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Bedingungsloses Grundeinkommen - machbar?

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    #16
    Letztlich bin ich der Meinung, dass ein Grundeinkommen die Probleme nur zeitlich bzw. sozial verschiebt, aber nicht löst. Es würde halt die Massen kurzfristig beruhigen, aber unsere wirtschaften und sozialen Probleme nicht lösen, da damit nur an Symptomen rumgedoktort wird. Mit Mindestlöhnen ist das genauso.
    Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
    Makes perfect sense.

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      #17
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Dann wird es teurer, und wir sind beim Problem, wo der Wert, der so verteilt wird, abgeschöpft werden soll...
      Dazu muss man erst einmal feststellen, dass die dafür notwendigen Mittel vorhanden sind. Bei einem niedrigen Grundeinkommen gäbe es keinen Umverteilungseffekt zwischen den Klassen, sondern der status quo in Bezug auf Umverteilung blieb erhalten. Bei einem Grundeinkommen, das vor Armut auch tatsächlich schützen würde, müsste man eine höhere Besteuerung der Einkommen auf Gewinnen und Vermögen durchsetzen und eben eine Umverteilungspolitik zugunsten der Mehrheit der Bevölkerung betreiben. Na ja, eigentlich ja auch nicht, da das Grundeinkommen für die "Arbeitgeber" eine massive Subvention darstellen würde.
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Ich frage mich, ob das wirklich so stimmt. Der Arbeitnehmer sagt doch: Ich möchte bei euch arbeiten, aber ich will auch anständig dafür bezahlt werden. Wenn jeder ein Grundeinkommen hat, dann ist es doch kein Problem, ein schlechtes Angebot abzulehnen.
      Es gäbe aber immer noch einen deutlichen Arbeitskräfteüberschuss, der "Arbeitgeber" hat also die Wahl und muss nicht Leute einstellen, die hohe Löhne wollen. Dazu kommt, dass der Anteil des Lohns, den man fürs Leben braucht, geringer ist - man hat ja das Grundeinkommen. Das bedeutet, der "Arbeitgeber" kann den Lohn im Vergleich zu einer Situation ohne Grundeinkommen deutlich senken, da der Lohn ein Zuverdienst wäre. Im Endeffekt würde ein erheblicher Teil der Arbeitskräfte staatlich bezahlt werden. Das wäre kein Problem, wenn nicht gleichzeitig die dabei gemachten Profite sich privat angeeignet würden (und eben nicht allen zugute kommen!). Bei der heute diskutierten Höhe des Grundeinkommens hätte man eine noch mal gesteigerte Umverteilung zu den Kapitalisten im Vergleich zur heutigen Situation.

      Das Grundeinkommen ist eine gute Idee, weil es anerkennt, dass der Mensch zum menschenwürdigen Leben ein bestimmtes Einkommen braucht und dies bedingungslos auszahlt.

      Aber es ist eine schlechte Idee, weil es nichts an der gesellschaftlichen Struktur ändert und damit es mehr als wahrscheinlich ist, dass das Grundeinkommen immer zu niedrig sein wird und auch kaum an die Entwicklung der Lebenshaltungskosten angepasst wird.
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Schliesslich haben die Menschen netto mehr in der Tasche, weil zum bisherigen Lohn das Grundeinkommen hinzu kommt.
      Das geht davon aus, dass der bisherige Lohn stabil bleibt. Tatsächlich sinkt er z.B. in der BRD aber seit Jahren und würde unter diesen Bedingungen noch stärker sinken. Anfangs hätten die "Arbeitnehmer" wohl mehr in der Tasche, aber sehr schnell würde das Einkommen wieder auf den alten Stand oder sogar darunter sinken (wenn man die Kostenzwänge der Kapitalisten berücksichtigt, die ja nicht plötzlich aufhören!) und dann eben der Zustand eintreten, dass die "Arbeitgeber" massiv subventioniert würden, weil der Grossteil des Lohns vom Staat gezahlt wird. Das wäre im Endeffekt wie beim Kombilohn.
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Möglich, dass es in den Branchen, die heute schon niedrige Löhne haben, die aber noch einen gewissen Status haben, zu Lohnsenkungen kommt, weil es plötzlich viele gibt, die diese Arbeit machen wollen.
      Warum plötzlich viele? Es gibt heute schon einen massiven Mangel an Stellen, es gibt eben Massenarbeitslosigkeit

