Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung - SciFi-Forum

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Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung

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    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    [...]Das heisst aber nicht, dass man immer nur die nächste Etappe planen sollte und nicht mal ein bisschen weiterdenkt.
    Wie gesagt, da gebe ich dir durchaus recht.
    Es ist aber nun mal so, wenn wir den Süden nicht befrieden brauchen wir uns um das was danach kommen oder nicht kommen soll keine Gedanken zu machen. Dann ist Afghanistan gescheitert.
    Es ist völlig richtig zu kritisieren das der Westen momentan kein Gesamtkonzept hat.
    Aber deswegen Schritte zu unterlassen weil man nicht weiß was man danach macht führt zu nichts.

    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Offensichtlich ist ja kein Politiker bereit, zu sagen, wie blutig und lange der Weg zu einem "befriedeten" Afghanistan bei der eingeschlagenen Gangart wäre. Es gehört eben zu einer fairen Diskussion dazu, dass man alle Karten auf den Tisch legt. Mit der Trippelschritt-Taktik erspart man sich aber einigen Widerstand.
    Mal ehrlich, wenn die Politik / die Medien dem gemeinen Volk die Wahrheit über Afghanistan sagen würden wäre das Projekt über Nacht beendet. Denn sonst würde es Wählerstimmen kosten.
    Das ist einfach das Problem der westlichen Staaten. Das Volk hat keine Geduld und ist nicht bereit Opfer zu bringen während die Politiker in 4 Jahres Schritten denken.

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      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
      Gab es doch immer mal wieder. Speziell diese Szene wo irgendwo im Gelände rumgurkt und man anhand dessen seinen Aufenthaltsort lokalisierten wollte...
      Mag sein, aber dieses Video ist doch auch schon sehr alt, oder? So in den letzten Jahren kam absolut nix an Videomaterial vom guten alten Osama und daher habe ich irgendwie das Gefühl, dass er nicht mehr unter den Lebenden weilt.

      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
      ME residiert er momentan relativ sicher im nördlichen Pakistan. Ich denke auch, dass die US-Behörden relativ sicher sind in welchen Gebiet er sich momentan aufhält. Aber was will man machen wenn die Pakistani nicht wollen.
      Solange man ihn nicht in punktgenau lokalisiert und einen Luftschlag ansetzen kann ist da wenig zu machen.
      Eine Einheit reinzuschicken um ihn zu suchen wäre ein Himmelfahrtskommando.

      Ich gehe doch davon aus, dass er die Flucht bis nach Pakistan überlebt hat.
      Es gibt einfach eine Fülle von Hinweisen die auf einen Aufenthalt in der Grenzregion hindeuten.
      Ich habe da noch eine Theorie, die aber ehrlich gesagt etwas abenteuerlich und daher wohl auch eher quatsch ist.

      Wenn ich Osama wäre und mich verstecken wollen würde, dann würde ich mich da verstecken wo mich garantiert keiner suchen würde und das wäre die USA. Wie gesagt, ist eine sehr schwammige These aber da wäre man sehr sicher. Bart ab, feinen Zwirn und als Geschäftsmann auftauchen (ist ja sehr vermögend die Familie) und man hätte die perfekte Tarnung.

      Da die 2.These jedoch eher abenteuerlich ist und eher dem entspreche was ich machen würde, glaube ich eher an meine erste These, nämlich das er tot ist. Ist eher son Bauchgefühl, die Zeit arbeitet aber in diesem Falle für uns , denn früher oder später wird man es sicherlich erfahren was mit ihm ist.
      Gruß,

      vanR

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        Abenteuerlich ist noch Vornehm ausgedrückt.

