Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung - SciFi-Forum

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Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung

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    In diesem Kontext bildete sich im Herbst 1994 mit pakistanischer Unterstützung, die paschtunisch dominierte Bewegung der Taliban. Ihre Kämpfer rekrutierten sich zu einem großen Teil aus Studenten fundamentalistischer Koranschulen (Madrassas) in Pakistan. Von der Bevölkerung wurden die Taliban zunächst als Befreier von den chaotischen Verhältnissen unter den Mujaheddin begrüßt, entpuppten sich jedoch bald als rigorose Verfechter radikalislamischer Traditionen, die durch drakonische Strafen und die diskriminierende Behandlung von Frauen in Erscheinung traten. Es gelang den Taliban, innerhalb kürzester Zeit große Teile des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen und im September 1996 Kabul einzunehmen.
    (Hervorhebung von mir)

    suedasien.info : Afghanistan: Geschichte seit 1747

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      Ich sags gerne nochmal: Ein Afghane kann mit dem Wort "Befreiung" gar nichts anfangen. Respekt hat nur der Sieger.

      Also müsste es heißen:

      "... Von der Bevölkerung wurden die Taliban zunächst als Besieger (Bezwinger) der sich untereinander bekämpfenden Mujaheddin begrüßt ..."


      "Vittoria agli Assassini!"

      - Caterina Sforza, Rom, 1503

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        Gibt's da auch eine Quelle, wo man das nachlesen kann?

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          Klar, die Bücher von Peter Scholl-Latour sind voll davon.

          Und wenn du P-S-L nicht vertraust, dann steht das auch bei Walter Laqueur. Bei Saul David und Herfried Münkler gibts auch noch was zur Lage in Afghanistan und allgemein zur Bedeutung von Guerilla-Kriegen. Oder bei Claus Kleber, dem Nachrichtensprecher, der auch ein ordentliches Buch geschrieben hat (auch wenn mit reißerischem Titel "Amerikas Kreuzzüge").

          Als konkrete Beispiele nenne ich mal:

          "Krieg dem Westen" von Walter Laqueur

          "Krieg dem Terror - Krieg dem Islam?" von P-S-L

          "Imperien" von Herfried Münkler (hat rel. wenig mit Afghanistan zu tun, hilft aber das ganze in seiner Bedeutung einordnen zu können)


          "Vittoria agli Assassini!"

          - Caterina Sforza, Rom, 1503

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            Interessanter Kommentar auf n-tv.de bezüglich des Umgangs mit Afghanistan und Auslandseinsätzen mit Todesfolge allgemein in Deutschland: Deutschland, Israel, USA Der Umgang mit dem "Heldentod" - n-tv.de
            [...] Will die deutsche Bevölkerung gar nicht am Schmerz der betroffenen Familien teilhaben oder will die Regierung den Tod deutscher Soldaten aus dem Rampenlicht heraushalten, aus welchen Gründen auch immer? "Das sind doch Freiwillige, die dafür bezahlt werden", wandte ein Bundeswehroffizier als mögliches Erklärungsmuster im Privatgespräch ein. [...]
            Eigentlich ist es ja schon traurig, wenn sogar Bundeswehrangehörige solche Sprüche bringen.

            Da ist es dann auch kein Wunder, dass weder Bevölkerung noch Politik verstehen was der Afghanistaneinsatz für Deutschland bedeutet und so auch keine ernsthafte Debatte über Strategien und Rückzug oder Verstärkung der Truppen möglich ist.

            So frei nach dem Motto: "Stell dir vor es ist Krieg und keiner will's wahrhaben."
            Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
            Makes perfect sense.

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              Zitat von aus dem Kommentar
              Müssen etwa auch deutsche Familien aus ähnlichen Gründen "geschützt" werden?
              Ja, leider.

              Bezeichnend:

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                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                Solche Idioten sind einerseits zum Glück eine Minderheit und doch wahrhaft kein Grund so unvernünftig mit dem Afghanistankrieg und allen anderen Auslandseinsätzen umzugehen.
                Diese Möchtegern-Pazifisten disqualifizieren sich eh selbst... sehr pazifistisch ist es zumindest nicht, wenn man den Tod von Menschen beklatscht. In ihrer angeblichen Liebe für den Frieden ergeben sich doch nur wieder dem Hass. Typisch und eigentlich auch jammerschade, weil sie so die wenigen Punkte, wo sie im Recht sind, mit in den Dreck ziehen. Aber das ist symptomatisch für die Linke.
                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
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                  Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen

                  Es ist ein einziges Armutszeugnis den Tod eines Menschen zu begrüßen.
                  Traurig wie Tief die Moral teilweise schon gesunken ist..

