das Angebot, er kann lediglich aus einem existierenden Angebot auswählen. Und dabei sind ihm - wegen dem eigenen begrenzten Einkommen - auch noch enge materielle Grenzen gesetzt.
Man braucht sich das ja nur mal überlegen. Wenn man Bio-Nahrungsmittel kauft, zahlt man schon mal doppelt so viel. Wenn man dann noch darauf achten will, dass die Produzenten (Bauern, Landarbeiter) genügend bekommen, zahlt man noch mal ordentlich drauf. Dann muss man aber noch darauf achten, dass man natürlich nicht bei Lidl "Fair-Produkte" kaufen kann, weil Lidl seine Angestellten mies bezahlt. Dann hat man aber noch null dafür gemacht, dass man ein umweltfreundliches Verkehrsmittel benutzt. Da reicht es nicht ein PKW zu nehmen, der geringfügig unter dem Durchschnitt verbraucht. Ach, ja, die entsprechend ökologisch richtige Wohnung fehlt ja auch noch - nur dummerweise können sich sehr viele ja nicht einmal eine eigene Wohnung kaufen! Da haben wir übrigens noch gar nicht andere essentielle Produkte wie Kleidung berücksichtigt - mal abgesehen von anderen Produkte, die das Leben über das reine Dahinvegetieren hinaus heben. Tja, für einen Milliardär wäre das eine sinnvolle Strategie - nur dessen Reichtum beruht ja gerade darauf, dass er möglichst viel aus einen Investitionen herausholt und das steht nun mal im Widerspruch zu sozialen und ökologischen Faktoren. Letztere sind ja nicht zufällig Kosten, die den Profit drücken. Also eben die Grundlage für den Reichtum dieses Milliardärs.
D.h. die meisten haben nicht die Möglichkeit entsprechend zu handeln und die, die es können, würden sich damit selbst ins Fleisch schneiden.
Dazu muss man noch eines grundlegendes Anmerken: niemanden in China ist geholfen, wenn man chinesische Waren wegen der dortigen Löhne nicht kauft. Niemanden in Deutschland ist geholfen, wenn man keine chinesische Waren kauft, weil die hiesige Massenarbeitslosigkeit und die sinkenden Löhne nicht die Arbeitsplatzverlagerungen bedingt sind.
Kommentar