Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung - SciFi-Forum

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Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung

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    Will ich Dir nicht absprechen. Allerdings bist Du kein Völkerrechtler, und Du bist auch nicht die bisherige Praxis des Weltsicherheitsrats. Nach der war immer eine ausdrückliche Ermächtigung zum Einsatz militärischer Gewalt nötig, wenn ich da richtig informiert bin.
    Da können wir jetzt darüber diskutieren ob die "die bisherige Praxis" des SR über dem geschriebenen Wort steht oder nicht.
    Die USA meinen nein, ich halte das für plausibel.

    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Ja, was denn? Wie lautet denn die große Strategie dahinter? Ich habe das zumindest für Deutschland nur als ein panisches Beschneiden von Bürgerrechten und ziemliche Hysterie erlebt.
    Na siehst, du kannst dir was unter dieser Formel vorstellen. Ob das jetzt so stimmt, was jetzt die große Strategie ist - im Moment doch nebensächlich.
    Die meisten Deutschen werden eine Vorstellung davon haben was "Krieg gegen den Terror" in der Praxis bedeutet.
    Und trotz allem sind überraschend viele dafür.

    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Richtig, Krieg ist wesentlich schlimmer. Umso erstaunlicher, dass sich schon bei einer wesentlich weniger existenziellen Frage keine Propagandamaschine in der Lage gesehen hat, die Massen zu bändigen.
    Das musst du anders angehen. Krieg kann man anders verkaufen als irgendwelche trockenen Arbeitsmarktreformen.
    Hartz IV bedeutete für das Volk konkrete und persönlich Erfahrbare Nachteile. Gerade der SPD-Basis ging das sehr gegen den Strich.
    Krieg, Krieg gegen den Irak, ist da etwas anderes.
    Das Volk, der Einzelne, bekommt davon kaum etwas mit. Dieser Krieg war für das Deutsche Volk eben weniger existenziell als Hartz IV!
    Das lässt eine ganz andere Manipulationen zu.
    Letztlich hätte es Schröder wohl leichter gehabt als beim Feldzug gegen Jugoslawien.

    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Das spricht meiner Meinung nach deutlich gegen die Vorstellung, man könne die Nation mitreissen, wenn man nur pathetisch genug den großen vaterländischen Krieg am Hindukusch ankündigt.
    Das erste müsste es sein dem Volk ein realistisches Ziel vor Augen zu setzen und dann alles dafür zu tun das es erreicht wird.
    Der Aufbau einer Demokratie in Afghanistan erscheint dem Volk (zurecht !) weitestgehend sinnlos. Die Wideraufbauarbeit unseres THWs in Grün ist zwar nett aber weitestgehend wirkungslos.
    Das Volk sieht keinen Sinn im ISAF-Einsatz. Wir haben keinen Nutzen davon. Die Ziele sind falsch weil für uns zu unwichtig und zu weit entfernt.
    Man hätte sich 2001 die ganze ISAF-Sache sparen und sich stattdessen alleine auf den Kampf gegen Al Quaida & Co konzentrieren sollen. Was bringen den bitte Alibi-Wahlen und ein Witz von einer Zentralregierung? Nichts.
    Wir hätten Al Quaida & Co verjagen und wenn nötig auch noch auf pakistanischen Territorium zuschlagen sollen. Und das hätte dann gereicht.
    Einen Haufen Dollars und einige SOCOM-Teams als Berater für die Warlords & Stammesführer und wir wären schon längst wieder aus Afghanistan draußen. Den Rest müssen die Afghanen schon selber regeln (wenn sie das überhaupt wollen).
    Stattdessen mühen wir uns damit ab Afghanistan unser Gesellschaftsmodell aufzuzwingen während unsere Verbündeten im Süden dabei sind alle deutschen "Erfolge" zu Nichte zu machen.
    Und jeder weiß genau das wir nicht die Standfestigkeit haben um dieses Land einige Jahrzehnte durchzuziehen.
    Von daher ist der Einsatz mittlerweile recht sinnfrei. Viele sind nur noch da weil sie nicht die Ersten sein wollen die gehen.
    Mich wundert es nicht, dass das Volk damit ein Problem hat.

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      Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
      Das ist zwar richtig. Allerdings wurden die Russen von der afghanischen Bevölkerung ausschließlich als Besatzer wahrgenommen, während heute weite Teile die ISAF-Soldaten als Teil eines Aufbaukonzeptes begrüßen. Das sollte man auch nicht verhehlen, denn das ist ein himmelweiter Unterschied.
      Die Russen wurden anfangs von einem Teil der Afghanen begrüsst, weil dieser dachte, dass man so Afghanistan endlich modernisieren könne - die Russen wurden ja von der damaligen stalinistischen Regierung Afghanistans "eingeladen". Diverse Warlords haben auf der Seite der Russen gekämpft, u.a. Teile der späteren Nordallianz.

