Bedingungsloses Grundeinkommen - machbar? - SciFi-Forum

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Bedingungsloses Grundeinkommen - machbar?

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    #76
    Und da bin ich eben der Meinung, dass die sich insgesamt nach unten orientieren werden und deutlich geringer ausfallen würden, als das heute der Fall ist.
    Möglich - aber ich halte es genauso für möglich, dass die untersten Löhne höher ausfallen. Wenn man die Wahl hat zwischen einem absoluten "Drecksjob" zu niedrigstem Lohn, oder dem Nichtstun (bzw. dem vergleichsweise lockeren "Jobben" bei Gelegenheitsjobs) für praktisch denselben Lohn (Grundeinkommen), dann lässt man sich nicht mehr so leicht gängeln. Wenn sich niemand mehr findet, die die öffentlichen Toiletten reinigt, dann wird man wohl oder übel mit den Löhnen dafür rauf müssen.
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      #77
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Wenn sich niemand mehr findet, die die öffentlichen Toiletten reinigt, dann wird man wohl oder übel mit den Löhnen dafür rauf müssen.
      Mag sein, da könntest Du Recht haben. Das wird dann der Arbeitgeber sicher mit deutlich höheren Entgelten für die Toilettennutzung wieder reinholen. Und spätestens da tut es dem Lohnempfänger wieder weh, wenn der Gang auf das stille Örtchen statt 50 Cent plötzlich zwei Euro kostet. Es besteht halt die Gefahr einer enormen Preissteigerung.
      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
      -Peter Ustinov

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        #78
        Zitat von maestro Beitrag anzeigen
        Ich frage mich, ob ihr verstanden habt, dass gerade die Menschen, die gar kein oder nur ein geringes Einkommen haben dann am heftigsten getroffen werden.
        Sonst wird doch immer gerne gegen die "Topverdiener da oben" gewettert, aber wenn es heißt, es gibt bedingungsloses Einkommen, wird geklatscht?

        Auf Seite 1 hat Zocktan geschrieben, dass dann die MwSt bei 64% liegen würde. Und jetzt wollt ihr mir erzählen, dass sich das für diejenigen, die einen relativ hohen Anteil des Vermögens für Konsum ausgeben, lohnt?
        Ich habe die Bedingungen gar nicht gesehen. Nicht richtig gelesen.

        Wenn das mit höreren Mehrwertsteuern verknüpft ist, dann noch so hohen, bringt es wirklich keinen was.


        @Bynaus: Wenn hier keiner mehr die Toilette für wenig Geld putzen will, dann kommen sie einfach aus dem Ausland. Wie in anderen Branchen auch.

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          #79
          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
          Wer verdient, hat das Geld vom Staat wirklich nicht nötig. Deshalb mein Vorschlag für den staatlich garantierten, bedingungslosen Mindestlohn. Auf der Bürgerseite ist das exakt das gleiche wie ein bedingungsloses Grundeinkommen, auf der Staatsseite ist dies jedoch sehr viel billiger (und damit überhaupt erst finanzierbar!).
          Billiger ja, aber im Grunde genommen wäre das BGE dann nichts anderes mehr, als das System heute, mit dem Arbeitslosengeld! Nur, dass es einfach ist und die Bürokratie ziemlich außen vor lässt.
          Der Sinn liegt in meinen Augen beim BGE erst darin, dass man ohne Arbeit leben kann, wenn man dabei auch arbeitet aber seinen Lebensstandard deutlich erhöhen kann (das ist ein Anreiz!) und zugleich die Gehaltskosten der Unternehmen gesenkt werden könnten.

          Es geht um den Kreislauf oder auch Kettenreaktion. Wenn es nur die Arbeitlosen bekommen, ändert sich eigentlich gar nichts.
          Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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            #80
            Zitat von Skymarshall Beitrag anzeigen
            @Bynaus: Wenn hier keiner mehr die Toilette für wenig Geld putzen will, dann kommen sie einfach aus dem Ausland. Wie in anderen Branchen auch.
            Das wäre ja der Sinn von Mindestlöhnen, wenn jemand aus dem Ausland hier arbeitet, würde dieser jemand auch den Mindestlohn beziehen.
            This post is protected by : Azatoth, demon sultan and master of illusion. ZOCKTAN!, Hiob 30, 16-17, Streichelt mein Ego,
            "I was a victim of a series of accidents, as are we all."
            Yossarian Lives!

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              #81
              Zitat von Zocktan Beitrag anzeigen
              Das wäre ja der Sinn von Mindestlöhnen, wenn jemand aus dem Ausland hier arbeitet, würde dieser jemand auch den Mindestlohn beziehen.
              Nein. Dann würden nicht mehr soviel mit Dumpinglöhnen beschäftigt werden. Wenn alle das gleiche bekommen, warum sollen dann Ausländer reingeholt werden?

              Es ist ja niemand mehr da der sich für wenig Geld krumm macht.

              Bei Mindestlöhnen, würden auch wieder mehr Deutsche arbeiten ausführen, welche sonst nur(oder größtenteils) Ausländer verrichten.

