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Bedingungsloses Grundeinkommen - machbar?

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    #91
    Warum sollte ich arbeiten gehen wenn ich monatlich 1500€ vom Staat bekomme?

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      #92
      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen

      Eigentlich müsste es sogar möglich sein links und rechts des wirtschaftspolitischen Spektrums Unterstützung für die Idee zu finden: die einen freuen sich über die Wohlfahrt, die anderen über die Abschaffung des bürokratischen Wohlfahrtstaats.
      Ja, ich sehe da auch Positionen von wirtschaftlich sozial und eher liberal eingestellten.
      Für die sozial eingestellten kommt das Argument, dass jeder auch ohne Arbeit Geld hat.
      Für die eher wirtschaftlich liberal eingestellten kommt das Argument, dass dieser ganze Sozialstaat auf ein Geld reduziert wird, und so alles viel unbürokratischer und transparenter abläuft.

      Denn auch die Rente könnte man durch so etwas ersetzen.
      Will jemand mehr Rente, oder will jemand eine Arbeitslosenversicherung wo er 70 % seines Nettogehalts im Falle der Arbeitslosigkeit bekommt, etc., dann müsste er halt privat vorsorgen.
      Aufjedenfall würde keiner unter diese Grenze vorkommen.

      Ich denke aber, dass viele linke dagegen sein werden, weil die Ungleichheit durch soetwas noch eher verstärkt wird. Denn diejenigen die nicht arbeiten, erhalten zwar ihre (nach Meinem Vorschlag) 800,- €, aber die die arbeiten würden dann anstatt zB 1200,- € nun 2000,- € verdienen. Die Differenz des Arbeitenden und Nicht-arbeitenden würde steigen.
      Was aber ein Argument ist: Die Mittelschicht bzw. die arbeitende Bevölkerung würde entlastet werden, weil sie weniger Steuern zahlen müssten. Im Grunde wäre dieser Bonus durch das Grundeinkommen ja im Vergleich zu heute eine massive Steuererleichterung. Denn wer heute 1200,- € netto verdient verdient ja zum Teil(korrigiert mich wenn ich mich irre) schon fast 2000,- € brutto. Die Mittelschicht würde also kaum noch Steuern und Abgaben zahlen und der gesamte Sozialstaat würde durch die Spitzengehälter gezahlt werden(wenn man Einkommensteuer noch beibehält).
      Allerdings müsste man noch gucken, ob man die Krankenversicherung privat oder staatlich macht.

      Wirtschaftlich eher liberale werden aber wahrscheinlich auch dagegen sein, weil diese sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden können, dass man ohne etwas zu tun Geld "geschenkt" bekommt.

      Ich finde die Idee aber prinzipiell echt nicht schlecht weil

      + mehr Transparenz, radikale Vereinfachung und damit weniger Tricks
      + weniger Bürokratie
      + Geld auch ohne Arbeit

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        #93
        Erstmal sollte man zusehen, dass jemand der jeden Tag 7-8 Stunden arbeitet dann auch von seinem Gehalt leben kann und nicht noch Sozialhilfe braucht.
        When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

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          #94
          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
          Warum sollte ich arbeiten gehen wenn ich monatlich 1500€ vom Staat bekomme?
          also ich könnte nicht ohne Arbeit. Mir sind ja schon 3 Wochen Urlaub fast zu lange, kann mir nicht vorstellen wie es ist auf Jahre einfach nichts zu tun. Hobby sind ja schön und gut aber auch lebensausfüllend? Es müssten ja keine 50 Stunden die Woche sein, die Hälfte tut es auch. Ich denke das geht vielen so.

          Ein Grundeinkommen kommt sicher 10 bis 15 Jahre zu früh. Anschließend halte ich es aber, aufgrund der fortschreitenden Automatisierung für unausweichlich. Die wird dann nämlich auch auf den Dienstleistungssektor voll übergegriffen haben und die daraus folgende Arbeitslosenquote ist sicher nicht mehr tragbar. Eine Alternative zum jetzigem System muss also her, da ist das Grundeinkommen gekoppelt mit einem Anreizsystem für die unverzichtbaren Berufe (Ärzte, Ingenieure, etc...) sicher nicht die schlechteste Idee.
          "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
          (Aristoteles 384 v.Chr. - 322 v.Chr.)

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            #95
            Zitat von Makrovirus Beitrag anzeigen
            Erstmal sollte man zusehen, dass jemand der jeden Tag 7-8 Stunden arbeitet dann auch von seinem Gehalt leben kann und nicht noch Sozialhilfe braucht.
            Ja, durch das Grundeinkommen was er zusätzlich kriegt wird er sicher leben können.