        Aber es stimmt schon, um Bin Laden ist es in den letzten Jahren ruhig geworden.
        Trotzdem, ich glaube nicht das er schon tot ist.
        Das wäre einfach bekannt geworden.
        Denke eher, das es ihm im Moment richtig schön Dreckig geht und wir deswegen nur wenig von ihm hören und schon gar kein Videomaterial zu sehen bekommen.
        Wenn ihn dann endlich irgendwann mal Typhus oder sonst irgendwas Natürliches erledigt ist das alle mal besser als der klassisce Märtyrertod.

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          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
          Du forderst die Unterstützung irgendwelcher ominöser demokratischer Gruppierung die auf Afghanistan bezogen schlicht nicht vorhanden sind. Zumindest nciht in eine Struktur und Stärke die irgendetwas bewirken könnte.
          Es gibt natürlich demokratische Gruppen und wenn man eine Demokratie will, muss man diese fördern, so dass diese auch in der Lage später mal in der Lage sind, sich gegen die Warlords durchzusetzen.
          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
          Die Afghanen haben keine demokratische Kultur sonder sind ein Stammesvolk.
          Clanführer und Warlords haben die macht.
          "Stammesvolk"? Was soll das für ein Wort sein? Warlords sind gerade keine Stammesführer, sondern Reiche, die über eigene Armeen verfügen und mittels dieser die Leute ausbeuten. Es gibt teilweise Überschneidungen zu "Stämmen", aber identisch sind die Herrschaftsgebiete eines Warlords und eines "Stammführers" nicht.

          Die traditionelle Stammesstruktur ist auch keineswegs mehr die eigentliche Basis und zwar schon lange nicht mehr. Es gibt Reste dieses Struktur und die Bedeutung dieser ist auch durch den Zusammenbruch des Staatsapparats gestiegen, aber die Macht liegt seither eben bei Warlords (und eben den Besatzungstruppen).
          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
          Es bringt absolut nichts eine Handvoll wahrer afghanischer Demokraten zu unterstützen die bestenfalls in Kabul rumsitzen wenn sie sich überhaupt ins Land trauen.
          Was bringt das nicht? Man kann so nicht Afghanistan mit neokolonialen Methoden beherrschen, richtig. Deshalb setzen die Besatzungstruppen ja auf die diversen islamistischen Kriegsverbrecher und Drogenhändler, da diese eben über eigene Armee verfügen und damit nützliche Verbündete sind.
          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
          Dort Demokratie ist ein langwieriger Prozess.
          Wenn man allerdings auf Verbündete setzt, die gegen die Demokratie sind, ist dieser Prozess nicht lange, sondern er findet nie statt. Wenn man auf tatsächliche Demokraten setzt, dann ist der Prozess lange, aber es ist immerhin ein Prozess in Richtung Demokratie.
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            Zitat von max
            Es gibt natürlich demokratische Gruppen und wenn man eine Demokratie will, muss man diese fördern, so dass diese auch in der Lage später mal in der Lage sind, sich gegen die Warlords durchzusetzen.
            Diese Gruppen haben aber nicht mal ansatzweise Einfluss. Wie gesagt, auf der machtpolitischen Bühne Afghanistans sind sie nicht existent und irrelevant. Es gibt im Machtgefüge Afghanistans keine tatsächlichen Demokraten auf die man setzen könnte.
            Zitat von max
            "Stammesvolk"? Was soll das für ein Word sein?
            Eine Bezeichnung für ein Volk das sich recht extrem in einzelne Stämme aufteilt?
            Warlords sind in Afghanistan gleichzusetzen mit Stammes- und/oder Klanführern. Die „traditionelle Stammesstruktur“ ist im übrigen aktueller denn je.
            Zitat von max
            Was bringt das nicht?
            Stabilität. Wenn wir auf ein paar Vögel in Kabul setzen und uns mit den Stammesfürsten überwerfen gibt es Krieg und wir verlieren Afghanistan. Ganz einfach. Auch wenn es dir nicht passt, es gibt dazu halt keine Alternative.
            Zitat von max
            Wenn man allerdings auf Verbündete setzt, die gegen die Demokratie sind, ist dieser Prozess nicht lange, sondern er findet nie statt.
            wie schon xmal deutlich gemacht, an diesen Verbündeten führt nicht zuletzt aus militärischen Gründen kein Weg vorbei. Und wie auch schon erklärt, gerade weil wir als Verbündete und Waffenbrüder auf sie einwirken können sind Veränderungen hin zu demokratischen Strukturen denkbar. Alles andere – ob Abzug oder Aktionen gegen die Warlords – würde Afghanistan nur noch weiter von der lang ersehnten Stabilität entfernen. Aber das kapierst du ja nicht.

