Wahlen in Berlin und Meck-Pomm

[endar]

Die Unter-den-Tisch-Kehrer brauchen mir jetzt nichts zu sagen. Ich kenn die Sprüche zur Genüge.

Besonders drollig sind die, die dann hier in diesem Thread schreiben, dass das mit der NPD sei alles gar nicht so schlimm und in anderen Threads, dass jeder gläubige Moslem eine Bedrohung für die westliche Zivilisation darstellen würde.

[succo]

Ich habe kein Verständnis für die Leute welche aus Frust oder Protest rechte Parteien wählen. Bin selber arbeitslos. Aber soviel Courage und Anstand habe ich noch das ich solche nicht wähle.

Das gerade von Leuten die über 40 Jahre lang in der Isolierung gelebt haben.

Und die andere Hälfte wählt fleissig die Partei welche dafür verwantwortlich war(PDS=SED und umgekehrt) - bravo Ostdeutschland!

Seit wann besteht "Ostdeutschland" denn aus Mecklenburg Vorpommern? ...wüsste nicht das eine der rechtsradikalen Parteien hier in Thüringen jemals einen nennenswerten Wahlsieg hatte.
...und PDS wählen nicht zuletzt die, die sich vom Westen betrogen fühlen. Genausowenig wie ich das billige, wird das allerdings kaum ein Westdeutscher nachvollziehen können.

Das ist wirklich die "Realisierung" des schlechten Pisa-Ergebnisses.

Und das ist vor allem ein dummer Spruch. Beim letzten Pisa-Test kam Sachsen auf Platz 2 und trotzdem sitzt die NPD im Landtag.
Das Ganze auf die "Dummheit" der Wähler zu schieben ist nun wirklich etwas billig.

succo

[Skymarshal]

@LIska, Max, Red_Giant: Sicher habt ihr Recht damit das noch mehr dort verankert ist. Es sind immer die Gebiete welche die höheren Arbeitslosenzahlen haben. Besonders bei den Jugendlichen. Das wird es der NPD natürlich leicht gemacht dort zu manipulieren und Köpfe zu verdrehen.

Zumindest wird es die Perspektivenlosigkeit sein die sie zu solchen Ideologien wechseln läßt. In der Hoffnung das es besser wird.

Und danke für euer Lob. Aber ich finde die meisten denken zum Glück noch so. Von daher.


@Succo: Ich kann mich noch an den Einzug in Brandenburg und Sachsen erinnern. Mit Mecklenburg-Vorpommern wären das immerhin schon 3 neue Bundesländer.

Natürlich will ich nicht sagen das alle Ostdeutsche rechtsradikal sind. Aber anscheinend neigen sie in bestimmten Regionen eher dazu. Und das macht mir ehrlich gesagt Sorgen. Auch die Gewalttaten an Ausländer sind dort mehr als im Westen.

...und PDS wählen nicht zuletzt die, die sich vom Westen betrogen fühlen. Genausowenig wie ich das billige, wird das allerdings kaum ein Westdeutscher nachvollziehen können.

Auch wir im Westen sind mit der Politik unzufrieden. Aber deswegen wählen wir ja nicht gleich eine neue NSDAP, falls es die gäbe.

In der PDS sind nunmal viele ehemalige SED Politiker. Und diese Partei hat den Ostdeutschen die Freiheit genommen.

Das würde mich ein wenig abschrecken.

Falls wieder welche kommen das in der CDU ehemalige Nazis sind, das tut jetzt nichts zur Sache und diejenigen sind eher sehr wenige. Falls überhaupt noch vorhanden.

[max]

Auch wir im Westen sind mit der Politik unzufrieden. Aber deswegen wählen wir ja nicht gleich eine neue NSDAP, falls es die gäbe.

Auch in den neuen Bundesländern wählt nicht jeder die Nazis (NPD), wenn er unzufrieden ist. Im Gegenteil: viele wählen gar nicht mehr.

In den neuen Bundesländern ist es durchaus ähnlich. In manchen ländlichen Regionen gibt es durchaus Nazis, während die aber die meisten Unzufriedenen entweder nicht mehr wählen oder eine "kleinere Übel"-Wahl machen.

In der PDS sind nunmal viele ehemalige SED Politiker. Und diese Partei hat den Ostdeutschen die Freiheit genommen.

Das würde mich ein wenig abschrecken.

Wegen der Politik, die die Linkspartei in den Landesregierungen macht - z.B. wird in Berlin grossflächig auf faktische Zwangsarbeit von Arbeitslosen gesetzt - gibt es auch heute gute Gründe, diese nicht zu wählen. So war es zu erwarten, dass in Berlin die Linkspartei nach dieser Politik so eingebrochen ist.