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              #96
              Zitat von TheJoker Beitrag anzeigen
              also ich könnte nicht ohne Arbeit. Mir sind ja schon 3 Wochen Urlaub fast zu lange, kann mir nicht vorstellen wie es ist auf Jahre einfach nichts zu tun. Hobby sind ja schön und gut aber auch lebensausfüllend? Es müssten ja keine 50 Stunden die Woche sein, die Hälfte tut es auch. Ich denke das geht vielen so.
              Ohja, 25 Stunden Arbeit die einem Spaß macht würde wohl für die Mehrheit gerade noch gehen.
              Dummerweise bricht unser BIP dann durch die Kellerdecke.

              Und ich gehe garantiert nicht arbeiten, ich hätte genug Hobbys in denen ich mich komplett verwirklichen könnte.
              Vielen würde es genaus gehen.

              Grundeinkommen ist eine vollkommen realitsätsferne Utopie und ein todsicherer Weg einen Staat wirtschaftlich zu ruinieren.

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                #97
                Zitat von Ltd. Commander Data Beitrag anzeigen
                Ja, durch das Grundeinkommen was er zusätzlich kriegt wird er sicher leben können.
                Praktisch ist das aber nicht durchführbar. Guck dir doch bloß mal das Gejammer wegen der SPD-Pläne zu Mindestlöhnen an.
                When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

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                  #98
                  Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                  Grundeinkommen ist eine vollkommen realitsätsferne Utopie und ein todsicherer Weg einen Staat wirtschaftlich zu ruinieren.
                  Derzeit ja, auf jeden Fall. Deswegen schrieb ich ja, das man darüber erst in 15 Jahren nachdenken muss, dann werden die Vorraussetzungen nämlich ganz andere sein. Warum noch Menschen arbeiten lassen, wenn sich das ganze auch Automatisieren lässt? Die Wirtschaftsleistung wäre davon ziemlich unbeeinflußt, sie würde halt nicht mehr auf den Schultern der Menschen liegen sondern diesen ein mehr oder weniger gutes Leben ermöglichen.

                  Ich könnte meinen Tag auch mit Hobbies zuflastern, genug OpenSource Projekte an denen man mitarbeiten könnte gibt es ja, dazu eine höhere Vereinsaktivität, endlich das schon lange geplante Buch schreiben, etc... Aber ist das wirklich etwas was man 80 Jahre tun kann? Da bin ich mir nicht sicher.
                  "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
                  (Aristoteles 384 v.Chr. - 322 v.Chr.)

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                    #99
                    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                    Ja, das sehe ich auch als problematisch an. Vielleicht kann man dem entgegensteuern, indem man Luxusgüter besonders hoch versteuert. Aber ob die gute Frau so weit gedacht hat?
                    Ich denke die Frau lässt sich einfach gern für eine Idee feiern, die wohl genau hingeschaut keine Verbesserung bewirkt. Wie viel haben denn Arme anschließend nach einer gezwungenermaßen drastischen Erhöhung der Konsumsteuern tatsächlich noch übrig, wahrscheinlich nicht sehr viel mehr als bei Harz IV. Man muss sich das Ganze nur einmal vorstellen, nur etwa 1/5 des Haushalts geht auf die Umsatzsteuer zurück. Ersetzt werden müssen mindestens die 122 Milliarden einer progressiv angelegten Einkommenssteuer. Das ist wohl auch das größte und nach diesem hier vorgetragenen Gerechtigkeitsempfinden nicht mit einer Konsumsteuer auszugleichende Problem. Zusätzlich kommen noch die Mehrbelastungen, die durch das Grundeinkommen anfallen. Und das alles soll durch eine Konsumsteuer finanziert werden.
                    Die Erhöhung von 16% auf 19% Mehrwertsteuer hat etwa 23 Milliarden mehr eingebracht, d.h. alleine für die Einkommenssteuer bräuchte es mindestens das fünfache und das berücksichtigt nicht, dass die Einnahmen wahrscheinlich mit jedem weiteren Prozentpunkt weniger ansteigen als bei dem vorherigen. Linke Tasche rein, rechte Tasche raus.