      Es reicht eben nicht, die Leute mittels "negativer Anreize" (Zwang à la Hartz IV) oder "positiver Anreize" (mehr Geld) zu motivieren, zu arbeiten. Die meisten Arbeitslosen finden keine Arbeit, wollen aber arbeiten. In der BRD (oder z.B. auch in den USA) arbeitet eine immer grössere Zahl von Leuten, die nur so wenig verdienen, dass sie ein Anrecht auf staatliche Unterstützung haben. Und trotzdem verzichten anscheinend um eine Million Menschen in der BRD auf diese Unterstützung. Es fehlen eben bezahlte Arbeitsplätze. Die Idee des Grundeinkommens ist diesbezüglich wie der Kombilohn oder die drastischen Senkungen der Steuern auf Gewinne: zusätzliche Arbeitsplätze sollen durch Subventionierung an "Unternehmer" ermöglicht werden. Das wird wohl nicht funktionieren, wie es schon seit Jahren nicht funktioniert.
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Aber all die Arbeiten, die nicht so gerne gemacht werden, wären plötzlich sehr viel gefragter, und die Löhne würden steigen.
      Warum wäre diese plötzlich gefragter und warum sollte der Lohn steigen? Ich sehe für beide Annahmen keinerlei Grund.
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Eine Frage, die man meiner Meinung nach klären müsste, ist, wer denn wirklich Anspruch auf das Grundeinkommen hat: Jeder einzelne Mensch, der innerhalb der Grenzen des Landes lebt?
      Das Problem stellt sich in erster Linie deshalb, wenn immer noch ein grosser Teil der Arbeitskräfte nicht in der Lage ist produktiv zu arbeiten, weil keine entsprechenden Stellen vorhanden sind. Ansonsten wäre es kein Problem, jedem, der hier lebt, das Grundeinkommen zu zahlen.
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Ein grosser Nachteil des Grundeinkommens ist immer noch, dass Leute, die Geld gar nicht nötig haben, trotzdem welches bekommen.
      Ich sehe da kein Problem, wenn diese Leute mehr an Steuern zahlen, als sie selbst in der Form des Grundeinkommens erhalten.
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Deshalb finde ich den Vorschlag, den zu bezahlenden Steuerbetrag von der Bezugshöhe des Grundeinkommens abhängig zu machen, gar nicht schlecht. Wer 800 Euro bezieht, bezahlt 50% Steuern auf jeden zusätzlichen Euro, wer nur 400 Euro bezieht, bezahlt 25%. Zusätzlich könnte man noch einführen, wer gar nichts bezieht, bezahlt 20% (oder so). Damit wäre wenigstens nach oben der Anreiz da, kein weiteres Geld zu beziehen. Nach unten wird so aber anderseits zusätzliches Arbeiten über das Grundeinkommen hinaus mit hohen Steuern "bestraft", was irgendwie auch keinen Sinn macht.
      Genau, es macht keinen Sinn. Jemand, der viel braucht, müsste viel Steuern zahlen, während jemand, der nichts braucht, wenig Steuern zahlen müsste. Also würden Arme viel zahlen und Reiche wenig. Das macht kein Sinn. Die Besteuerung müsste wenn progressiv sein, d.h. um so mehr Einkommen, um so mehr Steuern, da jemand mit steigenden Einkommen auch immer weniger davon selbst braucht (und selbst verwenden kann).
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Das ist nicht unbedingt ein Problem des Kapitalismus (wenn du Kaptialismus als Synonym zur Marktwirtschaft benutzt), sondern ein Problem der Sesshaftigkeit: Mit dieser begann letztlich die ganze Misere von Arm und Reich.
      Eigentlich ist die Aufteilung der Gesellschaft kein Ergebnis der Sesshaftigkeit, sondern ein Ergebnis einer Produktivität, die so hoch ist, dass Mehrwertproduktion und dessen Abschöpfung durch die herrschende Klasse möglich war. Es ist nur so, dass dies bei einer nomadischen Produktionsweise in der Regel nicht funktioniert, sondern nur bei einer sesshaften. Deshalb ist auch nicht die Rückkehr zur nomadischen Lebensweise die Lösung, sondern eine kollektive Kontrolle der heute (!) schon kollektiven Produktion. Es braucht eben eine demokratische Kontrolle der Wirtschaft und damit eine demokratische Kontrolle der Verteilung des produzierten Reichtums.