      Die Situation ist durchaus vergleichbar mit heute, als wieder ein Teil in Afghanistan denkt, dass man mittels militärischer Kräfte von aussen das Land modernisieren könne - und ein anderer, der reaktionäre - sich durch den Kampf gegen die Besatzung legitimiert.

      Man kann manchmal aus den Erfahrungen der Linken lernen - wenn man sich mit ihnen beschäftigen würde ....
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        Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
        Das ist zwar richtig. Allerdings wurden die Russen von der afghanischen Bevölkerung ausschließlich als Besatzer wahrgenommen, während heute weite Teile die ISAF-Soldaten als Teil eines Aufbaukonzeptes begrüßen. Das sollte man auch nicht verhehlen, denn das ist ein himmelweiter Unterschied.
        Ich vermute, dass du dich auf die Zeit beziehst, nachdem die Sowjets schon einige Zeit im Land waren. Denn fakt ist, dass die Beziehungen zwischen Afghanistan und der UdSSR seit dem bestehen der UdSSR eigentlich ziemlich gut waren und bis in die 1970er Jahre immer besser wurden bzw ausgebaut wurden. Hier setzte die UdSSR auf das Konzept die nationale Bourgeoisie zu unterstützen und nahmen hin, dass die KP bzw Sympathisanten des Kommunismus verfolgt und unterdrückt wurden (ähnlich oder eigentlich gleich zu Ägypten). Erst Mitte der 70er änderte sich die Haltung gegenüber den Vorgängen in Afghanistan.
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          Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
          Ich vermute, dass du dich auf die Zeit beziehst, nachdem die Sowjets schon einige Zeit im Land waren.
          Ja, so war's gemeint. Es stimmt schon, dass ursprünglich natürlich einzelne Gruppen die Nähe zur Sowjetunion gesucht haben und entsprechend keine Besatzer, sondern Freunde gesehen haben. Das hat sich dann allerdings spätestens mit der brutalen Kriegsführung grundlegend geändert, und darum ging's mir eigentlich.
          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
          -Peter Ustinov

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            Hallo,

            ...vergessen wir doch mal die Bevölkerung:

            Was ist mit den ganzen Soldaten, die von einem Einsatz zurückkehren und sich selbst hier noch immer im Krieg befinden?
            Von dieser Posttraumatischen-Belastungsstörung/-syndrom (PTBS) sind unsere Soldaten nicht erst seit Afghanistan betroffen.
            In der Truppe ist dieses Thema noch immer ein Tabu und wird totgeschwiegen. Nur allzu oft werden die davon betroffenen von ihrem Dienstherren, als untragbar für die Truppe, vor die Tür gesetzt.

            Ein Befehlsempfänger ist halt auch nur ein Mensch.

            Gestern Abend kam im NDR ein interessanter Beitrag zu dem Thema und in „frontal21“ wird das heute Abend auch ein Thema sein – zumindest wurde es in der gestrigen Vorschau angekündigt.

            Gruß Night...

            Quellen und Infos:
            Traumatisierte Soldaten: Eingebrannte Narben im Gehirn - stern.de
            DeutschlandRadio Berlin - LänderReport - Die Angst nach dem Krieg
            AKTUELLES bei PABST
            Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS): Psychosomatische Klinik Schwedenstein (Pulsnitz / Sachsen)
            "Unzählige Menschen haben Völker und Städte beherrscht, ganz wenige nur, sich selbst."(Lucius Annaeus Seneca)
            "Ich bin mit meinem bisschen Mensch sein derartig ausgelastet - zum Deutsch sein komm' ich ganz selten." (V. Pispers)

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              Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
              Das hat sich dann allerdings spätestens mit der brutalen Kriegsführung grundlegend geändert, und darum ging's mir eigentlich.
              Genau diese Entwicklung haben wir gerade im Süden Afghanistans und es spricht vieles dafür, dass diese Entwicklung nicht auf den Süden beschränkt sein wird, da es z.B. in Kabul eine ähnliche Entwicklung gibt (z.B. man denke an die Proteste gegen die rücksichtslose Fahrweise der US-Militärkonvois in der Stadt) - in ein paar Jahren kann man dann auch schreiben "Ich vermute, dass du dich auf die Zeit beziehst, nachdem die NATO schon einige Zeit im Land war."
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                Ähnliches vermute ich auch. Generell gilt doch, je länger ein Einsatz dauert und mehr oder weniger erfolglos bleibt, desto gefrusteter und ungeduldiger werden die Soldaten bzw das Militär und brutaler werden die Einsätze geführt. War ja auch bei den Sowjets so.
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                  Man kann es nicht ausschließen, dass die Lage sich so entwickeln wird. Allerdings muss man eins sehen: Noch wird die ISAF-Truppe von einem Großteil der Bevölkerung als Stabilitätsfaktor begrüßt. Man erhofft sich eine Modernisierung des Landes und auch einen Beitrag zur Befriedung, was an sich ja auch nicht falsch ist.

