Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung - SciFi-Forum

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Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung

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    Das muss natürlich dauerhaft so bleiben. Wenn wir jetzt abziehen würde ist in einigen Jahren doch wieder die gleiche Scheise präsent wie vor 2002

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      Das wird über kurz oder lang sowieso so kommen, da sich die Präsenz nicht ewig aufrechterhalten lässt. Da kann man jetzt lang rumlamentieren, das es ja nur am Willen und so weiter mangelt, das ist nun mal so. Und dann werden sich dort die Taliban wieder durchsetzen. Das einzige was man dagegen tun könnte, wäre einen funktionierenden Staat auf die Beine zu stellen, was aber viel zu teuer ist, und selbst mit ausreichend Geld wäre der Erfolg zweifelhaft. Deshalb wird vermutlich noch einige Jahre der Alibi-Einsatz weiter gehen, bis die Natotruppen abziehen, und dann haben wir da wieder die Taliban.
      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
      -Cpt. Jean-Luc Picard

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        Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
        Das wird über kurz oder lang sowieso so kommen, da sich die Präsenz nicht ewig aufrechterhalten lässt.
        Richtig.
        Und bis dahin müssen eben afghanische Polizei und Militär ausgebildert werden um eigenverantwortlich den Kampf gegen islamistische Kräfte führen zu können.
        Alles andere ist sekundär.
        Und das ist mE auch machbar. Ich schätze das die Nato mittelfristig ihre Truppenstärke stark zurückfahren kann und wird.
        Am Ende werden nur noch einige militärische Berater im Land zugegen sein.
        Die Taliban werden nur wieder kommen wenn der Rest Afghanistan schwach ist. Das ist unwahrscheinlich, notfalls rüsten wir die Mitglieder der ehemaligen Nordallianz halt auf, dann schaffen die das schon.

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          Zitat vom Spiegel
          Staatliche Institutionen sind in weiten Teilen des Landes praktisch nonexistent, die Polizei ist korrupt und überfordert, die Armee kaum in einem besseren Zustand.
          Zitat vom Spiegel
          Selbst eine nur schwache Präsenz der Taliban sei ausreichend, schreibt Vendrell, "normale Regierungsaktivitäten zu einem Ende" und große Teile der Bevölkerung unter den Einfluss der Aufständischen zu bringen.
          Zitat vom Spiegel
          Als Hort der Korruption gilt das Kabuler Innenministerium, trotz deutscher und britischer Berater. Wer Distriktchef der Polizei werden will, muss bis zu 150.000US-Dollar Schmiergeld zahlen. Es ist eine lohnende Investition. Das Geld wird anschließend von den Untergebenen wieder eingetrieben.
          Zitat vom Spiegel
          70 Dollar im Monat sind so wenig, dass viele Polizisten gleich nach der Grundausbildung zu den Privatmilizen reicher Kriegsherren, Drogenbarone oder gar den Taliban überlaufen.
          Zitat vom Spiegel
          Keine afghanische Einheit sei in der Lage, selbständig eine Operation zu führen.
          Zitat vom Spiegel
          Die Erfahrung zeige ohnehin, dass die meisten westlichen Waffenlieferungen an die afghanische Armee umgehend auf dem Schwarzmarkt landeten.
          Zitat von Cmdr. Ch'ReI
          Und bis dahin müssen eben afghanische Polizei und Militär ausgebildert werden um eigenverantwortlich den Kampf gegen islamistische Kräfte führen zu können.
          Alles andere ist sekundär.
          Und das ist mE auch machbar.
          Angesichts dieser Fakten aus dem von dir verlinkten Spiegel Artikel zweifle ich da irgendwie drann.
          "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
          -Cpt. Jean-Luc Picard

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            Wir werden sehen wie es am Ende aussehen wird...
            Fakt ist, machen wir auf diesem Nievau weiter wird es freilich kein gutes Ende nehmen.
            Schau mer mal ob sie die Kurve kriegen.