      Es ging aber um etwas anderes: die Behauptung, dass jeder nach einem möglichst hohen Lebensstandard strebt und deshalb gleiche Einkommen gegen die "menschliche Natur" wären. Das Argument geht aber voll nach hinten los, weil im Kapitalismus (wie in den früheren Klassengesellschaften) die ganz klare Mehrheit der Menschheit und auch die klare Mehrheit in den Industriestaaten eben keinerlei Möglichkeit hat, einen so hohen Lebensstandard zu erzielen. Entsprechend wäre der Kapitalismus gegen die "Natur des Menschen", während eine Gesellschaft, in der die Wirtschaft demokratisch kontrolliert ist und der Lebensstandard von jedem Einzelnen unmittelbar durch den technischen Fortschritt steigt, die "Natur des Menschen" berücksichtigen würden. Ich halte von dem ideologischen Konstrukt "Natur des Menschen" übrigens überhaupt nichts, weil dieses Konstrukt den Menschen viel zu eindimensional sieht und ignoriert, dass viele der als genetisch bedingt angenommen Verhaltensweisen in anderen Gesellschaften so gar nicht existierten.
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        #18
        Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
        Letztlich bin ich der Meinung, dass ein Grundeinkommen die Probleme nur zeitlich bzw. sozial verschiebt, aber nicht löst. Es würde halt die Massen kurzfristig beruhigen, aber unsere wirtschaften und sozialen Probleme nicht lösen, da damit nur an Symptomen rumgedoktort wird. Mit Mindestlöhnen ist das genauso.
        Mindestlöhne würden aber nicht das Sozialsystem belasten sondern entlasten. Weil mehr SV-Beiträge gezahlt werden würden.

        Das würde dann wahrscheinlich aber weitere Rationalisierungen zur Folge haben. Und Arbeitsplätze kosten.

        Oder man finanziert die Mindestlöhne mehr über die Steuern um Armut zu vermeiden.

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          #19
          Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
          Oder man finanziert die Mindestlöhne mehr über die Steuern um Armut zu vermeiden.
          Über die Steuern das zu machen, wäre der falsche Weg. Genau das liefert ja den Unternehmen eine Steilvorlage weniger Geld für ihre Mitarbeiter zu zahlen.
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          Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
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            #20
            Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
            Oder man finanziert die Mindestlöhne mehr über die Steuern um Armut zu vermeiden.
            Wie willst du Mindestlöhne über die Steuern finanzieren?

            Der übliche Ansatz sind Kombilöhne, bei der die "Arbeitgeber" dadurch subventioniert werden, dass ein Teil des Lohns vom Staat kommt.

            Kombilöhne und Mindestlöhne sind Gegensätze. Der Mindestlohn legt eine Untergrenze für den Lohn fest, der aber komplett vom "Arbeitgeber" gezahlt werden muss. Die Idee dahinter ist, dass man von einem Lohn auch leben können muss - was ja inzwischen im steigenden Umfang nicht mehr Fall ist. Die Zahl derer, die arbeiten, aber Sozialhilfe-berechtigt sind, nimmt ja immer mehr zu.