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              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              an diesen Verbündeten führt nicht zuletzt aus militärischen Gründen kein Weg vorbei. Und wie auch schon erklärt, gerade weil wir als Verbündete und Waffenbrüder auf sie einwirken können sind Veränderungen hin zu demokratischen Strukturen denkbar. Alles andere – ob Abzug oder Aktionen gegen die Warlords – würde Afghanistan nur noch weiter von der lang ersehnten Stabilität entfernen.
              Naja. Ob man auf sie einwirkt oder sich selbst unglaubwürdig macht dürfte wohl eher eine Gratwanderung sein. Und die Grenze zur Selbsttäuschung und der Besänftigung des eigenen Gewissens ist auch nicht weit entfernt, wenn man sich das so schönredet. Du sagst ja selbst: Momentan geht's nicht anders. Wenn der Süden aber befriedet sein soll, wird man sich ja doch gegen die jetzigen Verbündeten stellen müssen, spätestens dann, wenn man deren unsauberes Geschäft angeht. Stabilität bringt das also eher weniger, und wenn, dann bestenfalls vorübergehend.

              Insgesamt hat das auch einen sehr opportunistischen Einschlag. Man kooperiert sehr flexibel. Das schafft auch kein Vertrauen in der Bevölkerung. Die muss ja bei einer solchen Einstellung den Eindruck gewinnen, der Westen nimmt sie nicht ernst und betrachtet sie eher als Figuren auf einem Schachbrett. Die Stammesfürsten, von denen Du sprichst, haben ja auch bei der einfache Bevölkerung Rückhalt.
              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
              -Peter Ustinov

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                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                Diese Gruppen haben aber nicht mal ansatzweise Einfluss. Wie gesagt, auf der machtpolitischen Bühne Afghanistans sind sie nicht existent und irrelevant.
                Wenn man eine Demokratie will, muss man aber solche Gruppen fördern. Wenn man andere, anti-demokratische Gruppen unterstützt, dann verhindert oder behindert man zumindest eine demokratische Entwicklung.

                Die Unterstützung von Kriegsverbrechern und Drogenhändler ist rein opportunistisch, um Verbündete für eine neokoloniale Herrschaft zu haben. Ein solches Vorgehen ist nicht kompatibel mit dem Ziel einer Demokratie.
                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                Warlords sind in Afghanistan gleichzusetzen mit Stammes- und/oder Klanführern. Die „traditionelle Stammesstruktur“ ist im übrigen aktueller denn je.
                Welchen "Stamm" führte den z.B. Ahmad Schah Massud? Oder Hekmatjar? Wie gesagt, es gibt gewisse Überschneidungen zwischen "Stammesstrukturen" und dem Einflussbereich mancher Warlords, aber ein Warlord herrscht primär mittels seiner Armee - und nicht über "traditionelle Stammesstrukturen".
                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                Stabilität. Wenn wir auf ein paar Vögel in Kabul setzen und uns mit den Stammesfürsten überwerfen gibt es Krieg und wir verlieren Afghanistan. Ganz einfach.
                Sicher, das ist ehrlich: egal wie, einfach irgendwie herrschen.
                Resistance is fertile
                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                The only general I like is called strike