Falls wieder welche kommen das in der CDU ehemalige Nazis sind, das tut jetzt nichts zur Sache und diejenigen sind eher sehr wenige. Falls überhaupt noch vorhanden.

Da ging es ja eigentlich um die Frage, wie die Weimarer Republik gescheitert ist (die Vorgängerparteien der Union haben damals für die Terrorherrschaft der Nazis gestimmt, d.h. die "Mitte" hatte sich mit den Nazis verbündet) und die die Union damit umging. Die Union hatte nicht nur viele ehemalige Nazis in ihren Reihen und lange einen extrem nationalistischen Flügel, sondern beschäftigte viele ehemalige Nazis in Ministerien, Militär, Polizei, Justiz und Geheimdiesnten.

Wobei der hessische Landesverband der CDU gerade erst wieder demonstriert hat, dass heute noch offensichtlich bis in die Führungsebene hinein Rechtsradikale in der Union zu finden sind (siehe hier), wobei dies ja nicht der erste Fall in den letzten Jahren in diesem Landesverband ist. Solche Aussagen wie von Baring und dessen CDU-Unterstützer - wie die Propagierung von Nationalismus - spielen natürlich den Nazis in die Hände.

[Nopper]

Ich habe kein Verständnis für die Leute welche aus Frust oder Protest rechte Parteien wählen. Bin selber arbeitslos. Aber soviel Courage und Anstand habe ich noch das ich solche nicht wähle.

Das gerade von Leuten die über 40 Jahre lang in der Isolierung gelebt haben.

Und die andere Hälfte wählt fleissig die Partei welche dafür verwantwortlich war(PDS=SED und umgekehrt) - bravo Ostdeutschland!

Bürgerschaftswahlen Bremen 1991 DVU 6,2%
Sowie über Bremerhaven jeweils Einzug ins Parlament 1999 und 2003

Landtagswahlen Baden-Württemberg 1992 REP 10,9%
Landtagswahlen Baden-Württemberg 1996 REP 9,1%

Landtagswahlen Schleswig-Holstein 1992 DVU 6,2%

Dazu kommen diverse Legislaturperioden vor der Wende. Auch, wenn man es gerne so verkaufen mag, nur ein Problem des Ostens ist das alles auf keinen Fall. Das viele Funktionäre der DVU/NPD aus dem Westen kommen ist das nächste. In den ländlichen Gebieten mag es wahltechnisch erfolgversprechender sein, genug Anhänger finden die Jungs aber überall in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt.

[endar]

Bürgerschaftswahlen Bremen 1991 DVU 6,2%
Sowie über Bremerhaven jeweils Einzug ins Parlament 1999 und 2003

Landtagswahlen Baden-Württemberg 1992 REP 10,9%
Landtagswahlen Baden-Württemberg 1996 REP 9,1%

Landtagswahlen Schleswig-Holstein 1992 DVU 6,2%

Dazu kommen diverse Legislaturperioden vor der Wende. Auch, wenn man es gerne so verkaufen mag, nur ein Problem des Ostens ist das alles auf keinen Fall. Das viele Funktionäre der DVU/NPD aus dem Westen kommen ist das nächste. In den ländlichen Gebieten mag es wahltechnisch erfolgversprechender sein, genug Anhänger finden die Jungs aber überall in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt.

Nein, nur im Osten. Baden-Württemberg liegt östlich von Frankreich, Schleswig-Holstein, liegt, äh, ja, östlich vom westlichen Teil der Nordsee und von Bremen fange ich gar nicht erst an. Dir muss man aber auch alles erklären, Nopper.

[Direwolf]

Allerdings haben die Wahlen die Nopper aufzählt auch gezeigt, dass die Rechten im Palament zu Selbstvernichtung neigen.
In Schleswig-Holstein hat sich die DVU Fraktion gespalten und der bleibendste Eindruck den diese Fraktion hinterlassen hat bestand darin, dass sie sämtliche ihr zur Verfügung gestellten Bürogeräte geklaut (nach München geschickt) hat. In Sachsen das gleiche, auch in Bremen war nach einer Legislatur Schluß.

[Skymarshal]

Auch in den neuen Bundesländern wählt nicht jeder die Nazis (NPD), wenn er unzufrieden ist. Im Gegenteil: viele wählen gar nicht mehr.

In den neuen Bundesländern ist es durchaus ähnlich. In manchen ländlichen Regionen gibt es durchaus Nazis, während die aber die meisten Unzufriedenen entweder nicht mehr wählen oder eine "kleinere Übel"-Wahl machen.

Ich meinte damit eigentlich die PDS.

Wegen der Politik, die die Linkspartei in den Landesregierungen macht - z.B. wird in Berlin grossflächig auf faktische Zwangsarbeit von Arbeitslosen gesetzt - gibt es auch heute gute Gründe, diese nicht zu wählen. So war es zu erwarten, dass in Berlin die Linkspartei nach dieser Politik so eingebrochen ist.