            Kombilöhne dagegen beruhen auf der Idee, dass man "Arbeitgeber" möglichst viel Kohle in den Arsch schieben muss, dass sie überhaupt Stellen erhalten. Man versucht eben deren Kosten zu senken. Das funktioniert offensichtlich nur mit einer Umverteilungspolitik auf Kosten der klaren Mehrheit der Bevölkerung. Kombilöhne bewirken darüberhinaus kaum neue Stelle, sondern verdrängen sozialversicherungs-pflichtige Stellen.
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              #21
              Ich meine eine Art Mindestlohn und Kombilohn.

              Auch mit Subventionen. Aber das würde dem Staat letztendlich weniger Kosten als Harz IV. Denke ich.

              So könnten auch vielleicht mehr Menschen beschäftigt werden.

              Wenn man ein Mindestlohn, nur auf Arbeitgeberseite fordert, geht das ein paar Monate gut und dann kommen die nächsten Massenentlassungen - so traurig es ist.

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                #22
                Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
                Ich meine eine Art Mindestlohn und Kombilohn.
                Ach so. Wobei ich immer noch nicht verstehe, worin dann die Kombilohn-Komponente bestehen soll.
                Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
                So könnten auch vielleicht mehr Menschen beschäftigt werden.
                Warum? Es ist doch billiger mit möglichst wenigen Leuten die gleiche Arbeit zu erledigen UND dazu noch die Subventionen zu kassieren.
                Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
                Wenn man ein Mindestlohn, nur auf Arbeitgeberseite fordert, geht das ein paar Monate gut und dann kommen die nächsten Massenentlassungen - so traurig es ist.
                Massenentlassungen kann man weder mit Kombilöhnen, Mindestlöhnen oder einen bedingungslosen Grundeinkommen verhindern. Massenentlassungen sind die Folge einer typischen spät-kapitalistischen Dynamik: die Produktivität steigt schneller als die Nachfrage und verursacht eine Entwertung der Produkte, so dass ein enormer Druck auf die Kapitalisten erzeugt wird, die Produktionskosten zu senken.
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                  #23
                  Zitat von max Beitrag anzeigen
                  Ach so. Wobei ich immer noch nicht verstehe, worin dann die Kombilohn-Komponente bestehen soll.
                  Naja, ein Teil ist der Arbeitgeberanteil und den Rest bis zur Grenze zahlt der Staat.

                  Warum? Es ist doch billiger mit möglichst wenigen Leuten die gleiche Arbeit zu erledigen UND dazu noch die Subventionen zu kassieren.
                  Suventionen gäbe es dann nur auf die Beschäftigten welche auch in diesen Lohnsektor fallen. Weniger Arbeiter - weniger Subventionen.

                  Eigentlich ändert sich aus Sicht der Unternehmen nicht viel. Außer das sie wahrscheinlich dann überall Löhne senken und den Rest vom Staat zuzahlen lassen würden. Wenn es nicht gerade tariflich geregelt wird.

                  Auch wenn die Unternehmen letztendlich dadurch entlastet werden. Vielleicht gäbe es dadurch weniger Harz IV Empfänger und Langzeitarbeitslose.

                  Massenentlassungen kann man weder mit Kombilöhnen, Mindestlöhnen oder einen bedingungslosen Grundeinkommen verhindern. Massenentlassungen sind die Folge einer typischen spät-kapitalistischen Dynamik: die Produktivität steigt schneller als die Nachfrage und verursacht eine Entwertung der Produkte, so dass ein enormer Druck auf die Kapitalisten erzeugt wird, die Produktionskosten zu senken.
                  Deswegen gibt es ja den Billiglohn-Bereich. Und Auslagerungen.

                  Mit Kombi-Mindestlöhnen würden sie vielleicht mehr Produktionen hier investieren.

                  Den Staat könnte man gleichzeitig entlasten indem man die Zuzahlungen mehr über die Steuern finanziert.

