US-Präsidentschaftswahl 2008

[Bynaus]

Eben nicht - die Leute die den Einsatz forcieren müssten beweisen, dass es eben kein System hat und jeden Zwischenfall aufklären.

Das würde ich zumindest von ihnen verlangen, bevor das System in "meinem" Staat eingeführt wird, und vermutlich wurde und wird das auch verlangt.

Das Problem bei diesen "anekdotischen" Geschichten ist, dass es keine besseren Beweise für eine systematische Manipulation geben kann.

Quatsch, das führt auf direktem Weg in eine paranoide Verschwörungstheorie. Es wäre z.B. gerade jetzt, wo die Demokraten zumindest in Washington wieder die Mehrheit haben, keine Sache, entsprechende Vorfälle zu prüfen. Und tatsächlich wurde das auch gemacht: in diesem Wiki-Artikel werden drei solche Berichte genannt, "unter anderen".

Sicher: die Wahlcomputer hatten und haben wohl immer noch viele Fehler und Sicherheitslöcher, das will ich auch gar nicht abstreiten und das ist ein grosses Problem. Aber von einzelnen Fehlern bis zur Feststellung, dass da im grossen Stil aktiv und willentlich gefälscht wurde, ist es ein sehr weiter weg. Ich will das auch nicht prinzipiell ausschliessen, aber bewiesen? Kaum.

[blueflash]

Quatsch, das führt auf direktem Weg in eine paranoide Verschwörungstheorie.

Eben. Nur ist das Wahlcomputersystem in Verbindung mit einer geheimen Wahl eben einfach nicht geeignet, irgendwelche Manipulationen nachzuweisen, ausser eben mit "anekdotischen Geschichten", also randfällen und statistischen Umfragen. Beides hast du aber nicht als Beweis gelten lassen, was gilt denn dann?

[cmE]

EDIT: "Hacking Democracy" heißt die HBO Dokumentation. Sehr zu empfehlen, wirft eine Menge Fragen auf.

Jop, wirklich sehr interessant.

[Spooky Mulder]

Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass Kerry nach Auszählung der Briefwahlzettel Ohio und somit auch die bundesweite Wahl 2004 gewonnen hätte, er dieser Auszählung allerdings zuvorkam, indem er seine Niederlage erklärte, weil es nach Hochrechnung der regulären Stimmen nach einem (sehr) knappen Sieg für Bush in Ohio aussah.

Muss mal schauen, ob ich die Artikel wiederfinde. Es wäre schon sehr schade, wenn zweimal in Folge der rechtmäßige Sieger der Präsidentschaftswahl nicht in Weiße Haus eingezogen ist.

[Nighthawk_]

FowNews berichtet, das ein Blog des Time Magazins meldet, das Romney noch heute aufgeben wird.
'triple sourced'
Mal sehen ob es stimmt.
Wäre nicht gerade unklug.

EDIT1
FoxNew will eine Bestätigung aus dem Romney-Lager bekommen haben. Karl Rove rechnet auch damit...

EDIT2
Vorwahlkampf: Mitt Romney gibt Rennen um US-Präsidentschaftskandidatur auf - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

Damit ist die eine Hälfte des Vorwahlkampfs beendet...

EDIT3
Und er hat es gerade selbst bestätigt...

[Kopernikus]

Der einzig wählbare Kandidat der der Republikaner ist übrig geblieben, es geschehen doch noch Zeichen und Wunder....
Jetzt heißt es warten, wie schnell die Demokraten die innerparteilichen Reibereien zum Abschluss bringen, ansonsten haben sie gegen einen so starken Kandidaten wie McCain keine Chance.

[Nighthawk_]

Jab, sie laufen jetzt wirklich Gefahr sich bis August aufzureiben während McCain in aller Ruhe die Partei auf sich einschwören kann.
Schon lustig, Anfang des Jahres hätte wohl niemand gedacht, das die Reps ihren Kandidaten vor dem Dems haben würden.

[KennerderEpisoden]

Waren also doch tatsächlich noch andere so bekloppt die ganze Nacht zum Mittwoch durchzumachen.

Bei den Demokraten lief es also auf ein Unentschieden hinaus (das einen kleinen strategischen Vorteil für Obama liefert)- schön wenn man mit seinen Prognosen recht hat.
Bill C kann sich seine Schwarzensprüche nun dahinstecken wo sie hingehören...