Dennoch hat die PDS oftmals mehr Stimmen als z.B. die GRünen.

Da ging es ja eigentlich um die Frage, wie die Weimarer Republik gescheitert ist (die Vorgängerparteien der Union haben damals für die Terrorherrschaft der Nazis gestimmt, d.h. die "Mitte" hatte sich mit den Nazis verbündet) und die die Union damit umging. Die Union hatte nicht nur viele ehemalige Nazis in ihren Reihen und lange einen extrem nationalistischen Flügel, sondern beschäftigte viele ehemalige Nazis in Ministerien, Militär, Polizei, Justiz und Geheimdiesnten.

Wobei der hessische Landesverband der CDU gerade erst wieder demonstriert hat, dass heute noch offensichtlich bis in die Führungsebene hinein Rechtsradikale in der Union zu finden sind (siehe hier), wobei dies ja nicht der erste Fall in den letzten Jahren in diesem Landesverband ist. Solche Aussagen wie von Baring und dessen CDU-Unterstützer - wie die Propagierung von Nationalismus - spielen natürlich den Nazis in die Hände.

Heute sind es nur noch Einzelfälle wogegen in der PDS immer noch ein Großteil ehemaliger SED Politiker sitzt.


@Nopper: Das ist ja alles schön und gut aber ich meinte die letzten Jahre sowie die aktuelle Situation. Und es macht schon einen Unterschied ob die Hälfte der Bundesläner betroffen sind oder nur ein Bruchteil. Das fällt ganz anders ins Gewicht.

Natürlich ist kein Einzug ins Parlament von Rechts zu dulden.


@Endar: Und im Osten geht die Sonne auf!

Aber ich glaube nur auf der Nordhalbkugel...

[Harmakhis]

@Endar: Und im Osten geht die Sonne auf!

Aber ich glaube nur auf der Nordhalbkugel...

Die Sonne geht überall im Osten auf!
Das muss für die Leute die NPD wählen auch immer sehr deprimierend sein, wenn die Sonne scheint - frei nach dem Motto: "Warum ist mein Schatten bloss schwarz?!?"

[Liska]

Allerdings haben die Wahlen die Nopper aufzählt auch gezeigt, dass die Rechten im Palament zu Selbstvernichtung neigen.
In Schleswig-Holstein hat sich die DVU Fraktion gespalten und der bleibendste Eindruck den diese Fraktion hinterlassen hat bestand darin, dass sie sämtliche ihr zur Verfügung gestellten Bürogeräte geklaut (nach München geschickt) hat. In Sachsen das gleiche, auch in Bremen war nach einer Legislatur Schluß.

Das stimmt allerdings. Wenn ich mich daran erinnere, welche Show die Rechten im sächsischen Landtag abgezogen haben... damit haben sie sich so lächerlich gemacht, dass selbst die, die sie gewählt haben, erkannt haben, dass es nichts gebracht hat. Und schon dass ist eine große Befriedigung für mich.
Das sich jetzt die NPD auch noch komplett zerstritten hat und sämtliche hohen Tiere da in irgendeiner weise selber aus der Partei, dem Landtag oder sogar aus dem Leben herauskatapultiert haben, zeigt nur, dass es keine Partei ist.
(Bitte jetzt nicht hauen) Die Grünen waren am Anfang auch keine wirkliche Partei sondern ein kleiner Haufen weltverbesserer. Aber sie sind erwachsen geworden, nicht zuletzt durch ihre Regierungsbeteiligung. Aber auch schon eher haben sie sich im Bundestag mehr zusammengerissen und wollten politisch etwas bewegen. Und genau dieses Engangement sieht man bei der NPD/DVU/Reps zum Glück nicht. Und das soll auch so bleiben. Sollen sie ruhig hin und wieder in einen Landtag einziehen - erstens lösen sie sich dann in dem Bundesland halb auf und zweitens wählt sie keiner wieder.

[Skymarshal]

Die Sonne geht überall im Osten auf!

Sicher? Ich wollte vorsichtig mit einer Verallgemeinerung sein...

Das muss für die Leute die NPD wählen auch immer sehr deprimierend sein, wenn die Sonne scheint - frei nach dem Motto: "Warum ist mein Schatten bloss schwarz?!?"

Ja, der müßte eigentlich braun sein.