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              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Richtig.
              Und bis dahin müssen eben afghanische Polizei und Militär ausgebildert werden um eigenverantwortlich den Kampf gegen islamistische Kräfte führen zu können. Alles andere ist sekundär.Und das ist mE auch machbar. Ich schätze das die Nato mittelfristig ihre Truppenstärke stark zurückfahren kann und wird.
              Am Ende werden nur noch einige militärische Berater im Land zugegen sein.
              Die Taliban werden nur wieder kommen wenn der Rest Afghanistan schwach ist. Das ist unwahrscheinlich, notfalls rüsten wir die Mitglieder der ehemaligen Nordallianz halt auf, dann schaffen die das schon.
              Naja, auch wenn du nicht gern in der Vergangenheit kramst bzw um die Augen geschmissen bekommen magst, die UdSSR uswusf *e-schonwissen*

              Realistisches Herangehen an die Sache. Klare Ziele definieren, die erforderlichen Mittel bereitstellen.
              Es muss Schluss damit sein, das die Politik in militärische Details vor Ort reinregiert.
              Weiterhin ist ein generelles Umdenken bei Auslandseinsätzen der Streitkräfte nötig. Wenn Mülltrennung, Straßenverkehrsordnung und das deutsche TÜV-Prüfzeichen wichtiger sind als der Kampf gegen Attentäter und Hintermänner läuft was gewaltig falsch.
              Mehr Realität, weniger Bürokratie. Mehr ernsthaftes Engagement. Klotzen, nicht Kleckern.
              Siehe oben.

              Der Artikel beschäftigt sich nun mal zum Großteil mit dem Versagen der deutschen Wiederaufbaupolitik.
              Finde ich jetzt nicht unbedingt, aber das ist ja auch nebensächlich.

              Der Einsatz ist nicht für die Katz, es ist unsere Unfähigkeit die ihn sinnlos macht.
              Das ist ein Thema wo du und max schon oft genug aneinandergeraten seid und ich ihm da aber zustimme (->von aussen importierte "Demokratie" bringt Frieden und Wohlstand und alle sind glücklich...nicht wirklich bzw schon gar nicht so einfach).
              Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
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                Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                Naja, auch wenn du nicht gern in der Vergangenheit kramst bzw um die Augen geschmissen bekommen magst, die UdSSR uswusf *e-schonwissen*
                Vor allem sollte man wissen, das man die Situation als die Sowjetunion im Land war bestenfalls nur Ansatzweise mit der Heutigen vergleichen kann.

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                  Sollte man in der Tat.
                  Habe es erst kürzlich nicht fassen können als ich in einem (bzw mehreren)Buch gelesen habe wie sehr sich doch die Situation gleicht; auch wenn die Ziele vollkommen unterscheiden.
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                    Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                    auch wenn die Ziele vollkommen unterscheiden.
                    Das stimmt ja nicht einmal. Es gab damals wie heute zwei grundsätzlich verschiedene Ziele, die überwiegend auch von verschiedenen Gruppen vertreten werden:

                    a) die Modernisierung Afghanistans

                    b) imperialistische Grossmachtpolitik

                    Die gewählte Methode(die Modernisierung von aussen gestützt auf Besatzungstruppen durchzusetzen) für a) bewirkt, dass sich die Befürworter für a) zu Feigenblätter der Befürworter von b) machen. Das Ergebnis ist, dass die Gegner der Modernisierung Afghanistans - also konservative, rechte Fundamentalisten - es viel leichter haben, für sich Unterstützung zu mobilisieren.

                    Das Problem ist, dass manche anscheinend meinen, dass man aus der Geschichte nicht lernen müsse - insbesondere, wenn man gerade dabei ist, einen Fehler der Linken zu wiederholen.
                    Resistance is fertile
                    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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                      Beiden Punkte stimme ich zu, wären aber, v.a. bei a, mE eher "nette" Nebeneffekte gewesen. Bei b liesse sich streiten, ob nun tatsächlich der Weg zum Meer angestrebt wurde bzw wie nötig ihn die UdSSR nun wirklich noch hatten.
                      Mir schwirrten aber eher Gründe wie Furcht vor Einsickern "islamischer Tendenzen", gerade auch wo der Schah gestürzt wurde, in den südlichen Unionsrepubliken, oder den mehr als fadenscheinigen Grund der Breschnew-Doktien etc vor. Oder eben der Versuch in der Region, gerade wo die UdSSR ihre eigenen Gas und Ölvorkommen noch nicht entdeckt hatten oder erschliessen konnte, Fuss zu fassen und damit leichter bzw schneller Zugang zur ganzen Golfregion zu kommen. Oder aber auch China zu umkreisen, oder selber nicht eingekreist zu werden... Da ist von allem was dabei (und korresponiert ja mit deinem Punkt b auch mehr oder weniger).