                  So wären soziale Ausgaben auch gesenkt.

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                    #24
                    Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
                    Suventionen gäbe es dann nur auf die Beschäftigten welche auch in diesen Lohnsektor fallen. Weniger Arbeiter - weniger Subventionen.
                    Hier geht es aber doch im Wesentlichen um staatliche Gelder, die den "Arbeitgeber" ermöglichen weniger Lohn zu zahlen. D.h. er spart immer noch mehr, wenn er eine Stelle ganz streicht.

                    Du willst ihn ja auch nicht etwa noch dafür bezahlen, dass sie Arbeitskräfte ausbeuten oder? Nur dann würden sie tatsächlich etwas verlieren, wenn sie Arbeitsplätze vernichten. Aber dann gäbe es nun wirklich auch nicht einen Hauch eines Sinns, ihnen auch noch den Gewinn zu überlassen, wenn man ihnen schon die Produktion staatlich finanziert.
                    Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
                    Eigentlich ändert sich aus Sicht der Unternehmen nicht viel. Außer das sie wahrscheinlich dann überall Löhne senken und den Rest vom Staat zuzahlen lassen würden. Wenn es nicht gerade tariflich geregelt wird.
                    Genau: es ändert sich nur in der Hinsicht etwas, dass dann ein Teil der Löhne vom Staat gezahlt wird. Die Unternehmen haben eine höhere Profitrate, die grösseren Konzerne haben dann noch mehr Kapital, wo sie nicht wissen, wie sie es rentabel investieren können und werden das Kapital verspekulieren oder in die Expansion auf Kosten inländischer oder ausländischer Konkurrenten stecken (was insgesamt Arbeitsplätze vernichtet). Ansonsten ändert sich nichts.
                    Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
                    Deswegen gibt es ja den Billiglohn-Bereich. Und Auslagerungen.

                    Mit Kombi-Mindestlöhnen würden sie vielleicht mehr Produktionen hier investieren.
                    Der Billiglohn-Bereich ändert doch an der Massenarbeitslosigkeit nichts. Die Massenarbeitslosigkeit ist grösstenteils eben nicht durch Produktionsverlagerungen bedingt. Dann hatten wir ja neulich einen entsprechenden Thread von matrix089.

                    Es wird nur dann in zusätzliche Arbeitsplätze investiert, wenn es für eine Ausweitung der Produktion eine entsprechende Nachfrage gibt. Momentan ist aber a) die Produktionsauslastung zu gering, so dass man auch ohne zusätzliche Arbeitskräfte deutlich mehr produzieren kann und b) ermöglicht eine steigende Produktivität sowieso die Ausweitung der Produktion mit einer immer geringeren Zahl von Arbeitskräften.
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                      #25
                      Habe das nochmal auf ein paar Feinheiten hin überdacht...

                      Zitat von max Beitrag anzeigen
                      Hier geht es aber doch im Wesentlichen um staatliche Gelder, die den "Arbeitgeber" ermöglichen weniger Lohn zu zahlen. D.h. er spart immer noch mehr, wenn er eine Stelle ganz streicht.

                      Du willst ihn ja auch nicht etwa noch dafür bezahlen, dass sie Arbeitskräfte ausbeuten oder? Nur dann würden sie tatsächlich etwas verlieren, wenn sie Arbeitsplätze vernichten. Aber dann gäbe es nun wirklich auch nicht einen Hauch eines Sinns, ihnen auch noch den Gewinn zu überlassen, wenn man ihnen schon die Produktion staatlich finanziert.
                      Wie gesagt kriegt nur der Arbeitnehmer dann was vom Staat. Der Unternehmer nicht.

                      Für tarifliche Löhne würde sich nichts ändern, nur für Billiglöhne. Dann auch nur für die Arbeitnehmer.

