Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung

[Nighthawk_]

Das ist schon klar. Es ist ein Vorratsbeschluss. Die Regierung kann ihn ausschöpfen, muss aber nicht. Damit gibt der Bundestag das Heft aus der Hand.

Schröcklich.
Militärisch ist kein anderes vorgehen denkbar.
Man stelle sich mal vor, jede einzelne Aktion wird vom BT beschlossen

Bei 2.) wäre der Fall auch klar. Das KSK hätte Gefangene an Folterer übergeben

Das KSK hat keine Gefangene übergeben weil sie keine gemacht haben.
Wo ist das Problem?
Wenn das KSK bei Einsätzen dabei war und dabei welche aufgegabelt wurden haben die US-Truppen die gleich formell "festgenommen".
Sagt die Bundesregierung ja auch genau so. Das machen die USA alles selber, wir stehen halt womöglich daneben wenn man diverse Subjekte aufgabelt. In den Verfügungsbereich des KSK geraten die dabei nicht.
Das damit das Mandat nicht wirklich erfüllt wird – Gott was für eine Erkenntnis.

Du bist sicher in der Lage, den militärischen Euphemismus für Auftragsmord zu nennen, z.B. Ausschaltung von Zielen etc.

Neutralisation
Es ist halt kein Mord im landläufigen Sinne wenn das KSK gegen feindliche Kämpfer oder Kombattanten vorgeht.
Das ist Krieg und im solchen sind derartige Handlungen meistens legal. Was Mord per se nicht ist.

[max]

Wenn das KSK bei Einsätzen dabei war und dabei welche aufgegabelt wurden haben die US-Truppen die gleich formell "festgenommen".

Das wäre kein Unterschied. Das KSK hätte die Gefangenen an Folterer ausgeliefert und damit die schweren Menschenrechtsverletzungen Bushs aktiv unterstützt.

Oh, ja die böse, imperialistische Bundesregierung hat mal wieder ein von max enttarntes Verbrechen begangen. Man kann sich auch alles hinbiegen, bis es einem passt.

Wie würdest du es den nennen, wenn man Leute an Folterer ausliefert? Was kann man dann den noch herumbiegen?!

Wäre ich ein KSK Soldat könnte ich dich dafür Verklagen. Genau wie der von linken so geliebte "Soldaten sind Mörder" Spruch handelt es sich um eine Verleumdung.

Der "Soldaten sind Mörder"-Spruch wurde vom Bundesverfassungsgericht klar als legale Form der Meinungsäusserung bezeichnet und KSK-Soldaten haben in einem Stern-Interview selbst davon gesprochen, dass sie für solche Einsätze ausgebildet und wahrscheinlich eingesetzt werden.

"Niedere Motive" wären, wenn z.B. ein Drogenhändler oder ein Al Quida-Mitglied umgebracht wird, wohl eindeutig gegeben. Das sehen Militärs natürlich anders. Es gibt ja sogar Militärs bzw. ihre Claqueure, die meinen, dass "Unfälle" ("Kollateralschäden") in Ordnung wären. Aber wenn genau die gleiche Tat aus den gleichen Motiven von einem Auftragsmörder der Mafia verübt würde, wäre es ja auch nicht etwa Totschlag, sondern ebenfalls Mord. Aber die Diskussion hatten wir schon mal. Es reicht, wenn du auf den Punkt oben eingehst, also als was du es bezeichnen würdest, wenn man Menschen der Folter aussetzt und andere schwere Menschenrechtsverletzungen begünstigt.

[Nighthawk_]

Das wäre kein Unterschied. Das KSK hätte die Gefangenen an Folterer ausgeliefert

Das KSK hat niemanden gefangen genommen, selbst wenn bei einem Einsatz unter ihrer Beteiligung Gefangene gemacht wurden! Was ist da bitte so schwer? Die ganze Sache steht unter US-Kommando, man wird das KSK mit Sicherheit nicht alleine an die Front gelassen haben. Verhaftungen im Rahmen von Enduring Freedom fallen nicht den Truppen einzelner Staaten anheim sondern der USA, die haben dort halt das Kommando. Das ist keine Nato-Operation oder so was. Wir stehen unter den Oberbefehl des USA wenn wir Soldaten nach unten schicken.
Da können wir gar nicht sagen, nö das Subjekt gehört uns weil Meier, Müller, Schmidt dabei war als er sich ergeben hat.