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                      Zitat von newman Beitrag anzeigen
                      IDie Erhöhung von 16% auf 19% Mehrwertsteuer hat etwa 23 Milliarden mehr eingebracht, d.h. alleine für die Einkommenssteuer bräuchte es mindestens das fünfache und das berücksichtigt nicht, dass die Einnahmen wahrscheinlich mit jedem weiteren Prozentpunkt weniger ansteigen als bei dem vorherigen. Linke Tasche rein, rechte Tasche raus.
                      Ganz davon zu schweigen das Deutschland aus der EU austreten müsste. Denn ansonsten könnte man die Bürger nicht daran hindern, ihre Waren im wesentlich günstigeren EU-Ausland einzukaufen.
                      Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                      Dr. Sheldon Lee Cooper

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                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Ganz davon zu schweigen das Deutschland aus der EU austreten müsste. Denn ansonsten könnte man die Bürger nicht daran hindern, ihre Waren im wesentlich günstigeren EU-Ausland einzukaufen.
                        Hm, mal eben durchs halbe Land fahren, um was zu essen zu kaufen... sehr glaubwürdig.

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                          Zitat von Leto Beitrag anzeigen
                          Hm, mal eben durchs halbe Land fahren, um was zu essen zu kaufen... sehr glaubwürdig.
                          Ja sicher, und mit den Umsatz von Grundnahrungsmittels bei Discountern und Supermärkten, lässt sich ein so hohes Grundeinkommen finanzieren? Bei einer derart hohen Konsumsteuer, würden viele deutsche beim Einkauf von sehr vielen Waren auf Versandhäuser und Onlineshops aus den EU-Ausland ausweichen. Von den Folgen für Kfz-Händler und den Verkäufern von anderen hochpreisigen Artikeln ganz zu schweigen.
                          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                          Dr. Sheldon Lee Cooper

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                            Wozu denn eine noch viel höhere Konsumsteuer?
                            Man könnte einfach ein radikal einfacheres Einkommenssteuersystem realisieren.
                            Wie schon oben ausgeführt, würde die Mittelschicht/Arbeitende Bevölkerung(also Leute die z.B. 2000 brutto aber nur 1200 netto) kaum noch Steuern zahlen und entlastet werden, und der Grossteil über die Gut/Spitzenverdiener finanziert werden.
                            Natürlich nicht für ein Grundeinkommen von 1500,- sondern 700 - 800 ,- €.
                            Das muss doch finanzierbar sein....(bei gleichzeitiger Streichung ALLER anderen Sozialleistungen).

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                              Zitat von Leto
                              Hm, mal eben durchs halbe Land fahren, um was zu essen zu kaufen... sehr glaubwürdig.
                              Treffen würde die Umstellung auf Konsumsteuern daher vor allem die Armen, die den größten Teil ihres Grundeinkommens für Grundbedürfnisse ausgeben und dafür nicht durchs halbe Land fahren können.
                              Der Reiche könnte dagegen wesentlich leichter ausweichen, für ihn ist der Flug ins andere Land kein so großes Problem, vor allem bei teureren, aber für den Staat lukrativen Produkten, und wird sowieso schon durch eine Konsumsteuer anteilig an seiner Leistungsfähigkeit wesentlich geringer belastet.

                              Im übrigen darf man bei dem Grundeinkommen auch nicht vergessen, dass z.B. auch noch Kosten für eine Wohnung und Sachleistungen, die bei Hartz IV gewährt würden, wegfallen.

                              Wenn dann halte ich alleine eine Umstrukturierung der Einkommenssteuer für sinnvoll.
                              Allerdings gibt es hier ein Problem. Das BVG hat festgelegt, dass Niemandem, auch keinem noch so Reichen, mehr als 50% weggenommen werden darf. Auch wenn die Regel sowieso schon ad absurdum geführt wird, da zusammen mit Steuern und Abgaben jenseits der Einkommenssteuer man auf mehr als 50% kommt.
                              Leider hab ich bislang noch keine verwertbaren Zahlen gefunden wie viel diese 5 Prozentpunkte von 45% auf 50% Spitzensteuersatz mehr einbringen würden. Solange kann man hier auch keine vernünftigen Aussagen treffen, man muss schließlich durchrechnen für welche Projekte das reichen würde.

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                                Zitat von newman Beitrag anzeigen
                                Allerdings gibt es hier ein Problem. Das BVG hat festgelegt, dass Niemandem, auch keinem noch so Reichen, mehr als 50% weggenommen werden darf.
                                Lol, echt jetzt? Mit welcher Begründung denn? Ich kann mir vorstellen, dass das BVG vorschreiben darf, in welcher Höhe der Staat Steuern erhebt.

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