                  Und was den Süden angeht kann man durchaus über den Sinn und die Art der Vorgehensweise streiten. Die Alternative, den Süden aufzugeben, wäre aber die Initialzündung für die Taliban. Und das will weder der Großteil der afghanischen Bevölkerung, noch ist es in sonstwessen Interesse.
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                    OFF TOPIC

                    Sich umschaut in die Runde*

                    Hallo an alle, schön euch wieder zu sehen. Na da steht mir ja was bevor, mich hier wieder einzulesen.

                    Freue mich sehr drauf, wieder anregen unsere An- und Einsichten und was immer hier zu diskutieren.
                    Liebe MODS, vergebt mir diesen OT Ausbruch, aber der musste sein.

                    OT Ende
                    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                    ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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                      Zumindest ein Teil der Bevölkerung in Nordafghanistan scheint der Auffassung zu sein, dass die ISAF-Truppen nicht als Besatzer vor Ort sind, sondern einen Beitrag zur Befriedung und zum Wiederaufbau des Landes leisten: Bevor die getöteten Bundeswehrsoldaten abtransportiert wurden, gab es eine Demonstration für den Verbleib der deutschen Truppen in Kunduz.

                      (Quelle: SPIEGEL online)
                      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                      -Peter Ustinov

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                        Die Dänen (und Schweden) schicken jetzt Verstärkung nach Afghanistan:
                        Dänemark entsendet mehr Soldaten nach Afghanistan - Yahoo! Nachrichten
                        Übrigens wohl mit einer Hand voll Leopard IIA5DK...
                        Das Lob ich mir! Dieses kleine Land geht mit guten Beispiel voran.

                        Im Übrigen:
                        NETZEITUNG KAMPF GEGEN TERROR: Taliban bekommen laut USA Waffen aus Iran
                        mz-web.de: Gates: Kampf gegen Taliban ist «absolut zu gewinnen»

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                          Nur das Panzer in einem Krieg der schwerpunktmäßig von der Infanterie ausgetragen wird nicht wirklich viel bringen.
                          Sie nützen nur dann etwas wenn es wirklich zu einer offenen Feldschlacht kommt. Aber dazu haben diese in ihren Höhlen keinen Grund es wäre ja auch dumm von ihnen denn dann würden sie des Teufels sein.
                          Ein Leo 2 würde es nicht einmal merken wenn eine Panzergranate von einem T55 oder T 72 Panzer ihn trifft. ( Wenn die Taliban/Rebellen überhaupt noch Panzerreserven haben sollten, was ich mir nicht vorstellen kann).
                          Also legen sie Sprengfallen oder benutzen RPGs. Ein paar Treffer auf die Raupe und der Panzer sitzt in der Patsche.

                          Und mit Panzern kann man auch keine Verstecke oder Höhlen gezielt ausräuchern und keinen Häuserkampf gewinnen. Da muss die Infanterie ran. Es ist eben ein verdammter Guerillakrieg.
                          Zuletzt geändert von Cu Chulainn; 14.06.2007, 10:16.

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                            Zitat von OrangUtan Klaus Beitrag anzeigen
                            Aber dazu haben diese Kamelficker in ihren Höhlen keinen Grund es wäre ja auch dumm von ihnen denn dann würden sie des Teufels sein.
                            Mit deinem Namen beleidigst du jeden Orang Utan auf diesen Planeten, da diese mehr Grips besitzen, als du es zu tun scheinst.
                            Beteilige dich an dieser Diskussion in einem Rahmen, der nicht beleidigend für die Augen der Leser und erst recht nicht für die von dir angesprochenen Menschen ist.
                            "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                              ach passt es dem Herrn nicht wenn ich die Terroristen als Abschaum beleidige ?

                              Nein, nein das darf amn nicht machen es sind ja auch nur menschen nicht wahr?

                              Kommentar


                                Zitat von OrangUtan Klaus Beitrag anzeigen
                                ach passt es dem Herrn nicht wenn ich die Terroristen als Abschaum beleidige ?

                                Nein, nein das darf amn nicht machen es sind ja auch nur menschen nicht wahr?
                                Muss ich das beantworten? Ich denke nicht. Ds überlasse ich gerne den MODS hier im Forum.
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