                      Genau: es ändert sich nur in der Hinsicht etwas, dass dann ein Teil der Löhne vom Staat gezahlt wird. Die Unternehmen haben eine höhere Profitrate, die grösseren Konzerne haben dann noch mehr Kapital, wo sie nicht wissen, wie sie es rentabel investieren können und werden das Kapital verspekulieren oder in die Expansion auf Kosten inländischer oder ausländischer Konkurrenten stecken (was insgesamt Arbeitsplätze vernichtet). Ansonsten ändert sich nichts.
                      Ich hatte das nochmal korrigiert. Eigentlich wären nur die betroffen welche auch wirklich schon im Billiglohnbereich beschäftigen. An den Beträgen der Arbeitgeber würde sich nichts ändern.

                      Der Staat kann ja auch für den Arbeitgeber einen Mindestanteil vorschreiben:

                      Z.B. Gesamtmindestlohn ingesamt 8 Euro im Schnitt - 6 Euro der Arbeitgeber und 2 Euro der Staat.

                      Es würde sich dann in sofern was ändern das manche Arbeitgeber sogar etwas mehr zahlen müssen um auf den Betrag zu kommen.

                      Ansonsten erhalten nur die Arbeitnehmer etwas zusätzliches vom Staat.

                      Man könnte auch den 8 Euro Anteil der Arbeitgeber zusätzlich durch Steuern finanzieren um die Lohnnebenkosten zu senken. Das würde vielleicht Beschäftigungsschübe verursachen.

                      Letztendlich für den Staat billiger sein als Langzeitarbeitslose und Harz IV Empfänger.


                      Der Billiglohn-Bereich ändert doch an der Massenarbeitslosigkeit nichts. Die Massenarbeitslosigkeit ist grösstenteils eben nicht durch Produktionsverlagerungen bedingt. Dann hatten wir ja neulich einen entsprechenden Thread von matrix089.

                      Es wird nur dann in zusätzliche Arbeitsplätze investiert, wenn es für eine Ausweitung der Produktion eine entsprechende Nachfrage gibt. Momentan ist aber a) die Produktionsauslastung zu gering, so dass man auch ohne zusätzliche Arbeitskräfte deutlich mehr produzieren kann und b) ermöglicht eine steigende Produktivität sowieso die Ausweitung der Produktion mit einer immer geringeren Zahl von Arbeitskräften.
                      Widersprechen sich nicht Punkt a) und b) ?

                      Eine steigende Produktivität verursacht doch Lohndumping. Die relevante Frage ist doch ob man Auslagerungen vermeiden kann. Eventuell sogar dafür sorgen, dass auch in den großen Firmen, sogar neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Das wäre dann optimal.

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                        #26
                        Zitat von max Beitrag anzeigen
                        Kombilöhne dagegen beruhen auf der Idee, dass man "Arbeitgeber" möglichst viel Kohle in den Arsch schieben muss, dass sie überhaupt Stellen erhalten. Man versucht eben deren Kosten zu senken. Das funktioniert offensichtlich nur mit einer Umverteilungspolitik auf Kosten der klaren Mehrheit der Bevölkerung. Kombilöhne bewirken darüberhinaus kaum neue Stelle, sondern verdrängen sozialversicherungs-pflichtige Stellen.
                        Da muss ich max mal 100% Recht geben. Kombilöhne verschlimmern das Problem nur, weil die Arbeitgeber das rein rechnerisch sehen und auch ausnutzen. Im Endeffekt zahlt es dann wieder der Steuerzahler und nicht die Unternehmen.

                        Zitat von sky
                        Widersprechen sich nicht Punkt a) und b) ?

                        Eine steigende Produktivität verursacht doch Lohndumping. Die relevante Frage ist doch ob man Auslagerungen vermeiden kann. Eventuell sogar dafür sorgen, dass auch in den großen Firmen, sogar neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Das wäre dann optimal.
                        Ich glaube das es gar nicht soooo viel Auslagerungen geben würden. Entweder ist eine Produktion hierzulande hoffnungslos zu teuer - dann wird sie sowieso ausgelagert, bei den restlichen Stellen handelt es sich entweder um hochqualifizierte Stellen oder um "grundlegenden" Stellen wie Friseur, Metzger usw.