Der "Soldaten sind Mörder"-Spruch wurde vom Bundesverfassungsgericht klar als legale Form der Meinungsäusserung bezeichnet

das Bundesverfassunggericht hat auch nichts dagegen wenn du die Erde als Scheibe bezeichnest. Du kannst deine Meinung so lange äusern wie du willst, sie wird nicht richtiger. Das KSK-Einheiten dafür ausbildet und eingesetzt werden zu töten – ja und? Das wird der Fallschirmjäger oder Panzerfahrer normalerweise auch.
It´s war, da gelten andere Regeln als in Deutschland durch das Strafgesetzbuch.

[Nightcrawler]

Hallo,

Jaja, so sollte das halt sein, aber aber
Ne, der Einsatz unter ISAF-Mandat hat das Verteidigungsministerium bestätigt.
zB
http://www.bkz-online.de/modules/new...storyid=258349

...toll wenn das BMVg den Einsatz bestätigt. Und?

Die Aufgaben der ISAF

ISAF unterstützt zurzeit die afghanische Regierung bei der Aufrechterhaltung eines sicheren Umfelds und bei der Stabilisierung der Nord- und Westregion sowie Kabuls.

Dabei erfüllen deutsche Soldaten folgende Aufgaben:

• Bevölkerung informieren (Rundfunkprogramme, Zeitungen),
• mit afghanischen Sicherheitsorganen zusammenarbeiten,
• andere ISAF-Nationen logistisch unterstützen (Lufttransport, Fernmeldeverbindungen, medizinische Hilfe),
• afghanische Nationalgarde in den Bereichen Fernmeldeverbindungen, Erste Hilfe und Logistik aufbauen,
• deutsche Polizeikräfte unterstützen den Aufbau der afghanischen Polizei mit Verpflegung, medizinischer Betreuung, Feldpost und Mitflügen.

Quelle

...Punkt zwei ist sehr detailliert dargestellt.

Wer die Nachrichten nicht verfolgt und sich ausschließlich über das Heute Jornal, Tagesschau und Spiegel informiert kriegt halt manches nicht mit...

...danke für den Tip.

Gruß Night...

[Nighthawk_]

...toll wenn das BMVg den Einsatz bestätigt. Und?

Nun, dann hab ich halt eine Quelle für meine Behauptung.

Der Mandatstext in der Originalversion wäre interessanter und aussagekräftiger.

...danke für den Tip.

Bitte, wenn du dich angesprochen fühlst

[Nightcrawler]

Hallo,

Nun, dann hab ich halt eine Quelle für meine Behauptung.
Der Mandatstext in der Originalversion wäre interessanter und aussagekräftiger.

...na dann laß mal lesen.

Bitte, wenn du dich angesprochen fühlst

...wenn du das daraus schließt.

Gruß Night...

[Nighthawk_]

...na dann laß mal lesen.

Ich hab ihn doch nicht und bin zu Faul zum suchen
Es versteht sich doch von selbst, das die Originalversion mehr hergibt als eine politische Zusammenfassung.

[Skymarshal]

Noch was anderes was auch Afghanistan betrifft:

Gibt es Hoffnung für Afghanistan? Die Nachrichtenbilder von Anschlägen und makabren Soldatenspielen verheißen nichts Gutes, und Berichte aus dem Inneren des Landes sind rar. Die wenigen, wie die Dokumentation „Feuertod“ von Antonia Rados, sind deshalb umso bedeutsamer. Die RTL-Korrespondentin erzählt von der 20-jährigen Gololai, die sich im Haus der Familie ihres Ehemannes mit Benzin übergossen und angezündet hat. Erst Stunden später bringt man sie mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus. Das ist kein Einzelschicksal in Herat im Südwesten Afghanistans: Nach offiziellen Angaben verbrennen sich allein in dieser Stadt jährlich 200 zwangsverheiratete Frauen selbst, etwa die Hälfte von ihnen stirbt