                  Kommentar


                    Zum Glück ist bisher relativ wenig mit den deutschen Soldaten in Afghanistan passiert. Die Lage scheint sich in Zukunft aber nicht zu verbessern. Die Soldaten gehören nicht in ein Konfliktherd, mit dem sie nichts zu tun haben. Die politische Lage in Afghanistan wird sich auch in vielen Jahren nicht merklich ändern, warum sollen dann deutsche Soldaten dort sterben?
                    Loriot: Kraweel, kraweel. Taub-trüber Ginst am Musenhain, trüb-tauber Hain am Musenginst. Kraweel, kraweel.

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                      Zitat von bozano Beitrag anzeigen
                      Zum Glück ist bisher relativ wenig mit den deutschen Soldaten in Afghanistan passiert. Die Lage scheint sich in Zukunft aber nicht zu verbessern. Die Soldaten gehören nicht in ein Konfliktherd, mit dem sie nichts zu tun haben. Die politische Lage in Afghanistan wird sich auch in vielen Jahren nicht merklich ändern, warum sollen dann deutsche Soldaten dort sterben?
                      Weil wir durchaus etwas damit zu tun haben. Vieles mag ja Propaganda sein, aber dass Afghanistan mal ein Rückzugsgebiet für Terror-Extremisten war, ist nicht von der Hand zu weißen. Das könnte es auch schnell wieder werden, wenn die Taliban nach einem Rückzug der westlichen Truppen wieder an die Macht kommen, denn zurzeit kann sich das afghanische Volk noch nicht selbst verteidigen.

                      Und damit kommen wir zum zweiten Punkt: IMO ist es die Pflicht derjenigen, die in Freiheit und Wohlstand leben, denen zu helfen, die in Unterdrückung und Armut leben. Das ist zwar zurzeit nicht Hauptpunkt der Arbeit in Afghanistan, aber das sollte es sein... bzw. auch generell der Anspruch deutscher Militäreinsätze. Mit reiner Landesverteidigung befindet man sich doch heute auf moralisch wackeligen Terrain.
                      Abgesehen davon bringt das ja auch Vorteile für Deutschland: freie, demokratische Staaten sind in der Regel stabiler und eine stabile Weltlage ist gut für uns. Nicht nur wirtschaftlich, aber auch da. Oder anders gesagt: helfen wir anderen Menschen nicht in die Freiheit, klopft irgendwann die Unfreiheit an unsere Tür.

                      Das ist natürlich größtenteils ein Anspruch, der von unserer Politik (noch) nicht erfüllt ist. Aber Isolationismus ist keine Antwort darauf. Wir haben ein (mehr oder weniger) fähiges Militär. Also sollte man es auch einsetzen. Es gibt genug Menschen, die darauf hoffen, dass der Westen seinen moralischen Sprüchen auch wirklich Taten folgen lässt.
                      Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
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                        Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
                        ... Weil wir durchaus etwas damit zu tun haben. Vieles mag ja Propaganda sein, aber dass Afghanistan mal ein Rückzugsgebiet für Terror-Extremisten war, ist nicht von der Hand zu weißen. ...
                        Bin-Laden und einige seiner Kumpane haben für einige Jahre in Afghanistan Unterschlupf gefunden. Aber deshalb ist Afghanistan doch nicht zur Schaltstelle des islamistischen Terrors geworden.

                        Die Anschläge von 9/11, von Madrid, London, von Bali, dem Sinai, Amman usw, die Anschläge in Israel usw, das alles hat doch mit den Taliban nichts zu tun.

                        Und ich hoffe mal du glaubst nicht das die Elite von Al-Kaida in den Bergen Afghanistans mit der BW Katz und Maus spielt.


                        Wenn du wirklich an Deutschlands Schutz, und nicht an weltfremden dahergesagten Idealen, interessiert bist, dann solltest du eher fordern das die BW in Israel einmarschiert, und zwar um die IDF zu unterstützen und Seite an Seite mit der Zahal zu kämpfen (nein, ich bin nicht von der Politik Israels begeistert, kann aber Freund und Feind auseinanderhalten).



                        "Vittoria agli Assassini!"

                        - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                          Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                          Und ich hoffe mal du glaubst nicht das die Elite von Al-Kaida in den Bergen Afghanistans mit der BW Katz und Maus spielt.
                          Nein, keineswegs. Aber ich glaube, dass wenn man Afghanistan wieder "in Ruhe" lässt, dass es sich dann wieder wunderbar für Trainingslager und für die Rekrutierung eignen wird.
                          Das trifft natürlich nicht nur auf Afghanistan zu. Wenn man es ernst mit dem Anti-Terrorkampf meint, dann muss man in viel mehr Ländern aktiv sein. Nicht zwingend militärisch. Gerade in den eher "modernen" Länder wäre "uns" mit Entwicklungshilfe, Bildungsförderung und gezielte Unterstützung demokratischer Gruppierungen bzw. Umsturzbestrebungen wahrscheinlich sehr gut geholfen.