                        Es müssen nur vernünftige Grenzen sein, die den Unternehmen aufgezeigt werden.
                        Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
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                          #27
                          Hatte ja geschrieben das die Anteile dann festgelegt werden um auf einen Gesamt-Mindestbetrag zu kommen. Manche Arbeitgeber müßten demnach sogar draufzahlen. Ein kleiner Teil wird direkt durch die Steuern finanziert. Der andere kommt aus der Sozialkasse. Wäre immer noch weniger als Harz IV. Vorrausgesetzt das mehr eingestellt werden.

                          Und die Produktionen sind hier nur zu teuer weil denen die Lohnnebenkosten zu hoch sind. Deswegen gehen sie ja ins Ausland. Guck dir doch die ganzen großen "Buden" an. Deutschland ist ja praktisch schon Dienstleistungsland.

                          Wird ein Teil davon vom Staat(und Steuern) finanziert so kommt es vielleicht zu mehr Einstellungen. Außerdem wäre dann ein Mindestlohn gesichert. Unabhängig von den normalen Tariflöhnen.

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                            #28
                            Ihr diskutiert hier ja schon über mögliche Methoden oder die "Mathematik" hinter der Umsetzung, weniger über den Sinn der Umsetzung.
                            Ist Situation:
                            Es gibt eine Menge Arbeit in Deutschland, die nicht mehr "wert" ist, sie auszuüben. Leute in diesen Jobs bekommen zwar eine weit höheren Betrag als ein Hartz IV Empfänger aufs Konto überwiesen ("Lohnzahlung"), aber durch Faktoren wie z.B. Arbeitsweg bleibt unter dem Strich im Monat dann weniger Geld zur Verfügung als auf "Stütze". Und weniger Zeit, um sich nach einem "ordentlichen" Job umzuschauen, hat man zur "Belohnung" auch noch.
                            Diese Situation wäre mit einem "Mindestlohn" auf den ersten Blick gelöst, aber:
                            Muß der nicht jährlich neu berechnet werden, weil Lebenshaltungskosten gerade im Bereich Energie konsequent steigen?
                            Trifft man in Einzelfällen nicht bestimmte Firmen (kleine Unternehmen, die Angestellten kommen zu 90% direkt aus dem "Dorf" und haben sehr geringe durch das Arbeitsverhältnis verursachte Kosten, stehen daher mit dem Lohn besser da als mit Hartz IV) so hart, daß die schließen müssen und man so mehr Arbeitslose als glücklicher Arbeitnehmer produziert ?
                            Das Problem ist nicht die Arbeit oder die Meng der Arbeit, das Problem ist der Mensch. Der ist in seinem Inneren nämlich nur eins - Egoist. Das kommt bei einigen Exemplaren schnell, bei anderen dann erst in Extremsituationen zum Vorschein.
                            Jegliche Art von sozialen Sicherungssystemen wird immer von einigen gezielt ausgenutzt werden - nix tun, freie Zeit, Verpflegung und Unterkunft sind ja gesichert.
                            Jegliche Art von nicht-reglementierter Marktwirtschaft wird ebenso immer von einigen ausgenutzt werden - verdeckte oder offene Lohnkürzung, Kündigungen/Massenentlassungen als Drohung - Wir erleben gerade live, wie sich die Industriellen immer mehr Freiraum ergaunern.
                            Jegliche Art von Macht wird von einigen Machtinhabern immer missbraucht werden - das Vertrauen der Bürger in die Politker in Deutschland erreict wöchentlich neue Tiefpunkte. Und mit Siemens, VW und Porsche haben wir 3 völlig verschieden Arten von Korruption gerade in den Schlagzeilen.
                            Wird ein Mindestlohn etwas ändern? Nein. Es wird nur ein bisschen dauern, bis neue Nischen gefunden sind.
                            Grundeinkommen:
                            Bei Einführung eines solchen bekommen wir noch ein größeres Problem: Zuwanderung aus Ländern, in denen es das nicht gibt. Schließt man Zuwanderer von der Zahlung aus, schafft man nur eine neue Gruppe "Armer". Grundeinkommen müßte es also überall geben. Ich denke, dafür müßten sich dann aber erst alle Staaten der Erde zusammenschließen - und das wird nicht passieren. Warum sollten Ameisen-Staaten plötzlich Diplomatie für sich entdecken, nachdem die Menschheit sich selbst ausgerottet hat ???
                            Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                            "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                            Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                              #29
                              1500 Euro bedingungsloses Grundeinkommen?