Rados drehte am Tag der Einlieferung Gololais im Krankenhaus von Herat. Ihr Interesse erlahmte nicht nach einem Blitzbesuch. Die für ihre Berichte vom Irakkrieg ausgezeichnete Journalistin schildert das weitere Schicksal Gololais und der mit ihrem Unglück verbundenen beiden Familien. Wenn Besuchszeit ist, stehen sie um das Bett herum und streiten, wer schuld sei. Der Ehemann wurde verhaftet, Mutter und Bruder bezichtigen außerdem die Schwiegereltern, Gololai misshandelt zu haben. Die wiederum verweisen darauf, dass der Bruder die 3000 Dollar Brautgeld für Gololai ganz gerne eingesteckt habe. Vom Geld kaufte der Bruder ein Haus – und eine eigene Frau. Jetzt hat er einen Kredit aufgenommen, um Medikamente für Gololais Behandlung zu bezahlen.

Es ist eine bedrückende Innenansicht eines islamischen Landes, das nach der Taliban-Herrschaft erst kleine Schritte zurück in die Zivilisation getan hat. Es gibt auch Augenblicke der Hoffnung: Eine Frau, die vor fünf Monaten wegen einer Selbstverbrennung eingeliefert wurde, wirkt bei ihrem Besuch glücklich. Im lokalen Fernsehen läuft eine Kampagne gegen Selbstverbrennungen, beinahe jede betroffene Frau wird im Krankenhaus besucht und öffentlich vorgestellt. Was das für die Familien bedeutet, hätte man gerne gewusst. Antonia Rados recherchiert ansonsten gründlich, spricht mit Angehörigen, darf sogar bei dem Verhör des Ehemannes durch eine Richterin und einen Richter filmen. Sie beobachtet genau, kommentiert weitgehend zurückhaltend – ein solides Stück TV-Journalismus an einem schwierigen Ort. RTL, im Doku-Bereich selten aktiv, sollte sich mehr davon trauen.

Tagesspiegel

Ich habe das gestern gesehen und war sehr traurig. Was Frauen dort für Höllenqualen erleiden müssen ist fast unerträglich.

Sowas sollte auch nicht vergessen werden!

[max]

Ich habe das gestern gesehen und war sehr traurig. Was Frauen dort für Höllenqualen erleiden müssen ist fast unerträglich.

Sowas sollte auch nicht vergessen werden!

Die Sendung habe ich auch gesehen. Es ist wirklich übel, unter welchen Bedingungen dort Frauen eben immer noch leben müssen. Ich hatte dazu auch schon einen Link gebracht:
Im Land der Männer
Die von den USA 2001 als Kriegsargument angekündigte Befreiung der afghanischen Frauen hat nicht stattgefunden

Wie gesagt: selbst einzelne CDU-Bundestagsabgeordnete sind inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass "der Rückschritt in Afghanistan größer ist als der Fortschritt".

Andere klammern sich an Durchhalteparolen, die an Bush in Bezug auf den Irak erinnern (oder an ähnliche Parolen aus der Zeit des Vietnamkriegs).

Das KSK hat niemanden gefangen genommen, selbst wenn bei einem Einsatz unter ihrer Beteiligung Gefangene gemacht wurden! Was ist da bitte so schwer?

Es ist nichts schwer, sondern eigentlich wäre der Fall einfach, wenn man wenigstens so ehrlich wäre und die Öffentlichkeit über die Einsätze informieren würde. Aber so versteckt sich die Regierung hinter der Geheimhaltung, verweigert Angaben darüber, ob Gefangene gemacht wurden und was mit ihnen passiert ist - immerhin was die Gefangennahme von Terroristen der Auftrag der KSK!!.