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                #82
                Ich finde, dass die Idee des bedingungslosen Grundeinkommen in allen Realisierungsvorschlägen zwei schreckliche Nachteile hat, die die Idee von vornherein disqualifizieren.

                Erstens gilt das bedingungslose Grundeinkommen in allem mir bekannten Vorschlägen, die Aussicht auf Durchsetzung haben, nur für StaatsbürgerInnen. Da das GE in der Regel durch Steuern finanziert wird heißt das, dass die AusländerInnen das GE mitfinanzieren dürfen aber nichts davon haben. Bei der hohen pro-Kopf-Belastung vollkommen ungerecht und inakzeptabel.

                Zweitens bedeutet das GE in den mir bekannten realistischen Vorschlägen, dass alle anderen Sozialsysteme durch dieses ersetzt werden. Was bedeutet, dass Menschen, die früher Beträge bezogen haben, weil sie in einer bedürftigen Situation (chronisch krank, behindert, verschuldet, geschieden, was weiß ich) waren in viel geringerem Ausmaß von den GE profitieren. So hat das GE eine immens asoziale Komponente, die wiederum inakzeptabel ist.

                Ganz zu schweigen von den Effekt, dass dann fast nur noch geringe Löhne gezahlt werden würden. Verringert man die "Lohnkosten der Unternehmen", verringert man die Gesamtlohnsumme und das bedeutet, dass die arbeitenden Menschen erheblich Ärmer werden, da kann man unter ihnen umverteilen, soviel man will. Sowas ist beim momentanen Technologiestand und den Profiten der Unternehmen auch immerns ungerecht und inakzeptabel.
                "This country, with its institutions, belongs to the people who inhabit it. Whenever they shall grow weary of the existing government, they can exercise their constitutional right of amending it, or exercise their revolutionary right to overthrow it." - Abraham Lincoln

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                  #83
                  Petition für Grundeinkommen

                  Beim Bundestag gibt es jetzt eine Onlinepetition für die Einführung eines Grundeinkommens.

                  Hier klicken!

                  Was denkt ihr darüber?

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                    #84
                    Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann verlangt die Frau (Susanne Wiest) ein Grundgehalt(-einkommen) von 1500€ monatlich für jeden Erwachsenen _plus_ 1000€ für jedes Kind. Das hört sich zwar schön an, aber dies wäre imho unhaltbar für die Wirtschaft (bzw. den Staat).
                    Als Beispiel gebe ich jetzt mal eine "normale" Familie mit 2 Ehepartnern und 2 Kindern an. (als Durchschnittswert denke ich, ist das ganz akzeptabel)
                    Das wären dann 3000€ allein für die Ehepartner + 2000@ für die Kinder. Also ein Einkommen von 5000€ für eine "normale" Familie. (Falls ich das jetzt richtig verstanden habe)
                    Des weiteren will die Frau Wiest eine Steuerrefom, bei der alle Steuern abgeschafft werden, außer _einer_ Konsumsteuer !
                    Als weiterführende Maßnahme will sie eine Vereinfachung unseres Finanzsystems. Diese Idee unterstütze ich ich schon, leider nicht in dieser Ausführung. Es wäre einfach unhaltbar für Staat und Wirtschaft.
                    Frau Wiest will ebenfalls einen Bürokratieabbau. Damit werden Verwaltungskosten gesenkt. So schlecht ist diese Idee imo nicht, aber leider scheitert diese in den weiterführenden Phasen. Durch diesen Abbau werden Stellen zwangsläufig gekürzt. Viele Menschen werden zwar einfach in andere Bereiche "umgelagert" bzw umgeschult, dennoch wird es viele "Opfer des Abaus" geben sprich: Arbeitslosigkeit. Diese "Opfer" würden wieder unter das Grundeinkommen fallen und damit sicherlich mehr verdienen als bisher (in ihrerm Status als Arbeitlose), was die Idee der freiwilligen Arbeitslosigkeit für mich nahe legt. An diesem Punkt muss noch gefeilt werden.
                    Was ich noch nicht ganz verstehe: Was ist mit den Berufstätigen Menschen mit gesichertem Einkommen? Verdienen diese dann einfach zu dem Grundeinkommen von 5000€ dazu oder wird das Gehalt einfach daran verrechnet? Also: Sie verdienen beispielsweise 2100€ und kriegen dann vom lieben Papa Staat 3900€ ? Oder hat man dann am Ende 7100€?
                    Sicherlich würde die oben angesprochene Konsumsteuer umso härtet ausfallen, aber würde man dann nicht trotzdem auf einen Großteil aller jetzigen Steuereeinnahmen "verzichten"?
                    Falls das Gesamteinkommen eines normalen deutschen Haushalts dennoch so ausfallen würde, müsste die Inflation doch sicher alles innerhalb viel zu kurzer Zeit wieder alles auffressen.