[Largo]

Bürgerschaftswahlen Bremen 1991 DVU 6,2%
Sowie über Bremerhaven jeweils Einzug ins Parlament 1999 und 2003

Landtagswahlen Baden-Württemberg 1992 REP 10,9%
Landtagswahlen Baden-Württemberg 1996 REP 9,1%

Landtagswahlen Schleswig-Holstein 1992 DVU 6,2%

Und nicht zu vergessen:
Landtagswahlen Hamburg 2001 Schill-Partei 19,4%

Ja, das Rumgeeier gehört natürlich dazu und dass sich alle zu Siegern erklären auch. Interessant wird es natürlich dann, wenn die "Siegesmeldung" und das Wahlergebnis ein gar zu eklantantes Missverhältnis aufweisen, aber das ist für Pflüger bzw. für Puffallera (oder wie der Generalsekretär von der CDU heißt), kein Problem.
Aber mal ernsthaft: Es ginge doch auch gar nicht anders. Die Politiker können sich wohl schlecht dort hinstellen und sagen: "Wir sind von die Versagerärsche und die Wähler auch!"

Also ich sehe da schon so etwas wie ein Problem. Wenn Pflüger (CDU) im Fernsehen einen Verlust von 2-3% als Wiedererstarken der CDU interpretiert ("wir sind wieder voll da", "die CDU hat Tritt gefasst") dann ist das doch ein völlige Verzerrung der Realität. Als Bürger bzw. Arbeiter bekommt man da doch den Eindruck, als würden die Politiker das Wahlergebnis gar nicht zur Kenntnis nehmen und so weiter machen wie bisher. Und wenn man glaubt, durch Wahlen ja sowieso nicht ändern zu können, dann kann das zu Politikverdrossenheit oder extremen Wahlverhalten führen.

[matrix089]

Und das ist vor allem ein dummer Spruch. Beim letzten Pisa-Test kam Sachsen auf Platz 2 und trotzdem sitzt die NPD im Landtag.
Das Ganze auf die "Dummheit" der Wähler zu schieben ist nun wirklich etwas billig.

succo

Hast recht! Wie dumm von mir. Bei Pisa wurde ja kein Geschichtswissen abgefragt, deswegen kann ich es auch nicht an Pisa festmachen. Sorry, ehrlich das hätte ich wissen müssen.
Dann ändere ich mal meine Aussage ab:
Es ist die Dummheit bezüglich des Geschichtswissens das die Leute immer noch radikale Parteien wählen lässt. Denn jeder intelligente Mensch, wählt keine radikale Partei so unzufrieden er auch mit der Politik der anderen Parteien ist. Ich würde lieber die Grünen oder die FDP wählen bevor ich der PDS oder der NPD meine Stimme gebe oder gar nicht wählen gehe.

Ich hatte übrigens andere Gründe als die Dummheit nicht ausgeschlossen. Daher finde ich deinen Versuch "billig", mich und meine Aussage mit der "Billig-Masche" blöd darzustellen. So etwas ist doch eigentlich nicht dein Niveau, oder?

[Suthriel]

Es ist die Dummheit bezüglich des Geschichtswissens das die Leute immer noch radikale Parteien wählen lässt.

hmm es soll auch Leute geben, die solche Partein gerade wegen der Geschichte wählen. Weil solche Leute es sich eben wünschen, das da mal ein paar an die Macht kommen, die ihre Versprechen auch durchsetzen und zB das vermeintlich existierene Ausländerproblem radikal beseitigen können. Solchen Leuten zeigt die Geschichte, die konntens schon einmal, und die NPD arbeitet ja auch auf eine Wiederholung hin.
Und für solche Leute sind eben Sachen wie die gescheiterte Bildungspolitik, ebenfalls gescheiterte Integrationspolitik und die heuchlerischen und vor allem hohlen Versprechen und das absolut fehlende Rückgrat so mancher Politiker durchaus Gründe, mal eine radikalere Partei zu wählen.

[Liska]

hmm es soll auch Leute geben, die solche Partein gerade wegen der Geschichte wählen. Weil solche Leute es sich eben wünschen, das da mal ein paar an die Macht kommen, die ihre Versprechen auch durchsetzen und zB das vermeintlich existierene Ausländerproblem radikal beseitigen können. Solchen Leuten zeigt die Geschichte, die konntens schon einmal, und die NPD arbeitet ja auch auf eine Wiederholung hin.
Und für solche Leute sind eben Sachen wie die gescheiterte Bildungspolitik, ebenfalls gescheiterte Integrationspolitik und die heuchlerischen und vor allem hohlen Versprechen und das absolut fehlende Rückgrat so mancher Politiker durchaus Gründe, mal eine radikalere Partei zu wählen.

Du hast mit Deinen Äußerungen sicher recht. Doch irgendwie mag ich daran nicht glauben, es macht mir einfach zu viel Angst. Angst vor der Gewaltbereitschaft der Menschen, auch wenn sie selber das nicht so sehen würden, denn an ihren Händen würde direkt kein Blut kleben.

Bleibt nur zu Hoffen, dass die rechten nur das kleine Flämmchen bleiben und es kein Flächenbrand wird.