                              Hier mal ein Tread aus einem anderen Forum und das beschäftigt mich schon, wie andere darüber denken...

                              -The Fountainhead von Ayn Rand-

                              Wer hat das Buch gelesen und kann sich mit mir darüber unterhalten? Bin mir nicht sicher, ob ich den Inhalt wirklich verstehe oder ob die verschiedenen Handlungen wirklich so seltsam sind...


                              Ayn Rand suxx !

                              Also ich finde Ayn Rand riesig doof.

                              Weil die hat doch gemeint, nur die, die auch arbeiten verdienen es, geld zu bekommen.

                              es ist doch viel geiler wenn man nicht arbeitet und dennoch geld kriegt.

                              das meint auch der chef von DM: 1500 Euro bedingungsloses grundeinkommen.

                              das hatte auch die APPD im programm. das macht doch viel mehr sinn als hemmugsloser kapitalismus.


                              Naja, nach Deinem Profil bist Du 16? Solltest Du wirklich schon so gut in Ironie sein? Alles andere ließe mich schaudern...

                              Zitat:
                              Zitat von burpie
                              Naja, nach Deinem Profil bist Du 16? Solltest Du wirklich schon so gut in Ironie sein? Alles andere ließe mich schaudern...

                              Ich kann dir da nicht folgen


                              Anmerken wollte ich noch, dass Ayn Rand tatsächlich der Meinung ist, dass man sich Privilegien u.ä. erarbeiten kann und auch muss und diese dann aber genießen sollte. Allerdings ist das wohl u.a. in dem Buch "Atlas shrugged" und soweit bin ich noch nicht.
                              Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
                              Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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                                #30
                                Der grundlegende Irrtum von Kommunismus und Kapitalismus ist doch, das beide die Arbeit verherrlichen.

                                Dabei ist Arbeit doch voll scheisse. Wer bitteschön arbeitet gerne ???

                                Wenn ihr die Wahl hättet, 50 kg Kohle in die 10. etage zu tragen, oder eine bequeme gas-etagenheizung zu benutzen, für was würdet ihr euch entscheiden???

                                Daher sollte man endlich mit den mißständen in Deutschland und der ganzen Welt aufräumen und sich für etwas entscheiden, was GLÜCK und SPASS bringt anstatt Arbeit

                                Man sollte einfach alle Länder in drei Zonen unterteilen: die APZ (asoziale Parasitenzone) für die, die gerne spass haben und arbeit kacke finden. die kriegen die 1500 euro bedingungsloses grundeinkommen von prof. dr. werner götz.
                                Ferner die SBZ (Sicher beschäftigte Zone) für Ayn Rand und Co. die so bekloppt sind das sie arbeit geil finden und sich dauernd den buckel krumm schuften wollen. die finanzieren das gute leben von den leuten in der APZ.

                                Ausserdem bräuchte man noch GEP (Gewalt-Erlebnisparks) für Leute wie Osama bin Laden, Ted Bundy, Charles Manson etc... Halt Leute die den ganzen Tag mit Kalaschnikows aufeinander ballern und sich abmetzeln wollen. Die GEPs sollten von sehr hohen Mauern umgeben sein.


                                Für weiterführende Grundlagen des wissenschaftliche Pogo-Anarchismus guggstu hier:




                                Gruss
                                WARSER

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