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                  Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                  Es zwingt dich niemand jeden Mist zu Glauben der den Weg in die deutschen Medien findet.
                  Mal abgesehen davon hab ich derartiges nirgendwo gelesen oder gehört.
                  ist also die Ironie bei meinem Post nicht durchgekommen Leider gibts hier ja kein "Ironie" Smily.
                  Lustig ist ja, dass ich nie daran geglaubt habe. Ich bilde mir aber sehr wohl ein, dass in Diskussionen die schon laaange her sind und es um Sinn und Unsinn des "war on Terror" ging, du durchaus zu den Vertretern gehört hattest die der Meinung waren bzw dem zustimmten! Zu 100% weiss ich es jetzt nicht, aber vielleicht mache ich mich mal auf die Suche nach der Diskussion (allerdings haben die Threads ja dann dutzende Seiten etc, was es nicht einfach macht).
                  Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                  Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                    Zitat von Sandswind
                    Wenn der Süden aber befriedet sein soll, wird man sich ja doch gegen die jetzigen Verbündeten stellen müssen, spätestens dann, wenn man deren unsauberes Geschäft angeht.
                    Ne nicht wirklich. Du musst hier Unterscheiden. Unsere jetzigen Verbündeten haben mit den Taliban rein gar nichts am Hut. Tatsächlich sind das ihre Todfeinde. Uns, insbesondere die USA betrachten sie als Waffenbruder. Wir haben ihnen geholfen die Sowjets loszuwerden und haben dann gemeinsam mit ihnen gegen die Taliban und Al Quaida gekämpft. Das zählt in deren Kultur einiges und deshalb können wir auch auf sie einwirken.
                    Diejenigen, die jetzt im Süden mit den Taliban gemeinsame Sache machen waren während des Feldzuges 2001/2002 nie unsere Verbündeten. Abgesehen von Karzai und Sharazi denen damals die A-Teams Texas 12 bzw.17 zugeordnet wurden und nach meinem Kenntnisstand bis dato nicht gegen uns Politik machen. Karzai sowieso nicht.
                    Um den Süden zu befrieden müssen wir nicht gegen die jetzigen Verbündeten ziehen.
                    Das müssten wir erst wenn wir den Drogenanbau im ganzen Land stoppen wollten.

                    Zitat von Sandswind
                    Insgesamt hat das auch einen sehr opportunistischen Einschlag. Man kooperiert sehr flexibel.
                    Da sehe ich nicht so. Abgesehen von AFAIR zwei Fällen kooperiert der Westen nach wie vor mit all denen die 2001/02 zusammen mit den jeweiligen A-Teams gegen die Taliban und Al Quaida ins Feld gezogen sind.
                    Bei der afghanischen Bevölkerung dürfte bis dato nicht der Eindruck entstanden sein, wir würde unsere Verbündeten je nach Großwetterlage wechseln. Natürlich gibt es Höhen und Tiefen in der Zusammenarbeit, das ist ganz klar.

                    Zitat von max
                    Wenn man eine Demokratie will, muss man aber solche Gruppen fördern.
                    Man kann sie aber nicht fördern weil sie auf die Machtstrukturen in Afghanistan keinen Einfluss haben.
                    Das einzige was geht ist sich mit den Stammesführer gut zu stellen und sie über lange Jahre hinweg zu einem demokratischen Gesamtafghanistan bewegen. Eins ist dabei klar: Das Land wird nie eine Demokratie nach westlichen Muster werden. Das lässt die Stämmekultur nicht zu. Das wichtigste ist erst mal Stabilität und ein gewisses Maß an Lebensqualität. Das will der normale Afghane im Bergkaff XY. Ob der jetzt ein paar Typen in Kabul wählen oder nicht wählen darf ist ihm vollkommen wurscht.
                    Demokratische Strukturen kann man dann immer noch einführen. Sie jetzt auf Biegen und Brechen zu etablieren und sich es mit jedem zu Verscherzen der dort was zu sagen hat führt nur zu einem Verlust Afghanistans.
                    Willst du das? Das der Westen abzieht und das Land wieder im Bürgerkrieg versinkt und Taliban² daraus hervorgeht?