                    Korrigiert mich bitte. Ich glaube ich habe mich da irgendwo vertan. (oder habe ich doch alles richtig verstanden und finde nur die Idee absurd xD )

                    MfG Marpfel
                    "<Wretched> Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat"
                    "Ich habe es schon häufig als bedauerlich empfunden, dass Noah und seine Sippe das Boot nicht verpasst haben." - Mark Twain

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                      #85
                      Sehr interessante Idee.
                      Grundsätzlich bin ich dem gegenüber nicht abgeneigt, nur sehe ich den Satz von 1500 ,- € pro Erwachsenen zu hoch.
                      Denn mir soll einer erklären, wieso dann noch überhaupt jemand z.B. putzen gehen soll. Dieser Satz liegt höher als das Gehalt vieler, die z.B. irgendwo Verkäufer sind oder Friseur, etc.
                      Meiner Meinung nach, wäre ein Satz von 700 - 800 ,- € besser. Dann gäbe es nämlich noch den Anreiz, "unliebsame" Jobs die schlecht bezahlt werden, als Zuverdienst zu erledigen.
                      Wir sind heute eben noch nicht so weit, alles Unliebsame zu automatisieren.

                      Weiterhin habe ich eine Frage: Also, wenn jetzt die jenigen die ein normales Gehalt von 1200,- € netto haben, dann noch 800 ,- € Grundeinkommen haben, dann sind sie bei 2000 ,- €. Die jenigen , die nicht arbeiten sind auch bei 800,- €. Das Verhältnis der Ungleichheit würde selbstverständlich weiterhin existieren. Würde es aber nicht zu einer Inflation führen?
                      Denn wenn jeder, der normal weiter arbeitet noch 800,- € "geschenkt" bekommt, hätte die Person natürlich noch mehr Kaufkraft und könnte für die selben Produkte mehr bieten. Wohingegen der Arbeitslose seine Kaufkraft von 800,- € behält, und nicht mehr bieten kann.

                      Auf jedenfall würde dieses bedingunslose Einkommen zu einer radikalen Vereinfachung führen, und somit auch Bürokratie abbbauen und zu Transparenz führen.

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                        #86
                        Die People's Republic of Haven lässt grüssen

                        Persönlich halte ich das für die dümmste Idee seit der Gründung der EU.

                        Wie schon Data gesagt hat, geht dann niemand mehr putzen.
                        und die ganze Sache muss auch finanziert werden.
                        Eine Konsumsteuer allein reicht imo nicht. Ausser man setzt sie so hoch an, dass das Grundeinkommen nicht mehr reicht.
                        Das könnte zwar die leute zwingen dochncoh zu arbeiten, führte aber in meinen Augen das System ad absurdum.
                        Am Ende müsste man wohl ein System wählen, in dem jeder der zu seinem Grundeinkommen noch etwas dazuverdient auf diesen Verdienst mit 50-60% besteuert wird.
                        Die Sozialen Spannungen, die so ein System unweigerlich provoziert (faule Unterschicht die auf dem Buckel einer überbesteuerten Arbeiterschaft liegt und aus lauter Langeweile nur Unsinn anstellt), wären für einen Aussenstehenden wie mich sicherlich ganz unterhaltsam anzusehen, aber längerfristig für den Zusammenhalt der betroffenen Nation wenig förderlich.
                        Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                        - Florance Ambrose

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                          #87
                          Naja, wenn dann keiner mehr putzen geht, dann ist das wohl nix.
                          Republicans hate ducklings!

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                            #88
                            Zwei Threads zum gleichen Thema gibt es schon im Politikforum:
                            http://www.scifi-forum.de/off-topic/...einkommen.html
                            http://www.scifi-forum.de/off-topic/...e-fiction.html

                            ...nur so zur allgemeinen Information
                            Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
                            "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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                              #89
                              Des weiteren will die Frau Wiest eine Steuerrefom, bei der alle Steuern abgeschafft werden, außer _einer_ Konsumsteuer !
                              Ist das ihr Ernst? Eine Konsumsteuer hat eine regressive Wirkung, d.h. die Armen werden für die Bezahlung aller Staatsausgaben und auch des eigenen Grundeinkommens stärker belastet als die Reichen. Das nenn ich mal schön verarscht.

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                                #90
                                Grundeinkommen ist eine tolle Idee; sollte man auf jeden Fall machen. Ob die vollen 1500 Euro von Anfang drin sind, ist eine andere Frage.
                                Für unbeliebte Arbeiten muss man dann halt ein bisschen mehr zahlen, um einen Anreiz zu bieten. Ist ja auch nur fair, der Busfahrer verdient sicherlicher mehr Gehalt als eine unterforderte Bürokraft. Oder man muss entsprechende Arbeiten durch Kapital ersetzten.

                                Eigentlich müsste es sogar möglich sein links und rechts des wirtschaftspolitischen Spektrums Unterstützung für die Idee zu finden: die einen freuen sich über die Wohlfahrt, die anderen über die Abschaffung des bürokratischen Wohlfahrtstaats.

                                Eine Konsumsteuer hat eine regressive Wirkung, d.h. die Armen werden für die Bezahlung aller Staatsausgaben und auch des eigenen Grundeinkommens stärker belastet als die Reichen.
                                Ja, das sehe ich auch als problematisch an. Vielleicht kann man dem entgegensteuern, indem man Luxusgüter besonders hoch versteuert. Aber ob die gute Frau so weit gedacht hat?
                                I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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