Wenn das KSK zusammen mit US-Truppen operiert hat und die dabei gemachten Gefangenen direkt in US-Gefangenschaft kamen, dann würde dies auch nichts daran ändern, dass das KSK das Folter-System unterstützt hat. Auch wenn sie offiziell keine Gefangene gemacht haben. Selbst wenn die KSK-Soldaten dabei nur blöd in der Gegen herumstanden und dumm geschaut haben. Tatsächlich scheint das KSK teilweise genau diese Befehl gehabt zu haben: sie sollen offiziell keine Gefangenen machen. Mit derartigen offensichtlichen Taschenspielertricks kann man sich aber nicht aus der Verantwortung schleichen.

[Nightcrawler]

Hallo,

Es versteht sich doch von selbst, das die Originalversion mehr hergibt als eine politische Zusammenfassung.

...die Originalversion wird anscheinend immer interessanter.

So langsam müssen unsere Politkomiker Farbe bekennen. Ob demnächst auch bei uns die Soldatenfriedhöfe wieder unfreiwilligen zuwachs bekommen...

http://www.sueddeutsche.de/,tt1l1/ausland/artikel/874/91783/

http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/deutschland/artikel/937/91846/

http://www.welt.de/data/2006/11/17/1114300.html

Gruß Night...

[Nighthawk_]

Na sei doch mal ehrlich, so kann’s doch nicht laufen.
Die Kanadier, Niederländer, Briten und Amerikaner kämpfen da unten unter schwierigen Bedingungen, der Kommandeur sagt, er könne mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nicht siegen und wir legen im Norden die Füße hoch.
Und dann reden wir uns mit "keine offizielle Anfrage über den korrekten Dienstweg" raus. Erbärmlich.
Was passiert eigentlich wenn es bei uns im Norden mal zur Sache geht?
Kommt dann von unseren Alliierten auch ein "Tut uns Leid, aber wir konzentrieren uns auf den Süden?".
Wenn es nicht um das Leben unserer Soldaten ging möchte ich dann die Gesichter in gewissen politischen Kreisen wirklich mal sehen.
Aber schau mer mal, die Fernmelder die momentan unten sind helfen den USA&Co sicherlich nur die Kommunikation mit der allerneusten deutschen Technik am laufen zu halten...

[Nightcrawler]

Hallo,

...hey großer, das wäre doch die Chance für dich. Endlich beweisen was für ein ganz harter Knochen du bist. Da darfst du live und in Farbe miterleben wie das wahre Leben aussieht.
Auf jemanden wie dich haben die nur gewartet.

Night...

[Nighthawk_]

Scho recht.
Ist noch ein sachdienlicher Kommentar zu erwarten oder wars das?
Das Thema bietet eigentlich Stoff für mehr...

[max]

Scho recht.
Ist noch ein sachdienlicher Kommentar zu erwarten oder wars das?
Das Thema bietet eigentlich Stoff für mehr...

Das war doch sachdienlich. Wenn du willst, dass man Leute dort verheizt, geh doch selber hin. Inzwischen sind die Einstellungsvoraussetzungen bei der Bundeswehr noch mal gesenkt worden. Sollte also kein Problem sein, nach Afghanistan zu kommen Du kannst dich ja auch bei der US-Armee bewerben, dann ist es noch leichter.

[Nighthawk_]

Du kannst dich ja auch bei der US-Armee bewerben, dann ist es noch leichter.

Wenn man keine Ahnung hat...
Kommt als nächtes der Vorschlag ich soll mit als Söldner einschreiben lassen?
Dann wird grenzderbil...

Fällt auch dir nichts besseres ein als die Diskussion auf eine persönliche Schlammschlacht runterzuziehen?
Ein wahrer Offenbarungseid wenn einem zu dem Sachverhalt nicht mehr einfällt als "geh doch selber hin und verrecke".

Das war doch sachdienlich.

Dann erzähl mir mal wie das zu dem Sacherverhalt "Nato-Allierte in Not, Deutschland schickt keine Hilfe obwohl möglich da keine offizielle Anfrage, Soldaten sterben" passt.
Und dann, „geh doch selber“.

Jaja
Jedem das Niveau auf das er sich begibt...