                    Zitat von max
                    Welchen "Stamm" führte den z.B. Ahmad Schah Massud? Oder Hekmatjar?
                    Der eine führt irgendeinen tschadikischen Stamm an, der anderen irgendeinen Klan der Paschtunen.
                    Militärische Macht und "traditionelle Stammesstrukturen" gehen im Übrigen einher.

                    Zitat von max
                    Sicher, das ist ehrlich: egal wie, einfach irgendwie herrschen.
                    Nein, nicht herrschen. Stabilität und Zivilisation. Mehr nicht.

                    @ Eye-Q
                    Du weißt doch, ich antworte auf Ironie immer, schon aufn die Gefahr hin, dass es einer der Mitleser nicht als solche erkannt hat.
                    Von einer Recherche würde ich dir im Übrigen abraten. Da haben sich schon andere den Tag mit ruiniert.

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                      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                      Um den Süden zu befrieden müssen wir nicht gegen die jetzigen Verbündeten ziehen.
                      Das müssten wir erst wenn wir den Drogenanbau im ganzen Land stoppen wollten.
                      Da hast Du mich falsch verstanden, vielleicht hab ich mich auch falsch ausgedrückt - das meinte ich nämlich. Wenn im Süden Ruhe ist, kommt die Wende, dann muss man sich gegen die jetzigen Verbündeten wenden. Das finde ich schon sehr opportunistisch. Ich wüsste auch nicht, wie man das sonst nennen sollte.

                      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                      Bei der afghanischen Bevölkerung dürfte bis dato nicht der Eindruck entstanden sein, wir würde unsere Verbündeten je nach Großwetterlage wechseln.
                      Die Großwetterlage würde sich ja auch erst dann ändern, wenn der Süden befriedet wäre. Und dann wird man zwangsläufig den Verbündeten auf die Füsse treten müssen. Das macht dann sicher keinen allzu guten Eindruck bei der Bevölkerung, zumal man dann auch an die Existenzgrundlage weiter Bevölkerungsteile gehen muss, nämlich den Mohnanabau. Da sagst Du ja selbst, dass das der wirkliche Ärger sein wird. Und für den fehlt mir nun wirklich jedes Konzept.

                      Wie will man denn gegen lokale Warlords und Drogenbarone vorgehen, wenn die doch anscheinend deutlichen Rückhalt in der Bevölkerung geniessen?
                      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                      -Peter Ustinov

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                        Zitat von Sandswind
                        Da hast Du mich falsch verstanden, vielleicht hab ich mich auch falsch ausgedrückt - das meinte ich nämlich. Wenn im Süden Ruhe ist, kommt die Wende, dann muss man sich gegen die jetzigen Verbündeten wenden. Das finde ich schon sehr ooportunistisch.
                        Nun, ich halte es grundsätzlich für katastrophal wenn wir uns gegen die ehem. Mudschaheddin wenden. Dann ist es unser geringstes Problem ob wir opportunistisch rüberkommen oder nicht. Wir würden uns in Afghanistan nic hat halten können sonder genau das selbe Schicksal erleiden wie die Sowjets. Nur wesentlich schneller.
                        Wir müssen einen Weg finden den Drogenanbau ohne militärische Aktionen zu stoppen. Alles andere würden die Stammesfürsten mit Krieg beantworten. Das einzige was ich mir dabei vorstellen kann wären Subventionen für die Bauern die Nahrungsmittel anbauen und parallel dazu ein schrittweise Zurückfahren der Hungerhilfe. Es muss sich wieder lohnen Nahrungsmittel anstatt Mohn anzubauen.