Das Duell wird auf demokratischer Seite wohl noch ziemlich lange dauern, hoffentlich machen sie sich da nicht kaputt, während die Reps sich die Hände reiben.

Romney raus: Eine gute Nachricht, die zeigt, dass man sich für Geld selbst in den USA nicht alles kaufen kann.

[Harmakhis]

Quatsch, das führt auf direktem Weg in eine paranoide Verschwörungstheorie. Es wäre z.B. gerade jetzt, wo die Demokraten zumindest in Washington wieder die Mehrheit haben, keine Sache, entsprechende Vorfälle zu prüfen. Und tatsächlich wurde das auch gemacht: in diesem Wiki-Artikel werden drei solche Berichte genannt, "unter anderen".

Sicher: die Wahlcomputer hatten und haben wohl immer noch viele Fehler und Sicherheitslöcher, das will ich auch gar nicht abstreiten und das ist ein grosses Problem. Aber von einzelnen Fehlern bis zur Feststellung, dass da im grossen Stil aktiv und willentlich gefälscht wurde, ist es ein sehr weiter weg. Ich will das auch nicht prinzipiell ausschliessen, aber bewiesen? Kaum.

Da ich mir das gerade erst an anderer Stelle anhören musste: wie erklärst du dir denn die Abweichung der Exit Polls vom amtlichen Endergebnis.
Rein rechnerisch nach den Gesetzen der Statistik sind diese Abweichungen nicht drin. Bei entsprechend korrekter Auswahl der Befragten und entsprechend großer Stichprobe sollten die Exit Poll Ergebnisse mehr oder weniger dem amtlichen Endergebnis entsprechen. Das haben sie auch seit es Exit Polls im großen Stile gibt... bis zur Wahl 2004.

Ich will gar nicht sagen, dass die Wahl "gestohlen" worden ist, aber diese Diskrepanz ist schon sehr eigenartig, da rein wissenschaftlich betrachtet nicht möglich.

Es ist IMO ziemlich ärmlich Leute, die solche Unregelmäßigkeiten anmerken gleich in die Ecke mit Verschwörungstheoretikern zu stellen. So kann man jegliche Hinterfragung unterbinden und das sollte in einer Demokratie nicht passieren. Wenn es wirklich keine Probleme gibt, dann schadet es ja nicht genauer hinzuschauen. Genauer hinzuschauen schadet nur dann etwas, wenn wirklich etwas nicht in Ordnung ist, aber dann schadet es denen, die es verdient haben.

[blueflash]

Man könnte eine Stichprobe von Stimmzetteln nehmen und mit den Exit Polls vergleichen. Wenn die Abweichung natürlich war, sollte sie sich auch in den Stimmzetteln finden.

[Harmakhis]

Man könnte eine Stichprobe von Stimmzetteln nehmen und mit den Exit Polls vergleichen. Wenn die Abweichung natürlich war, sollte sie sich auch in den Stimmzetteln finden.

Das ist doch die Krux: es gibt keine Stimmzettel. Keine einzige der elektronischen Wahlmaschinen in den USA druckt eine "Quittung" aus. Werden die Zahlen in der Maschine manipuliert oder durch einen Defekt falsch gezählt, ist dies niemals nachzuweisen, da es keinen "Paper trail" gibt, mit dem man die elektronischen Zahlen vergleichen könnte.

Oder hab ich dich da gerade falsch verstanden (so ganz ist Statistik nicht meine Stärke).

Wenn man es ganz ernst nimmt, könnten sogar die Vorwahlen falsch sein. Auch diese werden mit diesen Maschinen durchgeführt. Es scheint in den großen Parteien kein Interesse für transparente Wahlen zu geben, egal ob Demokraten oder Republikaner.

[blueflash]

Nun, nicht jede Stimme kann per Maschine abgegeben worden sein. Eine ausreichend große Stichprobe der Stimmzettel sollte dann das tatsächliche Wahlergebnis repräsentieren.

[Ford Prefect]

Das ist doch die Krux: es gibt keine Stimmzettel. Keine einzige der elektronischen Wahlmaschinen in den USA druckt eine "Quittung" aus. Werden die Zahlen in der Maschine manipuliert oder durch einen Defekt falsch gezählt, ist dies niemals nachzuweisen, da es keinen "Paper trail" gibt, mit dem man die elektronischen Zahlen vergleichen könnte.