                      Vielleicht bringe ich ja einzelne Passagen der Bücher. Ich müsste da gar nicht mal so viel schreiben und könnte von heute sein.

                      edit: ach ja, mit "Ziele" meinte ich auf der einen Seite damals die "sozialistischen" und auf der anderen Seite heute die "demokratischen"... Mir ist bewusst, dass das nur vorgeschobene sind! Aber rein von der Ideologie her sind sie unterschiedlich, die wahren Gründe gleichen sich natürlich.
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                        Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                        Mir schwirrten aber eher Gründe wie Furcht vor Einsickern "islamischer Tendenzen", gerade auch wo der Schah gestürzt wurde, in den südlichen Unionsrepubliken,
                        Das wäre ja noch eine Gemeinsamkeit, da ähnliche Gründe ("Einsickern von Islamisten, die in Terrorlagern ausgebildet wurden") ja heute immer noch genutzt werden.
                        Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                        edit: ach ja, mit "Ziele" meinte ich auf der einen Seite damals die "sozialistischen" und auf der anderen Seite heute die "demokratischen"... Mir ist bewusst, dass das nur vorgeschobene sind! Aber rein von der Ideologie her sind sie unterschiedlich, die wahren Gründe gleichen sich natürlich.
                        Das Bild von "Sozialismus" und "Demokratie" ähnelt sich da auch in Bezug auf die Ideologie weit mehr, als den Stalinisten bzw. Bushisten (bzw. deren liberale Feigenblätter) lieb ist. Natürlich geht es da nicht um den eigentlichen Sinn dieser Wörter.
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                          Es ist eigentlich nur noch zum Kotzen, was da für ein Regime mit Hilfe deutscher Truppen, Polizisten und Haufen von Geld in Afghanistan aufgebaut wird. Dort meint ja sogar die Polizei (ausgebildet von deutschen Polizisten), dass es akzeptabel wäre, Leute zu entführen, um sie als Geisel gegen andere Leute austauschen zu können (s. das Ende des jüngsten Entführungsfalls).

                          Die Leute, die für eine Weiterführung einer solcher Politik sind, die solche Ergebnisse hat, sollten sich mal echt fragen, für was sie eigentlich sind.
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                            Das Übliche aus Afghanistan:
                            Afghanistan: Kanonenfutter für eine Hand voll Dollar - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

                            Ich möchte darauf hinweisen:
                            Mit Hamid Karzai bestieg zudem ein Mann der Durrani-Dynastie den Thron des Präsidenten bestieg, dem alten, über zwei Jahrhunderte führenden Königsgeschlecht. Nun kämpft im Süden des Landes der seit jeher mit den Durranis rivalisierende Ghilzai-Stamm um seine verlorene Macht. Auch Mullah Omar ist ein Ghilzai, wie viele seiner Gefolgsleute. Ein guter Teil des Aufstandes ist eigentlich eine Stammesfehde.
                            Wenn ich das nächste Mal auf die Stammesfehden in Afghanistan verweise erwarte ich keinen Widerspruch...

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                              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                              Wenn ich das nächste Mal auf die Stammesfehden in Afghanistan verweise erwarte ich keinen Widerspruch...
                              Der Artikel widerspricht sich doch selbst. Einerseits wird von Dynastien gesprochen, also von Familien. Dann von Stämmen. Kurz: der Artikel ist diesbezüglich vollkommen wertlos.
                              Resistance is fertile
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                              The only general I like is called strike

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                                Als ob sich Stämme und Dynastien ausschließen würden
                                Die können prima parallel existieren, ja sogar identisch sein.

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