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                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Wir müssen einen Weg finden den Drogenanbau ohne militärische Aktionen zu stoppen. Alles andere würden die Stammesfürsten mit Krieg beantworten. Das einzige was ich mir dabei vorstellen kann wären Subventionen für die Bauern die Nahrungsmittel anbauen und parallel dazu ein schrittweise Zurückfahren der Hungerhilfe. Es muss sich wieder lohnen Nahrungsmittel anstatt Mohn anzubauen.
                          Das klingt nach der altbekannten Scheckheftdiplomatie und ist darüber hinaus eine altbekannte Forderung vieler eher linker Gruppen, die sich mit dem Thema befassen...
                          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                          -Peter Ustinov

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                            Na ja wie auch immer, ich sehe keinen anderen Weg.
                            Es sei denn du erklärst mir woher die Nato 100.000 zusätzliche Soldaten nehmen soll um eine militärische Auseinandersetzung mit dne Warlords zu gewinnen.
                            Von der Volksmeinung mal ganz abgesehen.

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                              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                              Ne nicht wirklich. Du musst hier Unterscheiden. Unsere jetzigen Verbündeten haben mit den Taliban rein gar nichts am Hut. Tatsächlich sind das ihre Todfeinde. Uns, insbesondere die USA betrachten sie als Waffenbruder. Wir haben ihnen geholfen die Sowjets loszuwerden und haben dann gemeinsam mit ihnen gegen die Taliban und Al Quaida gekämpft. Das zählt in deren Kultur einiges und deshalb können wir auch auf sie einwirken.
                              1. Die USA haben massiv, gerade durch den ISI, ebenfalls die Radikalen, u.a. die Taliban, massiv unterstützt. Bis Ende 2001 waren die nördlichen Warlords der sog. Nord-Allianz nicht im geringsten mit einer westlichen Macht verbündet. Die USA haben diese Kräfte nur genutzt, um eigene Bodentruppen erstmal zu schonen.

                              2. Die Warlords sind sich selbst die nächsten. Sie verfolgen, ebenso wie die USA, eine "Kultur der stärke", d.h. dass nicht irgendwelche Waffenbrüderschaften von frühe entscheident sind, sonern der Waffenbruder von morgen, der dem Warlord Unterstützung verspricht, und damit Vorteile. Wenn man sich den afghanischen Bürgerkrieg mal anschaut, so besteht dieser in der Hauptsache aus wechselnden Bündnissen. So waren viele spätere Mitglieder der Nord-Allianz zuvor durchaus mit den Taliban verbündet.

                              Diejenigen, die jetzt im Süden mit den Taliban gemeinsame Sache machen waren während des Feldzuges 2001/2002 nie unsere Verbündeten.
                              Die Taliban waren sehr wohl indirekt Vebündete, aber mehr Interessenswerkzeug der USA, bzw. direkte Verbündete Pakistans.
                              Dies ist ja das interessante an der Situation Afghanistan. Die Feinde von heute sind die Verbündeten von gestern.


                              Bei der afghanischen Bevölkerung dürfte bis dato nicht der Eindruck entstanden sein, wir würde unsere Verbündeten je nach Großwetterlage wechseln. Natürlich gibt es Höhen und Tiefen in der Zusammenarbeit, das ist ganz klar.
                              Die afghanische Bevölkerung reagiert weitesgehend resigniert auf militärische Konflikte. Man kennt seit nunmehr drei Jahrzehnten nichts anderes mehr. Wer mit wem verbündet ist, ist für den durchschnittlichen Afghanen, der Teile seiner Familie verloren hat, vermutlich inzwischen körperlich und/oder seelisch verkrüppelt ist, und ständig wechselnde Herrscher miterlebt, wohl eher von peripherem Interesse.