Das ist tatsächlich so und hier stellt sich mir die Millionen Dollar Frage. Warum? Warum druckt die Maschine nicht einfach eine "Quittung" aus? Der Wähler schaut rüber, ob auf dem Zettel tatsächlich die richtige Wahl steht und wirft ihn in eine Urne ein. Wenn dann Zweifel am rechtmäßiges Wahlausgang auftreten, nimmt man diese Zettel und zählt nach. Das kann doch nicht so kompliziert sein.

Ich finde diesen Computer Einsatz einfach nur unheimlich. So lange die Sicherheit dieser Geräte nicht hundertprozentig gewährleistet ist und vor allem ein Eingriff nicht nachvollzogen werden kann, sollte man sie meiner Meinung nach nicht einsetzen. Weder in den USA noch hier in Deutschland. Falls die Dinger mal im meinem Wahlkreis auftauchen, werde ich wohl per Brief wählen.

Was mich vor allem wundert ist, dass die Hersteller den Software Code dieser Geräte nicht offen legen müssen. Das heißt niemand außer den Herstellern weiß, was im inneren dieser Geräte abläuft, ob der Rechner auch richtig zählt. Das kann doch eigentlich nicht sein.

[Sinclair_]

Ist Hackabee nicht schon so gut wie weg vom Fenster? Hab gestern Nacht noch ein kurzes Statement vernommen, wonach John McCain eigentlich schon als Republikanerkandidat feststeht. Ich muss sagen, der ist mir nicht einmal unsympathisch, dennoch hoffe ich auf Obama. Vielleicht würde er aufgrund seiner Jugend Gefahr laufen, sich von den älteren Kabinettsmitglieder oder Stabsbeauftragte manipulieren lassen, doch ich traue ihm zu, sich durchzusetzen. Schließung von Guantanamo: YEAH!

Verschwörungstheoretiker (und da gehöre ich dazu) könnten mutmaßen, dass bei einem Demokratensieg und der damit verbundenen militärischen "Verweichlichung" des Staatenbundes Amerika, ein andersdenkendes Kabinett von Hintermännern dafür sorgen wird, dass die Wähler ihren "Wahlfehler" bald einsehen werden.

Nein, glauben wir lieber an die Freiheit der Wahlen und der gerechten Behandlung aller.

[Harmakhis]

Das ist tatsächlich so und hier stellt sich mir die Millionen Dollar Frage. Warum? Warum druckt die Maschine nicht einfach eine "Quittung" aus? Der Wähler schaut rüber, ob auf dem Zettel tatsächlich die richtige Wahl steht und wirft ihn in eine Urne ein. Wenn dann Zweifel am rechtmäßiges Wahlausgang auftreten, nimmt man diese Zettel und zählt nach. Das kann doch nicht so kompliziert sein.

So eine Maschine gibt es sogar. Hat ein findiger Tüftler nach den Unregelmäßigkeiten der Wahl 2000 entworfen und auf den Markt gebracht. Leider starb er dann bei einem Autounfall und da ging der Firma eine prominente Figur verloren und so hat bis heute kein einziges County diese Maschine (TruVote) angeschafft, obwohl sie alle wichtigen Ding erfüllt, die ein Wahlcomputer erfüllen müsste: OpenSource Code, Papier-Quittung, usw.

Die Millionen Dollar Frage ist wirklich: wenn es solche System gibt, wenn sowohl zahlreiche Bürgerinitiativen und sogar gewählte Wahlleiter darauf drängen solche Geräte anzuschaffen, dies aber trotzdem geschieht, woran liegt das? Die wahrscheinlichste Lösung ist, dass auf hoher Ebene beide Parteien durch und durch korrupt sind und absichtlich keine transparenteren Wahlsysteme haben wollen.
Wären dies nicht die USA sondern irgendein andere Land - vielleicht aus dem Ostblock - würde man da schon lange von eklatanten Verstößen gegen demokratische Grundprinzipien reden. Aber es sind ja die USA und was nicht sein darf, ist auch nicht auch wenn einem der gesunde Menschenverstand und jede Menge Fakten anderes glauben machen wollen.

Naja, die Wahl 2008 wird sicherlich eine weiteres Wahl, die grundlegenden demokratischen Standards nicht mehr genügen wird. Ich bin schon auf die Meldungen gespannt...

In dem Sinne ist der Wahlkampf eigentlich ziemlich langweilig. Egal wer gewinnt, man kann einfach nicht sicher sein, ob es der tatsächliche Sieger ist.