                          Die Sache ist ja auch die: Man kann Afghanistan nicht in einen Scherbenhaufen ballern und dann sobald es etwas schwerer wird und man selbst ein paar Opfer zu beklagen hat sagen, "Ja, danke. War nett und nun viel Spaß wieder mit den Taliban."
                          Das ist auch einfach... falsch. Ich kanns nicht anders ausdrücken. Das macht einen politisch und moralisch total unglaubwürdig. Sowohl bei Feinden, wie bei Freunden.

                          Und einen weiteres Aspekt hat dieser Einsatz ja auch noch: er hat uns gezeigt, dass wir nur froh sein können, dass die UdSSR nie realisiert hat in welch desolaten Zustand unsere Truppen sind. 10 000 Mann im Einsatz und die Kapazität ist erschöpft.
                          Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
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                            Zitat von Harmakhis
                            Weil wir durchaus etwas damit zu tun haben. Vieles mag ja Propaganda sein, aber dass Afghanistan mal ein Rückzugsgebiet für Terror-Extremisten war, ist nicht von der Hand zu weißen. Das könnte es auch schnell wieder werden, wenn die Taliban nach einem Rückzug der westlichen Truppen wieder an die Macht kommen, denn zurzeit kann sich das afghanische Volk noch nicht selbst verteidigen.
                            Das ist so nicht ganz richtig. Es ist kein Problem, ein anderes Land zu finden, wenn man sich auf die Suche nach einer neuen Ort für die Ausbildung seiner Anhänger machen will. Damit ist nicht nur Pakistan gemeint, welches ja ncoh weit weg von Deutschland ist, sondern auch in Deutschland können sich Attentäter organisieren. Wer sich erst mal nach Afghanistan begeben will, der hat sich schon vorher mit den Idealen der Organisation identifiziert. Körperliches Training kann überall auf der Welt stattfinden. Für das technische Know-How braucht man dann sich einige Artikel bei einem Elektronikhändler in der nähe zu kaufen und schon ist Deutschland für Terroristen besser geeignet als Afghanistan.
                            Der Grund warum hier trotzdem nicht so viel passiert ist? Warum auch immer, seien wir froh und hoffen, dass es so bleibt. Wenn deutsche Soldaten aber in Afghanistan tätig sind, dann werden nicht nur die Soldaten ein Ziel sein, sondern auch Deutschland selbst. Darum sollten die deutschen Soldaten nach Hause oder zumindest dorthin, wo keine Gefahr droht.
                            Loriot: Kraweel, kraweel. Taub-trüber Ginst am Musenhain, trüb-tauber Hain am Musenginst. Kraweel, kraweel.

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                              Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
                              IMO ist es die Pflicht derjenigen, die in Freiheit und Wohlstand leben, denen zu helfen, die in Unterdrückung und Armut leben. Das ist zwar zurzeit nicht Hauptpunkt der Arbeit in Afghanistan, aber das sollte es sein...
                              1.) Wie du selbst schreibst, hat dieser Anspruch nichts mit der Realität in Afghanistan zu tun.

                              2.) Spricht nichts dafür, dass die Kräfte, die in Afghanistan Besatzungstruppen stationiert haben, sich in Kräfte verwandelt wanden oder verwandeln können, die gegen Unterdrückung und Armut sich einsetzen - das machen die beteiligten Regierungen ja auch nicht "zu Hause".

                              3.) Spricht nichts dafür, dass Unterdrückung durch Kräfte von aussen beendet werden kann. Von den Koalitionskriegen/Napoleonischen Kriegen bis zum "Krieg gegen den Terror" hat dies noch nie funktioniert. Man kann so Unterdrücker austauschen - mehr nicht. Man macht es reaktionären Kräften dazu sehr leicht, Unterstützung gegen die "Befreier" zu mobilisieren - und niemand lernt die eigene Freiheit zu verteidigen. Das Gegenteil von Unterdrückung sind selbstbestimmte Individuen - und woher sollen die kommen, wenn immer andere entscheiden und bestimmen?
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                                Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
                                Nein, keineswegs. Aber ich glaube, dass wenn man Afghanistan wieder "in Ruhe" lässt, dass es sich dann wieder wunderbar für Trainingslager und für die Rekrutierung eignen wird.
                                Rekrutiert wurden die Kämpfer in der arab. Welt, also auf der arab. Halbinsel und in Nordafrika. Ausgebildet wurden sie in Pakistan. Waffen und Geld kamen aus Saudi Arabien, Pakistan und auch vom Westen selbst. Afghanistan ist das Schlachtfeld gewesen, mehr nicht.

                                Die Attentäter der jüngsten Vergangenheit kamen aus aller Welt, aber es war kaum ein Afghane darunter. Ein paar der Attentäter waren zwar in Afghanistan gewesen, aber die Mehrheit nicht.


                                "Vittoria agli Assassini!"

                                - Caterina Sforza, Rom, 1503

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