                              Das Land wird nie eine Demokratie nach westlichen Muster werden.
                              Absolut richtig

                              Letztendlich ist im Norden wichtig den Warlords ihre finanzielle Basis zu entziehen, nämlich den Drogenhandel. Dies kann nur durch Förderung anderer landwirtschaftlicher Produkte gehen, dazu muss allerdings einiges an politischem Willen her. Weiterhin ist es wichtig den Afghanen, gerade in Kabul, ihr kulturelles Leben wierderzugeben. Kabul war von jeher eine sehr liberal geprägte Stadt und ein effektiver Wiederaufbau Kabuls kann durchaus Strahlkraft ins restliche Afghanistan bieten.
                              Im Süden geht nichts ohne Pakistan miteinzubeziehen, das ist aber eine Frage inwieweit dort auch der indo-pakistanische Friedensprozess weitergeführt wird und ob Musharraf seine Machbasis, vor allem im Militär halten und ausbauen kann.
                              Möp!

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                                Zu 1. Schon richtig alles – inwieweit soll das meine Aussage irgendwie wiederlegen? Die US-Spezialeinheiten haben nach dem 11.09 Seite an Seite mit dem früheren Mudschaheddin gekämpft. Im Afghanistankrieg gegen die UdSSR hat man Waffen an all diejenigen verkauft die welche haben wollten. Das die Taliban später an die Macht kamen war weder gewollt nicht beabsichtigt.
                                Zu 2. In ihrer Kultur ist es sehr wohl von Bedeutung mit welche Soldaten welcher Nation die eigenen Truppen im Dreck gelegen sind. Die Männer der Spezialeinheiten die nach dem 11.09 nach Afghanistan gegangen sind um mit der Nordallianz zu kämpfen haben bei denen einen Stein im Brett. Die Warlords haben nicht vergessen wer ihnen es ermöglicht hat die verhassten Taliban loszuwerden.
                                Zitat von Cu
                                Die Taliban waren sehr wohl indirekt Verbündete, aber mehr Interessenswerkzeug der USA, bzw. direkte Verbündete Pakistans.
                                Nein. Wie geschrieben, während des Feldzuges 2001/2002 waren weder die Taliban noch die Warlords die jetzt mit ihnen gemeinsame Sache machen unsere Verbündeten.
                                Zitat von Cu
                                Die afghanische Bevölkerung reagiert weitestgehend resigniert auf militärische Konflikte.
                                Ich schrieb ja bereits, die Afghanische Bevölkerung will Stabilität und ein gutes Auskommen.

                                Zitat von Cu
                                Letztendlich ist im Norden wichtig den Warlords ihre finanzielle Basis zu entziehen, nämlich den Drogenhandel.
                                Ich kann mich nur wiederholen. Würden wir recht offensiv da rangehen würde dies Krieg in ganz Afghanistan bedeuten. Krieg gegen die Mudschaheddin und nicht nur gegen die Taliban. Das ist ein Szenario das die Sowjets nicht gewinnen konnten, die Nato wird dazu nicht mal ansatzweise fähig sein. Wir hätten nicht mal die Truppen frei um in ähnlicher Stärke aufzutreten wie im Afghanistankrieg.

                                Ob es in Kabul wieder ein kulturelles Leben gibt ist für die Stabilität des Landes herzlich scheißegal. Das haben mittlerweile auch unsere Politiker kapiert, nur weil man Kabul einigermaßen wieder herrichten kann geht es dem Rest des Landes deswegen kein bisschen besser.

                                Mal was aktuelleres:
                                Die Kanadier wollen 20 moderne Leopard 2 A6M von uns um sie in Afghanistan einzusetzen.
                                Zusätzlich wollen sie noch 80 Leo2A4 kaufen.
                                Momentan kurven die in Kandahar noch mit dem Leopard 1 rum.
                                Was haltet ihr davon? Ich würde es ja absolut begrüßen. Wenngleich der Wechsel der Kanadier von Leo1 auf Leo2 nicht reibungslos verlaufen dürfte.
                                Die restlichen 20 Leo2 A6M können wir dann noch gleich nach Mazar i Sharif karren um unsere Truppen angemessen auszustatten.

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